Sonntag, 15. Februar 2009

Wolkenwesen


Irgendwo zwischen Kiel und Hamburg aus dem Auto fotografiert

In den Wolken wohnen Wesen
die du schon lang' nicht mehr geseh'n.
Seit du einst ein Kind gewesen,
ist täglich viel zu viel geschehn.

Mit starrem Blicke gradeaus,
im Sinn nur den Geschäftstermin,
siehst du nicht oben jene Maus
über ein Meer aus Käse zieh'n.

Hasen hoppeln, hüpfen heiter.
Bäume quellen, werden Quallen,
und von einer Wolkenleiter
wird gleich eine Sanduhr fallen.

Viel zu schnell verrinnen Zeiten,
während dich Geschäfte treiben.
Ewig währen Wolkenweiten,
doch du kannst nicht stehen bleiben.

Leicht wär' es den Kopf zu heben,
zu erinnern sich an Zeiten,
als da Träume war'n vom Leben
und endlosen Wolkenweiten.

Erwachs'ne still die Sehnsucht quält:
Sie wünschen sich das Glück zurück.
Nur Kinder wissen noch was zählt.
Den Eltern fehlt der Blick für's Glück

© Jürgen Winkler


2 Kommentare:

Weserkrabbe hat gesagt…

Hallo Jürgen, wieder ein wunderschönes Gedicht. Wann kommt denn mal ein Buch von Dir raus? Sehr sehr schön. Mach weiter so.
lieben Gruss
Brigitte

Anonym hat gesagt…

Hallo Juwi

Das Gedicht gefällt mir so gut. Leicht wär' es den Kopf zu heben, dann bekommt auch das Alltägliche irgendwie eine andere Dimension. Freut mich, wenn Dich meine Landkarte im Himmel inspiriert hat.
Liebe Grüsse
Elfe

Kommentar veröffentlichen



Eigene Meinungen, konstruktive Kritik, Anregungen etc. sind jederzeit willkommen.

Nettikette
Bitte achtet auf den »guten« Ton.
Beschimpfungen und ähnliches werden im Papierkorb veröffentlicht.


Anonyme Kommentare:
Wenn ihr "Anonym" bei "Kommentar schreiben als" auswählt, dann lasst mich und die anderen Leser bitte wissen, wer ihr seid.

Um faire Diskussionen zu gewährleisten, werde ich Kommentare ohne "Identität" in Form einer E-Mail-Adresse, einem Namen oder zumindest einem Nicknamen nicht veröffentlichen!

Zum Schutz vor Spammern müssen die Kommentare erst von mir freigeschaltet werden. Ich bitte dafür um euer Verständnis.