Freitag, 22. Juli 2016

Abschied von einem erfolgreichen Stadtplaner

Heute wird Herr Friedrich (Stadtplanungsamt, Leiter) in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Als Stadtplaner war er immer jemand, der sich von den jeweils regierenden Politikern nicht verbiegen ließ, sondern immer seine eigenen Ideen einbrachte - und sich für deren Umsetzung einsetzte, auch wenn er damit bei dem einen Politiker oder bei der anderen Politikerin vielleicht nicht gerade auf Gegenliebe stieß.

Die Nordsee-Zeitung zitiert ihn dazu in ihrer Ausgabe vom 19.07.2016 mit den Worten (Zitat): "Koalitionsverträge sollten eine Richtung vorgeben. .. Sie sind aber keine Gebetsteppiche." .. Er plädiere auch weiterhin für "mehr intellektuelle Auseinandersetzung zwischen Politik und Verwaltung", wisse aber auch: "Um was zu ändern, brauchst du viele Freunde, denn Feinde hast du sowieso."

Damit, dass er frühzeitig damit begann, Drittmittel aus Förderprogramm nach Bremerhaven zu holen, um dringend notwendige Sanierungs- und Umbaumaßnahmen finanzieren zu können, hat Herr Friedrich sich um die unter den strukturellen Umbrüchen der letzten Jahrzehnte leidende Stadt, insbesondere aber auch um das Leher Goethe-Quartier verdient gemacht. Die Sanierung der Hafenstraße, der Umbau des Ernst-Reuter-Platzes oder die originalgetreue Wiederherstellung der Fassade und der Dachelemente der Schule-am-Ernst-Reuter-Platz (ehemals Lessingschule) wären ohne die Akquise von Fördermitteln wohl nicht möglich gewesen. Ebenfalls in diese Rubrik gehört der Umbau und die Erhaltung der ehemaligen Theodor-Storm-Schule, deren Nachnutzungskonzept mit dem Nationalen Preis für Integrierte Stadtentwicklung und Baukultur ausgezeichnet wurde.

Hervorzuheben ist auch der Einsatz Herrn Friedrichs für die privaten Eigentümer und seine Initiative zur Gründung der "Eigentümerstandortgemeinschaft Lehe" (ESG-Lehe e.V.). Dafür sage ich an dieser Stelle ausdrücklich "danke":
Lieber Norbert,

ich danke dir für deinen unermüdlichen Einsatz für die von der Politik lange vernachlässigten Stadtteile Lehe und Geestemünde. Das gilt - weil für mich näherliegend - insbesondere für die Projekte, die dem von Immobilienspekulanten (Stichwort "Schrottimmobilien") und der wirtschaftlichen Not eines großen Teils seiner Bewohner betroffenen Goethe-Quartier zugute kommen.

So wäre es wohl ohne deine Initialzündung kaum zur Gründung der ESG-Lehe gekommen. Unter den damals im Rahmen des ExWoSt-Forschungsfelds "Eigentümerstandortgemeinschaften im Stadtumbau" neu gegründeten ESGs hatte sich die ESG-Lehe mit dem größten zu betreuenden Gebiet - das ist immerhin das gesamte Goethe-Quartier(!) - mehr vorgenommen, als ihr damals von den anderen am Förderprojekt teilnehmenden ESGs zugetraut worden war. Im Gegensatz zu einigen anderen Eigentümerstandortgemeinschaften aus der Zeit des Förderungszeitraums ist die ESG-Lehe weiterhin aktiv und hat im Laufe der Zeit schon so einiges für den langsam einsetzenden positiven Wandel im Quartier in die Wege leiten können.

Die bisherigen Erfolge der ESG-Lehe sind unter anderem auch darauf zurückzuführen, dass wir in dir immer einen kompetenten Ansprechpartner und Ratgeber im Stadtplanungsamt hatten. Ich würde mich freuen, wenn du uns auch weiterhin gelegentlich mit Rat - und vielleicht auch mit Tat(?) - zur Seite stehen würdest.


(Quelle: Nordsee-Zeitung vom 19.07.2016)

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