Samstag, 10. Dezember 2016

Vor verschlossenen Türen

Die Türen zur "kleinen Weihnachtswelt" ...
Auf dem Bremerhavener Weihnachtsmarkt mit all seinen zahlreichen kulinarischen Angeboten, wie beispielsweise
  • den zahllosen Würsten in den allseits bekannten Variationen,
  • der Brezelbude mit den weltbesten Käsebrezeln,
  • den überall sprudelnden Glühweinquellen,
  • den halbmeterlangen Bratwürsten, die sich aneinandergereiht wohl bequem in Kilometern messen ließen - ach, die Würste hatte ich ja schon erwähnt -,
  • dem Kartoffelparadies,
  • dem Wurstwagen mit seiner Krakauercurry, zu der man - wenn man denn das Risiko eingehen will - eine "scharfe Soße" bekommen kann, die einem die Tränen in die Augen treibt - ach ja, die Würste hatte ich bereits -, ...

und einem Stand mit Kristmäskitsch, sowie der einen oder anderen weiteren Weihnachtsmarktbude mit Angeboten, die über die Befriedigung des leiblichen Wohls hinausgehen, gibt es auch die erfreuliche Alternative "Mittelalterlicher Markt", der sich, etwas abseits vom Wurst- und Glühwein-Parkour, hinter der Großen Kirche versteckt.

Dort kann man traditionellen Handwerkern bei ihrer Arbeit zusehen, die ihre vor den Augen der Besucher hergestellten Produkte feilbieten. Immer wieder fasziniert bin ich, wenn ich den Schmied bei seiner Arbeit beobachte, wie er mit einfachsten technischen Mitteln aus irgendwelchen Eisenrohlingen kleine Kunst-und Gebrauchsgegenstände herstellt. Abseits der weihnachtsmusikalichen Dauerbeschallung bieten die Konzerte mit mittelalterlicher Musik eine erfreuliche Abwechslung für die Ohren. Und wem der Sinn nach etwas anderem als Glühwein steht, dem schmekt vielleicht ein Glas Met zur Musik.

Daneben scheint am anderen Ende des Weihnachtsmarkts auch noch eine "kleine Weihnachtswelt" zu existieren, deren Türen den wurst- und glühweinverwöhnten Besuchern während der meisten Zeit jedoch leider verschlossen bleiben. Trotz der auf den Türen zu lesenden Worte fühlt man sich deshalb irgendwie nicht wirklich willkommen. Aber immerhin: "Jedes Wochenende", so ist darauf ebenfalls vermerkt, würden die Türen am "Freitag, Samstag und Sonntag" geöffnet.


... sind auch freitagnachmittags nicht unbedingt geöffnet.
Gestern war so ein Freitag. Auf dem Weg nach Hause bin ich - in der Hoffnung, in der kleinen Weihnachtswelt ein außergewöhnliches Weihnachtsgeschenk für meine Lieben zu entdecken - an der Hochschule Bremerhaven aus dem Bus ausgestiegen. Am Eingang zum hinter den verschlossenen Türen vermuteten "etwas anderen" Teil des Weihnachtmarkts begrüßten mich erneut die freundlichen Worte "Willkommen zu kleinen Weihnachtswelt". Und wieder war darunter zu lesen: "Geöffnet jedes Wochenende Freitag, Samstag und Sonntag."

Ringsumher herrschte reger Markttrubel. Vom Kettenkarussel und von der Riesen-Rutschbahn klangen die Freudenschreie und das fröhliche Lärmen der Kinder herüber. Nur ich stand frustriert vor den abermals verschlossenen Türen der stillen, geheimnisvollen, kleinen Weihnachtswelt.
Ich hätte da einen Verbesserungsvorschlag:
Auf den verschlossenen Türen sollte noch vermerkt werden, in welchem Monat die Türen freitags, samstags und sonntags geöffnet werden - und ein dezenter Hinweis auf die frei-, sams- und sonntäglichen Öffnungszeiten wäre vielleicht auch recht hilfreich. Möglicherweise öffnen sich die Türen freitags ja erst am Abend.

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