Samstag, 20. November 2010

Die Wurzeln des Terrors

Die von den radikalen und gewalttätigen Islamisten vorgeschobenen religiösen Differenzen zwischen den drei großen monotheistischen "Weltreligionen" rechtfertigen weder Terrorismus noch Massenmorde. Ich bin kein Muslim und ich kenne auch nicht den Koran. Aber ich höre immer wieder, wie Muslime sich gegen die Verunglimpfung ihrer Religion durch gewalttätige Islamisten wehren. Nach meiner Einschätzung gibt es bedeutend mehr Gemeinsamkeiten, als Differenzen zwischen Juden, Christen und Muslimen die letztlich alle gemeinsam an den gleichen "einen Gott" glauben.

Die religiöse Rechtfertigung für den Terrorismus dient den Drahtziehern im Hintergrund lediglich zum Aufbau und der Festigung ihrer weltlichen Machtansprüche. Diesbezüglich sind die radikalen Islamisten heute um keinen Deut besser, als es die katholische Kirche mit ihrer Inquisition, der Hesxenverfolgung und den brennenden Scheiterhaufen im Mittelalter Europas war.

Die Ursachen dafür, dass die terroristischen Rattenfänger immer wieder willige Mitläufer finden, liegen meines Erachtens vielmehr im Wesentlichen in der Ungleichverteilung der auf der Welt vorhandenen Rohstoffe, der Nahrungsmittel, des Wohlstands und der krassen Gegensätze der Lebensstandards in den reichen Industrieländern und denen in den armen Entwicklungs- und Schwellenländern begründet. Stünden für die Entwicklungshilfe und die Angleichung der Lebensverhältnisse auf der Erde die finanziellen Mittel zur Verfügung, das weltweit in Militär und Rüstung fließen, dann gäbe es diese ganzen Probleme überhaupt nicht.

Solange wir in den entwickelten Industriestaaten nicht erkennbar bereit sind, den Entwicklungsländern bedingungslos bei der Bekämpfung von Hunger und Krankheiten sowie der Entwicklung ihrer Wirtschaften und Lebensstandards zu helfen, werden die Terrosristen immer wieder Gründe und Mitläufer für ihre Gewalttaten finden. Grundlage der Entwicklungshilfe muss die Hilfe zur Sebsthilfe sein. Es geht um die individuelle technische Entwicklung der jeweiligen Länder mit deren regional verfügbaren Mitteln. Bisher war Entwicklungshilfe jedoch zu einem großen Teil der Export "westlicher" Technologie, der letztlich der Gewinnmaximierung westlicher Konzerne diente, und in der Folge zu wachsenden technologischen und wirtschaftlichen Abhängigkeiten führte.


Aus dem Gleichgewicht

Wir Menschen in den Industriestaaten leben im Überfluss. Wir beuten die wertvollen Resourcen des Planeten skrupellos aus und verschwenden sie dann. Wir pressen auch noch den letzten Tropfen Öl aus der Erde, um in unseren Autos sehenden Auges mit Höchstgeschwindigkeit in die Klimakatastrophe fahren zu können.

Wir produzieren massenweise Nahrungsmittel, nur um sie anschließend zu vernichten, während zeitgleich täglich tausende Menschen qualvoll vor Hunger sterben.

Wasser ist bei uns scheinbar unbegrenzt verfügbar. Wir müssen dafür nur den Wasserhahn aufdrehen. Wir spülen ohne darüber nachzudenken zigtausende Liter sauberes Trinkwasser durch unsere Toiletten, während auch heute noch viele Menschen auf der Welt nicht einmal eine Toilette kennen, und ihren Durst mit trübem Brunnenwasser stillen, das sie oft kilometerweit nach Hause tragen müssen, weil es bei ihnen weder Wasserwerke noch Wasserleitungen gibt.

Wir produzieren Unmengen hochkomplexer technischer Wunderwerke, nur um sie nach wenigen Jahren oder Monaten bereits wieder zu entsorgen. Das beste Beispiel dafür sind Mobiltelefone (Handys): Alle zwei Jahre gibt's vertraglich vereinbart ein Neues; das alte "Handy" ist dann "über" und trägt zum Anwachsen des Elektronikschrott-Problems bei, während viele Menschen auf der Welt völlig ohne elektrischen Strom leben.

Diese Liste ließe sich noch endlos fortsetzen ...

Es heißt, die "Globalisierung" bringe Gewinner und Verlierer hervor. Ich denke, je mehr die Verhältnisse auf der Welt aus dem Gleichgewicht geraten, desto größer wird die Gefahr, dass es am Ende nur Verlierer geben wird.

1 Kommentar:

Frau Momo hat gesagt…

Dem ist nichts hinzuzufügen. Und jeder kann bei sich selber anfangen, seinen eigenen Konsum mal hinterfragen, auch wenn das heißt, sich auch von Gewohnheiten zu trennen. So schwer ist das gar nicht. Und man braucht auch nicht unbedingt viel Geld dafür. Jeder hat die Möglichkeit, ein kleines bißchen zu tun......

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