Samstag, 20. Dezember 2014

Wir haben es satt!


Mit Gift und Genen: Mit TTIP steht Monsanto auch in Europa nichts mehr im Wege

Gestern Abend um 18:30 Uhr unterstützten 717.973 Bundesbürger den Forderungen der selbstorganisierten Europäischen Bürgerinitiative "Stop TTIP!" mit ihrer Unterschrift. Über Nacht sind 3557 weitere hinzugekommen (Stand: 20.12.2014, 6 Uhr).

Mit 721.572 Unterstützern ist das minimale Länderquorum Deutschlands (72000 Unterschriften) für eine Europäische Bürgerinitiative seit heute um mehr als das zehnfache "überzeichnet" (1002 Prozent). Damit zeichnet sich ab, dass sich diejenigen Politiker, die weiterhin an der Implementierung von ISDS und CCR in den vertragswerken der "Frei"-Handelsabkommen CETA und TTIP festhalten, warm anziehen sollten. Anderenfalls ist ihnen der Zorn der Bürger jetzt bereits gewiss, denn ...
  • mit den Freihandelsabkommen TTIP und CETA wird die Ausweitung der qualvollen Massentierhaltung in Tierfabriken nicht mehr aufzuhalten sein.
  • Noch dämmen deutsche Gesetze den umfassenden Einsatz gentechnisch veränderter Nahrung oder gefährlicher Chemikalien in den Ställen und auf den Äckern ein. Mithilfe der ISDS werden multinationale Konzerne wie Monsanto, BASF, Bayer oder Syngenta ihre gefährlichen Produkte (Glyphosat in Monsanto's Roundup in Verbindung mit gentechnisch verändertem, patentiertem Mais, bzw. Neonicotinoide, die unabhängigen Untersuchungen zufolge maßgeblichen Anteil am weltweiten Bienensterben haben) jedoch ungehindert verbreiten können.
  • Patente auf Pflanzen und Tiere werden das Sterben der Familienbetriebe in der Landwirtschaft beschleunigen. Die Ausweitung agrarindustrieller Monokulturen wäre vorprogramiert. Die Saatgutvielfalt, ein Garant für die Anpassung unserer Nahrungspflanzen an veränderte Lebensbedingungen, wie sie beispielsweise aufgrund des Klimawandels zu erwarten sind, wäre aufs höchste gefährdet - und damit auch die Ernährung der nach uns folgenden Generationen! Da auch Gesetze zum Schutz es Klimas die Gewinnerwartung multinationaler Konzerne schmälern, wäre das dann eine Schraube ohne Ende.
  • Lebensmittelskandale, die heute noch als Skandale bezeichnet werden dürfen, könnten zukünftig aufgrund gekippter Verbraucherschutzgesetze legalisiert werden. Multinationale Konzerne bräuchten beim Einsatz möglicherweise gesundheitsgefährdender Lebensmittelzusätze keine Rücksicht mehr zu nehmen. Wir hätten keine Möglichkeit mehr, uns mit demokratischen Mitteln dagegen zur Wehr zu setzen.
  • Ein weiteres, bisher kaum wahrgenommenens Problem ist die weltweite Landnahme durch Staaten und Investoren. In den Ländern Afrikas nehmen die Landkäufe (engl. Landgrabbing) und die damit verbundenen Enteignungen der einheimischen Bevölkerung durch China inzwischen beängstigende Ausmaße an. Mit TTIP wären wir auch in Europa nicht mehr sicher davor.

Wir haben es satt!

Unter dem Motto "Wir haben es satt!" ruft ein breites Bündnis aus Organisationen, Initiativen und Projekten (darunter unter anderem Bauern, Imker, Natur-, Tier- und Verbraucherschützer, Entwicklungsorganisationen oder Erwerbsloseninitiativen), das sich gemeinsam für eine zukunftsfähige Landwirtschaft und Ernährung einsetzt, zu einer zentralen Demonstration in Berlin auf.

Am 17. Januar 2015 werden zahlreiche Menschen ihren Protest gegen TTIP, gentechnisch veränderte Lebensmittel, die gefährlichen Auswüchse der Agrarindustrie etc. vom Potsdamer Platz durch die Straßen Berlins bis vor das Kanzleramt tragen. Für die Anreise werden bereits bundesweit Busse und Mitfahrgelegenheiten organisiert. Details dazu finden sich hier ...





(Quellen: BUND, Wikipedia, Wir haben es satt! )

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