Mittwoch, 23. Juni 2010

Gesucht:

Geeigneter Hausherr für's Schloss Belvue

Wenn wir Bürger unseren Bundespräsidenten selbst wählen dürften, sähe das Ergebnis wahrscheinlich anders aus, als es sich die Wespen in Berlin wünschen würden. Auch wenn wir also keinen direkten Einfluss darauf haben, ob Herr Wullf oder Herr Gauck unser nächster Bundespräsident sein wird, können wir doch zumindest sagen, wem wir den Vorzug geben.


Eine Gelegenheit sich für Herrn Gauck auszusprechen gibt es auf der Internetseite "Wir für Gauck", auf die ich durch einen Artikel im Blog April Showers aufmerksam geworden bin. Dort gibt es auch ein Zitat von Frau Merkel (CDU, Bundeskanzlerin) aus einer Rede anlässlich des 70. Geburtstags von Herrn Gauck:
  • "Weil wir immer wieder Debatten brauchen, weil wir uns immer wieder miteinander austauschen müssen, ist es so gut, dass wir Sie, Herr Gauck, haben. Denn Sie legen den Finger in die Wunde, wenn Sie eine Wunde sehen, aber Sie können auch Optimist sein und sagen: Es geht voran. Beides brauchen wir. Danke, dass es Sie gibt. Danke, dass Sie weiter da sind."

Schade eigentlich, dass die eigenen Worte unserer Bundeskanzlerin in ihrem Gedächtnis eine so kurze Halbwertzeit haben. Während Herr Gauck für die Aufarbeitung unserer gemeinsamen Geschichte und das Zusammenwachsen der beiden ehemals getrennten deutschen Saaten steht, versinnbildlicht Herr Wulff die Vertiefung des Grabens zwischen dem Teil der Bevölkerung, der noch Arbeit und Einkommen hat, und denen am Rande der Gesellschaft, deren große Mehrheit zufällig immer noch im Osten Deutschlands zu finden ist. Angesichts der harten Auswirkungen des angekündigten 80-Milliarden-Euro Sparpakets, gerade auf die Arbeitslosen und Hartz-IV Abhängigen, sehe ich im persönlichen Einsatz Herrn Wulffs für die Erhöhung der Diäten der Abgeordneten des Landtags von Niedersachsen einen gefährlichen Anachronismus, der alles andere als eine besondere Sensibilität für die Nöte und Ängste der Schwächsten in unserer Gesellschaft erkennen lässt.

Unser zukünftiger Bundespräsident sollte die Fähigkeit haben, unsere Gesellschaft zusammenzuhalten. Er sollte Missstände, die das Zusammenleben der Menschen in Deutschland belasten, offen ansprechen und er sollte Visionen für ein zukünftiges harmonisches Zusammenleben unserer Kinder und Enkel in unserem Land aufzeigen. Auch nach Meinung von Frau Merkel (s.o.) hat Herr Gauck bereits bewiesen, dass er dazu willens und in der Lage ist.

Keine Frage also, welchen der beiden Kandidaten ich lieber als neuen Hausherrn im Schloss Belvue sehen würde.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen



Eigene Meinungen, konstruktive Kritik, Anregungen etc. sind jederzeit willkommen.

Nettikette
Bitte achtet auf den »guten« Ton.
Beschimpfungen und ähnliches werden im Papierkorb veröffentlicht.


Anonyme Kommentare:
Wenn ihr "Anonym" bei "Kommentar schreiben als" auswählt, dann lasst mich und die anderen Leser bitte wissen, wer ihr seid.

Um faire Diskussionen zu gewährleisten, werde ich Kommentare ohne "Identität" in Form einer E-Mail-Adresse, einem Namen oder zumindest einem Nicknamen nicht veröffentlichen!

Zum Schutz vor Spammern müssen die Kommentare erst von mir freigeschaltet werden. Ich bitte dafür um euer Verständnis.