Dienstag, 29. Januar 2013

Atomausstieg: Das geht auch schneller!

Atomkraft? Nein Danke!In sechs Wochen jährt sich zum zweiten Mal die Atomkatastrophe in der japanischen Atomkraftanlage "Fukushima-I". Gleich in mehreren Atomreaktoren kam es dort infolge eines Erdbebens zu Kern-
schmelzen. Die Katastrophe dauert bis heute an ...


Auch hierzulande gibt es Belege dafür, dass es um die Sicherheit der neun in Deutschland noch betriebenen Atomreaktoren nicht gut bestellt ist.
  • So gibt es zum Beispiel eine aktuelle Studie zu Sicherheits-
    mängeln des Atomkraftwerks "Grohnde" (Oda Becker: "Die Schwachstellen des AKW Grohnde - Aktueller Handlungs-
    bedarf für die Aufsichtsbehörde"
    ). Trotzdem sollen nach dem Willen der wespenfarbenen Bundesregierung die meisten von ihnen noch weitere zehn Jahre in Betrieb bleiben.

  • Die Urananreicherungsanlage in Gronau und die Brennelementefabrik in Lingen produzieren weiterhin den gefährlichen "Brennstoff" für Atomkraftwerke in der ganzen Welt. Diese Anlagen werden vom sogenannten "Atomausstieg" à la Wespenkoalition überhaupt nicht erfasst. Wer die ganze Welt mit dem Material für den nächsten Super-GAU beliefert, der hat die Bedeutung des Begriffes "Atomausstieg" nicht wirklich verstanden.

  • Für die sichere Langzeitlagerung des hochradioaktiven Atommülls gibt es keine Lösung ... - und für eine "End"-Lagerung schon gar nicht! Wer sich auch nach mehr als dreißig Jahren - und angesichts des GAUs der Atommülllagerung im ehemals als "Versuchsendlager für schwach- umd mittelradioaktiven Atommüll" deklarierten Salzbergwerk "Asse-II" - noch beharrlich weigert, die für die Eignung des Salzstocks bei Gorleben zur Langzeitlagerung hochradioaktiven Atommülls vernichtenden geologischen Fakten anzuerkennen, der signalisiert damit unmissverständlich, dass er den notwendigen breiten gesellschaftlichen Konsens in der Frage, wie mit den über jahrmillionen strahlenden Hinterlassenschaften des Atomzeitalters verfahren werden soll, verweigert.

  • Gleichzeitig lassen die vier Atomkonzerne und ihre politischen Handlanger nichts unversucht, um die Energiewende zu blockieren, künstlich zu verteuern und möglichst scheitern zu lassen.

    Sollte ihnen das gelingen, dann wäre es durchaus möglich, dass sie eines Tages den Versuch unternehmen werden, Verlängerungen der Betriebsgenehmigungen für ihre Atomkraftwerke zu erpressen, die noch weit über das Jahr 2022 hinaus reichen könnten.

    Und mit jedem Jahr steigt das Risiko eines Super-GAUs:

Das sind mit Sicherheit mehr als genug Gründe, um die Forderung nach einem beschleunigten Ende der Nutzung der Atomkraft gegenüber der Bundesregierung aufrechtzuerhalten. Was diesbezüglich von der aktuellen Bundesregierung zu erwarten ist, dass war schon lange vor der letzten Bundestagswahl im September 2009 klar zu erkennen gewesen: GAR NICHTS! Deshalb brauchen wir nach der Bundestagswahl im Herbst dieses Jahres einen Regierungswechsel. Sollte es dazu kommen, dann werden wir die SPD auffordern, den Atomausstieg und die Energiewende zu beschleunigen und die Grünen - und gegebenenfalls auch die Linken - an ihre diesbezüglichen Versprechen erinnern. Wie das gehen kann, zeigen Studien der Umweltschutzorganisationen "Greenpeace" und "BUND", sowie des Umweltbundesamtes (alle aus dem Jahre 2011).


Vorher werden aber am Wochenende vor dem zweiten Jahrestag der Atomkatastrophe in Fukushima wieder tausende von Atomkraftgegenern bundesweit ihren Protest auf die Straße tragen ...

- Und sie werden dabei der Katastrophen und der Opfer des Atomzeitalters gedenken:


Anti-Atom-Demos am 9.03.2013

(Quellen: Tagesschau vom 11.01.2013, Spiegel vom 02.04.2010, Grohnde-Kampagne, Bundestagsfraktion der Grünen, Nachhaltig Links, IPPNW, Wikipedia)

3 Kommentare:

juwi hat gesagt…

@Anonym":
Um faire Diskussionen zu gewährleisten, veröffentliche ich keine Kommentare ohne "Identität" in Form einer E-Mail-Adresse, einem Namen oder zumindest einem Nicknamen (siehe Hinweis über dem Kommentar-Eingabefeld). Wenn mehrere Leser einen Kommentar als "Anonym" zu einem Kommentar abgeben, und der eine dem andern antworten möchte, dann weiß am Ende niemand, wer da gerade mit wem "spricht". | Deinen Kommentar vom 29.01.2013 um 11:20 Uhr mit der Einleitung "Na jetzt hör aber mal auf. Der Atomausstieg ist schon kurz nach dem Vorfall in Fukushima angekündigt und beschleunigt worden ..." habe ich deshalb nicht veröffentlicht. Ich würde mich freuen, wenn du deinen Kommentar noch einmal, zumindest mit einem Nicknamen (Fantasie-Name) "unterzeichtet", abschicken würdest. Ich hoffe, du hast dafür Verständnis.

Michi hat gesagt…

Hallo juwi,

tut mir leid das mit dem anonymen Kommentar, aber ich wollte einfach nicht spammen. Leider weis ich nicht mehr den genauen Wortlaut meines Kommentars. Wenn du es noch gespeichert hast kannst du es gerne in meinem Namen nochmal selbst posten.

Beste Grüße,
Michi

juwi hat gesagt…

@Michi:
Danke für deine schnelle Antwort. Solange ich noch auf eine Reaktion hoffen kann, bewahre ich die Texte anonymer Kommentare auf. Daher ist es mir auch in diesem Fall möglich, deinen Text im Wortlaut zu veröffentlichen (Zitat): "Na jetzt hör aber mal auf. Der Atomausstieg ist schon kurz nach dem Vorfall in Fukushima angekündigt und beschleunigt worden. Das braucht einfach seine Zeit, oder sollen wir teuren Atomstrom aus Frankreich beziehen müssen. Der Bau von Windrädern in der Nordsee ist im vollen Gange. Deutschland komplett und ausreichend mit dem ach so tollen Ökostrom zu versorgen benötigt halt Zeit. Das Risiko eines Atomunglücks in Deutschland, so wie in Fukushima, ist bei weitem nicht so hoch wie du hier schreibst. Mach die Leute nicht so verrückt." | Ich hoffe, du wirst es mir nicht übelnehmen, wenn ich deinen Kommentar nicht unwiedersprochen lasse. Da eine allzu knappe Antwort der Sache aber nicht gerecht geworden wäre, ist meine Antwort, die ich gestern Abend schon vorbereitet hatte, am Ende doch “etwas länger” ausgefallen, als ich ursprünglich gedacht hatte. Da sie den Umfang eines Kommentars sprengen würde, antworte ich dir in Form eines weiteren Artikels (Atomausstieg: Das geht auch schneller! - Teil 2 vom 31.01.2013)

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