"Mercédès" Jellinek (CC BY-SA) |
Nachdem ihre Mutter im Jahre 1893 gestorben war, eröffnete ihr Vater ein Büro in Nizza. 1897 erwarb Emil Jellinek ein Auto der Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG). Zu dieser Zeit waren seit der Geburtsstunde des Automobils, als Gottlieb Daimler das erste Mal einen seiner Verbrennungsmotoren in eine vierrädrige Kutsche eingebaut hatte, gerade einmal 11 Jahre vergangen.
Zwei Jahre darauf meldete Emil Jellinek einen Rennwagen der DMG für die Tourenfahrt "Nizza–Magagnone–Nizza" am 21. März 1899 an. Unter dem Pseudonym "Mercédès", dem Kosenamen seiner Tochter, erzielte sein Auto dabei den ersten Preis.
Nach diesem Erfolg bestellte Jellinek im April des darauffolgenden Jahres 36 Fahrzeuge bei der DMG. Damals war das ein Drittel der Jahresproduktion. Außerdem forderte er die DMG auf, ein neues Auto zu konstruieren, das dann bei der Rennwoche im März 1901 in Nizza unter dem Namen "Mercedes" große Erfolge erzielte. Am 26. März 1902 wurde der Name "Mercedes" als geschützte Marke der DMG registriert.
"Mercédès" Jellinek starb am 23.02.1929. Obwohl eine der bekanntesten Automarken nach ihr benannt wurde hat sie nie ein eigenes Auto besessen.
Neue Pioniere braucht die Welt
Dass die rasante Entwicklung des Automobils in den vergangenen 125 Jahren aufgrund der in seinen Otto und Dieselmotoren verbrannten fossilen Treibstoffe einmal wesentlich dazu beitragen würde, die Welt an den Rand einer Katastrophe planetaren Ausmaßes zu führen, hätte im Jahre 1902 wohl sicher niemand geahnt. Was heute dringend notwendig wäre, das wäre bezüglich der Entwicklung CO2-neutraler Motoren eine ebensolche Aufbruchstimmung und der gleiche Pioniergeist, wie in den Geburtsjahren des Automobils. Auch wenn derzeit stolz darauf hingewiesen wird, dass es auf der gerade stattfindenden "Internationalen Automobil-Ausstellung" (IAA) zum ersten Mal eine "Halle der Elektromobilität" gibt, ist davon jedoch bisher bestenfalls ansatzweise etwas zu erkennen.
Das Klimasystem unseres Planeten Erde nimmt aber keine Rücksicht auf die Träumer in den Vorstandsetagen der Automobilkonzerne, die meinen, sie müssten nur den Treibstoffverbrauch ihrer Autos etwas drosseln - dann würde es schon noch ein paar Jahre so weitergehen wie bisher - und es nimmt auch keine Rücksicht auf die Autonarren, die verzückt dem Lärm ihrer röhrendem Ottomotoren lauschen und sich von protzigen Macho-Karossen blenden lassen.
Die Frage ist, welchen Anteil die ewig gestrigen an den Kunden der Automobilkonzerne noch haben. Die Nachfrage regelt ja bekanntlich das Angebot. "Größer, schneller, stärker – das war einmal." berichtete die Frankfurter Rundschau am 13.09.2011. Seitdem der Klimawandel ins Bewusstsein gerückt sei, wären viele potentielle Käufer mehr daran interessiert, wieviel CO2 die Motoren emittieren, als die Frage, wie schnell die Autos sind. An diesem Bewusstseinswandel der Autokäufer seien die enorm gestiegenen Benzinpreise ebenso beteiligt, wie auch das gestiegene Umweltbewusstsein. Sollte die Einschätzung der Frankfurter Rundschau zutreffen, dann wäre das zwar noch lange nicht der große Durchbruch, aber immerhin ein Grund zur Hoffnung.
(Quellen: Frankfurter Rundschau vom 13.09.2011, Wikipedia - "Mercédès" Jellinek - Gottlieb Daimler, Bertelsmann Lexikon 1994 Band 5)
1 Kommentar:
So sehe ich das auch, lieber Jürgen Doch wenn ich mir die neuen Modelle deutscher Autohersteller auf der IAA ansehe, dann hat sich NICHTS geändert - aber rein gar nichts. Power ohne Ende und elektronischer Schnickschnack. Ein Auto mit dem ich mich anfreunden könnte: der neue DS 5 aus dem Hause Citroen. Ein Vollhybrid mit 200 PS. Solche Autos werden von den deutschen Herstellern erst im Jahre 2397 offeriert. Verstehe mich nicht falsch, Autos sollen durchaus Power haben, doch die Antriebsquelle ist sehr wichtig. Die Autos könnten deutlich weniger Sprit verbrauchen, wenn man wollte.
Kommentar veröffentlichen
Eigene Meinungen, konstruktive Kritik, Anregungen etc. sind jederzeit willkommen.
Nettikette
Bitte achtet auf den »guten« Ton.
Beschimpfungen und ähnliches werden im Papierkorb veröffentlicht.
Anonyme Kommentare:
Wenn ihr "Anonym" bei "Kommentar schreiben als" auswählt, dann lasst mich und die anderen Leser bitte wissen, wer ihr seid.
Um faire Diskussionen zu gewährleisten, werde ich Kommentare ohne "Identität" in Form einer E-Mail-Adresse, einem Namen oder zumindest einem Nicknamen nicht veröffentlichen!
Zum Schutz vor Spammern müssen die Kommentare erst von mir freigeschaltet werden. Ich bitte dafür um euer Verständnis.