Dienstag, 31. März 2009

Dorum-Neufeld


Cleo auf einer Bune am Dorumer Tief
(zum Vergrößern bitte - "wie immer" - auf die Fotos klicken)


Am Sonntag war ich mit unserer Hündin Cleo am Dorumer Tief bei Dorum-Neufeld. Es gibt dort einen betonierten Fußweg an der Grenze zwischen Deichvorland und Watt. Nachdem sie die ganze Woche über nie länger als eine knappe Stunde am Stück in der Stadt an der Leine laufen konnte, hat Cleo sich einmal wieder richtig austoben können.

Der Ortsteil Dorum-Neufeld liegt ungefähr 6 km nordöstlich der Ortsmitte von Dorum im Land Wursten zwischen Bremerhaven und Cuxhaven. Ich kann nicht sagen, wie alt Dorum genau ist, aber die Kirche des Ortes stammt aus dem 12. Jahrhundert.



Strandhalle, Wellenfreibad, Nationalparkhaus, ...

Dieser Gebäudekomplex besteht aus der Strandhalle, einem Wellenfreibad, dem Nationalparkhaus und weiteren Einrichtungen für den Tourismus. Er liegt etwas erhöht auf einer Wurt, einer künstlichen Erdaufschüttung vor dem Deich. Bei Sturmflut werden Fenster und Türen der unteren Geschosse mit außen an den Gebäuden angebrachten Stahlplatten abgedichtet. Den Wurten, auf denen die Bauernhöfe errichtet wurden bevor es die Seedeiche gab, verdankt das Land Wursten, das flache Marschenland zwischen Bremerhaven und Cuxhaven, seinen Namen.



Leuchtturm Eversand-Oberfeuer

Der ehemalige Leuchtturm Eversand-Oberfeuer, oder kurz "Obereversand", wurde in den Jahren 1886 bis 1887 Bremerhavener Werft AG. „Weser“ im Auftrage der Hansestadt Bremen im Wuster Watt auf dem Eversand errichtet. Sände sind "Erhöhungen" im Watt, die bei ablaufendem Wasser zuerst trockenfallen. Zusammen mit dem Eversand-Unterfeuer wurde damit eine Lücke in der Befeuerung für die von See in die Weser einfahrenden Schiffe durch den Wurster Arm der Außenweser geschlossen. Dadurch waren die Bremerhavener Häfen auch bei Nacht sicher erreichbar.

Im Zeitraum von 1887 bis 1922 kam es zu natürlichen Verlagerungen der Stromrinnen und Sände, die 1922 die Verlegung des Weser- Hauptfahrwassers vom Wurster- in den Fedderwarder Arm nötig machten. Damit verloren die beiden Leuchttürme auf dem Eversand ihre Bedeutung als Seezeichen. Obereversand wurde bis 1994 als Rettungsbake für Schiffbrüchige instandgehalten. Nachdem Eisgang die Unterkonstruktion beschädigt hatte, wurde der Leuchtturm Obereversand Anfang 2003 nach Dorum-Neufeld versetzt. Der 37,40 Meter hohe Turm mit seinen zwei Aussichtsgalerien dient jetzt als Hafenfeuer von Dorum-Neufeld und beherbergt eine kleine Ausstellung, die vom Förderverein Leuchtturmdenkmal Obereversand e.V. betrieben wird.



Dorumer Tief

Diese Fotos zeigen den Blick von der unteren Aussichtsgalerie. Ähnlich wie am Wremer Tief gibt es auch am Dorumer Tief bei Dorum-Neufeld einen kleinen Kutterhafen. Hinter dem Deich sieht man die Häuser von Dorum-Neufeld.



Würster Küste bei Dorum-Neufeld

Der Blick entlang der Küste flussabwärts in Richtung Cuxhaven und flussaufwärts in Richtung Bremerhaven sind die Windparks nicht zu übersehen, die bei uns auch weiter landeinwärts inzwischen zum gewohnten Anblick geworden sind. Die ersten zaghaften Versuche mit größeren Windkraftanlagen begannen in der Feldmark des Bremerhavener Stadtteils Weddewarden in den achziger Jahren des letzten Jahrhunderts mit einem "Monopterus", einem einflügeligem Rotor. Die Versuchsanlage hatte eine Nennleistung von 400 kW und hat vermutlich mehr stillgestanden, als dass sie in Betrieb war. Die damalige Bauform konnte sich aufgrund verschiedener Probleme nicht durchsetzen. In Bremerhaven munkelte man damals, das Ding sei dort nur aufgebaut worden, um zu beweisen, dass die Stromerzeugung aus Windenergie technisch nicht machbar sei. Wie man sieht konnte dieser Beweis damals trotz vieler Anstrengungen nicht erbracht werden. Irgendwann gelangte die Kunde über die Existenz größerer Windparks im benachbarten Ausland nämlich auch nach Deutschland. Natürlich ist die Windkraft nicht das Allheilmittel im Kampf gegen die Klimaerwärmung, aber sie wird darin ein wichtiger Bestandteil im zukünftigen Energie-Mix aus regenerativen Energiequellen sein.



Kutterhafen

Kutter im Hafen von Dorum-Neufeld am Dorumer Tief.



Schaubiotop ...


... und Pflanzen im Watt

Zu den Einrichtungen des Nationalparkhauses gehört neben einer Ausstellung im Haus auch ein kleines Schaubiotop. Am Geländer des Holzstegs sind Tafeln angebracht, die sehr anschaulich den Übergang vom Watt über die Verlandungszone und die Salzwiese zum Deichvorland erklären. Wie sich die ersten Pflanzen im Watt ansiedeln kann man neben der Seebrücke zum Leuchtturm Obereversand "life" sehen.



Überflutetes Watt

Blick bis zum Horizont über das Dorumer Watt bei Hochwasser.



Möven

Die Möven auf der Bune haben sich so prächtig miteinander unterhalten, dass man das bis zum Stand noch recht deutlich verstehen konnte :o)

1 Kommentar:

Elfe hat gesagt…

Guten Tag Juwi

Eine süsse Kleine, die Cleo. Danke für das Mitnehmen auf Euren Spaziergang. Von dieser Weite können wir hier nur träumen. Solche Windparks habe ich einmal auf einmal Flug von Dänemark zurück in die Schweiz gesehen, das war sehr beeindruckend. Ob wir schon welche in der Schweiz haben, weiss ich nicht so recht, wenn, dann nur wenige.

Liebe Grüsse und gute Restwoche
Elfe
P.S. 11.10 Uhr hier endlich die ersten Sonnenstrahlen. Seit Montag sitzen wir nämlich unter einer Hochnebeldecke, während sich rundherum alle an der Frühlingssonne erfreuen, grrr.

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