Mittwoch, 30. Dezember 2009

Kipp-Punkte


Tipping Point: The Point of no return - Kipp-Punkte ...

Nach dem Desaster von Kopenhagen wird die Zeit eng, die der Menschheit noch bleibt, um wenigstens die schlimmsten Auswirkungen der auf uns zukommenden Klimakatastrophe abzuwenden. Es ist nämlich nicht so, dass nur ein paar Eisberge und Gletscher geschmolzen sein werden wenn wir alle fossilen Energieträger ausgebeutet und verbrannt haben. Es ist auch eine hoffnungslose Annahme, die CO2-Konzentration in der Atmosphäre würde im gleichen Zeitraum wieder abnehmen, in dem sie sich vorher aufkonzentriert hatte und der Kühlschrank der Erde an den Polen und in den Hochgebirgen würde dann schon wieder anspringen. Das Problem ist nämlich nicht das CO2 allein.

Es ist zwar der hauptsächliche - von der Menschheit zu verantwortende - Auslöser für die verhängnisvolle Entwicklung, aber weitere Gefahren lauern zum Beispiel in Form von in Permafrostböden gebundenem Methan. Wenn die CO2-Konzentration in der Athmosphäre so weit ansteigen sollte, dass die Permafrostböden tauen, dann werden große Methan freigesetzt und beschleunigen die Klimaerwärmung, was wiederum dazu führt, dass weitere Permafrostgebiete tauen usw. Den Beginn eines solchen, sich selbst verstärkenden Prozesses nennt man "Kipp-Punkt". In Russland sind nördlich des Polarkreises bereits erste Anzeichen für eine solche Entwicklung erkennbar.

Selbst wenn es danach schlagartig zu einem drastischen Abbau der CO2-Konzentration in der Atmposphäre käme, was jedoch völlig illusorisch ist, würde allein das freiwerdende Methan die mittlere Temperatur auf der Erde weiter ansteigen lassen. Dann würde die Katastrophe mit technischen Mitteln nicht mehr aufzuhalten sein. Hinzu käme aufgrund der Erwärmung des Meere eine größere Wasserdampf-Konzentration in der Atmosphäre - und Wasserdampf wirkt ebenfalls als Treibhausgas, das sich zusätzlich auf die immer weiter steigende Klimaerwärmung auswirken würde.
  • Das Video zeigt diese Gefahren sowie weitere Zusammenhänge auf und macht deutlich, dass wir uns beeilen müssen, bevor der Punkt überschritten ist, ab dem es keine Rückkehr mehr geben wird.

Selbst wenn jeder von uns in seinem Haushalt alle Möglichkeiten zur Energieeinsparung nutzen würde, wäre das noch nicht ausreichend. Es ist daher wichtig, den Druck auf die Politiker aufrechtzuerhalten, damit diese Entscheidungen treffen, die schnellstmöglich zum Ausstieg aus der Verbrennung fossiler Energieträger führen, wobei gleichzeitig ein dichtes Netz aus dezentralen CO2-neutralen Kraftwerken aufgebaut werden muss. Wenn die Regierungen weltweit die gleiche Richtung vorgeben, dann haben die Energiemultis und die Automobilhersteller keine Möglichkeit mehr zum Ausweichen und sind gezwungen alternative Kraftwerke und Antriebe zu bauen.


Klimakiller verklagen Klimaschützer

Vor kurzem haben einige junge Klima-Aktivisten mit finanzieller Unterstützung durch das internetionale demokratische Netzwerk AVAAZ die einflussreichste Gruppe von Umweltverschmutzern und deren Lobbyisten herauszufordern: die Amerikanische Handelskammer. Sie halfen dabei, eine satirische Pressekonferenz abzuhalten, in der angekündigt wurde, dass die Handelskammer entschieden hatte, sich im Kampf gegen den Klimawandel zu engagieren.

Daraufhin verklagten die Lobbyisten die jungen Aktivisten, die nun womöglich eine enorme Summe zahlen müssen. Die Lobbyisten der amerikanischen Handelskammer beabsichtigen mit dieser drastischen Maßnahme eindeutig, die weltweite Bürgerbewegung zum Schweigen zu bringen. Die Botschaft: Ihr könnt uns nicht daran hindern, die Welt in den Ruin zu treiben. Wenn ihr es trotzdem versucht, landet ihr vor Gericht.

Dabei sind es eigentlich die Klimakiller und ihre Helfershelfer, die auf die Anklagebank gehören, und nicht die Klimaschützer. Hier wäre ein "Kipp-Punkt in den Köpfen der Gesetzgeber" angezeigt, der sie dazu veranlasst, Gesetze, welche die Unterstützer des Opfers in die Täterrolle drängen, unverzüglich zu ändern, damit solche Absurditäten zukünftig von vornherein unterbunden werden. Den Klimakillern muss die Möglichkeit genommen werden, sich unangemessenerweise in eine Opferrolle flüchten zu können.

AVAAZ bittet jetzt um Spenden, um die Klima-Aktivisten wenigstens vor den finanziellen Ruin zu bewahren.


"The earth is not dying. It is being killed,
and the people killing it have names and addresses."
*)

Utah Phillips


*) Update 30.12.2009, 17:00 Uhr: "Die Erde stirbt nicht. Sie wird ermordet, und die Menschen, die sie ermorden, haben Namen und Anschriften." (Utah Phillips)

(Quellen: Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), AVAAZ, Carbon down to Zero)

1 Kommentar:

Katinka hat gesagt…

Hallo Juwi,
passt jetzt zwar nicht zum Thema aber ich wünsche Dir und Deiner Familie einen guten Rutsch und einen schönen Start ins neue Jahr. Alles Gute für 2010, vor allem Gesundheit!
Liebe Grüße
Katinka

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