Donnerstag, 5. Juni 2014

Wechselwirkungen: Ungehörtes und Unerwartetes

Geheimnisvolle Winkel und Ecken
Aus der Dunkelheit kommend folgt am Telefon ein Rendevous mit der "inneren Stimme" - oder auch mit dem inneren Schweinehund. Unerhörtes wird hörbar: Wie immer steht es einem frei, auf seine innere Stimme zu hören, oder sie - wie so oft im wirklichen Leben - einfach zu ignorieren.

Gemeinsam mit den anderen ehrenamtlichen Helfern hatte ich gestern im Rahmen eines Vorbereitungstreffens die Gelegenheit, einen ersten Blick auf die beinahe fertig gestellte Turminstallation zu werfen. Für diejenigen, die ihren Kampf mit dem inneren Schweinehund gewonnen haben, oder die einfach nur ihrer inneren Stimme folgen, die ihnen rät, ihren einmal begonnenen Weg fortzusetzen, gibt es weiter oben mehr zu hören und zu sehen. Selbsterzeugte Klänge im Turm mischen sich mit denen der äußeren Geräuschkulisse der Stadt. Anstelle des gewohnten äußeren Anblicks des Turms erblickt der aufmerksame Betrachter im Turm Dinge, die dort so nicht unbedingt zu erwarten gewesen wären ...


Der Blick von der oberen Turmebene reicht bis ins Sonnensystem
Auf der Internetseite der Pauluskirche heißt es, die Berliner Künstlerin Corinna Thiesen greife in ihrer Installation 'das auf, was den Turm so reizvoll macht: Den Blick nach außen über die Stadt bis in den Hafen hinein und den Blick nach innen auf die Glocken, das alte Uhrwerk oder in die geheimnisvollen Ecken und Winkel' des mehr als 100 Jahre alten Backsteingemäuers. Um sich den Turm in all seinen Facetten mit seiner Klang und Geräuschkulisse und dem Lichtverlauf zu erschließen, hatte Frau Thiesen während der Planung ihrer Installation für eine Nacht ihr "Schlafzimmer" im Turm eingerichtet. Falls jemand an meinen Worten zweifeln sollte, möge er sich selbst davon überzeugen: Der Schlafsack liegt noch dort.


Hierbei handelt es sich nicht um die alte Kirchturmuhr, aber ...
Die Installation beginnt draußen, wo sich auf der Erde in eingesetzten Scheiben der Himmel spiegelt. Von scheinbaren Zufällen, kuriosen Ereignissen, alltäglichen und unerwarteten Geräuschen begleitet führt der Weg vorbei an den Glocken hinauf zur Uhrenstube und endet mit Kopfhörern auf den Ohren und dem Blick auf eine plötzlich leise erscheinende Stadt.


Der "Blick auf eine plötzlich leise erscheinende Stadt"
Am Freitag, 6. Juni 2014, um 19 Uhr wird die Turminstallation "zeit|gleich|hier" in der Pauluskirche mit einem Gespräch zwischen der Künstlerin und Maren Meier vom Kunstverein eröffnet. Da die Zahl der Besucher, die sich zur gleichen Zeit im Turm aufhalten dürfen, auf 15 Personen begrenzt ist, wird die Installation im Zeitraum zwischen 17 und 22 Uhr zur Besichtigung geöffnet sein.



(Quelle: Pauluskirche)

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