Freitag, 31. Januar 2014

Goethe-Quartier: Mit Problemen allein gelassen

Von der Ankündigung der SPD im Herbst des vergangenen Jahres, den baulichen Problemen im Goethe-Quartier des Bremerhavener Stadtteils Lehe solle mit der Einrichtung eines Sanierungsgebietes und weiteren Problemen mithilfe eines langfristig angelegten Stadtteilmanagements begegnet werden, war schon bald darauf keine Rede mehr.

Seitdem erhielten sowohl die Stadtteilkonferenz Lehe wie auch die Eigentümerstandortgemeinschaft Lehe (ESG-Lehe e.V.) keine Antwort mehr auf ihre mehrfachen Anfragen nach einen gemeinsamen Gesprächstermin. Sie fühlten sich deshalb von der Politik im Stich gelassen, und wendeten sich deshalb mithilfe der Presse mit einem gemeinsamen Hilferuf an die Öffentlichkeit. In der Bremerhavener Nordsee-Zeitung war dazu am 30.01.2014 zu lesen, die SPD habe (Zitat):
".. inzwischen eine Lösung aufgezeigt, wie ein dringend erwünschter Stadtteilmanager finanziert werden könnte. Weil die Grünen darüber aber noch keine Entscheidung treffen wollten, liege die Vorlage seit Ende November auf Eis."

Der SPD zufolge sind die Grünen also schuld daran, dass es mit dem Stadtteilmanagment nicht vorangeht. Da ich den Standpunkt der Grünen zu diesem Thema kenne, fiel es mir schwer zu glauben, was da in der Zeitung zu lesen war.

Ich habe die Grünen deshalb um eine Stellungnahme bezüglich des seitens der SPD gegen sie erhobenen Vorwurfs gebeten. Herr Kaminiarz (Bündnis '90 /Die Grünen, Bremerhaven, Stadtverordnetenfraktion, Vorsitzender) hat mir geantwortet, dass der Vorschlag der SPD aus Sicht der Grünen an mehreren Stellen untauglich ist, um die Situation im Goethe-Quartier tatsächlich zu verbessern. Auf Alternativ-Vorschläge der Grünen habe die SPD bisher jedoch nicht reagiert.

Damit scheint es den Grünen also nicht viel besser zu gehen, als der Stadtteilkonferenz oder der ESG-Lehe. Das aber hat die SPD der Nordsee-Zeitung gegenüber offenbar lieber verschwiegen.

Aus meiner Sicht lassen sich die Probleme im Süden Lehes (Wohnungsleerstand, verwahrloste Immobilien, in Plastiktüten deponierter Müll, Integration neuer Mitbürger etc.) nur dann erfolgreich angehen, wenn die politisch Verantwortlichen aller in der Stadtverordnetenversammlung vertretenen Parteien, die im Quartier aktiven Initiativen, die dort lebenden Bürger, sowie die Haus und Wohnungseigentümer im Quartier offen, transparent und vertrauensvoll miteinander an einem Strang ziehen. Das ist bisher offensichtlich leider nicht der Fall. Derzeit sieht es eher danach aus, als würde die SPD versuchen, sich auf Kosten aller anderen Betroffenen zu profilieren.


Ich hoffe sehr, dass die Politiker der SPD bereit sein werden, einen Neustart zu versuchen um künftig gemeinsam und offen mit den Lehern an der Zukunft des Stadtteils und der Entwicklung des Goethe-Quartiers zusammenzuarbeiten. Schließlich geht es bei der Entwicklung der Lebensverhältnisse in den Stadtteilen letztlich auch um die Zukunft unserer Stadt insgesamt.


(Quelle: Nordsee-Zeitung vom 30.01.2014)

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