Das geht Berichten in den Medien zufolge aus einem Schreiben der Bundesnetzagentur vom 13.02.2012 an die Energiehändler hervor, in dem sie ihnen scharfe Konsequenzen androht. Wie die Frankfurter Rundschau am 16.02.2012 berichtete sei darin davon die Rede, dass bei Fehlverhalten die Einleitung eines behördlichen Aufsichtsverfahrens möglich wäre. Herr Kurth (Bundesnetzagentur, Präsident), habe der Zeitung gegenüber bestätigt, dass der Brief an die Energiehändler versendet wurde. Der Sachverhalt solle jetzt mit Hochdruck aufgeklärt werden. Der Verdacht der illegalen Manipulation aus Profitgier seitens der Händler sei derzeit jedoch nicht beweisbar.
Da in der Realität mehr Strom benötigt wurde, als aufgrund der Manipulationen der Händler zur Verfügung stand, mussten zwei konventionelle Kraftwerke in Betrieb genommen werden die eigentlich aufgrund der Abschaltung der acht deutschen Atomkraftwerke für diesen Winter als Reserve vorgehalten werden. Wäre es jetzt tatsächlich zu Engpässen aufgrund zu geringer Kraftwerkskapazitäten gekommen, dann hätten die als Notreserve vorgesehenen Kraftwerke nicht zur Verfügung gestanden.
Frankreich importiert ...
Einer der wichtigsten Gründe für den während der extremen Frostperiode knappen und dadurch teuren Strom in Europa war der Stromexport nach Frankreich. Dort wird so viel elektrische Energie in Elektroheizungen verbraten, dass die 58 Atomraktoren der "Grande Nation Nucléaire" an den Rand ihrer Kapatzität kamen. Die aufgrund der französichen Elektroheizungen während der Kältewelle stark gestiegenen Nachfrage trieb die Stompreise an der Börse nach oben.
Aus meiner Sicht ist es der blanke Hohn, wenn in Europa die herkömmlichen Glühlampen - zu Recht - verboten werden, weil sie den Löwenanteil der Energie nicht in Licht, sondern in Wärme umsetzen, wenn gleichzeitig in der Atomnation Europas wertvolle elektrische Energie schlicht verheizt wird! Würde in Frankreich statt dessen, ebenso wie bei uns, auf Energieeffizienz, Gebäudedämmung, und regenerative Energiequellen gesetzt, dann wäre es auch dort innerhalb kurzer Zeit möglich, den größten Teil der vielfach in die Jahre gekommenen Atomkraftwerke stillzulegen.
... und Deutschland exportiert Strom
Frankreich setzt voll und ganz auf seine große Anzahl an Atomkraftwerken weil es unabhängig von Energieimporten sein will. Während Frankreich aufgrund seiner ungeheueren Energieverschwendung Strom importieren musste, hat Deutschland allerdings - trotz der acht abgeschalteten Atomkraftwerke - auch im Jahre 2011 rund sechs Milliarden Kilowattstunden Strom mehr exportiert als importiert. Davon einmal abgesehen, ist Frankreich aber auch keineswegs unabhängig von Energieimporten: Schließlich stammt das Uran für Frankreichs Atommeiler nicht aus französischen Bergwerken.
Jedenfalls ist die Behauptung der Atomkonzerne und ihrer politischen Handlanger, hierzulande würden - wenn auch nur ein Atomkraftwerk abgeschaltet werden würde - die Lichter ausgehen, jetzt wohl endgültig als geschäftsfördernde Panikmache entlarvt worden.Allen Unkenrufen zum Trotz, die Abschaltung deutscher Atomkraftwerke werde aufgrund des knapper gewordenen Angebots zu höheren Strompreisen führen, hat sich auch diese Vorhersage der Atomlobby als Unfug herausgestellt. An der Börse hatte sich nämlich sehr schnell die Erkenntnis durchgesetzt, dass auch nach der Abschaltung von acht Atomkraftwerken am deutschen Stromarkt kein Mangel absehbar ist.
Am 11. März 2012 jährt sich zum ersten Mal die Atomkatasrophe im japanischen Fukushima. An diesem Tage werden auch in Deutschland wieder tausende Atomkraftgegner daran erinnern, dass Atomkraft nicht beherrschbar ist:
(Quellen: Berliner Zeitung vom 17.02.2012, Die Welt vom 17.02.2012, Spiegel vom 16.02.2012, Frankfurter Rundschau vom 16.02.2012, contrAtom vom 20.12.2011, .ausgestrahlt)
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