Mittwoch, 29. Juli 2009

Abenteuer im Klimahaus


Auf dem Weg nach Ikenge (Kamerun)

Am Montag waren wir mit unseren Freunden aus Münchberg im Klimahaus in Bremerhaven. Da unsere Freundin Susanne schlecht zu Fuß ist, und meine Frau vormittags arbeiten geht, sind die beiden nachmittags nachgekommen, während ich mit Achim und meinen Töchtern schon um 9 Uhr dort war.

Meine Erfahrung vom Eröffnungstag, dass man für "Die Reise" entlang des achten Längengrades mehr als 3 bis fünf Stunden benötigt, wenn man sich mit den Informationen an den Etappenzielen auseinandersetzt, wurde mir von unserem Freund Achim noch einmal bestätigt. So war es bereits kurz nach 13 Uhr, als wir mitten in Kamerun im Dorf Ikenge angekommen waren. Plötzlich ertönte ein lautes Alarmsignal aus den Lautsprechern im Gebäude, gefolgt von der Aufforderung an die Besucher, aufgrund einer technischen Störung zur eigenen Sicherheit das Haus auf dem kürzesten Weg zu verlassen.

Im ersten Moment denkt man natürlich: "So'n Ärger!", aber da man ja nicht weiß, was der Grund für den Alarm ist, leistet man der Aufforderung natürlich Folge. Auf unserem Weg zum Ausgang folgten wir im Strom der anderen Besucher den Fluchtwegschildern, und gelangten ohne Stress und Aufregung im normalen Schritttempo innerhalb kürzester Zeit zum Ausgang zwischen dem Klimahaus und dem Sail City Hotel. Die Mitarbeiter des Klimahauses waren sehr hilfsbereit, konnten mir jedoch auch nicht sagen, was der Grund für den Alarm war. Eine Mitarbeiterin erklärte auf meine Nachfrage, dass wir den Besuch im Klimahaus mit unseren gelösten Eintrittskarten nach Aufhebung des Alarms und Freigabe durch das Sicherheitspersonal fortsetzen könnten.

Wir warteten vor dem Gebäude auf weitere Mitteilungen, und nach ca. einer halben Stunde wurden wir wieder in das Gebäude hineingelassen. In der Nordsee-Zeitung war am Dienstag zu lesen, ein überhitzter Staubsauger habe den Alarm ausgelöst. Auch wenn viele Besucher die Unterbrechung im ersten Moment als ärgerlich empfanden, zeigte der Alarm jedoch, dass das Klimahaus auf Notsituationen perfekt vorbereitet ist, und innerhalb kurzer Zeit evakuiert werden kann. Zur Zeit des Alarms sollen sich nach Informationen der Nordsee-Zeitung zwischen 2500 bis 3000 Besucher im Klimahaus aufgehalten haben.


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Eben noch auf der Alm in Isenthal (Schweiz) ...

Als wir nach der Fortsetzung unserer "Reise" gerade in der Antarktis-Station angekommen waren, kam meine Frau mit unserer Freundin an der Kasse des Klimahauses an. Ich habe die anderen drei allein weitergehen lassen und habe "Die Reise" mit den beiden Neuankömmlingen zusammen noch einmal begonnen, weil mich interessierte, wie Gehbehinderte den Weg durch die Ausstellung erleben. Mit Susanne's Rollator ist der "normale", mit blauen Planeten gekennzeichnete Weg, nicht zu bewältigen. Für gehbehinderte Menschen ist der Weg mit roten Globen gekennzeichnet, und man gelangt mit Fahrstühlen von Ebene zu Ebene. Man kommt damit zwar nicht an jeden Punkt der Ausstellung, aber das wesentliche jeder Abteilung kann man auch mit einer Gehbehinderung oder im Rollstuhl erleben.



... und plötzlich unverhofft als Insekt auf einer Wiese in Sardinien.

Es wäre allerdings schön, wenn es für gehbehinderte Besucher einen besonderen "Reiseführer" mit Texten über die Stellen der Ausstellung zum nachlesen gäbe, die man mit einem Rollator oder einem Rollstuhl nicht erreichen kann. Zumindest für den Weg von der Schweiz nach Sardinien wäre außerdem ein Text mit einer Erklärung in einem solchen "Reiseführer" angebracht, warum man sich unverhofft zwischen riesigen Grashalmen wiederfindet, und was das mit Sardinien zu tun hat. Wenn man als Besucher den blauen Globen folgt, sieht man einen Übergangsfilm, der die Erklärung dafür liefert. Perfekt wäre ein solcher "Reiserführer", wenn es darin noch das eine oder andere Foto von den nicht erreichbaren Stellen der Ausstellung gäbe. Da ich mich inzwischen ja schon etwas auskenne, habe ich den beiden Frauen die blauen Wege von der Schweiz auf die Wiese in Sardinien sowie von der Antarktis über die Himmelstreppe und durch die Atmosphäre nach Samoa geschildert.

1 Kommentar:

Fabian hat gesagt…

Ich war genau am gleichen Tag da und ich muss sagen, dass die Evakuierung eine Katastrophe war. Viel zu kleine Türen, viel zu enge Treppen. Wären keine Ferien (=relativ viele Eltern mit wenig Kindern), sondern Schulzeit (=wenige Lehrer auf viele Kinder), dann hätte das wirklich eine Panik geben können...

Ansonsten fand ichs auch sehr nett...

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