Montag, 28. Juli 2014

Preacher-Poetry-Slam

Die Pauluskirche im Morgenlicht
Der neu-deutsche Begriff "Poetry-Slam" (wörtlich in etwa "Dichter-Schlacht" oder sinngemäß Dichterwettstreit) dürfte vielen Menschen wohl inzwischen bekannt sein. Die Autoren tragen dabei ihre Werke innerhalb einer bestimmten Zeit vor. Das geschieht in einer Art Performance, bei der sie sich selbst in Szene setzen. Das Publikum bestimmt anschließend den Sieger.

Anders als bei einer "normalen" Poetry-Slam trafen bei dieser Veranstaltung im Rahmen der "Leher Kulturwochen 2014" am letzten Freitag in der Pauluskirche fünf Poeten und fünf Pastoren aufeinander.

Die Poetry-Slammerinnen und -Slammer stellten sich mit ihren Texten dem Thema der aktuellen evangelischen Jahreslosung "Gott nahe zu sein ist mein Glück!?" und die Pastorinnen und Pastoren bereicherten den Wettstreit mit ihrer Sicht auf das Thema.

Kurz zusammengefasst geht es dabei um die einen, die sich ihr Leben lang plagen, und trotzdem auf keinen grünen Zweig kommen, und um die anderen, die das Geld, die Macht und das Sagen haben, denen alles in den Schoß fällt, ohne dass dass sie sich deswegen besonders bemüht haben, also um die Ungerechtigkeit in dieser Welt. Die einen, die immer für andere da sind, selbst aber ständig "auf der Schattenseite des Lebens stehen", verlieren irgendwann den Glauben an die Gerechtigkeit - und wenn sie einmal "gläubig" waren, vielleicht auch den Glauben an Gott - bis sie möglicherweise eines Tages die Erkenntnis erlangen, dass materieller Reichtum oder Macht über andere Menschen nicht die wesentlichen Dinge sind, auf die es im Leben ankommt. Und am Ende des Lebens sind alles Geld und alle materiellen Reichtümer der Welt, welche die anderen zusammengerafft haben, nichts mehr wert ...



Im Publikum waren nach dem Zufallsprinzip Pakete mit Wertungskarten verteilt worden, die Wertungen auf einer Skala von "Null" bis "Zehn" ermöglichten. Ich war eigentlich ganz froh, dass dieser Kelch an mir vorüberging: Wenn man gleich zu Beginn eine Hohe Wertung vergeben hat, alle folgenden Akteure sich aber noch besser herausstellen, dann ist sehr schnell nach oben hin keine weitere Steigerung mehr möglich.

Einer der angekündigten "Preacher" konnte krankheitsbedingt leider nicht teilnehmen, so dass die Kräfte mit fünf Poeten zu vier Pastoren ungleich verteilt waren. Außer Konkurenz übernahm deshalb die Poetin Nina La Grande als "Eisbrecherin" den Auftakt, und stimmte das Publikum auf das ein, was noch folgen würde ...

Aus der Gruppe der Poeten war Klaus Urban aus Hannover meine erste Wahl. Die Jury kam mit ihrem Wertungsergebnis zu dem gleichen Schluss. Auf der Seite der "Preacher" erreichte Rainer Claus (Pastor in Wilhelmshaven) die höchste Summe der Wertungen - mich persönlich hatte aus dieser Gruppe allerdings der Beitrag Jörg Prahlers aus Gusborn-Quickborn am meisten berührt.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen



Eigene Meinungen, konstruktive Kritik, Anregungen etc. sind jederzeit willkommen.

Nettikette
Bitte achtet auf den »guten« Ton.
Beschimpfungen und ähnliches werden im Papierkorb veröffentlicht.


Anonyme Kommentare:
Wenn ihr "Anonym" bei "Kommentar schreiben als" auswählt, dann lasst mich und die anderen Leser bitte wissen, wer ihr seid.

Um faire Diskussionen zu gewährleisten, werde ich Kommentare ohne "Identität" in Form einer E-Mail-Adresse, einem Namen oder zumindest einem Nicknamen nicht veröffentlichen!

Zum Schutz vor Spammern müssen die Kommentare erst von mir freigeschaltet werden. Ich bitte dafür um euer Verständnis.