Anti Atom Treck Gorleben-Krümmel (22.04.2010, auf dem Weg nach Uelzen)
© www.contratom.de
Bereits am 21. April startete der der Anti Atom Treck in Gorleben, der heute pünktlich zur Ketten(re)Aktion am Atomkraftwerk "Krümmel" erwartet wird. Auf der Internetseite von "contrAtom" konnte man den Treck - sozusagen online - begleiten. "contrAtom" zeigt dort Berichte, Fotos und Videos von den Ereignissen auf dem langen Weg zur "Ketten(re)Aktion". Nachdem die Zusammenarbeit mit der Polizei bis dahin als "super" bezeichnet wird, wurde der Treck gestern kurz hinter einem Tunnel von Lüneburger Bereitschaftspolizisten aufgehalten. Motorradfahrer wurden aus dem Treck rausgewunken denen dann ihre Zündschlüssel abgenommen wurden. Nach einem Funkspruch stand dann der ganze Treck. Nach einer halben Stunde Debatte mit der Polizei setzte sich der Treck. inklusive der Motorradfahrer, wieder in Bewegung.
Mir ist gerade aufgefallen, dass die Internetseiten der "Ketten(re)Aktion" nicht erreichbar sind. Aktuelle Informationen für Kettenteilnehmer und interessierte Leser sind aber weiterhin auch auf den Seiten von Ausgestrahlt, ContrAtom und Campact zu finden.
Was der Herr Oettinger (CDU, EU-Energiekommissar und einer der beiden Autoren des "Strategie- und Schrittfolgepapiers Kernenergie" der CDU) als Beruhigungspille für das Wendland gedacht hatte, ist dort allerdings wohl "nicht so gut angekommen". Herr Oettinger versuchte den Wendländern zu versichern, dass Gorleben nicht die Atommüllkippe ganz Europas, sondern "nur die der Bundesrepublik" werden solle. Den Menschen im Wendland geht es jedoch darum, dass ihnen mit dem Salzstock von Gorleben nicht das gleiche Schicksal blüht, wie denen in Niedersachsen mit dem ehemaligen Salzbergwerk Asse-II. Ihnen muss die "Beruhigungspille" des Herrn Oettinger daher eher wie eine Provikation vorkommen.
Dass die Gefahr, dass auch der für die "Endlagerung" hochradioaktiven Atommülls vorgesehene Salzstock bei Gorleben eines Tages absäuft, nicht aus der Luft gegriffen ist, belegen Berichte der Stuttgarter Zeitung vom 15. April 2010 und der Frankfurter Rundschau vom 13.04.2010, in denen von einem ungefähr einer Million Kubikmeter großen Wasserreservoir im Salzstock von Gorleben berichtet wird - und darüber, dass Gorleben nicht unter der Priorität "Sicherheit" ausgewählt wurde, sondern nach den Gesichtspunkten "zu viel Widerstand am eigentlich besser geeigneten Standort im Emsland", "kaum zu erwartender Widerstand im Zonenrandgebiet Wendland" und "Brüskierung der DDR". Die willkürliche, ausschließlich politisch motivierte, Entscheidung, Gorleben, das ursprünglich überhaupt nicht als Endlager im Gespräch war, als Enlagerstandort festzulegen, geht auf den damaligen Ministerpräsidenten des Landes Niedersachsen, Herrn Albrecht, zurück. Diese Ungeheuerlichkeiten werden jetzt auch mit bisher geheim gehaltenen Dokumenten belegt, die von der Umweltschutzorganisation Greenpeace auf ihrer Internetseite veröffentlicht wurden: Die Akte Gorleben.
Auch diese Beispiele zeigen wieder einmal, dass die Atomkraft auf dem Fundament eines gigantischen Lügengebäudes gegründet ist. Ohne jahrzehntelangen die milliardenschweren Subventionen aus Steuermitteln, der massiven Vertuschung und den Filz zwischen der Politik und Atomlobby wären die Entwicklung, der Bau und der Betrieb der Atomkraftwerke in Deutschland niemals durchsetzbar gewesen.
So, genug geschrieben für heute: Ich mache mich jetzt erst einmal auf den Weg zur Ketten(re)Aktion, um gegen diesen kriminellen Sumpf und die Zumutung, dass wir diesen hochgefährlichen Missständen noch für mindestens dreißig weitere Jahre ausgesetzt werden sollen, zu demonstrieren.
- Zum Weiterlesen:
Greenpeace: Die Akte Gorleben
(Quelle: contrAtom, Der Tagesspiegel vom 21.04.2010, Frankfurter Rundschau vom 13.04.2010, ARD Magazin "Panorama" vom 27.08.2009)
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