Montag, 9. April 2012

Oft kopiert, nie erreicht: Das "eiHome"

Ein revolutionäres Architektur-Konzept: Design Studie "eiHome"
Jeder kennt sicher diese Erfindungen der Spaß-Elektroniker, wie zum Beispiel den eiPott oder das ei-Fon, die recht erfolgreich von der Firma mit dem Apfel unter die Leute gebracht werden.

Diese elektronischen Mini-Spaßmacher, welche die Welt nicht wirklich braucht, die aber jeder unbedingt haben muss, sind jedoch eigentlich nichts gegen eine revolutionäre Erfindung, die bereits vor vielen Jahren in den Tagen vor Ostern beim Eierfärben entstand.
 
Was ich damals in meiner jugendlichen Unbefangenheit selbst noch nicht erkannt habe, ist mir leider erst viele Jahre später bewusst geworden. Aber wie schon unseren Altvorderen bekannt war, sieht man manchmal das Huhn vor lauter Eiern nicht: Wahrhaftig seiner Zeit weit voraus war bereits vor mehr als vierzig Jahren ...


... das eiHome

Eigentlich sollte das kleine Häuschen dem Osterhasen nur vermitteln, er möge sich bei uns wie zu Hause fühlen ... - und vielleicht freundlicherweise ein oder zwei Eier mehr in unsere Nester legen. Damit der Hase sich auch wirklich bei uns wohlfühlt, hatte ich auch noch einen meiner Apfelbäume aus meiner Kiste mit den genialen bunten Plastikbausteinen (ihr wisst schon, die mit den Knöpfen obendrauf) geopfert und mit Klebstoff in den selbstgemalten Garten gepflanzt.

Was die "ein oder zwei Eier mehr im Nest" angeht, bin ich wohl etwas zu bescheiden gewesen. Hätte ich damals schon gewusst, dass Jahre später andere mit 'nem Apfel und 'men Ei den großen Reibach machen würden, dann hätte ich meine Eltern wohl gebeten, mein eiHome für mich patentieren zu lassen.


Burj Al Arab and 360 degree club, Dubai, UAE
Ein gigantisches eiHome ... (Foto: by Axilera - © CC-BY-SA-3.0)
Auch das revolutionäre Design-Konzept meines kleinen Eierhäuschens ist später von anderen Leuten skrupellos ausgeschlachtet worden. Neben seiner gefälligen Form besitzt das Ei bekanntlicherweise ja auch eine der stabilsten Strukturen, die in der Natur vorkommen. In ihrer Gigantomanie ließen die in ihren Ölmilliarden schwimmenden Scheichs in Dubai einen Wolkenkratzer namens "Burj al Arab" errichten, für dessen Realisierung mein eiHome-Design nahezu eins zu eineinhalb kopiert wurde,


... und der "Sail-City" Turm in den Bremerhavener "Havenwelten"
Freundlicherweise haben die Bremerhavener Stadtväter und -mütter mit dem "Sail-City"-Turm eine etwas kleinere Ausführung meines eiHome-Konzepts sozusagen in die Heimat zurückgeholt. Unwissende Zeitgenossen haben sich gehässigerweise darüber lustig gemacht, indem sie den "Sail-City"-Turm als mickrige Kopie des "Burj al Arab" in Dubai verspotteten. Aber wie ihr jetzt ja wisst, handelt es sich dabei in Wahrheit um eine größere Version meines eiHomes aus der zweiten Hälfte der sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts, die zwar aufgrund ihrer Ecken und Kanten dem Original nicht so ganz das Wasser reichen kann, aber doch recht gut gelungen ist.


Quellen: (Wikipedia, experimentis)

(Hinweis: Bevor jemand diesen Text allzu ernst nehmen sollte sei gesagt, dass es sich dabei natürlich um völligen Blödsinn handelt, der keineswegs ernst gemeint ist)

8 Kommentare:

Weserkrabbe hat gesagt…

Herrlich dieses Ei-Home. Das hättest Du Dir wahrlich patentieren lassen sollen. Aber vielleicht baust Du jetzt in Deinem Garten mal eine grössere Kopie davon und lässt Dir das dann patentieren. Wird bestimmt von findigen Architekten aufgegriffen die Idee. Ich finde so ein Ei-Home viel gemütlicher als alle anderen. Das hat wirklich was:-). Wünsche Dir auch weiterhin
frohe Ostern
und liebe Grüsse
Brigitte

Helmut hat gesagt…

Ich gehöre auch zu den Menschen die Herrn Jobs nicht reich machten. Ob dieses Ding nun Kult ist oder nicht ist mir sowas von gleichgültig. Ich hoffe, daß mein Kommentar endlich mal wieder akzeptiert wird und nicht im Bermudadreieck verschwindet.

Auch für dich ein schönes Osterfeschtle.
Salut
Helmut

Gudrun hat gesagt…

Also, Juwi, ganz ehrlich? Dein eiHome gefällt mir sehr gut, besser als ... die Großen. :D
Ich hoffe sehr, dass du ein schönes Osterfest hattest. Und pack dein eiHome schon weg. Für das nächste Jahr.

Einen lieben Gruß von der Gudrun

Der Geestendorfer hat gesagt…

Hallo Jürgen,

Dein eiHome ist eine wirklich geniale Erfindung. Die beiden Kopien in Dubai und Bremerhaven erreichen bei weitem nicht die elegante Form Deines Entwurfes aus den innovatorischen sechziger Jahren.

Tschüss
Holger

april hat gesagt…

*lach* Solche ei-dingens habe ich auch ganz viele, Äpfel auch, aber alles nur zum Essen.
LG, April

Anonym hat gesagt…

Das Ei-Home ist wahrer Lebensstil und wenn ich darüber nachdenke, daß es schon fast ein halbes Jahrhundert überdauert hat... nach einer solchen Zeitspanne wird niemand mehr wissen, wie die LifeStyle-Produkte aus dem Obstladen überhaupt aussahen. Die sind doch eh nur für eine Nutzungsdauer von maximal zwei Jahren ausgelegt. Mobiltelephone, die alles können - nur mit dem Telephonieren hapert es etwas dank einer leicht unterdimensionierten Antenne? Brauch ich nicht wirklich. Mein Telebimm ist "schon" fünf Jahre alt und das geb ich nicht her, bis auch da die "geplante Obsoleszenz" zuschlägt. Die beiden Türme aber, den riesengroßen in Dubai und den kleinen Bruder in Bremerhaven, sind wunderschöne Bauwerke, auch wenn die Gigantomanie beim Burj Al Arab mindestens fragwürdig ist. Als ich das letzte Mal in Bremerhaven war (Zoo am Meer) da gab es den kleinen Burj Al Arab noch nicht. Ist da jetzt das SchiffahrtsMuseum drin? Er erinnert irgendwie an ein Schiff.
Zuryck zum Ei-Home: Die Dubaier Plagiateure verklagen - dann hättest Du bis ans Ende Deiner Tage ausgesorgt*grins*
GLGr aus der schönsten Hansesatdt am ryck vom Wolfgang.

juwi hat gesagt…

@Hansehase: Nee, das Schiffahrtsmuseum ist immernoch dort, wo es vorher schon war. In den "unteren" Etagen ist das "Atlantic Hotel Sail City" untergebracht. Darüber gibt es einige Büro-Etagen und auf dem Dach ist eine Aussichtsplattform. Das Gebäude mit den "runden Ecken" dahinter (das mit den vielen weißen Punkten) ist übrigens das "Klimahaus 8° Ost". Falls es dich einmal wieder in unsere Gegend verschlagen sollte, bring' etwas Zeit mit. Es gibt hier viel zu sehen. Ich würde dann auch gerne den Part des Fremdenführers übernehmen.

Anonym hat gesagt…

Ich komme bestimmt gern auf das Angebot zuryck, sollte ich mal in Bremerhaven sein, lieber Jürgen. Das interessiert mich sehr, das KlimaHaus - aber auch das SchiffahrtsMuseum und der Zoo am Meer. Letzterer ist dann auch das Tüpfelchen auf dem i, das sahnehäubchen für meine LeuchtturmWärterin bigi.
LGr aus der regennächtlichen Stadt am anderen Meer vom Wolfgang.

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