Bremerhaven, Lehe: Das Haus Heinrichstraße Nr. 40 im August 2009
Seit rund 10 Jahren stand das Haus mit der Nummer 40 in der Heinrichstraße leer und drohte zu verfallen.
Vor etwa 5 Jahren wurde es auf einer Zwangsversteigerung erworben und Anwohner und Passanten konnten beobachten, dass mit der Sanierung des Gebäudes begonnen wurde. Nach außen hin wurde das durch die neuen Isolierglasfenster mit den weißen Kunststoffrahmen oder durch die Ausbesserungen mit Kalksandsteinen im Ziegelmauerwerk der Gründerzeit-Fassade deutlich, die identisch mit der des rechten Nachbarhauses war.
Der Bagger reißt eine Lücke in die geschlossene Zeile der Gründerzeitfassaden
Die Sanierung war jedoch ein großer Fehlschlag.
Während der Renovierung wurden wohl einige Finanzprobleme klar und die Handwerker verließen fluchtartig die ungesicherte, offene Baustelle. Erst kamen die Tauben, dann der Regen und Schnee in das offene Dachgeschoss. Irgenwann war die Geschossdecke im hinteren Bereich des Hauses durchgeweicht, stürzte ein und riss die darunterliegenden Böden und Decken mit in die Tiefe. Als dann lange Zeit keine Bautätigkeiten mehr stattgefunden hatten, erwarb die Stadt Bremerhaven das Haus, nachdem sie einen externen Moderator zur Vermittlung mit dem damaligen Eigentümer eingeschaltet hatte.
Von diesem Zeitpunkt an wurden die Befürchtungen schnell zur Gewissheit: Das Gebäude war nicht mehr zu retten, und musste abgerissen werden.
Das Haus Heinrichstraße 40 ist Geschichte (April 2010)
Jetzt wollen wir Abschied von einem alten Gründerzeithaus nehmen. Dazu findet am Donnerstag, dem 15. April, eine Abrissparty statt.
- Ab 14:00 Uhr wird ein Chor der Astrid-Lindgren-Schule für Unterhaltung sorgen. Um 14:30 Uhr wird Herr Holm (Baustadtrat) eine kurze Ansprache halten. Anschließend geht es weiter mit dem Chor der Astrid-Lindgren-Schule, der ab 15:30 von den Trommeln der Gruppe "BangoBango" abgelöst wird.
Während der ganzen Zeit gibt es Kaffee, Kuchen und Klönschnack, sowie kreative Basteleien zum Thema Garten ...
Garten? Auch wenn Fremde, die durch die Straßen des Quartiers gehen, und die vielfältigen, verzierten Gründerzeitfassaden betrachten, dabei nicht unbedingt an grüne Oasen denken: In den Innenhöfen des Gründezeitviertels gibt es viele davon. Das ist durch den Einblick durch die Abrisslücke jetzt auch in der Heinrichstraße sehr schön zu sehen.
Abrisslücken, besonders solche in einer geschlossenen gründerzeitlichen Blockrandbebauung, wie derjenigen in der Heinrichstraße, sind immer Zeugen trauriger Notlösungen. Verfallene Häuser sind hässliche Wunden im Stadtbild. Damit Abrisslücken jedoch nicht als ebenso hässliche Narben zurückbleiben, geht es darum, dass diese anschließend aktiv und kreativ genutzt werden. Ein einfallsloser hässlicher Bretterzaun, wie derjenige in der Rickmersstraße, östlich der Kreuzung der Goethestraße, ist da eher ein negatives Beispiel. Deshalb wurde zum Beispiel bei Arbeitstreffen der Eigentümerstandortgemeinschaft Lehe, die sich unter anderem die Aufwertung des Wohnumfeldes im Quartier zum Ziel gesetzt hat, schon intensiv über die Nutzung von Baulücken nachgedacht. Eine der dabei favorisierten Ideen für die entstandene Lücke in der Heinrichstraße wäre zum Beispiel die Anlage eines Schulgartens.
- ... Um ca. 17:00 Uhr wird die Veranstaltung, zu der Nachbarn, ehemalige Hausbewohner, Anwohner aus dem Quartier sowie alle Interessierten herzlich eingeladen sind, langsam zu Ende gehen.
Update: 14.04.2010, Details zur Vorgeschichte des Abrisses.
(Quellen: Vorgeschichte des Abrisses - H. Janßen, ESG-Lehe, H. Wenzel)
1 Kommentar:
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Deinen Kommentar vom 13.04.2010 um 21:53 Uhr mit der Einleitung: "Hallo Jürgen, dies ist ein feiner Bericht und eine gute Einladung zu dem Fest: 'hier entsteht Platz für Neues' ..." habe ich deshalb nicht veröffentlicht. Ich würde mich freuen, wenn du deinen Kommentar noch einmal, zumindest mit einem Nicknamen (Fantasie-Name) "unterzeichtet", abschicken würdest. Ich hoffe, du hast dafür Verständnis.
Ich würde auch gerne ein Update zum Text des Artikels mit deinen detailierteren Informationen schreiben. Das kann ich aber nur dann, wenn ich weiß, aus welcher Quelle die Information kommt. Wenn du dich hier nicht "outen" möchtest, dann würde ich mich auch über eine E-Mail an die in meinem Blogger-Profil genannte Adresse freuen (juwiswelt@online.de).
juwi
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