Stadtpark Lehe: Die Wege "fransen an den Rändern schon aus" ...
"Oh", dachte ich erstaunt, als ich die Titelzeile des Artikel in der Nordsee-Zeitung am 23.02.1009 gelesen hatte. "Es gibt ja doch noch gute Nachrichten zum Thema Lehe."
"Stadtpark, die 98.: Nun geht es endlich los"
lautete der Titel des Artikels.
Herr Pletz (Gartenbaudezernent) meinte wohl, es sei der "gefühlte" 98. Anlauf zur Umgestaltung des Leher Stadtparks. Als ich dann weiterlas, relativierte sich der erste Eindruck jedoch sehr schnell, und als ich den Artikel zu Ende gelesen hatte, war von der ersten Euphorie nicht mehr viel übrig geblieben. Wie sollte es in Bremerhaven im allgemeinen, und in Lehe im besonderen, auch anders sein: Es hängt wieder einmal alles an der nicht gesicherten Finanzierung. Aus der Stiftung "Wohnliche Stadt" seien zwar zwei Raten über insgesamt 140000 Euro zur Verfügung gestellt worden, es fehlen jedoch noch 650000 Euro, damit die Planungen auch umgesetzt werden können. Bremerhaven soll 29,4 Millionen aus dem Konjunkturprogramm erhalten. Herr Pletz hoffe, den fehlenden Betrag aus diesem Topf zu bekommen.
Im Klartext:
Von dem für die Umsetzung der Pläne des Gartenbauamts benötigten Betrag in Höhe von 790000 Euro sind gerade einmal 17,7% gesichert.
Die Nordsee-Zeitung schreibt, das meiste Geld aus dem Konjunkturprogramm solle für Schulen und Kindergärten ausgegeben werden. Ich denke, dort wird es auch am besten angelegt sein. Deshalb glaube ich erst an die Umgestaltung des Parks, wenn diese auch abgeschlossen worden ist. "Verbal" waren die Arbeiten ja schon vor Jahren abgeschlossen gewesen - allein, die Wirklichkeit straft die Aussagen der Politiker Lügen. Während der Stadtteilkonferenz Lehe im Oktober 2008 hatte Herr Janßen (Ansprechpartner der Stadtteilkonferenz Lehe) die anwesenden Politiker - Herr Breuer (SPD), Herr Ella (FDP) und Herr Eversberg (Grüne) - mit Aussagen zum Stand der versprochenen Sanierung des Stadtparks Lehe von 2006 und 2007 konfrontiert:
- 2006 - Die Planungen liegen vor
- 2007 - Die Sanierungen sind abgeschlossen
Herr Janßen stellte damals fest, dass jeder, der den Stadtpark kenne, sehen könne, dass entgegen der Ausagen von 2006 und 2007 nichts passiert sei, und auch damals ging es schon um die Finanzierung und die Mittel aus dem Topf der Stiftung "Wohnliche Stadt". Jetzt geht der Februar 2009 zu Ende und die Nordsee-Zeitung berichtet, Herr Reinicke (Mitglied des Leitungsteam des Gartenbauamtes) versichere, es werde jetzt auf jeden Fall an schon einmal angefangen - egal, wie viel Geld dann letzten Endes zur Verfügung steht. Wenn es bei den 140000 Euro bleibt, dann wird wohl nicht sehr viel mehr als eine Auslichtung der beiden Eingangsbereiche dabei herauskommen.
Der Artikel der Nordsee-Zeitung hat bei mir jedenfalls einen tiefen Eindruck hinterlassen. Die Aufmachung war ein Reißer: "Endlich passiert einmal etwas positives in Lehe". Der nachfolgende Text entpuppte sich als schnell entweichende heiße Luft, und ich fürchte, am Ende könnte es wieder einmal heißen: "Liebe Leher: Wir hätten ja gerne gewollt, aber können konnten wir leider nicht ..."
Vor diesem Hintergrund bewundere ich die Mitarbeiter der Gartenbauamtes für ihren ungebrochenen Enthusiasmus und ihren jeder Grundlage entbehrenden Optimismus ... - aber wie heißt es doch immer so schön: "Die Hoffnung stirbt zuletzt."
(Quelle: Nordsee-Zeitung)
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