Klimawandel: Vielfach ungenutzte Potentiale zur Reduzierung von CO2-Emissionen © Foto: BuLService (CC: BY-SA) |
Im Vorfeld der diesjährigen Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP19), die vom 11. bis zum 22. November 2013 in Warschau (Polen) stattfinden wird, wurde zwar viel darüber geredet, dass endlich weltweit verbindliche Maßnahmen für den gemeinsamen Kampf gegen die drohende Klimakatastrophe vereinbart werden sollen, aber nach den "Ergebnissen" der UN-Klimagipfel, die seit 2007 stattfanden, sind meine diesbezüglichen Erwartungen eher gedämpft.
Auch die Internetseite des "Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit" (BMU) trägt nicht gerade dazu bei, große Hoffnungen zu wecken (Zitat): "Ziel der Konferenz ist die Vorbereitung eines umfassenden Klimaschutzabkommens, das Verpflichtungen für alle Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländer enthält und spätestens 2020 in Kraft treten soll." Angesichts besorgniserregender Veränderungen aufgrund des Klimawandels, die schneller eintreten, als vor 2007 noch angenommen wurde, wird auf internationaler, ebenso wie auch auf nationaler Ebene, in fahrlässiger Weise Zeit vergeudet, die uns möglicherweise später fehlen wird.
Mir ist durchaus bewusst, dass es mit der Finanzkraft der Bürger auch nicht unbedingt zum Besten bestellt ist. Da aber ohne den "Druck von der Straße" seitens der Politik nicht sehr viel zu erwarten ist, sind es gerade die privaten Initiativen der Bürger, auf denen derzeit meine größte Hoffnung liegt, wenn es um die Energiewende und die Umsetzung effektiver Maßnahmen gegen den Klimawandel geht.
Anlass dafür ist die Erkenntnis, dass die regenerativen Energiequellen heute nicht den hohen Anteil an der Energieversorgung hätten, wenn die Bürger nicht auf eigene Initiative so viele kleine private dezentrale Anlagen zur Stromerzeugung installiert hätten. Neben dem Umbau der Energieversorgung - weg von Atomstrom und fossilen Energieträgern, hin zu regenerativen Energiequellen - und Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz von elektrischen Geräten und Verbrennungsmaschinen oder dem Umbau des Individualverkehrs, bietet die thermische Dämmung von Wohngebäuden, die mit fossilen Brennstoffen beheizt werden, ein weiteres großes CO2-Einsparpotential.
Den Wärmeverlusten auf der Spur
Zu dieser Thematik gibt es demnächst in Bremerhaven eine interessante Veranstaltung, bei der die Teilnehmer - sozusagen "hautnah" - erfahren können, wie es um die thermischen Verluste der Gebäude in ihrem Umfeld bestellt ist. Bremerhavener Energie Experten, die mit ihrer Thermografie-Kamera Wärmestrahlung sichtbar machen, vermitteln interessierten Bürgern während eines abendlichen Spaziergangs einen Eindruck davon, wo die Quellen für Wärmeverluste an Gebäuden zu finden sind.
Derartige Kenntnisse über Schwachstellen am eigenen Haus sind eine gute Voraussetzung für die Planung gezielter Maßnahmen, mit denen der Energieverlust eingedämmt und somit auch die CO2-Emissionen gemindert werden können.
Im Anschluss an den Spaziergang stellen die Energie Experten die Technik der Thermografie in gemütlicher Runde näher vor. Nachdem die während des Spaziergangs entstandenen Aufnahmen gemeinsam ausgewertet worden sind, werden abschließend einige Fallbeispiele diskutiert.
Für die Teilnahme bitten die Veranstalter "energiekonsens", "Volkshochschule Bremerhaven" (VHS) und "Eigentümergemeinschaft Lehe e.V." (ESG-Lehe) um eine Voranmeldung. Details dazu finden sich auf der Internetseite der VHS-Bremerhaven.
Den Wärmeverlusten in Lehe auf der Spur
- Am: 21.11.2013
- Um: 20 Uhr
Treffpunkt:
Pausenhof Lehe (Eupener- /Potsdamer Straße)
Teilnehmerbeitrag: 5 Euro
Wer kein Haus besitzt, das er energetisch sanieren könnte, kann sich aber auch anders aktiv für die Energiewende und den Klimaschutz einsetzen. Solange die politischen Rahmenbedingen nicht stimmen, wird es für Bürger mit geringem finanziellem Spielraum schwer bleiben, selbst aktiv zu werden. Ohne den ständigen Druck von der Straße wird sich daran auch bei einer Beteiligung der SPD an einer von der CDU geführten Großen Koalition nichts ändern.
Deshalb ruft ein breites Bündnis von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) für Samstag, den 30.11.2013, zu einer Demonstration in Berlin unter dem Motto "Energiewende retten – Sonne und Wind statt Fracking, Kohle und Atom!" auf. Aus unserer Gegend besteht die Möglichkeit, mit Bussen nach Berlin zu fahren, die von Anti-AtomOldenburg organisiert werden.
Zum Weiterlesen
KLIMAWANDEL 2013 - Physikalische Grundlagen
Hauptaussagen aus der Zusammenfassung
für politische Entscheidungsträger
(Quellen: ESG-Lehe, VHS-Bremerhaven, energiewende-demo.de, Anti-AtomOldenburg, COP19, BMU, IPCC - Deutsche Koordinierungsstelle, Wikipedia)
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