Dienstag, 22. Februar 2011

Einwände der Bürger abgehakt

Sehr viele Bremerhavener Bürger und Interessenverbände haben ihre Bedenken gegen den von der Großen Koalition geplanten OBI-Baumarkt, den die holländische Ten Brinke Gruppe auf dem Wilhelm-Kaisen-Platz bauen will, schriftlich eingebracht.

Von Bürgern und Interessenverbänden sind dazu zwar Bedenken und Anregungen geäußert worden, aber die Verwaltung hält es wohl nicht für nötig, sich wirklich damit auseinanderzusetzen: Die auf 139 Seiten dokumentierten Einwände sollen nicht berücksichtigt werden. Schon klar: Der größte Teil des Bremerhavener Fest- und Veranstaltungsgeländes Wilhelm-Kaisen-Platz, den die Große Koalition als Bauplatz für den Baumarkt mit Gartencenter vorgesehen hat, wurde ja bereits an die Ten Brinke Gruppe verkauft.

Die Nordsee-Zeitung schrieb in ihrer heutigen Augabe, 86 mal habe es lediglich geheißen, nicht berücksichtigt, zurückgewiesen etc. ... - und das ganze nennt sich dann auch noch "Bürgerbeteiligungsverfahren". Wenn man sich schon die Mühe macht, seine Einwände darzulegen, dann kann man ja wohl als "beteiligter" Bürger zumindest erwarten, dass man auch eine schlüssige Begründung anstelle eines simplen " nicht berücksichtigt" zur Antwort erhält. Da fragt man sich doch ernsthaft, wozu man sich überhaupt die Mühe macht, sich mit zig Seiten von Plänen, Gutachten etc. auseinanderzusetzen, und dann auch noch die Zeit investiert, um seine Bedenken und Einwände dagegen zu Papier zu bringen.

Wie kann es nur angehen, dass sich in der Bevölkerung immer mehr die Ansicht durchsetzt, dass "die da oben" ja doch machen, was sie wollen?


Ich werde jetzt nicht im Einzelnen auf die in der Nordsee-Zeitung genannten Einwände und Bedenken der Verbände und meiner Mitbürger eingehen. Im Grunde genommen kann man die wohl zum großen Teil so oder ähnlich in "juwi's welt" nachlesen. dem Bericht der Nordsee-Zeitung konnte ich nämlich entnehmen, dass ich mit meinen Ansichten dazu keinesfalls alleine dastehe.

Am 22. Mai wird in Bremerhaven eine neue Stadtverordneten Versammlung gewählt. Ich hoffe, die SPD und die CDU, die seit Jahren als Große Koalition regieren, werden dann die Quittung für ihre Arroganz und ihre Ignoranz gegenüber den Bürgern dieser Stadt erhalten!


Keine weiteren Märkte in Lehe!


(Quelle: Nordsee-Zeitung vom 22.01.2010)

4 Kommentare:

Der Geestendorfer hat gesagt…

Hallo Jürgen,

also der geplante teilweise Verkauf des "Wilhelm-Kaisen-Platzes" an den holländischen Investor soll wohl die letzte "Wohltat" unseres Stadtkämmerers Michael Teisers für den Bremerhavener Stadtsäckel werden. Es ist eine Unverfrorenheit diesen städtischen Platz zu verkleinern. Die Teerdecke sollte stattdessen saniert werden. Dann würde der Bremerhavener Freimarkt hoffentlich wieder attraktiver. Auch für Veranstaltungen in der Stadthalle und der neuen Eissporthalle wird der Platz als Parkplatz gebraucht.

Tschüss
Holger

Weserkrabbe hat gesagt…

Hallo Jürgen, ich befürchte eher die Reaktion der Leute, dass sie sich überhaupt nicht mehr um die Politik kümmern. Und, dass sich nach der Wahl etwas ändert, glaube ich auch nicht. Die CDU wird einen auf den Deckel bekommen und die SPD wird wie in Hamburg alleine weiterregieren. Und so bleibt dann alles beim alten.
Aber die Hoffnung stirbt ja Gott sei Dank zuletzt. Hoffen wir also weiter, dass sie wirklich die Quittung bekommen.

liebe Grüsse
Brigitte

juwi hat gesagt…

@Holger: Der Wilhelm-Kaisen-Platz hat, solange ich zurückdenken kann, nie anders ausgesehen als jetzt. Auch wenn er vielleicht seit langem eine ansehnlichere Decke hätte haben können, haben sich die Leute daran wohl nicht sehr gestört. Seine Funktion als Bremerhavener Fest- und Veranstaltungsgelände hat er immer erfüllt. Das wird zukünftig nicht mehr der Fall sein. Und das stört die Leute sehr!

@Brigitte: Angesichts des seit Jahren stetig wachsenden Frusts der Leute aufgrund der immer weiter um sich greifenden politischen Arroganz und der Ignoranz von "denen da oben" gegenüber ihre Sorgen und Problemen, sowie der stetig zurüggehenden Wahlbeteiligung, kann ich deine Befürchtung sehr gut nachvollziehen. Zur bevorstehenden Wahl zur Bremer Bürgerschaft gibt es ein Forsa-Umfrage vom 19.02.2011 mit einer "Sonntagsfrage". Würde sich das Ergebis der Wahl am 22. Mai so bewahrheiten, dann lägen die Grünen in der Bürgerschaft mit 22 Prozent nur ein Prozent hinter der CDU. Ob das nun auch für die zukünftige Zusammensetzung in der Stadtverordnetenversammlung ein gutes Omen ist, bleibt abzuwarten.

Frau Momo hat gesagt…

Wie man Regierenden eine Quittung verpasst, haben wir Euch ja gerade vorgemacht :-)
Also dann mal los... ich drück jedenfalls die Daumen.

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