Freitag, 11. Juli 2008

Trucker's Alptraum

In Zeiten rasant steigender Dieselkosten wird das Geschäft für die Trucker mit ihren schweren, treibstoffverschlingenden Fahrzeugen immer härter. Der in einem Truckersong besungene "Dieselduft" ähnelt inzwischen immer mehr dem frisch geschnittenener Zwiebeln: Beim Tanken tränen dem Trucker die Augen! Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung befürchtet deshalb den Verlust von 30000 Arbeitsplätzen. Der Traum von der Freiheit der Trucker droht in einem Alptraum der unendlichen Freizeit wegen des Verlustes ihrer Arbeitsplätze zu enden.

Wenn die Speditionen ihre Flotten reduzieren müssen, weil sie die Unterhalts- und Betriebskosten nicht mehr zahlen können, führt das nicht nur zu einer geringeren Zahl von Arbeitsplätzen für Trucker, sondern auch zu einer Reduzierung der Transportkapazitäten im Güterverkehr.

Die Dieselmotoren durch Atomantriebe zu ersetzen ist unter technischen und logistischen Gesichtspunkten absoluter Blödsinn - auch wenn in letzter Zeit im Zusammenhang mit steigenden Treibstoffkosten aus dem konservativen politischen Lager immer wieder die Atomkraft ins Spiel gebracht wird.

Um das Problem mit den Kraftstoffkosten zu reduzieren sind also echte Alternativen gefragt. Andere Motoren mit anderen Brennstoffen oder anderen Energieträgern und sparsamerem Verbrauch müssen gefunden bzw. neu entwickelt werden.


Ein seltsames Gespann *)

Möglicherweise hat sich hier jemand zu diesem Thema ausgiebig Gedanken gemacht. Allerdings ist ein Anhänger dieser Größenordnung für die Zugmaschine vielleicht doch etwas überdimensioniert. Da hätte die arme kleine Vespa ganz schon was zu schleppen.


Aber noch einmal zurück zur Realität.

Ob durch horrende Treibstoffkosten verursacht, oder durch ein knapperes Angebot von Transportkapazitäten: Die Transportkosten werden weiter steigen. Diese Verteuerung wird sich selbstverständlich auf die transportierten Güter auswirken, und wir alle werden dafür zur Kasse gebeten. Damit rächt sich die in der Vergangenheit massiv vorangetriebene die Zentralisierung von Wirtschaft und Handel.

Es müsste also eigentlich zum Beispiel zu einer Rückkehr zu einer dezentralisierten Landwirtschaft mit regionaler Verarbeitung und Vertrieb der landwirtschaftlichen Erzeugnisse kommen, damit unsere Nahrungsmittel bezahlbar bleiben. Dann gäbe es bei uns in Bremerhaven eben wieder die Milch aus dem Landkreis Cuxhaven zu kaufen. Es ist ja auch nicht wirklich notwendig, dass der Joghurt verquirrltes Fruchtmus enthält und aus Bayern, Sachsen, England oder Italien kommt (oder was?), oder dass er eine völlig überflüssige Ecke hat. Es ist ohnehin gesünder (und kostengünstiger), wenn man seinen Joghurt selbst mit frischen Zutaten veredelt.

Wie inzwischen die meisten von uns beim Tanken festgestellt haben werden, verursacht auch der Einkauf im Supermarkt am Stadtrand immer höhere Transportkosten. Ich würde es jedenfalls begrüßen, wenn es in den Städten wieder ein breites Angebot an kleineren Geschäften gäbe, in denen jeder von uns seinen täglichen Bedarf zu Fuß decken könnte. Das würde den Treibstoffverbrauch wirklich reduzieren.


*) Die Identität der abgelichteten Fahrzeuge ist frei erfunden (Kfz-Kennzeichen). Zufällige Ähnlichkeiten mit zugelassenen Fahrzeugen oder lebenden Haltern sind nicht beabsichtigt ;o)

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