Eine grüne Flusslandschaft mitten in der Stadt
Die Geeste ist der letzte Nebenfluss der Weser vor ihrer Mündung in die Nordsee, und bildet die Grenze zwischen dem Stadtteil Geestemünde im Süden und den Stadtteilen Lehe und Mitte nördlich bzw. westlich des Flusses. Obwohl auch die Geeste in der Vergangenheit nicht von Begradigungen verschont blieb, ist sie in ihrem Unterlauf bis heute immer noch ein typischer Mäander. Von den ursprünglich fünf Geestebögen sind im Stadtgebiet von Bremerhaven drei erhalten geblieben.
Nachdem die beiden letzten Werften an der Geeste geschlossen worden waren, sind die Geesteufer in einigen Bereichen renaturiert worden, indem die früher wegen der großen Schiffsneubauten befestigten Steilufer wieder abgeflacht wurden. Jetzt kann sich dort wieder eine natürliche Ufervegetation entwickeln. An anderen Stellen blieben Fragmente der beiden ehemaligen Werften erhalten. Im Geestebogen auf dem ehemaligen Gelände der Rickmerswerft wurde die Reihenhaus Siedlung "Kapitänsviertel" angelegt. Nördlich davon gibt es ein Gartengelände, das seit den 1970er Jahren vom Kleingartenverein Geesthelle bewirtschaftet wird. Früher gehörte das Gartengelände zur Rickmerswerft und wurde von den Werftarbeitern als Grabeland genutzt.
Nach dem Ende der Werften an der Geeste, wurde das Geesteufer für die Öffentlichkeit durch einen Wanderweg erschlossen. Von Zeit zu Zeit gehe ich mit unserer Hündin Cleo von der Hafenstraße aus durch den Saarpark, und komme am Ausgang des Parks an der Stelle, an der sich früher die Schichau Werft befand, an die Geeste. Das ehemalige Werftgelände ist seit einiger Zeit eine große Freifläche mit viel Platz für Cleo zum toben. Von dort aus geht es abseits der Hauptstraßen immer am Geesteufer entlang, bis wir am Leher Tor wieder die Hafenstraße erreichen. Die einzige Unterbrechung bildet die kurze Wegstrecke auf der wir an der Stresemannstraße den Fluss auf der Geestebrücke überqueren müssen.
Ironie des Schicksals: Im vorderen Bereich des ehemaligen Geländes der Rickmerswerft, hinter dem erhaltengebliebenen Werkstor, wurde, nachdem beim Konkurs der Werft viele Menschen ihre Arbeit verloren hatten, einige Jahre später der Neubau der Arbeitsagentur errichtet.
(zum Vergrößern auf die Fotos klicken)
6 Kommentare:
Oh oh - ich glaub ich hätte mich damals in MOS Zeiten wohl besser umschauen sollen und nicht nur ... hübschen Frauen nachschauen ;-) . Lag, oder liegt die MOS (Marineortungsschule) nu an der Geeste? - Ich glaub eine Werft lag da gegenüber ????
Gruß aus dm noch nördlicheren Norden
Markus
Hallo Markus,
Wenn du einmal für längere Zeit in Bremerhaven warst, müsstest du eigentlich mehr von der Stadt kennen, als ich von Lübeck (Tagesausflug mit Startpunkt in der Nähe von Kiel, dreitägige Dienstreise). Du hast recht. Die Werft befand sich direkt an dem der MOS gegenüberliegenden Geesteufer. Aber deine Zeit bei der MOS dürfte ja so 20 bis 25 Jahre zurückliegen. Zu der Zeit existierte das Kapitänsviertel noch nicht, und an einen durchgängigen Fußweg entlang der Geeste vom Saarpark bis zur alten Geestebrücke war noch gar nicht zu denken. Die Schichauwerft könntest du noch gesehen haben. Die Rickmerswerft wurde 1986 geschlossen.
Manchmal ist es im Nachinein schwierig sich an Daten im Zusammenhang mit der Stadtentwicklung in Bremerhaven zu erinnern. Dazu hat sich hier in relativ kurzer Zeit zu viel verändert. Ich habe mal versucht, die Daten etwas einzugrenzen.
Der Neubau des Arbeitsamts auf dem Rickmersgelände entstand irgendwann im Zeitraum von 1986 bis 1996. Mitte 2001 beschloss die Bremerhavener Stadtverordnetenversammlung die Namen für die Wohnstraßen im Kapitänsviertel, die an Kapitäne von Schiffen erinnern, die früher bei Rickmers gebaut worden sind. Das Teilstück der Geestepromenade auf dem Gelände der ehemaligen Rickmerswerft zwischen Arbeitsamt und Achgelisbrücke wurde 2004 fertiggestellt; das Teilstück auf dem ehemaligen Schichaugelände etwas später.
Gruß,
juwi
Hallo Juwi,
schön das du uns was von deiner Heimat zeigst. Is sehr interessant - danke !
alle liebe Heni
Hallo Jürgen,
wieder einmal sehr schöne Fotos von unserer Heimatstadt. Bin gespannt auf Eure Lehe-Begehung und was dabei rausgekommen ist. Lass von Dir hören.
Bis dann
lieben Gruss
Brigitte
Dankeschön. Das ist ein netter Beitrag.
Hallo Frank,
ich danke zurück - zeigt mir dein Kommentar doch, dass auch meine älteren Artikel ab und zu noch einmal gelesen werden.
Gruß,
juwi
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