Samstag, 11. Oktober 2014

Friedensnobelpreis für Kailash Satyarthi

Kailash Satyarthi (Foto: © Wikimedia Commons, CC: BY-SA)
Wenn die Taliban der damals fünfzehnjährigen Malala Yousafzai nicht in den Kopf geschossen hätten, weil sie sich für das recht auf Bildung für Mädchen eingesetzt hatte, und hätte sie den Mordanschlag nicht überlebt und wäre sie anschließend nicht weiter gegen die Unterdrückung von jungen Menschen und für deren Recht auf Bildung eingetreten, dann hätte die Welt wohl kaum von ihrer Existenz erfahren.

Aber der Friedensnobelpreis wurde in diesem Jahr an einen weiteren Streiter für die Rechte von Kindern vergeben, der mir bis dahin nicht bekannt war. Ich habe mich deshalb erst einmal "schlau machen" müssen, bevor ich über ihn schreibe. Die leisen Streiter, die ohne großes Aufsehen zu erregen, notwendige Dinge tun, lenken eben nicht in dem Maße die Blicke der Welt auf sich, wie der Mordanschlag auf ein fünfzehnjähriges Mädchen.

Kailash Satyarthi engagiert sich seit langem mit friedlichen Protestaktionen in der Tradition von Mahatma Gandhi gegen die Ausbeutung von Kindern in Indien. Seinem Engagement ist es auch zu verdanken, dass die Rechte von Kindern in internationalen Konventionen festgeschrieben wurden. Das Nobel-Komitee würdigte ihn für seinen persönlichen Ensatz mit dem er großen Mut bewiesen habe.

Mit der Vergabe des Friedensnobelpreises an eine Muslimin aus Pakistan und einen Hindu aus Indien, die für ihr gemeinsames Engagement ausgezeichnet wurden, wollte das Komitee wohl auch ein Zeichen setzen, mit dem die Regierungen der beiden verfeindeten Atommächte Indien und Pakistan daran erinnern werden sollen, dass mit Frieden und Friedfertigkeit in einer immer noch ungerechten Welt mehr zu erreichen ist, als mit Unterdrückung, Kriegen und Atomraketen. Ich hoffe, die verantwortlichen Politiker beider Länder haben dieses Friedenszeichen verstanden.

Im Gegensatz zu den englischsprachigen Medien ist hierzulande bisher leider nicht sehr viel über Kailash Satyarthi berichtet worden. Einem Beitrag der "Zeit" vom 10.10.2014 kann man vielleicht entnehmen, warum das so sein könnte. Herr Satyarthi macht eben nicht viel Aufhebens um seine Person (Zitat):
"Mit diesem Preis finden die Stimmen von Millionen von Kindern Gehör – Stimmen, die bislang nicht gehört wurden. .. Meine beschränkten und bescheidenen Bemühungen haben es auch mit ermöglicht, dass die Stimmen von Millionen von Kindern, die in Sklaverei leben, gehört werden konnten."


Ich finde, die Auswahl des Nobel-Komitees war eine gute Entscheidung.
  • Herzlichen Glückwunsch auch an Kailash Satyarthi!


(Quelle: Die Zeit vom 10.10.2014, Wikipedia [ engl.])

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