Heute vor 24 Jahren, einem Samstag, waren wir den ganzen Tag draußen am Alten Hafen auf der Segelyacht meines Freundes und machten sie nach der Winterpause seeklar für die bevorstehende Segelsaison. Wir genossen den sonnigen, warmen Tag und freuten uns auf warme Sommertage und die Freiheit auf dem Wasser ...
Als ich abends dann die - zuerst noch recht vagen - Meldungen über den Super-GAU im Atomkraftwerk Tschernobyl hörte, zerplatzte der Traum von Sonne und Meer mit einem lautlosen Knall! Zuerst dachte ich an die betroffenen Menschen in der Ukraine. Bis an einem schwedischen Atomkraftwerk erstmals erhöhte Radioaktivität gemessen wurde, und bis es klar wurde, dass diese nicht auf einen Störfall des schwedischen Atomkraftwerks zurückzuführen war, und bis die Verantwortlichen in der damaligen Sowjetunion sich dann endlich genötigt sahen, scheibchenweise mit der Wahrheit herauszurücken, mussten die anfangs ahnungslosen Menschen in der Umgebung des Atomkraftwerks schutzlos der Strahlung ausgesetzt gewesen sein! Als bald darauf die Meldungen über die vermutete Ausbreitung der radioaktiven Wolke nach und nach zur Gewissheit wurden, da wurde mir so langsam klar, dass selbst wir nicht ganz ungeschoren davon kommen würden.
Besuche in der Todeszone
Die Umgebung Tschernobyls und weite Teile der Ukraine sind seit jenem Tag eine radioaktiv verseuchte Wüste. Bilder aus der Todeszone muten an, wie von einem anderen Planeten: Die leblose Geisterstadt Pripjat, verrottende Dörfer, strahlende Fuhrparks ... - so muss die Welt wohl nach dem Aussterben der Menschheit aussehen.
All das hat die Ukrainerin Filatova Elena Vladimirovna auf ihrer privaten Internetseite dokumentiert, die dort mit ihrer Kamera auf ihrem Motorrad unterwegs war. Aus meiner Sicht sollte ihre Internetseite Pflichtlektüre sein, für alle diejenigen, die uns jetzt gegen unseren Willen noch für weitere 30 Jahre dieser permanenten Gefahr aussetzen wollen. Und dann sollen sie jedem einzelnen von uns in die Augen blicken, und sagen, das sei doch alles gar nicht so schlimm!
1 Kommentar:
Guten Tag Juwi
Die Bilder können einem wirklich das Grausen lehren und irgendwie ist es uns unvorstellbar, dass so etwas geschehen könnte, und doch ist es passiert.
Sei lieb gegrüsst
Elfe
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