Bremerhaven, Februar 2010: Bauplatz der Eissporthalle neben der Stadthalle
Gestern berichtete die Nordsee-Zeitung über die Grundsteinlegung für den Bau der neuen Eissporthalle, die eigentlich Ende 2010 bereits fertiggestellt sein sollte. Herr Rogge (Firma Köster, General-Unternehmer) habe jedoch mitgeteilt, dass es aufgrund des besonders harten Winters zu Verzögerungen gekommen sei.
Der zuletzt genannte Termin, März 2011, für Eröffnung könnte jedoch eingehalten werden. Dazu zitierte die Nordsee-Zeitung in ihrem Bericht Herrn Busch(Fischtown Pinguins, Geschäftsführer): "Könnte, würde und hätte sind schlechte Berater. Wir planen die Saison komplett in der alten Halle."
Falls noch einmal die gleiche Zeit wie vom ersten Spatenstich im Februar 2009 bis zur Grundsteinlegung im April 2010 ins Land gehen sollte, dann könnte seine Skepsis möglicherweise nicht ganz unbegründet sein. Anfang 2009 gab es noch ungeklärte Fragen zur Finanzierung der Halle, die damals letztlich auf 15,4 Millionen Euro begrenzt werden sollten. Jetzt ist von etwa 16 Millionen Euro die Rede, und Herr Rogge habe gesagt, er rechne mit Mehrkosten von 200000 bis 300000 Euro, die in Relation zu den Gesamtkosten aber ein Witz seien.
Selbst der "beschlossenen Rahmen" von 15,4 Millionen Euro könnte der Stadt in Anbetracht der leeren Kassen irgendwann das Genick brechen. Vielleicht sollte jemand Herrn Rogge einmal darüber aufklären, dass es inzwischen mehr als genug Menschen in Bremerhaven gibt, die nach den Erfahrungen der letzten 10 Jahre mit diversen Bauprojekten in dieser Stadt über derartige Witze überhaupt nicht mehr lachen können!
Rückblick "Projekt Eissporthalle":
- Im Jahre 2007 war für den Bau einer neuen Eissporthalle für den örtlichen Eihockeyclub "Fishtown Pinguins" und seiner Fans ist von Baukosten in Höhe von 12 Millionen Euro die Rede.
- Die in der Presse bekannt werdenden veranschlagten Baukosten steigen bis April 2008 stetig auf 18,4 Millionen Euro.
- Im Juni 2008 stellt Herr Teiser (CDU, Bürgermeister und Kämmerer) eine Rechnung auf, nach der sich die Gesamtkosten für die geplante neue Eissporthalle über 25 Jahre summiert auf 85 Millionen Euro belaufen würden.
- Im März 2009 liegen 6 neuen Angebote vor. Alle sind teurer als der von der Stadt Bremerhaven beschlossene Rahmen von 14,3 Millionen Euro. Selbst der günstigste Anbieter verlangt 4,2 Millionen Euro mehr.
- Im Frühjahr 2009 wird das zum Auslöser einer Diskussion, die letztlich zu Nachverhandlungen mit dem billigsten Anbieter führen.
- Am 20. Juni 2009 heißt es, der Kostenrahmen von 15,4 Millionen Euro wird von dem neuen Angebot für den Bau der Halle eingehalten, und am 21.06.2009 entscheidet sich Aufsichtsrat der Stadthalle für die schlankeren Pläne, "die im Kostenrahmen von 15,7 Millionen Euro liegen". Das sind schon einmal 300000 Euro mehr als noch am Tag zuvor. Wenig später ist die Rede von knapp 18 Millionen Euro (jetzt inclusive der Grundstücks- und Erschließungskosten).
- Im August 2009 soll die Eissporthalle nach der Amputation des Vordachs, sowie einiger in der Nordsee-Zeitung nicht weiter genannten Details, wohl etwas billiger ausfallen. Mit ihrer Zustimmung macht die SPD am 24.08.2009 den Weg frei für die Auftragsvergabe zum Bau einer Eissporthalle für 15,7 Millionen Euro.
(Quelle: Nordsee-Zeitung vom 14.04.2010, sowie diverse Ausgaben in 2008, 2009)
1 Kommentar:
Ach ja, die Diskussion mag man manchmal gar nicht mehr führen. Es ist (nicht nur in Bremerhaven ) zur selbstverständlichkeit geworden öffentliche Projekte ein paar deutliche Ziffern über der politisch beschlossenen Summe abzurechnen. Nun ist es fast da das Eisstadion - nur die Rechnung noch nicht. Bei sinkenden Einwohnerzahlen erweitern wir ständig die öffentliche Infrastruktur obwohl wir die vorhandene gar nicht instand halten können.
Zum Bedenken : der Breitensport in Bremerhaven unterliegt ganz selbstverständlich den Sparrunden, der Schulsport ? ach lassen wir das, Eishockey ist ja bezahlter Profisport, also nicht zu vergleichen, und wenn die Profis anständig bezahlt werden sollen dann braucht der "Verein"( Wirtschaftsbetrieb),halt Stütze. So weit so selbstverständlich.
Aber da waren wir ja schon einmal: wer sich an Eishockey in Bremerhaven erinnert,und dazu muss man nicht alt sein, erinnert sich an die Namen: Josef Ondrasina, Billy Flynn, Muchel Schmid, Bob Riess und viele mehr - warum schlief das ein ?? Frage an die Fans.
Alte Geschichte : wir hatten mal einen OB der in der Tat Visionen hatte. Werner Lenz, nicht alles war gut, aber auch nicht alles schlecht, nein, nein. Eine war zusammenhängend mit der damaligen Vorstellung der Stadtentwicklung: im Jahr 2000 haben wir 175 000 Einwohner! Deshalb brauchen wir die die Columbusstrasse, die Westtangente und das NORDSEESTADION, das Stadion für den Olympischen Sport Club wie der OSC ausgesprochen heisst, jepp, so waren die Zeiten.
In der Zeit begab es sich, das in Bayern , in Deggendorf, bei den Kommunal Wahlen doch tasächlich ein Sozi die Wahlen gewann, ein Sozi als Bürgermeister in Bayern - dem muss man helfen. Und so geschah es. Die Wirtschaft in Deggendorf blühte auf - Dank Aufträgen aus der ganzen Republik. Zum Beispiel bekam die Deggendorfer Werft ( ja die gibt es, dort an der Donau ) den Auftrag im Deutschen Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven das Becken für die Kogge zu bauen, ja und noch mehr, für das HBA, jetzt Bremen Ports, baute die Deggendorfer Werft Klappschuten, die fahren heute noch. Und da man sich so gut verstand, und die Deggendorfer ganz passabel Eishockey spielten, da wollte man so etwas auch mal tun. Bisher hatte man nur im Winter auf den Angelteichen mit Milchdosen als Puck gepielt.
Da traf es sich gut das gerade die Stadthalle im Bau war ( eine uralte Planung - sie sollte mal nach dem Gauleiter Otto Telschow benannt werden, und der Platz davor sollte das Adolf Hitler Feld werden ), nun plante man flink um, Eis muss da rein, wir haben den RSC, der muss das bespielen, wir kaufen ein paar Profis dazu. Das hat wunderbar geklappt: wer erinnert sich nicht an die Namen: Bob Riess, Billy Flynn, Muchel Schmid und Josef Ondrasina .
Nur Frage an die Fans, an die Kenner: warum schlief das eigentlich ein ?
Und nun sind wieder alle "begeistert" ( ? ), keiner traut sich etwas dagegen zu sagen,wenn aber jemand Bedenken hat wird ihm das Stadttheater als der die Stadt erwürgender Kostenfaktor vorgehalten; und eigentlich, mal ehrlich, müsste doch die Investition in die Eislaufhalle aus dem gleichen Topf, dem Kulturhaushalt kommen: hat mit Sport nix zu tun, das ist "circensis".
Und nun können wir die nächsten Jahre zuschauen wie Mannschften zusammengekauft werden - und irgendwann haben die Fans etwas anderes zum jubeln gefunden....
Wie gesagt, es gab schon mal Eishocky und Eishocky-Fans - beides einfach so entschwunden. So wie der Cirkus Busch entschwinden wird......
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