In Bremerhaven besteht die Möglichkeit zur Teilnahme an einer Mahnwache. In einer Pressemitteilung der Grünen, die ich heute per E-Mail erhalten habe, heißt es:
".. Da nicht jede/r daran teilnehmen kann, wollen wir aber auch denjenigen, die sich nicht an den Großdemos beteiligen können die Möglichkeit geben, ihr Mitgefühl und ihre Trauer mit den Menschen in Japan zum Ausdruck zu bringen. Deshalb haben wir für den 11. März, ab 11 Uhr eine Stille Mahnwache vor der großen Kirche angemeldet. Wir rufen alle Bremerhavener/innen zur Beteiligung auf. Gemeinsam wollen wir deutlich machen, wie wichtig es ist, mit der Abkehr von der Atomenergie weltweit ernst zu machen und die Energiewende voranzutreiben".
Ich werde allerdings am Sonntag Morgen in Richtung Brokdorf aufbrechen. Je nach Windrichtung könnte ein Super-GAU im Atomkraftwerk "Brokdorf" auch für Bremerhaven noch gefährlich werden. Nach dem Willen der wespenfarbenen Bundesregierung werden wir diesem Risiko noch für neun weitere Jahre ausgesetzt sein.
Studien der Umweltschutzorganisationen "BUND" und "Greenpeace" zeigen, dass der Ausstieg aus der Atomkraftnutzung bis zum Jahr 2015 möglich wäre. Selbst nach einer Studie des Umweltbundesamtes kann Deutschland ab 2017 vollständig auf Atomkraft verzichten. Das wäre eine drastische Verkürzung des Risikos um fünf bis sieben Jahre!
Der direkt an der Elbe gelegene Standort des Atomkraftwerks "Brokdorf" und seinem Standortzwischenlager sind sturmflutgefährdet. Außerdem ist er ebensowenig gegen den Einschlag eines abstürzenden Passagierflugzeugs geschützt, wie alle anderen acht Atomkraftwerke auch.
- Der Demonstrationszug in Hannover vom Opernplatz über Kröpke, Georgstraße, Schillerdenkmal, Schillerstraße, Ernst-August-Platz/Hauptbahnhof, Joachimstraße, Theaterstraße, Ständehausstraße zurück zum Opernplatz wendet sich gegen den Weiterbetrieb des nahegelegenen Atomkraftwerks "Grohnde".
- Auch in Grundremmingen werden zwei Demonstrationszüge von Sammelplätzen am Ortseingang zum Rathaus ziehen. Die Demonstration wendet sich gegen jede weitere Nutzung der Atomenergie - in Deutschland, in Europa und weltweit. Besonderes Augenmerk richten die Veranstalter aber auf besonderen Gefahren, die von den beiden letzten Siedewasser-Reaktoren Deutschlands ausgehen, die in der Region von RWE und EON betrieben werden. Auch die havarierten Atomreaktoren in Fukushima sind Siedewasser-Reaktoren.
- In Baden-Würtemberg, wo wir im letzten März von der Nachricht über die Atomkatastrophe in Japan überrascht worden waren, wird sich in diesem Jahr ein Demonstrationszug von Kirchheim/Neckar zum Atomkraftwerk "Neckarwestheim" bewegen. Ebenso wie die Atomkraftwerke in Japan steht auch das "Neckarwestheim" auf wackeligem Boden. Sollte es einmal notwendig werden, dort nach einem Super-GAU eine Notkühlung nach dem Vorbild von "Fukushima-I" mit Wasser aus dem Neckar zu improvisieren, dann wären die flussabwärts gelegenen Bereiche entlang des Neckars, der Rhein von Ludwigshafen bis hin zur Nordsee und das dortige Wattenmeer radioaktiv kontaminiert.
- Zum Gedenken an die Opfer von Fukushima und aus Protest gegen den unverantwortlichen Umgang mit Atommüll in Deutschland sollen die Atommüll-Brennpunkte im Braunschweiger Land ("Eckert & Ziegler" in Braunschweig-Thune, "Asse II", "Schacht Konrad") mit einer 80 Kilometer langen Lichterkette verbunden werden.
- In Gronau werden die Demonstrationsteilnehmer nach einer Auftaktkundgebung am Bahnhof zur Kundgebung vor dem Tor der Urananreicherungsanlage "Urenco" ziehen, an der zu einem Drittel auch die beiden Atomkonzerne RWE und EON beteiligt sind.
"Urenco" betreibt dort die bundesweit einzige Urananreicherungsanlage, deren Kapazität ausreicht, um weltweit jedes 10. Atomkraftwerk mit angereichertem Uran beliefern zu können. Zudem läuft im nahegelegenen Lingen in der dort ansässigen Brennelementefabrik die Produktion unbehelligt weiter.
Sobald die dorthergestellten Brennelemente oder das in Gronau angereicherte Uran Deutschland verlassen haben, hat hierzulande niemand mehr die Kontrolle darüber, was am Ende einmal damit geschehen wird. Wer weiß den heute schon, ob die ausgebrauchten Brennelemente nicht eines Tages auf der wilden Atommüllkippe im russischen Majak landen werden? Denkbar wäre unter anderem aber auch, dass Bestandteile des radioaktiven Materials irgendwann in der Produktion von Atomwaffen Verwendung finden könnten.
Vor diesem Hintergrund gerät der sogenannte"Deutsche Atomausstieg" endgültig zur Farce.
(Quellen: Die Grünen - E-Mail, Greenpeace, BUND, UBA, .ausgestrahlt)
2 Kommentare:
Hallo Jürgen,
das ist ja ein Ding! Über das Unternehmen "Urenco" verhökern die deutschen Energiegiganten RWE und EON ihr überflüssiges Uran. Tja, das ist Marktwirtschaft. Alles muss raus.
Von diesem obskuren Unternehmen habe ich bis heute nichts gewusst.
Tschüss
Holger
Ich hatte hier auch was geschrieben... ist wohl im Nirwana verschwunden.
Ich bin morgen auch da. Komme mit dem Bus von ausgestrahlt, wo ich auch am Stand mithelfe. Da kannst Du mich wohl zeitweise finden, solltest Du mich suchen :-)
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