Heute ist Monsanto das größte Saatgutunternehmen der Welt und der weltweit größte Hersteller von gentechnisch verändertem Saatgut. Der Konzern hält auf 90 Prozent der angebauten gentechnisch veränderten Organismen (GVO) Patente. Die genmanipulierten Pflanzen werden vor allem in den USA, Argentinien, Brasilien, Kanada, Indien und China angebaut. In Europa wird die genmanipulierte Saat bisher nur in Spanien und Rumänien im großen Stil kommerziell verwendet.
Landwirte werden abhängig
Die Rekordumsätze des Konzerns basieren vor allem auf dem Verkauf von gentechnisch verändertem Saatgut - und von Herbiziden (Unkrautvernichtungsmitteln), die genau auf die Gen-Manipulationen abgestimmt sind: Er verkauft den Landwirten nicht nur für teures Geld die gentechnisch veränderte Saat, sondern macht sie gleich auch noch vom eigenen Herbizid abhängig.
Auch nachdem der Konzern das patentierte Saatgut an die Bauern verkauft hat, betrachtet er die gentechnischen Veränderungen als sein geistiges Eigentum. Die Landwirte müssen beim Kauf der Saat unterschreiben, dass sie nicht einen Teil ihrer Ernte einbehalten, um ihn im nächsten Jahr auszusäen. Damit sind sie gezwungen, immer wieder das teure genmanipulierte Saatgut zu kaufen. Zudem müssen sich die Landwirte verpflichten, ausschließlich das Monsanto-Herbizid Roundup einzusetzen. Die Einhaltung dieser Regeln lässt Monsanto überwachen. Regelverstöße werden mit harten Bußgeldern und Gerichtsverfahren geahndet.
Diese Strafen müssen auch Landwirte befürchten, deren Felder durch die genmanipulierte Saat benachbarter Felder verunreinigt wurde – denn auf ihren Feldern wächst "Eigentum" von Monsanto, für das sie nichts bezahlt haben. Aus meiner Sicht gehören der Hersteller und der Anwender genmanipulierter Saaten auf die Anklagebank, weil sie die Ernte konventionell orientierter Landwirte und die Felder für biologisch-ökologischen Anbau mit ihrem gentechnisch veränderten Material verunreinigen.
Monsanto wirbt damit dass für seine genmanipulierten Pflanzen ein geringerer Einsatz an Pflanzenschutzmitteln notwendig sei als beim Anbau natürlich gezüchteter Pflanzen. Wenn jedoch unerwünschte Kräuter auf Feldern mit genmanipuliertem Mais massiv mit Roundup besprüht werden, bilden sich im Laufe weniger Kräuter-Generationen Resistenzen. Die resistenten Kräuter sind irgendwann kaum noch zu bekämpfen. Das erfordert einen immer höheren Herbizid Einsatz.
Rund 30 Prozent der gentechnisch veränderten Organismen sind so manipuliert, dass sie ein Insektengift namens „Bt“ produzieren (Bt-Pflanzen). Dazu gehört auch der genmanipulierte Mais MON810. Es besteht eine erhebliche wissenschaftliche Unsicherheit über die Wirkungsweise und Schädlichkeit des Bt-Gifts, das der Mais absondert. Neue wissenschaftliche Studien zeigen, dass es bei Verzehr das Immunsystem von Mäusen sowie beim Anbau des Mais Tiere wie Schmetterlinge, Marienkäfer und Wasserorganismen schädigen kann.
Anbauverbot in Deutschland gefährdet
Am 14. April hat Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner ein Verbot des Anbaus der gentechnisch veränderten Mais Sorte MON810 in Deutschland verkündet. MON810 ist die einzige Gentechnik-Pflanze, welche in Europa zugelassen ist und bisher in Deutschland angebaut werden durfte. Das Verbot kam gerade noch rechtzeitig vor der Aussaat des Risiko-Mais, die in diesen Tagen beginnen sollte.
Laut einer Emnid-Umfrage befürworten 78 Prozent der Deutschen ein Verbot des gentechnisch veränderten Mais. Viele Menschen haben mit ihren Unterschriften unter Aufrufen zum Verbot von genveränderten Pflanzen und mit Briefen an Frau Aigner für das Aussatverbot von MON810 gekämpft.
Der Gentechnik-Konzern Monsanto will jetzt versuchen, das Verbot per Eilverfügung vor Gericht zu kippen. Er hat beim Verwaltungsgericht Braunschweig Klage gegen das Verbot eingelegt. Per Eilentscheid will er die MON810 Aussaat in Deutschland noch in diesen Frühjahr erreichen!
Monsanto muss das demokratisch legitimierte und sachlich gebotene Verbot akzeptieren und seine Klage gegen das Verbot von MON810 zurückziehen!
Weitere Details gibt es auf der Internetseite von campact.
Dort kann man auch einen Appell an Monsanto unterzeichnen.
Dort kann man auch einen Appell an Monsanto unterzeichnen.
(Quelle: Wikipedia, Campact, Umweltinstitut München, Spiegel Online)
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