Nachdem gegen 19 Uhr einer der beiden Robin Wood Aktivisten bei Diedrichshagen von den Polizisten aus dem Betonblock befreit werden konnte, machten sie sich daran, auch die zweite Aktivistin aus dem Betonblock zu lösen, was ihnen aber erst nach mehr als einer Stunde gelang. Zusätzlich zu den Ketten, mit denen sie sich an den Gleisen festgekettet hatten, waren ihre Unterarme in dem Betonblock eingeschlossen gewesen. Gegen 23 Uhr meldete der Castor-Ticker, die beiden Aktivisten von Robin Wood seien aus dem Krankenhaus direkt in die Gefangenen Sammelstelle (GeSa) in Wolgast gebracht worden.
Als das Gleis wieder passierbar gemacht worden war, setzte sich der Zug mit den Castoren nach einer sechs Stunden währenden Zwangspause um 21:16 Uhr wieder in Bewegung. Eine halbe Stunde später wurde er ein letztes Mal für einen Moment aufgehalten: Bei Kräpelin befanden sich Menschen auf den Gleisen. Gegen 22 Uhr erreichte der Atommüll-Transport dann das Atommülllager und eine weitere Stunde später wurden die Castoren in die Lagerhalle gefahren.
Die für 24 Uhr in der Presselounge in Greifswald angekündigte Pressekonferenz der "Anti-Atom-Initiative Nord-Ost" wurde in den späten Abendstunden auf heute Mittag um 12 Uhr verschoben.
Um 18:30 Uhr hatte der Castor-Ticker gemeldet, erste Gefangene würden aus der GeSa in Wolgast entlassen. Gegen 20 Uhr formierte sich in Kräpelin eine spontane Solidaritätsdemonstration mit allen Gefangenen. Etwa um die gleiche Zeit wurden Demonstranten aus zwei Polizei-Bussen überraschend und ohne Personalienkontrolle freigelassen. Um 20:30 Uhr waren, bis auf die Aktivisten von Robin Wood, Greenpeace und einigen weiteren Demonstranten, die meisten Gefangenen freigekommen. Nach Auskuft des Ermittlungsausschusses (EA) befanden sich unter den weiterhin in der GeSa festgehaltenen Demonstranten auch zwei Schweden und ein Däne, die ohne Dolmetscher-Hilfe zurechtkommen mussten.
Nach Auskunft des Castor-Tickers wurden die freigelassenen Demonstranten von einem Empfangskommitee begrüßt.
Allen Demonstranten und Aktivisten, die bei Schnee, Dunkelheit und Eiseskälte über mehrere Tage und Nächte hinweg ihren Protest gegen die verlogene Atompolitik der wortbrüchigen Bundesregierung auf die Straße und die Gleise gebracht haben - stellvertretend für die Mehrheit der Bundesbürger! - gilt meine volle Hochachtung. Es ist aber noch nicht zu Ende. Für das Frühjahr 2010 ist der nächste Castor-Transport mit hochradioaktivem Atommüll, der ebenfalls aus Karlsruhe stammt, nach Lubmin angekündigt.
(Quellen: Castor Ticker, Frankfurter Allgemeine vom 17.12.2010, Die Presse vom 16.10.2010, Stern vom 16.12.2010, Hamburger Abendblatt vom 16.12.2010, Welt vom 16.12.2010, MDR-Nachrichten vom 16.12.2010, NDR-Nachrichten vom 16.12.2010, Tagesschau des Schweizer Fernsehens vom 16.12.2010Robin Wood) ,
4 Kommentare:
Ich sitze gerade im Zug nach Hamburg, aber die Übernachtungen im Februar sind bereits gebucht.
Und so allmählich reicht es mir, das die Wespen mir den Terminkalender so vollknallen......
@Frau Momo: Unter anderem damit haben die schwarz-gelb-gestreiften Handlanger der Atomkonzerne in diesem Jahr mit Sicherheit nicht nur in deinem Fall ihre letzten, vieleicht ehemals noch vorhandenen Sympatien verspielt.
Ne, ne, ich hatte noch nie Sympathien für beide und fand mich noch nie in der Verlegenheit, bei einer von beiden Koalitionsparteien mein Kreuzchen machen zu wollen. Keine Missverständnisse bitte :-)
So und nun geh ich in die heiße Badewanne und bekämpfe den aus Lubmin mitgebrachten Schnuppen.....
@Frau Momo: Sorry - so war das natürlich nicht gemeint! Vielleicht hätte ich besser ergänzend noch schreiben sollen: "... Ebenso wie bei allen anderen Atomkraftgegnern im Land, war da allerdings bei dir mit Sicherheit eh schon lange nichts mehr zu verspielen." ;)
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