Mittwoch, 6. Juli 2011

Die Wasserwogen im Meer sind groß ...

... und brausen mächtig

Leher Kultursommer
Die "Artemis" im Juli 2009 auf der Weser vor einem aufziehenden Gewitter

Reise, Quartier, du Seemannskind,
Wi hebbt good Wedder und segeln vör'n Wind.
Acht Glasen sünd ut, de Wach is g'daan,
Reise, Quartier, in Gottesnaam.
(Seemanns Weckruf)


Der Juli wORTwechsel wird Morgen im Wasser- und Schifffahrtsamt beim "Radarturm" stattfinden. Dort befindet sich sozusagen der "Tower" für die Überwachung des Schiffsverkehrs auf der Weser. Man muss allerdings schon weiter hinausfahren - raus aus dem Gewühl auf den "Autobahnen" der großen, vielbefahrenen Schifffahrtsstraßen, wenn man mit sich und dem Meer allein sein will ...
Es sind jetzt zeimlich genau 21 Jahre her, seit ich an dem Törn auf der Fahrtenyacht eines Freundes teilnehmen konnte, als er sein Schiff von Bremerhaven in einen spanischen Hafen an der Mittelmeerküste verlegte. Vom trägen Treiben bei völliger Windstille auf spiegelglatter See unter der strahlenden Sonne bis hin zu hohen Wellen im heftigen Gewittersturm, bei dem alles durch die Gegend flog, was nicht sorgfältig verstaut war, wurde mir während dieser Reise alles geboten.

Aber das größte war die Nacht auf der Biscaya. Es ging nur ein laues Lüftchen - an Segeln war also nicht zu denken. Um etwas voran zu kommen, ließen wir die Maschine langsam laufen. Im Schraubenwasser und an der leichten Bugwelle funkelte eine Spur grünlich glitzernder Leuchtalgen auf der dunklen Wasserfläche - und über uns wölbte sich eine gigantische schwarze Kuppel, die in allen Richtungen von Horizont zu Horizont reichte, und an der Myriaden von hellen Sternen funkelten:

Niemals vorher - und seit dem auch nie wieder - habe ich die Milchstraße in dieser Klarheit über mir gesehen. Die Stimmung, die Bilder und die Eindrücke dieser Nacht haben sich tief in meine Erinnerung eingebrannt. Manchmal, wenn ich am Abends zwischen Bremerhaven und Wremen am Ufer der Weser sitze, über das Wasser blicke und die Gedanken in die Ferne schweifen lasse, dann kommen mir diese Bilder wieder in den Sinn.

Wer den Wunsch hat, einmal wirklich eins zu sein mit der Natur, und die Möglichkeit hat, an einem längeren Segeltörn teilnehmen zu können, der sollte diese Chance nutzen. Das Meer, abseits der Küsten und der großen internationalen Schifffahrtsstraßen, ist wohl eine der wenigen Gegenden auf unserem Planeten, in der man heute noch spüren kann, dass wir eins sind mit der Welt und dem Universum.

  • wORTwechsel
    "... die Wasserwogen im Meer sind groß und brausen mächtig ..."

    Am 7. Juli 2011
    Um 19:30 Uhr

    Im Wasser- und Schifffahrtsamt
    Am Alten Vorhafen 1
    "Radarturm"

Von der Lust, sich mit einem Schiff aufzumachen, den Horizont
zu erobern oder abzutauchen in die geheimnisvolle Welt der Meere.

Lesung:
  • Susanne Schwan, Norbert Duwe
Expertin:
  • Christine Freytag
    (Seemannsdiakonin)
Musik:
  • Tomoyo Ueda
    (Percussion)

An der Veranstaltung der Pauluskirche im Juni konnte ich leider nicht teilnehmen, da ich krank war. Ich erinnere mich aber noch gern an den ersten wORTwechsel im AWI, und bin schon sehr gespannt auf Morgen.

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