Dienstag, 22. September 2009

Sternenhimmel im Park


Sternenhimmel im Park

Tagsüber sieht die große gepflasterte Fläche mit den in den Sternbildern "Kleiner Wagen" und "Großer Wagen" angeordneten Granitstelen ja "etwas trist" aus, aber in der Dunkelheit belebt die Installation mit ihrer farbigen Beleuchtung den neuen Eingangsbereich des (nachts ansonsten ziemlich dunklen) Leher Stadtparks.

Ich hatte mich ja schon gefragt, was an den paar Steinen so viel Geld gekostet hat. Jetzt habe ich zumindest eine Ahnung davon. Vielleicht lässt sich die Szenerie ja tagsüber mit relativ geringerem Aufwand nachträglich ebenfalls noch etwas farbiger gestalten? Ein oder zwei Staudenbeete, mit im Jahresverlauf nacheinander blühenden Pflanzen, würden kaum Aufwand für das Gartenbauamt bedeuten, den tristen Platz aber erheblich aufwerten, ohne dass die Beete jedes Jahr neu bepflanzt werden müssten.

In der Literatur findet man für die Sternbilder "Kleiner Wagen" und "Großer Wagen" auch die Bezeichnungen "Kleiner Bär" und "Großer Bär". Ich habe die Sternbilder als Kind unter der Namensvariante "Wagen" kennengelernt, und verwende diese Namen deshalb (auch hier) weiter. Mein Vater erklärte mir damals, die vier Sterne, welche die Ecken eines Rechtecks markieren, stellen den Wagen dar, und die anderen Sterne der Sternbilder sind die Deichseln der beiden Wagen. In der antiken Mythologie werden die Sternbilder allerdings mit "Ursa Minor" und "Ursa Major" benannt, wobei "Ursa" Bär bedeutet. "Minor" steht für Klein und "Major" für Groß. ich vermute deshalb, dass die Bezeichnungen mit der Variante "Wagen" in neuerer Zeit entstanden sind. Vielleicht weiß ja jemand genaueres über die Herkunft der unterschiedlichen Namen für die beiden Sternbilder, und schreibt einen kurzen Kommentar dazu?

Die Musik mit dem zum Thema passenden Titel "Rising Star" im Video ist übrigens von Levantis. Ich habe sie auf der Seite "www.archive.org" gefunden. Dort gibt es jede Menge interessante Stücke von bisher unentdeckten Künstlern, die ihre Werke unter Creative Common Lizenzen kostenfrei für jeden zur Verfügung stellen. Leider fehlen allerdings bei vielen Titeln die genauen Lizenzbedingungen, so dass man sich unter Umständen in einer Grauzone bewegen würde, wenn man solche Werke als Hintergundmusik zusammen mit seinen Videos veröffentlichen würde. Ich verwende deshalb für meine Videos nur solche Musiktitel, die mit einer detailierten Lizenz versehen sind.

3 Kommentare:

Elias hat gesagt…

Ich habe so ein wenig das Gefühl, dass die Meinungen zum neugestalteten Eingangsbereich des Stadtparks sehr auseinander gehen.

Mir gefällt der moderne urbane Charakter sehr und auch vielen meiner Freunde und Bekannten.

Scheinbar wird der Park auch angenommen.

Danke für die schönen nächtlichen Eindrücke! Habe mir die Gestaltung zu dieser Zeit noch gar nicht angeschaut, hole ich nun aber mal nach :-)

Weserkrabbe hat gesagt…

Wieder einmal ein sehr schöner Beitrag von Dir. Ist bestimmt schön anzuschauen bei Nacht, aber ehrlich gesagt, gehe ich nicht so gerne nachts raus und schon gar nicht in den Park. Frage mich also, wer kommt wirklich in den Genuss des schönen Farbenspiels? Und hätte man das Geld nicht doch sinnvoller ausgeben können? Geld für Kunst auszugeben ist sicher sinnvoll, aber dann sollten auch viele einen Nutzen davon haben.

juwi hat gesagt…

@Elias: Wenn der Stadtpark mein Garten wäre, dann hätte ich die Pflasterung etwas kleiner ausgeführt, die Rasenfläche in Richtung Hafenstraße erweitert und zur Grundstücksgrenze der Nordsee-Zeitung ebenfalls eine Rasenfläche angelegt, oder alternativ ein Staudenbeet. Auch zwischen der Pflasterung und der anschließenden Rasenfläche könnte ich mir ein schmales Staudenbeet gut vorstellen. Sicher gehen die Meinungen über Garten- und Landschaftsgestaltung auseinander, aber ein Park hat etwas mit Natur und Pflanzen zu tun. Aber da aus dem Eingang zum Park jetzt ein kleiner "Platz" geworden ist, sollte man ihn zukünftig auch für kleinere Veranstaltungen nutzen. Dann würde auch die großzüge Pflasterung wieder Sinn machen.

@Brigitte: Leute sind abends im Dunkeln eigentlich noch genug unterwegs (ich war zwischen 20:00 und 20:30 Uhr dort). Außerdem werden die Tage zunehmends kürzer, so dass viele Mitbürger demnächst auch zu "normalen" Zeiten in den Genuss des Lichterspiels kommen werden. Wenn du dort allein im Dunkeln nicht hingehen magst, könnten wir gerne zusammen einmal hingehen; vielleicht hätten ja auch andere Lust sich uns anzuschließen, denen es sonst ähnlich wie dir geht.

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