Sonntag, 6. September 2009

Kistner-Gelände: Ausschreibung beschlossen


Kalksandsteinwerk Kistner

Die Bremerhavener Stadtverordnetenversammlung hat in der letzten Woche mehrheitlich die europaweite Ausschreibung des Kistnergeländes beschlossen. Darüber berichtete die Nordsee-Zeitung in ihrer Ausgabe vom 04.09.2009. Im Ausschreibungstext ist demzufolge festgelegt worden, dass die Ansiedlung eines Frischemarktes mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern, unter Einbeziehung des Schornsteins und der Tonnendachhalle des ehemaligen Kalksandsteinwerks, Bestandteil eines Entwicklungskonzepts für das Gelände sein sollen. Denkbar sei auch, dass der Lebensmittelversorger in der Fabrikhalle untergebracht werde. Entlang des Geesteufers werde an eine Wohnbebauung gedacht.

Das hört sich jetzt erst einmal in etwa so an, als entspäche die Ausschreibung den ursprünglichen Ideen aus der Leher Bevölkerung. Auf die Wünsche des Landeskonservators des Landesamts für Denkmalpflege Bremen scheint mit der in der Ausschreibung genannten Erhaltung des Kerns des Kalksandsteinwerks ebenfalls Rücksicht genommen worden zu sein. Damit dürften die unseeligen, von der CDU befürworteten, Ten-Brinke-Pläne wohl endlich vom Tisch sein. Im Artikel der Nordsee-Zeitung vermisse ich allerdings einen Hinweis auf die Fortführung des Geestewanderweges vom ehemaligen Werftgelände der "Geeste-Metallbau" und die Anbindung an den Geestewanderweg am Kapitänsviertel.

Außerdem hat die in der Koalitionsvereinbarung zwischen der SPD und der CDU festgeschriebene Bürgerbeteiligung bezüglich der Entwicklung des Kistner-Geländes bis heute immer noch nicht stattgefunden. Diese wäre aus meiner Sicht eigentlich - zumindest in Form einer Anhörung (zum Beispiel während einer Stadtteilkonferenz) - spätestens vor der Veröffentlichung der Ausschreibung fällig gewesen. Ebenso wie mir, liegt auch vielen Lehern die optische Integration zukünftiger neuer Gebäude auf dem Kistnergelände in die umgebende Gründerzeit-Architektur am Herzen. Ich hoffe sehr, dass darüber das letzte Wort noch nicht geprochen sein wird.

Da im Ausschreibungstext offensichtlich wohl ebenfalls kein besonderer Hinweis auf eine Bürgerbeteiligung vorhanden ist, haben sich die Grünen und die Linke bei der Abstimmung über die Ausschreibung in der Stadtverordnetenversammlung der Stimme enthalten. Nach allem, was uns im südlichen Lehe in den letzten Jahren seitens der Großen Koalition, insbesondere von der CDU, zugemutet worden ist, könnte ich es mir eher vorstellen, den Grünen oder der Linken meine Stimme bei der Wahl zur nächsten Stadtverordnetenversammlung zu geben, als der CDU oder der SPD.

(Quelle: Nordsee-Zeitung vom 04.09.2009)

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