Mittwoch, 8. April 2015

NPD-Demonstration abgesagt

Die NPD-Demonstration "gegen die Überfremdung von Lehe", die in Bremerhaven am vergangenen Samstag eigentlich als Demonstratitionszug vom Roten Sand über die Rickmersstraße, die Hafenstraße und die Lloydstraße zum Lloydplatz führen sollte und aufgrund von Auflagen der Behörden auf eine Kundgebung in der Rudloffstraße (Nähe Roter Sand) beschränkt worden war, ist vom Initiator eine viertel Stunde vor dem Beginn abgesagt worden.

Wie das Bremerhavener Sonntagsjournal am 05.04.2015 berichtete, hat der Initiator der NPD-Demonstration nach eigener Aussage eine unnötige Eskalation mit den Gegendemonstranten vermeiden wollen.

Der Polizei zufolge hatten sich - unangemeldet - etwa 150 Gegendemonstranten, darunter etwa 80 aus Bremen, in der Rudloffstraße versammelt. Auch die angemeldete Kundgebung gegen den Nazi-Aufmarsch auf dem Ernst-Reuter-Platz fand wie geplant statt. Dort hatten sich etwa 250 Demonstranten eingefunden, um ein Zeichen für Toleranz und gegen Ausgrenzung zu setzen.

Über die Teilnehmer an der abgesagten NPD-Demonstration berichtet das Sonntagsjournal nichts.
Es werden aber wohl nicht allzuviele gewesen sein. In einem Beitrag auf der Facebookseite "Lehe wehrt sich" heißt es (Zitat): "Ich fand es sehr schade,von denen die nicht am 04.04.2015 zur demo gekommen sind. ..". Ein Fan der Seite kommentiert den Beitrag mit den Worten (Zitat): "Ich war da aber sonst keiner ..".

Im zuvor genannten Facebook-Kommentar heißt es weiter (Zitat): ".. wird immer schlimmer hier kriminalitat in Bremerhaven alte Menschen werden uberfallen ..Hunde werden vergiftet. Jugendliche Banden ..Drogenkonsum ...Irgendwann wird man auf offener Strasse erschossen ..."

Aus diesen Worten spricht eine allgemeine und diffuse Angst vor Gewalt. Darüber, wie es um die Kriminalität in Bremerhaven und anderenorts tatsächlich bestellt ist, erfährt man genaueres aus den Kriminalstatistiken. Sehr real sind jedoch erneute rechtsradikale Morddrohungen gegen einen Politiker in Sachsen-Anhalt.

In ihrer Ausgabe vom 07.04.2015 schreibt die Nordsee-Zeitung dazu, Herr Ulrich (CDU, Landrat) sei nach dem Brandanschlag auf das geplante Flüchtlingsheim in Tröglitz unter Polizeischutz gestellt worden. Er werde bedroht, weil er sich für die Unterbringung von Asylbewerbern in dem kleinen Ort im Süden Sachsen-Anhalts einsetzt. Zuvor war Herr Nierth (Tröglitz, ehemaliger Bürgermeister) aufgrund von Morddrohungen und aus Sorge um das Wohlergehen seiner Familie als Bürgermeister zurückgetreten.

Ich hoffe, dass der Widerstand gegen die ausländerfeindliche Hetze der Neo-Nazis in Bremerhaven anhalten wird ... - bevor auch hier - wie kürzlich in Tröglitz - die Asylantenunterkünfte brennen und demokratisch gewählte Politiker aufgrund rechtsradikaler Morddrohungen um Leib und Leben fürchten müssen.


(Quellen: Sonntagsjournal vom 05.04.2015, Nordsee-Zeitung vom 07.04.2015, Der Spiegel vom 12.03.2015 )

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