Freitag, 9. September 2016

Kistnergelände: Ende einer unendlichen Geschichte?

Kalksandsteinfabrik Kistner: Tonnendachhalle mit Schornstein und weiteren Anbauten
Am 06.09.2016 in der Nordsee-Zeitung: Millionen für das Kistnergelände. - Das ist endlich einmal eine erfreuliche Nachricht in der unendlichen Geschichte um den Kampf der Bewohner der Leher Ortsteile "Goethestraße" und "Klushof" für die Sanierung, des Geländes und der historisch bedeutenden Gebäude der ehemaligen Kalksandsteinfabrik "H.F. Kistner".

Wie es heißt, will der Unternehmer Horst Wübben die historisch bedeutsame Tonnendachhalle, in der früher einmal die Kalksandsteine gepresst wurden, in ein Wohnprojekt integrieren.

Bürger-Aktion (2009, links) und Tonnendachhalle (2008, rechts)

Weiterhin ist die Rede davon, dass in einem Neubau auf dem Gelände, Hostelzimmer, sowie Wohnungen für Studenten und ältere Menschen untergebracht werden sollen. Das hört sich auf jeden Fall erst einmal nach einem sozial ausgewogenen Wohnkonzept an.

Ich hoffe nun, dass die Neubauten so geplant werden, dass sie sich einerseits optisch an der Tonnendachhalle mit ihrem prägnanten Schornstein orientieren und sich andererseits in die umliegende Bebauung aus Gebäuden aus der Gründerzeit einfügen. Architektonisch phantasielose "Schuhkartons" im Legostein-Stil gibt es inzwischen schon genug an anderer Stelle in Bremerhaven - und leider auch im benachbarten Leher Gründerzeitquartier "Goethestraße". Andererseits finden sich gerade dort aber auch einige hervorragende Beispiele dafür, wie man es besser machen kann.

Hafenstraße: Gründerzeit Bebauung in direkter Nachbarschaft zum Kistner-Gelände
Bevor jedoch mit einer Bebauung und der Sanierung des denkmalgeschützten Gebäude-Ensembles "Tonnendachhalle und Schornstein" begonnen werden kann, müssen erst einmal die Kajen und der Bereich am Ufer der Geeste saniert werden. Später soll dort einmal ein weiterer Abschnitt der Geestepromenade entstehen. Weiterhin müssen einige Gebäude abgerissen und Altlasten beseitigt werden.

Finanziert werden soll die Sanierung des Geländes mithilfe von Fördermitteln der Europäischen Union. Diese müssen aus Mitteln der Stadt Bremerhaven ergänzt werden. Dazu muss das Land Bremen noch die Freigabe von vier Millionen Euro bewilligen.

Insgesamt sind für die Sanierung der Industriebrache rund sechs Millionen Euro veranschlagt worden. Mithilfe von Zuschüssen aus Bundesmitteln sollen die Gesamtkosten bewältigt werden.

Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass am Ende nicht doch noch wieder etwas dazwischen kommt. Enttäuscht worden sind wir schon oft genug.


(Quelle: Nordsee-Zeitung vom 06.09.2016)

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