Zu der Zeit, als der Zoo noch "Tiergrotten" hieß, war der Name aufgrund der aus Zement modulierten Grottenkulisse durchaus zutreffend. Später, als die Kulisse baufällig wurde, ersetzte man sie durch "normale" Zoo Gebäude und -Anlagen. Der Zoo bekam seinen neuen Namen: "Zoo am Meer".
Aber nichts ist für die Ewigkeit. Die Gesetzgebung im Zusammenhang mit der artgerechten Tierhaltung änderte sich. Die verschärften Auflagen machten einen erneuten Umbau des Zoos notwendig. Während der Jahre von 2003 bis 2005 wurde er komplett erneuert. Mit dem neuen Design der Anlage hätte man eigentlich auch zum alten Namen des Zoos zurückkehren können. Aber manche Dinge haben eben doch Bestand. Es blieb bei "Zoo am Meer" - offiziell zumindest. Nur die Bremerhavener sagen inoffiziell weiterhin "Tiergrotten" - zumindest diejenigen, die ihn aus ihrer Kindheit noch unter diesem Namen kennengelernt haben.
Der Zoo am Meer ist so "groß", dass man seinen Rundgang nach ungefähr einer Stunde beenden könnte. Wenn man aber nichts verpassen will, dann sollte man schon drei bis vier Stunden einplanen. Aufgrund der geänderten gesetzlichen Auflagen mussten die Gehege erheblich vergrößert werden. Zwar wurde auch das Gelände in Richtung Weser erweitert, aber trotzdem musste man sich auf einige wenige Tiere beschränken. Zu sehen sind jetzt überwiegend Tiere aus den kälteren Breitengraden der Erde und Tiere, die sich an das Leben im und am Meer angepasst haben.
Die größeren Anlagen mit Rückzugsnischen für die Tiere haben zur Folge, dass es etwas länger dauert, bis man "alles gesehen" hat. Die an das Wasserleben angepassten Tiere können sowohl wie bisher "von oben" beobachtet werden, wie auch aus der Unterwasserperspektive. Da die Tiere sich weder ständig an Land noch im Wasser aufhalten, ist es eine gute Idee, nach dem ersten Rundgang bei einigen dieser Tiere mehrmals vorbeizuschauen.
Basstölpel aus der Unterwasserperspektive
Das Wasservogel Gehege ist da vielleicht eine Ausnahme. Basstölpel, Eider- und Dampfschiffenten leben dort zusammen. Irgendeiner der Vögel hält sich meistens im Wasser auf. Wie es aus der Unterwasserperspektive aussieht, wenn ein junger Basstölpel sich im Wasser austobt, kann man in dem Video oben sehen.
Zoo am Meer: Wasservogelgehege
Vögel im allgemeinen faszinieren mich seit meiner Kindheit. Es gibt aber auch einige, die zu meinen Favoriten zählen. Unter den Seevögeln sind das unter anderem die Basstölpel. Einer meiner Freunde hatte eine Fahrtenyacht, auf der ich Mitsegler war. Die letzte Fahrt, an der ich teilgenommen habe bevor unsere erste Tochter zur Welt kam, war die Überführung seines Schiffes ins Mittelmeer. Mein Freund wollte mit seiner Yacht auch einmal etwas anderes sehen, als immer nur die Strecken von Bremerhaven nach Helgoland oder von Bremerhaven nach Bremen-Lesum.
Zoo am Meer: Basstölpel
Während dieser Fahrt habe ich oft Basstölpel beobachten können, wie sie über der See fast ohne Flügelschlag im Gleitflug ihre Kreise zogen und gelegentlich ihre Flügel anlegten, und lang ausgesteckt pfeilschnell im Sturzflug unter der Wasseroberfläche verschwanden, wenn sie aus der Luft einen ahnungslosen Fisch entdeckt hatten. Zudem sehen Basstölpel mit ihrer Schnabel- und Gesichtszeichnung um die blauen Augen herum aus der Nähe betrachtet auch recht gut aus. Ihr deutscher Name will dazu für meinen Geschmack allerdings nicht so recht passen. Mein Freund hat sie auf der Fahrt zum Mittelmeer immer bei ihrem holländischen Namen genannt: Dort heißen die eleganten Vögel "Jan van Gent".
Ich habe vor, von Zeit zu Zeit in loser Folge über über weitere Bewohner unseres kleinen (aber feinen) Zoos zu berichten ...
Zum weiterlesen:
- Einen recht guten und ausfühlichen Artikel
über den Basstölpel gibt es in Wikipedia.
Unser kleiner Zoo am Meer
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