Donnerstag, 10. Mai 2012

Europäische Bügerinitiative gegen Atomkraft

Freie Bürger gegen Atomkraft (Foto: J. Winkler, AKW-Brokdorf, März 2012)
Um zu erreichen, dass die Anti-Atombewegung in Europa an einem Strang zieht, und um direkten Einfluss auf die europäische Gesetzgebung nehmen zu können, haben Antragsteller aus Österreich, Deuschland, Frankreich, Niederlande, Belgien, Schottland, Dänemark, Ungarn, Finnland, Luxemburg und Zypern am 1. April eine europäische Bürgerinitiative registrieren lassen.

Die Organisatoren der Bürgerinitiative sind Mitglieder der Umweltschutz- und AntiAtomkraft-Gruppen "Friends of the Earth" (international), "GLOBAL 2000" (Österreich), "BUND" (Deutschland), "Sortir du nucléaire" (Frankreich), "NOAH" (Dänemark) und "Nationalen Aktiounskomitee géint Atomkraaft" (Luxemburg). Das Ziel: Weg von fossilen Energieträgern und Atomkraft, hin zu erneuerbaren Energiequellen sowie Maßnahmen zur Förderung der Energieeffizienz. Unter dem Motto "Meine Stimme gegen Atomkraft - Gemeinsam für den europaweiten Atomausstieg" fordert die Initiative
  • schnellstmögliche Abschaltung der Hochrisikoreaktoren
  • Vorlage von Ausstiegsplänen für alle AKWs in der EU bis 2015
  • Offenlegung der wahren Kosten verschiedener Energiequellen
  • Senkung des Energieverbrauchs bis 2020 um 20 Prozent
  • größere Budgets für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz


"Die Atomkraft tötet die Zukunft" - Sortier du Nucléaire, Frankreich (Wendland, Nov. 2011)
Wer die europäische Bürgerinitiative für den europaweiten Atomausstieg unterstützen möchte, kann sich auf deren Internetseite bereits jetzt vorregistrieren. Voraussichtlich ab Juni 2012 wird es soweit sein, dass die Unterschriftensammlung für die Petition beginnen kann. Die Petition muss dann innerhalb von 12 Monaten von mindestens einer Million EU-Bürgern unterzeichnet worden sein, damit die EU-Kommission sich mit den Forderungen auseinandersetzen muss. Für jeden EU-Mitgliedsstaat, dessen Bürger sich der Petition anschließen, wird außerdem eine unterschiedliche Mindestanzahl von Unterstützern gefordert, die dem 750-fachen der Anzahl der Mitglieder des Europäischen Parlamentes des jeweiligen Staates entspricht. Für Deutschland wären das aktuell 74250 Bürger, welche die Petition unterstützen müssten.

Nach zwei Super-GAUs in Atomkraftanlagen innerhalb von nur 25 Jahren mit grenzüberschreitenden Auswirkungen (die radioaktive Kontaminierung des Pazifik durch die zerstörte Atomkraftanlage "Fukushima Dai-ichi" findet skandalöserweise offiziell kaum noch Beachtung!), mehreren GAUs, die nur aufgrund glücklicher Umstände auf die nähere Umgebung der Atomkraftwerke beschränkt blieben, größflächigen radioaktiven Kontaminierungen in den Uranabbaugebieten und in Anbetracht dessen, dass es weltweit keine Lösung für die über viele Jahrmillionen notwendige sichere Lagerung des Atommülls gibt, sollte eigentlich inzwischen jedem klar geworden sein, dass "Atomkraft" kein nationales Problem ist. Deshalb werde ich diese europäische Bürgerinitiative auf jeden Fall unterstützen.


(Quellen: My Voice, Mehr Demokratie e.V., Wikipedia)

1 Kommentar:

Frau Momo hat gesagt…

Danke für diesen Artikel. Da geh ich doch gleich mal gucken und mich vermutlich vorregistrieren.

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