Jetzt bekundete Herr Ugurcu (CDU-Nachwuchsorganisation "Junge Union", Vorsitzender, Stadtverordneter) ebenfalls sein Interesse daran, für den Vorsitz der CDU-Fraktion in der Bremerhavener Stadtverordnetenversamm- lung zu kandidieren. Offensichtlich kam dieses für viele Mitglieder der CDU völlig überraschend, und sie schienen nicht gerade begeistert darüber zu sein. Sie glauben, Herr Ugurcu habe die Diskussion in der Partei, die er mit seiner Herausforderung von Herrn Nierhoff ausgelöst hat, aus Eigeninter- esse forciert.
Gestern berichtete die Nordsee-Zeitung, Herr Bödeker habe erklärt: "Um eine halbjährige Personaldiskussion bis zur Wahl im Mai zu vermeiden, trete ich noch einmal an".
Offensichtlich ist die CDU nicht bereit, einen Generationenwechsel zu vollziehen. Sie scheint lieber nach gewohntem Muster fortfahren zu wollen. Die Devise "Augen zu und durch ..." hatte sie schon im Mai 2007 viele Stimmen gekostet. Wahrscheinlich waren die Verluste noch nicht groß genug. Für Bremerhaven wäre es gut gewesen, wenn mit jungen Leuten Bewegung in die CDU gekommen wäre. Zumindest hätte die Chance bestanden, dass für die vielen festgefahrenen Bremerhavener Projekte neue Wege eingeschlagen worden wären. Es wäre eigentlich an der Zeit, dass die CDU sich endlich einer konstruktiven Diskussion mit den Bremerhavener Bürgern öffnet. Aber da viele in der CDU offensichtlich schon unfähig zu einer innerparteiliche Diskussion zu sein scheinen, wird daraus wohl so schnell nichts werden. Statt dessen wird die CDU jetzt noch mindestens zwei weitere Jahre lang nach dem Motto "Weiter so wie bisher", unerreich- bar und schweigend auf ihren hohen Thron sitzend, die Argumente der Bürger in dem Bewusstsein ignorieren, dass sie ja, solange sie noch die Macht dazu hat, eh tun und lassen kann was sie will.
Schade eigentlich ...
Der König ist tot: Es Lebe der König!
1 Kommentar:
juwi hat gesagt…
Liebe Renate:
ich hatte deinen Kommentar ausversehen gelöscht, als ich einen Schreibfehler in meiner Antwort an dich korrigieren wollte. Ich kann meine eigenen Kommentare nämlich nur korrigieren, wenn ich sie lösche und den korrigierten Text als neuen Kommentar wieder einfüge. Deinen Text habe ich wieder eingefügt:
Renate hat gesagt...
Bödeker war schon viel zu lange da. Wenn die Partei noch mehr % verlieren muss, um die Augen zu öffenen ist das sehr schade.
Von Renate Müller am 18. Januar 2009 17:45
Antwort von "juwi":
Ich mache mir da eher Sorgen um das Verhältnis zwischen den politisch Verantwortlichen in Bremerhaven und den Bremerhavener Bürgern, als um die Zukunft von Herrn Bödeker und der CDU. Es wird Zeit, dass endlich Schluss ist mit "Großer Koalition". In Lübeck hat die Arroganz der vorübergehend Mächtigen letztlich dazu geführt, dass dort jetzt eine Mehrheit aus SPD, Grünen und der Wählergemeinschaft "Bürger für Lübeck" (BfL)regiert. Allerdings küngelt die SPD dort zur Zeit mit der CDU, um eine Mehrheit für die Wiederwahl ihres Bausenators zu organisieren. Im Gegenzug will sich die SPD einer weiteren Amtszeit des CDU-Innensenators nicht in den Weg stellen. So hebeln SPD und CDU auch dort den Bürgerwillen durch die Hintertür aus. Den "Großen Volksparteien" geht's doch heute gar nicht mehr um das Volk, sondern um die Macht.
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