Montag, 6. April 2009
Havenwelten - Endspurt mit Handicap
Insolvenz des Generalunternehmers: Arbeiten an der Brücke ruhen
Aufgrund der Insolvenz des Generalunternehmers Rogge für den Bau der neuen Fußgängerbrücke über den Neuen Hafen zwischen Columbus-Center und Havenwelten ruhen dort Zur Zeit die Arbeiten. Das Bauwerk ist zu ungefähr 80 Prozent fertiggestellt. Die noch zu erledigenden Arbeiten betreffen wohl vor allem die Hub-/Drehtechnik: Bisher lässt sich die Brücke nicht bewegen. Der Insolvenzverwalter von Rogge soll ein neues Angebot angekündigt haben. Es sollen auch Gespräche mit den am Bau der Brücke beteiligten Subunternehmen aufgenommen worden sein.
Ob die Insolvenz der Firma Rogge möglicherweise im Zusammenhang mit den Problemen aufgrund des zu hohen Gewichtes der Verglasung steht, ist mir nicht bekannt. Nach Informationen der Nordsee-Zeitung vom Freitag letzter Woche wird sich der Magistrat frühestens nach Ostern mit der Entscheidung über die Fertigstellung der Brücke befassen. Ob die Baugerüste bis zur Eröffnung des Klimahauses am 27. Juni 2009 verschwunden sein werden, sei noch nicht sicher.
Im Klimahaus wurden inzwischen von einem Autotransportschiff der norwegischen Reederei Höegh Autoliners 500 Tonnen Meerwasser aus der Biscaya für die Erstbefüllung des Südsee-Aquariums und des Nordsee-Zylinders angeliefert. Die Wasserwelten werden die Bedeutung der Ozeane für das Klima auf der Erde symbolisieren und gleichzeitig zeigen, welche Konsequenzen der Klimawandel für die Meere hat. Das notwendige frische Meerwasser mit den natürlichen Mineral-Anteilen für die Erstbefüllung gibt es nur auf hoher See. Der deutsche Repräsentant der Reederei hatte in der Vergangenheit schon den Zoo am Meer mit einer solchen Aktion unterstützt. Wenn die Aquarien in Betrieb sind, wird eine Filteranlage für die Aufrechterhaltung der Wasserqualität sorgen.
Mit dem Umbau des Zoos war die dortige Tradition des Nordsee-Aquariums beendet worden, da die Planer zwei Aquarien auf so engem Raum für nicht konkurenzfähig hielten. Ich habe es jedoch immer bedauert, dass es im Zoo kein Aquarium mehr gibt. Immerhin war es während vieler Jahre ja auch kein Problem, dass neben dem Aquarium im Zoo ein weiteres, völlig anders konzipiertes Aquarium, im Rahmen der Ausstellung des Atlanticum beim Schaufenster Fischereihafen existiert.
Etwas kleiner dimensioniert hätte sich im Zoo sicher eine Nische für ein Aquarium finden lassen, die zum Thema des Zoos gepasst hätte, und die das Klimahaus so nicht zeigen kann. Sehr gut hätte ich mir zum Beispiel einen Einblick in das Leben im Watt vor unserer Küste oder dem "Felswatt" vor Helgoland vorstellen können. Auch Süßwasser-Aquarien, die das Leben in heimischen Bächen und Seen zeigen, wären für viele Besucher interessant gewesen, und hätten dazu beitragen können, den Blick für die Gefährdung unserer natürlichen Süßwasserressourcen zu schärfen. Jetzt bin ich aber erst einmal sehr gespannt auf das Klimahaus. Nach der Eröffnung werde ich dann ja feststellen, ob die dortigen Wasserwelten das ehemalige Aquarium im Zoo ersetzen können.
(Quellen: Nordsee-Zeitung vom 03.04.2009, Klimahaus® Bremerhaven 8° Ost)
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