Die Nordsee-Zeitung meldete in ihrer Online-Ausgabe am 15.01.2009, es gäbe einen neuen Zwischenfall im Atommülllager Asse. Eine Kammer mit radioaktiv belastetem Atommüll stehe kurz vor dem Einsturz. Herr Bluth (Niedersächsisches Umweltministerium, Leiter des Referats Endlagerung) habe am Donnerstag in Hannover gesagt, die Decke könne jederzeit einstürzen. Herr Sander (FDP, Niedersachsen, Umweltminister) habe sich darüber irritiert gezeigt, da er darüber nicht informiert gewesen sei, und habe dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) vorgeworfen, das Niedersächsische Umweltministerium (NMU) und die Öffentlichkeit seien nicht rechtzeitig über die gebirgsmechanische Situation in Kammer 4 auf der 750-m-Sohle der Schachtanlage Asse informiert worden. Das BfS ist seit dem 1. Januar 2009 neuer Betreiber der nunmehr als Endlager (ehemals "Versuchsendlager") für schwach- und mittelradioaktive Abfälle bezeichneten Schachtanlage Asse-II.
Dazu erklärt das BfS auf seiner Internetseite, die Vorwürfe seien unbegründet. Das NMU und das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) seien am 3. Dezember 2008 vom damaligen Betreiber Helmholtz Zentrum München (HMGU) über die gebirgsmechanische Situation informiert worden. Das BfS habe daraufhin veranlasst, dass das Helmholtz Zentrum einen Bericht zu der Problematik vorlegt. Dieser Bericht sei vom Helmholtz Zentrum am 17. Dezember an NMU und LBEG versandt worden. Am 07. Januar 2009 habe ein Fachgespräch mit dem NMU und dem LBEG stattgefunden, auf dessen Grundlage erst eine belastbare Einschätzung der Situation möglich gewesen sei. Die Asse-II-Begleitgruppe als zentrales Gremium der Beteiligung und Information der Öffentlichkeit sei in ihrer Sitzung am 13. Januar 2009 umfassend informiert worden. Am 14.1.2009 habe das BfS die breiten Öffentlichkeit über den Sachverhalt informiert.
Auch das Hamburger Abendblatt berichtete in seiner Ausgabe vom 16. Januar 2009 über die Einsturzgefahr in der Kammer des Atommülllagers Asse-II. Dazu hat ein Leser am 15.01.2009, 19:52 Uhr, den folgenden Kommentar abgegeben:
Institut für Wirtschaftsgeographie und politische Studien meint
Der Strahlenmüll wird für mindestens 3 mio. Jahre in seiner Aktivität zunehmen. Mit unseren Messungen im Lager Gorleben hatten wir bereits vor 3 Jahren dem BGR (Bundesamt für Geowissenschaften u.Rohstoffe) wissenschaftlich nachgewiesen(!), daß die Intensität der durch den radioaktiven Zerfallsprozeß hervortretenden Strahlung u. thermodynamischen Nahbereichexpansion (Wärmestrahlung) eine für die Menschen im Nahbereich u. auf längere Zeit ernsthafte Gesund- heitsgefährdung zu erwarten ist. Die Strahlungswärme in Gorleben sorgt in der Lagehalle für eine konstante Temperatur von fast 38° Celsius - selbst bei Wintertemperaturen! In Asse wird durch die "offene" Verklappung - also ohne Schutzmantel Castoren - in Verbindung mit dem Wassereinbrüchen eine aktive Korrosionsbe- schleunigung erzeugt. Im Kartext: Die Blechfässer rosten sehr rasch durch, der Kernbrennmüll sickert in die Bodensubstanz u. die trinwasserführende Schicht wird weiträumig verseucht. Es ist aus wissenschaftlicher Sicht überhaupt nicht ersichtlich, warum aufgrund dieser beweisbaren Erkenntnisse die Bundesregierung hier nicht auf eine Generalsanierung mit der anschließenden Entfernung der Schmutzfässer besteht. Diese Lager stellt eine ernstzunehmende Gesundheitsgefährung der Bewohner dar. Die Bundesregierung muß aufgrund ihres Regierungseides Gefahrenabwehr leisten! Im nachge- wiesenen Schadensfall macht diese sich sonst gegenüber Geschädigten Personen regreßpflichtig! Offensichtlich sind die Meßergebnisse unserer Studie vom Bundesverband der Kernindustrie in Berlin "weggedrückt" worden.
(Quellen: Nordsee-Zeitung online, Bundesamt für Strahlenschutz, Hamburger Abendblatt)
1 Kommentar:
Ja davon habe ich auch gelesen. Das ist ein Wahnsinnshammer. Ich mag mir gar kein Szenario vorstellen.
Einen ganz lieben Sonntagsgruß aus dem Revier
Lucki
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