Sonntag, 28. Juni 2015

Tausend Jahre Schuld


Am Freitag berichteten die Medien rund um die Welt über drei Attentate innerhalb weniger Stunden in drei verschiedenen Ländern mit "islamistischem Hintergrund". Eines dieser Attentate galt den etwa zweitausend muslimischen Gläubigen, die sich in einer Moschee in Kuwait City zum Freitagsgebet versammelt hatten.

Bei dem Selbstmordanschlag seien Behördenangaben zufolge mindestens siebenundzwanzig Menschen ums Leben gekommen und mehr als Zweihundert verletzt worden. Zu der Tat habe sich der "islamische Staat" (IS) bekannt ...

Was sind das nur für Menschen, die sich unerkannt mit einem Sprengstoffgürtel um den Leib in ein Gotteshaus einschleichen um sich dort selbst in die Luft zu sprengen und dabei möglichst viele andere Muslime auf hinterhältige Weise mit sich in den Tod zu reißen? Glauben diese Massenmörder etwa, dass Gott sie dafür anschließend freudig an der Himmelspforte begrüßt, um sie in sein Paradies eintreten zulassen? - ... Nachdem sie unmittelbar zuvor hunderten oder gar tausenden anderen Menschen, die an ihn, an seine Weisheit und an seine Güte glauben, beziehungsweise glaubten, die Hölle auf Erden bereitet haben?

  • Ich glaube, dieser eine Gott, den gläubige Juden, Christen und Muslime als den Schöpfer der Welt und des Lebens verehren, wird unsagbar traurig sein und bittere Tränen weinen, angesichts der Unmengen Blutes friedlicher Männer, Frauen und Kinder, die in seinem Namen vergossen wurden - und wohl auch weiterhin noch vergossen werden.

"... Weißt du, Kamerad. Seit diesem Abend weiß ich, worum es unseren Obrigen und unserem geliebten Führer tatsächlich geht. Ums Töten. Sonst nichts. Die haben uns von Anfang an nur Geschichten erzählt. Nichts von alledem ist wahr. Das sind Unmenschen im Blutrausch. Schneckenfett und korrupt. Und wir haben munter mitgeholfen. Das ist unser tausendjähriges Reich! Tausend Jahre Schuld! Von dem Mist, den wir verzapft haben, werden noch viele Generationen was haben. Darauf kannste dich verlassen. ..."

(aus "Kupferbrot", Roman von Olaf Satzer,
 erschienen im Schardt Verlag, Oldenburg)


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