tag:blogger.com,1999:blog-70998652887350349932024-02-25T09:55:38.527+01:00juwi's welt"think global"juwihttp://www.blogger.com/profile/14407690463752855546noreply@blogger.comBlogger2247125tag:blogger.com,1999:blog-7099865288735034993.post-40966342502800783112020-04-11T05:25:00.000+02:002020-04-11T05:25:39.245+02:00Corona, die Wirtschaft und der Wert des Lebens<b>Seit Wochen lähmt die globale Corona-Pandemie auch das Leben in Deutschland. Während die Mehrheit der Bürger die Maßnahmen der Bundesregierung zur Eindämmung der Neuinfektionen befürwortet, können sich Politiker anderer Parteien nicht damit abfinden, dass die damit einhergehenden Einschränkungen noch über einen längeren Zeitraum hinweg aufrechterhalten werden müssen, damit die bisher erreichten Erfolge nicht gefährdet werden.</b><br />
<br />
Dem ZDF-Politbarometer vom <a href="https://www.zdf.de/nachrichten/politik/politbarometer-coronavirus-shutdown-100-100.html" target="_blank">09.04.2020</a> zufolge erteilen die meisten Befragten einer schnellen Lockerung der Maßnahmen, die das tägliche Leben stark einschränken, eine Absage: Die Ausgangsbeschränkungen und das Kontaktverbot von mehr als
zwei Personen in der Öffentlichkeit werden von 90 Prozent
als angemessen bezeichnet.<br />
<br />
74 Prozent der Befragten halten die Maßnahmen, die zum Schutz vor der Ausbreitung
des Coronavirus angeordnet wurden, für gerade richtig. 16 Prozent
denken, dass diese härter ausfallen müssten. Neun Prozent halten sie für
übertrieben.<br />
<br />
55 Prozent sprechen sich für eine Aufrechterhaltung der Einschränkungen, sowie der Hygiene- und Kontaktregeln über Ostern hinaus aus. 29 Prozent der Befragten halten eine Lockerung der Maßnahmen nach Ostern für richtig. Für ein früheres Ende plädiert eine Minderheit von fünf Prozent.<br />
<br />
Wenn es irgendwann möglich sein wird, einzelne Maßnahmen Schritt für Schritt aufzuheben, hätte der Bereich Schule und Kinderbetreuung für 45 Prozent der Befragten die höchste Priorität. 37 Prozent sind der Ansicht, dass zuerst die Geschäfte wieder öffnen sollten. Für 14 Prozent stünde eine Lockerung des allgemeinen Kontaktverbots an erster Stelle. Die Öffnung von Sport- und Freizeiteinrichtungen hätte für nur zwei Prozent der Befragten den höchsten Stellenwert. <br />
<br />
69 Prozent halten die finanziellen Hilfen, welche die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise abfedern sollen, für gerade richtig. Während nur drei Prozent der Ansicht sind, die Bundesregierung gebe dafür zu viel Geld aus, meinen 23 Prozent sie müsse dafür noch mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stellen.<br />
<br />
In einer Pressekonferenz am 09.04.2020 stellte Frau Merkel (CDU, Bundeskanzlerin) klar, dass die Beschränkungen weiterhin in Kraft bleiben müssen. Viel sei inzwischen erreicht worden. Es komme jetzt darauf an, dass wir jetzt angesichts der aufkommenden Hoffnung auf eine weitere positive Entwicklung bei den Neuinfektionen nicht leichtsinnig werden. Sie appelliert an die Bürger, Ostern zu Hause zu bleiben. Es sei nötig, die Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten. Nur so sei der Schutz für besonders gefährdete Menschen vor einer tödlichen Gefahr aufrecht zu erhalten.<br />
<br />
Herr Spahn (CDU, Bundesgesundheitsminister) stellte Erleichterungen in Aussicht, sofern der positive Trend sich weiter so fortsetzt wie bisher (die Verdoppelung der Neuinfektionen liegt derzeit bei einem zeitlichen Abstand von 15,5 Tagen). Ostern werde eine Weggabelung sein, an der sich das entscheide. Aber Herr Spahn stellte aber auch klar, dass wir nach Ostern noch über viele Wochen und Monate hinweg auf vieles verzichten müssen, bevor die Rückkehr zu einem normalen Leben möglich sein wird ...<br />
<br />
<br />
<span style="font-size: large;">Prioritäten: Wirtschaft vs. Menschenleben?</span><br />
<br />
Andere wollen das nicht wahrhaben. Wenn es nach der AfD ginge, dann würde das Land direkt nach Ostern wieder hochgefahren werden. Herr Gauland (AFD) sagte in den "Heute" Nachrichten des ZDF vom 09.04.2020, in der AfD sei man der Meinung (<a href="https://www.zdf.de/nachrichten/heute-19-uhr/200409-heute-sendung-19-uhr-100.html" target="_blank">Zitat</a>), <i>".. dass inzwischen die finanziellen, wirtschaftlichen, psychischen Kolateralschäden größer sind, als die Gesundheitsschäden."</i><br />
<blockquote class="tr_bq">
<u>Im Klartext heißt das:</u><br />
Kolateralschäden unter den Bürgern - <i>in letzter Konsequenz eine höhere Zahl der Corona-Todesfälle infolge einer Überlastung des Gesundheitssystems</i> - würden zugunsten finanzieller, wirtschaftlicher Interessen billigend in Kauf genommen werden. Unter diesem Gesichtspunkt sagt die Verwendung des militärisch belasteten Begriffs <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Begleitschaden#Verwendung_als_milit%C3%A4rischer_Fachbegriff" target="_blank">"Kolateralschaden"</a> seitens Herrn Gauland so einiges über den Wert von Menschenleben in der Gedankenwelt der AfD aus.</blockquote>
<br />
Die FDP fordert ebenfalls, dass die Wirtschaft und das öffentliche Leben schnellstmöglich wiederhergestellt werden. Insbesondere Herr Lindner drängt sich dabei immer wieder mit den immer gleichlautenden - <i>vorsichtig ausgedrückt</i> - <a href="https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-04/christian-lindner-coronavirus-kommunikation-provokation/komplettansicht" target="_blank">"populistisch angehauchten" Statements</a> in den Vordergrund. Trotz alledem wirkt das zwar erst einmal weitaus weniger radikal, als die Forderungen und die Wortwahl der AfD. In der Konsequenz liefen die Forderungen der FDP aber unter Umständen auf das gleiche Ergebnis hinaus.<br />
<br />
<br />
Auch in meiner Familie und unter meinen Freunden und Bekannten gibt es Menschen, deren wirtschaftliche Grundlagen infolge des Corona-Pandemie bedingten Shutdowns der Wirtschaft bedroht sind. Daher kann ich die finanziellen Sorgen und Nöte vieler meiner Mitbürger gut nachvollziehen - auch wenn ich das Glück habe, dass ich zu denjenigen unter uns gehöre, deren Arbeitsplatz noch nicht gefährdet ist. Wenn ich aber die Wahl hätte, mich entweder für meine wirtschaftliche Sicherheit oder für das Leben und die Gesundheit meiner Mitmenschen zu entscheiden, stünden für mich immer das Leben und die Gesundheit an erster Stelle.<br />
<br />
Wirtschaftliche und materielle Verluste kann man ersetzen - der Tod hingegen lässt sich nicht wieder rückgängig machen:<br />
<ul>
<li>Der Verlust eines geliebten Menschen ist endgültig. Die Wortwahl Herrn Gaulands und die politischen Absichten der AfD im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie empfinde ich daher als unerträglich.</li>
</ul>
<br />
<br />
<span style="font-size: x-small;">(Quellen: ZDF Politbarometer vom <a href="https://www.zdf.de/nachrichten/politik/politbarometer-coronavirus-shutdown-100-100.html" target="_blank">09.04.2020</a>, ZDF Heute vom <a href="https://www.zdf.de/nachrichten/heute-19-uhr/200409-heute-sendung-19-uhr-100.html" target="_blank">09.04.2020</a>, Die Zeit vom <a href="https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-04/christian-lindner-coronavirus-kommunikation-provokation/komplettansicht" target="_blank">09.04.2020</a>, Wikipedia - <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Begleitschaden#Verwendung_als_milit%C3%A4rischer_Fachbegriff" target="_blank">Kolateralschaden</a> )</span>juwihttp://www.blogger.com/profile/14407690463752855546noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7099865288735034993.post-75520123704204468202019-11-30T08:56:00.000+01:002019-11-30T08:57:04.237+01:00"Grün waschen" - kein Beitrag zum Klimaschutz<b>In diesem Jahr findet die internationale Klimaschutzkonferenz der Vereinten Nationen (Cop 25) vom 2. bis zum 13. Dezember in Madrid statt. In 158 Ländern und 2400 Städten rund um den Globus folgten Schüler, unterstützt von Erwachsenen, gestern erneut dem Aufruf der "Fridays for Future" Bewegung, um den Druck auf die Delegierten der Klimaschutzkonferenz zu erhöhen.</b><br />
<br />
Die alarmierenden aktuellen Daten der Klimaforscher lassen keinen Zweifel zu: Ohne wirkungsvollere Maßnahmen gegen den Klimawandel ist weder das 1,5 Grad-, noch das 2 Grad Limit zu halten. Die Welt steuert dann stattdessen bis Ende des Jahrhunders auf eine durchschnittliche globale Temperatur von drei bis vier Grad gegenüber 1990 zu. Käme es dazu, dann würden weitere entscheidende Kipppunkte im Klimasystem ausgelöst werden. Die aus heutiger Sicht schlimmsten zu befürchtenden Folgen des dann ungebremsten Klimawandels wären mit menschlichen Mitteln nicht mehr aufzuhalten.<br />
<br />
Fünf Jahre nachdem das Klimaschutzabkommen von Paris beschlossen wurde, soll es im kommenden Jahr endlich in Kraft treten. Im vergangenen Jahr hätte deshalb in Kattowitz (Polen, COP 24) das Regelwerk dafür verabschiedet werden sollen. Jedoch scheiterten die Verhandlungen über die Mechanismen für einen weltweiten Emissionshandel (Artikel 6 der Vereinbarung).<br />
<br />
Wenn ein solcher Emissionshandel überhaupt etwas bewirken soll, dann muss zumindest sichergestellt sein, dass Emissionsrechte nicht mehrfach gezählt und gehandelt werden. In diesem Jahr sollen die Verhandlungen über das dafür notwendige Regelwerk, das keine Schlupflöcher enthalten und keine Manipulationen zulassen darf, fortgesetzt werden.<br />
<br />
Insbesondere nach den Erfahrungen mit dem Emissionshandel in Deutschland und in Europa halte ich einen weltweiten Emissionshandel für kein geeignetes Mittel, die klimarelevanten Gasemissionen zu senken. Wenn ein Industrieland wie Deutschland seine Vorgaben zur Emissionsminderung nicht einhält, kann es sich einfach bei einem Entwicklungsland, das sein Emmissionskontingent problemlos unterschreitet, "freikaufen".<br />
<br />
Indem Deutschland, China, die USA, Brasilien oder irgendein anderes Land seine Klimarelevanten Emissionen auf diese Weise grün wäscht, hält es seine Klimaschutz-Ziele "auf dem Papier" ein. Unter dem Strich tragen die fortgesetzten Emissionen jedoch zusätzlich zur Beschleunigung des Anstiegs der mittleren globalen Temperatur bei.<br />
<br />
Angesichts des weitgehend wirkungslosen "Klimaschutz-Pakets" der Bundesregierung und den ebenfalls unzureichenden Anstrengungen anderer Länder, erscheinet ein international koordinierter, nachhaltiger Kampf gegen die Globale Erwärmung immer unwahrscheinlicher - trotz des international als "großer Durchbruch" gefeierten Klimaschutzabkommens von Paris. Ich denke, wenn man den Abschnitt "Emissionshandel" zum "Grün waschen" klimarelevanter Emissionen aus dem Abkommen einfach ersatzlos streichen würde, wären die Chancen für einen erfolgreichen Klimaschutz erheblich größer. Anstatt weitere wertvolle Zeit mit Diskussionen über Mechanismen für einen weltweiten Emissionshandel zu vergeuden, stünde diese Zeit dann für die Verabredung wirklich wichtiger Entscheidungen zur Verfügung.juwihttp://www.blogger.com/profile/14407690463752855546noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7099865288735034993.post-15620139911562651492019-09-24T18:02:00.000+02:002019-09-26T04:53:12.271+02:00Lächerlicher Dumping-Preis für CO2-Emissionen<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><iframe frameborder="0" height="250" src="https://www.youtube.com/embed/l06VbNIL_kg?rel=0&controls=0&showinfo=0" width="445"></iframe><br />
</span></div>
<div style="text-align: center;">
<i><span style="font-size: x-small;">Kurzer kommentierter Zusammenschnitt von Ausschnitten<br />
aus einem ZDF-Spezial und den Tagesthemen vom 20.09.2019</span></i></div>
<br />
<b>Der Klimawandel hat längst begonnen. Rückgängig zu machen ist da nichts mehr. Auch wenn der eine oder andere Politiker das offensichtlich noch nicht verstanden hat. Aber aufhalten könnte man den Anstieg der globalen mittleren Temperatur gerade noch.</b><br />
<br />
Und darum geht es: Jedes zehntel Grad Celsius weniger zählt am Ende. Je geringer die Zunahme des Kohlendioxids in der Atmosphäre und damit der Anstieg der globalen Erwärmung ausfällt, desto größer sind die Chancen auf eine zumindest halbwegs bewohnbare Welt für die uns nachfolgenden Generationen.<br />
<br />
Am Ende der Klimakonferenz der Vereinten Nationen 2015 in Paris hatten die teilnehmenden Staaten sich darauf geeignet, den Anstieg der globalen mittleren Temperatur unterhalb von maximal 2 °C, möglichst aber unterhalb von 1,5 °C zu stabilisieren. Nur dafür, die bekundeten Absichten auch in die Tat umzusetzen, wurde so gut wie nichts getan. Die ursprünglich einmal für 2020 anvisierten Ziele werden gründlich verfehlt: Eine Bankrotterklärung der deutschen Klimapolitk. <br />
<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiAKIZoYKQ7xAMtuIpeoxqWK2ttn3zjJqqALDhJG1q4r-a6uwiZZO85-R8EgSV-hzlLmcps2oTUDtYQBaHaTLY71ndE_-BNtVyCaQtvfiwaurTJlwLim8vypda5cK5pl2Bgq3mTEObY745h/s1600/01a.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="450" data-original-width="800" height="225" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiAKIZoYKQ7xAMtuIpeoxqWK2ttn3zjJqqALDhJG1q4r-a6uwiZZO85-R8EgSV-hzlLmcps2oTUDtYQBaHaTLY71ndE_-BNtVyCaQtvfiwaurTJlwLim8vypda5cK5pl2Bgq3mTEObY745h/s400/01a.jpg" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>"Fridays for Future" Demo in Bremerhaven</i></td></tr>
</tbody></table>
Seit etwa einem Jahr gehen Freitag für Freitag weltweit immer mehr Schüler auf die Straße, um von den Regierungen ihrer Heimatländer wirksame Maßnahmen gegen den Klimawandel einzufordern. Jetzt endlich, Ende September 2019 hat sich die Bundesregierung dazu durchringen können, sich auf ein "Klimaschutzpaket" zu einigen. Im Vorfeld hieß es, das zentrale Instrument, mit Lenkungswirkung zur Senkung der Kohlendioxid-Emissionen, solle die CO2-Bepreisung sein.<br />
<br />
Frau Merkel (CDU, Bundeskanzlerin) hatte die Aktivitäten der sechzehnjährigen schwedischen Schülerin <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Greta_Thunberg" target="_blank">Greta Thunberg</a> (Initiatorin der inzwischen globalen "Fridays for Future"-Bewegung) gelobt und Verständnis für die weltweit anhaltenden Schulstreiks für nachhaltige Fortschritte beim Klimaschutz gezeigt. Die "Frankfurter Rundschau" zitiert Frau Merkel in einem Online-Artikel vom 21.09.2019 mit den Worten (<a href="https://www.fr.de/politik/klimapaket-fridays-future-gruene-experten-kritisieren-beschluesse-scharf-13022233.html" target="_blank">Zitat</a>):<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>"Wenn mich etwas beeindruckt, das sage ich jetzt mal als Naturwissenschaftlerin, dann ist das, wenn Greta Thunberg sagt 'Unite behind the science'" </i>(Versammelt Euch hinter der Wissenschaft). Bezüglich der Verhandlungen zum Klimaschutzpaket sagte sie (<a href="https://www.fr.de/politik/klimapaket-fridays-future-gruene-experten-kritisieren-beschluesse-scharf-13022233.html" target="_blank">Zitat</a>): <i>"Es ist nicht so, dass wir hier irgendwas Ideologisches machen, sondern wir machen hier etwas, wofür es so massive <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Evidenz" target="_blank">Evidenzen</a> gibt, dass wir dagegen handeln müssen"</i>. Wer diese Evidenzen ignoriere, der handele nicht zukunftsgerecht.</blockquote>
<br />
Herr Scholz (SPD, Vizekanzler und Bundesfinanzminister) räumte Verfehlungen in der Vergangenheit ein. Die "Frankfurter Rundschau" zitiert ihn in ihrem Artikel mit den Worten (<a href="https://www.fr.de/politik/klimapaket-fridays-future-gruene-experten-kritisieren-beschluesse-scharf-13022233.html" target="_blank">Zitat</a>):<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>"Mit dem Klimaschutzpaket machen wir jetzt ernst. .. Wir haben in der Vergangenheit für den Klimaschutz nicht genug erreicht, und der Ausstoß von CO2 sinkt nicht schnell genug. .. Fridays for Future hat uns alle aufgerüttelt und in Erinnerung gerufen, dass wir Schritte jetzt gehen müssen, die wir in den vergangenen Jahren nicht gegangen sind. .. Ich glaube also, dass das ein sehr kraftvolles Paket ist, das uns viele, viele Möglichkeiten schafft, dass es in der Lage ist, den Klimawandel aufzuhalten."</i> </blockquote>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjxIdLj31ESH3Y3GvEMxhAm6xM96wSqX7OUY67OX0Cu6UiSrkHd7nzj2LmOIRKqCeQlsMSl_tJeOZDqOvRfZj2Vb0y3_CD_T8828GfSjTNiR3WtjYUOTLk6tTL5Ijr91qI6AeN8TiiWCcvv/s1600/03a.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="450" data-original-width="800" height="225" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjxIdLj31ESH3Y3GvEMxhAm6xM96wSqX7OUY67OX0Cu6UiSrkHd7nzj2LmOIRKqCeQlsMSl_tJeOZDqOvRfZj2Vb0y3_CD_T8828GfSjTNiR3WtjYUOTLk6tTL5Ijr91qI6AeN8TiiWCcvv/s400/03a.jpg" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Je länger wir noch warten, desto härter wird der Kampf gegen den Klimawandel</i></td></tr>
</tbody></table>
Offenbar haben ihn die "Fridays for Future"-Demonstrationen doch noch nicht genug wachgerüttelt. Anderenfalls hätte er das "Klimaschutzpaket" wohl kaum als "kraftvoll" bezeichnen können. Abgesehen von einigen positiven Inhalten, wie beispielsweise die Verabredung, dass in Brandenburg und der Lausitz keine weiteren Dörfer mehr für die dortigen Braunkohletagebaue plattgemacht werden sollen, macht mich die Selbstbeweihräucherung der Bundesregierung in Sachen "Klimaschutzpaket" einfach nur fassungslos. Diesbezüglich wird es den 1,4 Millionen Menschen, die ebenso wie ich am 20. September 2019 dem Aufruf der "Fridays for Future"-Bewegung zu weltweiten Demonstrationen gefolgt waren, wohl nicht viel anders ergangen sein als mir.<br />
<br />
Von den vollmundigen Ankündigungen im Vorfeld der Vorstellung des "Klimaschutzpakets" der Bundesregierung ist jedenfalls nicht viel übrig geblieben. Nicht gerade überzeugend versuchte Frau Merkel während der Pressekonferenz im Rahmen der Bekanntgabe der Inhalte des "Klimaschutzpakets" darzulegen, <i>'was Politik ist'</i> (<a href="https://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/tt-7019.html" target="_blank">Zitat</a>):<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>"Da darf ich Ihnen sagen, dass das ein Beispiel dafür ist, was Politik ist. Das unterscheidet Politik auch von Wissenschaft und auch von ungeduldigen jungen Menschen. Politik ist-, das ist die-, das ist das, was möglich ist."</i> </blockquote>
<br />
Wie war das doch gleich mit <i>"Unite behind the science"</i>? Gerade als Naturwissenschaftlerin sollte ihr doch eigentlich klar sein, das es angesichts der immer knapper bemessenen Zeit, die uns noch verbleibt, um die globale Erwärmung noch rechtzeitig aufzuhalten, nicht mehr darum gehen kann, was die von Lobby-Verbänden beeinflusste "Politik" für möglich hält. Maßgeblich sind jetzt - <i>mehr den je</i> - die wissenschaftlichen Fakten. Die sind eindeutig und lassen sich nicht länger ignorieren.<br />
<br />
Denn wie sagte Frau Merkel doch gleich wahrheits- und sinngemäß?<br />
<ul>
<li><i>'Wer diese unbestreitbaren Tatsachen ignoriert, der handelt nicht zukunftsgerecht.'</i></li>
</ul>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgtQ3RKhmI0i3obxAnpU2uPraYD-tcYfFA6qE7I55pypNKE39w9uPuBWnlD9m0uKDTfbg4p_vSoVWZhyphenhyphenk6KkeeF4mdMREwCBXjD5N8MWT23oAdX2pGO5LbrhI_t7HgbcHZQo_OEr3z_VrHV/s1600/02b.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="450" data-original-width="800" height="225" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgtQ3RKhmI0i3obxAnpU2uPraYD-tcYfFA6qE7I55pypNKE39w9uPuBWnlD9m0uKDTfbg4p_vSoVWZhyphenhyphenk6KkeeF4mdMREwCBXjD5N8MWT23oAdX2pGO5LbrhI_t7HgbcHZQo_OEr3z_VrHV/s400/02b.jpg" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Die Folgen des Klimawandels betreffen unsere Kinder und Enkel</i></td></tr>
</tbody></table>
Angesichts der Ignoranz der "Politik" gegenüber den bedrohlichen Fakten des Klimawandels und angesichts der völlig unzureichenden Beschlüsse zur CO2-Bepreisung, sowie fehlender konkreter Vorgaben, beispielsweise zum Ende des Verbrennungsmotors, ist die Ungeduld - <i>und zwar nicht nur diejenige der Schülerinnen und Schüler(!)</i> - wohl kaum noch verwunderlich.<br />
<br />
Auch Wissenschaftlern, Vertretern der Wirtschaft, Politikern der Oppositionsparteien, Vertretern von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) wie Campact, Umweltinstitut München, Deutsche Umwelthilfe, BUND, Greenpeace etc. und selbst einigen Politikern aus den Parteien der Regierungskoalition geht das Ergebnis der Verhandlungen zum "Klimaschutzpaket" nicht weit genug. Übereinstimmend heißt es, mit den verabredeten Maßnahmen werde der deutsche Beitrag zum Pariser Klimaabkommen von 2015 deutlich verfehlt werden.<br />
<br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b>Ein lächerlich geringer Preis für die Tonne CO2</b></span><br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgrcUjqYIul3gmgCUPMTCeBcVG_rRpLzlOQIabpXg6mRxTYkgMCCpADiC_n9Hv97lawrkqBhmx_x3-BbkUSQz1JYJB2HY9Vg9y9pW7H7PRMuVQToMUMWhMNaCiC3vhGpG9e81vHyUV7L-lc/s1600/3d.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="450" data-original-width="800" height="225" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgrcUjqYIul3gmgCUPMTCeBcVG_rRpLzlOQIabpXg6mRxTYkgMCCpADiC_n9Hv97lawrkqBhmx_x3-BbkUSQz1JYJB2HY9Vg9y9pW7H7PRMuVQToMUMWhMNaCiC3vhGpG9e81vHyUV7L-lc/s400/3d.jpg" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Schlechte Noten für die Klimapolitik: Ungenügend!</i></td></tr>
</tbody></table>
Insbesondere richtet sich die Kritik gegen die vorgesehene Höhe der Preise für die CO2-Emissionen. Vorgesehen sind lächerliche 10 Euro pro Tonne CO2 ab 2021 -<br />
<ul>
<li>wobei sich mir die Frage stellt, warum die CO2-Emissionen nicht bereits ab 2020 etwas kosten sollen.</li>
</ul>
<br />
Bis 2025 soll der Preis für die Tonne CO2 dann auf 35 Euro steigen. Wenn die Mineralölkonzerne die Kosten an uns Verbraucher weitergeben würden (wovon wohl auszugehen ist), dann würden die Kosten für einen Liter Benzin oder Diesel, einem Filmbeitrag der ARD Tagesthemen vom <a href="https://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/tt-7019.html" target="_blank">20.09.2019</a> zufolge, um etwa drei Cent steigen. Das läge dann im üblichen "Grundrauschen" der Änderungen bei den Tagespreisen an den Tankstellen.<br />
<ul>
<li>Eine Lenkungswirkung mit dem Ziel, die Leute zu veranlassen, weniger Auto zu fahren, ist davon mit Sicherheit nicht zu erwarten.</li>
</ul>
<br />
Im Jahre 2025 betrügen die Mehrkosten für den Treibstoff etwa 12 Cent.<br />
<ul>
<li>Selbst Kostensteigerungen in diesem Rahmen haben die Autofahrer in der Vergangenheit nicht dazu bewegen können, ihr Auto stehen zu lassen und auf Bus und Bahn umzusteigen.<br />
</li>
</ul>
<span style="font-size: large;"><b>Reale Preise für CO2-Emissionen</b></span><br />
<br />
Ein CO2-Preis, der eine geeignete Lenkungswirkung entfalten könnte, um die CO2-Emissionen so weit zu senken, dass die mittlere globale Temperatur unterhalb des 2°C Limits stabilisiert werden kann, müsste erheblich höher angesetzt werden. So ermittelte die "High-level Commission on Carbon Pricing" im Jahre 2017 für den Zeitraum bis 2020 einen Preis von 40-80 Dollar (aktuell etwa 36 bis 73 Euro) und für den Zeitraum von 2020 bis 2030 einen Preis von 50-100 Dollar pro Tonne CO2 (aktuell etwa 45 bis 91 Euro). Das teilte sie in einer am 29.05.2017 veröffentlichen <a href="https://www.carbonpricingleadership.org/news/2017/5/25/leading-economists-a-strong-carbon-price-needed-to-drive-large-scale-climate-action" target="_blank">Pressemitteilung</a> mit.<br />
<blockquote class="tr_bq">
<u>Zum Vergleich:</u></blockquote>
<blockquote>
In einem Artikel der Deutschen Welle vom <a href="https://www.dw.com/de/preis-f%C3%BCr-co2-und-wetterextreme-was-kostet-die-welt/a-46613421" target="_blank">06.12.2018</a> heißt es, in der Schweiz gebe es eine CO2-Lenkungsabgabe auf Kraft- und Heizstoffe. Dadurch bedingt koste eine Tonne CO2 dort aktuell bereits etwa 85 Euro. </blockquote>
<blockquote>
<ul>
<li><b>Das ist heute schon mehr als das achtfache des Dumpingpreises, der bei uns erst ab 2021 dafür fällig werden soll!<br />
</b></li>
</ul>
</blockquote>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjCqf2E9xmn-jU9r5YoeYarFO2LFT1EsNTmwRXvPw5LxeoyYrCdk_7hO-armrpNde5O68SkvbfqVMOa1c32N2T3lIYrL0MEt3rK89PbLd_z_2qRAkXQwJhXMF_o9xQg1LRTni__XUPRaCXw/s1600/03b.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="450" data-original-width="800" height="225" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjCqf2E9xmn-jU9r5YoeYarFO2LFT1EsNTmwRXvPw5LxeoyYrCdk_7hO-armrpNde5O68SkvbfqVMOa1c32N2T3lIYrL0MEt3rK89PbLd_z_2qRAkXQwJhXMF_o9xQg1LRTni__XUPRaCXw/s400/03b.jpg" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Gemeinsam können wir die Welt verändern</i></td></tr>
</tbody></table>
Der Zeitraum 2017 bis 2020 ist am 31. Dezember dieses Jahres bereits abgelaufen. Der Einstiegspreis für eine Tonne CO2 müsste - <i>auf Grundlage der Daten des Jahres 2017</i> - ab dem kommenden Jahr also <i>mindestens</i> 45 Euro betragen und bis 2030 auf 91 Euro steigen (<i>"mindestens"</i> deshalb, weil damit der eigentliche Ziellevel <i>"unterhalb von 1,5°C"</i> <u>noch überschritten wird</u> und weil die CO2-Emissionen im Zeitraum 2017 bis 2020 hierzulande nicht mit einem Kostenfaktor belegt waren, weshalb es bisher auch noch zu keinen darauf zurückzuführenden CO2-Absenkungen gekommen ist).<br />
<br />
Dem Artikel der Deutschen Welle zufolge weisen das "<a href="https://www.pik-potsdam.de/aktuelles/nachrichten/klimawissenschaft-und-klimaschutz-von-berlin-bis-zur-un-in-new-york" target="_blank">Potsdam Institut für Klimafolgenforschung</a> (PIK)" und das "<a href="https://www.mcc-berlin.net/news/meldungen/meldungen-detail/article/die-grosse-koalition-hat-heute-im-zentralen-punkt-nicht-geliefert.html" target="_blank">Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change</a> (MCC)" darauf hin, dass der CO2-Preis im Jahre 2030 "ungefähr 3-4 mal so hoch" sein müsste, um den globalen Anstieg der mittleren Temperatur <u>unterhalb des 1,5°C Levels zu begrenzen</u> (<i>"Eckpunkte einer CO2-Preisreform für Deutschland"</i>, <a href="https://www.mcc-berlin.net/fileadmin/data/B2.3_Publications/Working%20Paper/2018_MCC_Working_Paper_1_CO2-Preisreform.pdf" target="_blank">Seite 4, Absatz 1</a>). Demzufolge läge der Preis für eine Tonne CO2 dann also etwa bei 136 (182) bis (273) 364 Euro. In einem Artikel vom 23.09.2019 schreibt das PIK, die Forschung zeige, dass der <a href="https://www.pik-potsdam.de/aktuelles/nachrichten/klimawissenschaft-und-klimaschutz-von-berlin-bis-zur-un-in-new-york" target="_blank">Einstiegspreis eher 50 Euro pro Tonne CO2</a> betragen und innerhalb eines Jahrzehnts auf 130 Euro steigen müsse. Das wäre etwas mehr, als der von der "High-level Commission on Carbon Pricing" genannte Lenkungspreis für die Tonne CO2 (<i>"Report of the High-Level Commission on Carbon Prices"</i>, <a href="https://static1.squarespace.com/static/54ff9c5ce4b0a53decccfb4c/t/59b7f26b3c91f1bb0de2e41a/1505227373770/CarbonPricing_EnglishSummary.pdf" target="_blank">Seite 5, Fazit [<i>"Conclusion"</i>]</a> ). Ich denke, damit wäre die gewünschte Lenkungswirkung schon eher gewährleistet, als mit den aktuellen Dumpingpreisen im "Klimaschutzpaket" der Bundesregierung.<br />
<br />
Dem Artikel der Deutschen Welle zufolge verursacht eine Tonne CO2 nach Berechnungen des Umweltbundesamtes (UBA) reale Schäden in Höhe von rund 640 Euro in den nächsten 100 Jahren. Dieser Kostensatz wichte die Schäden, die zukünftigen Generationen entstehen, ebenso wie diejenigen, die der heutigen Generation entstehen. Wichte man die in der Zukunft entstehenden Schäden geringer als die heutigen Schäden, so reduziere sich der Kostensatz auf 180 Euro pro Tonne CO2 - <i>was zukünftigen Generatioen gegenüber allerdings äußerst ungerecht wäre!</i><br />
<br />
Aber ob man den Preis für eine Tonne CO2 nun niedriger, ausschließlich an einer voraussichtlich ausreichenden Lenkungswirkung ausgerichtet ansetzt oder ob man sich dafür an den tatsächlich entstehenden und noch zu erwartenden Schäden orientiert:<br />
<blockquote class="tr_bq">
<b>Das, was uns die Bundesregierung mit ihrem "</b><b>Klimaschutzpaket" als zentrales Werkzeug zur wirkungsvollen Reduzierung der CO2-Emissionen verkaufen will, ist aus meiner Sicht nichts weiter als ein schlechter Scherz!</b></blockquote>
<br />
<br />
<span style="color: #b45f06;"><span style="font-size: x-small;"><u>25.09.2019, Update:</u> Zusätzliche Weblinks eingefügt</span></span><br />
<br />
<span style="font-size: x-small;">(Quellen: u.a. PIK vom <a href="https://www.pik-potsdam.de/aktuelles/nachrichten/klimawissenschaft-und-klimaschutz-von-berlin-bis-zur-un-in-new-york" target="_blank">23.09.2019</a>, Frankfurter Rundschau vom <a href="https://www.fr.de/politik/klimapaket-fridays-future-gruene-experten-kritisieren-beschluesse-scharf-13022233.html" target="_blank">21.09.2019</a>, </span><span style="font-size: x-small;"><span style="font-size: x-small;">ARD Tagesthemen vom <a href="https://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/tt-7019.html" target="_blank">20.09.2019</a>, </span>Deutsche Welle vom <a href="https://www.dw.com/de/preis-f%C3%BCr-co2-und-wetterextreme-was-kostet-die-welt/a-46613421" target="_blank">06.12.2018</a>, "Eckpunkte einer CO2-Preisreform für Deutschland" vom November <a href="https://www.mcc-berlin.net/fileadmin/data/B2.3_Publications/Working%20Paper/2018_MCC_Working_Paper_1_CO2-Preisreform.pdf" target="_blank">2018</a>, </span><span style="font-size: x-small;"><span style="font-size: x-small;">High-level Commission on Carbon Pricing - Pressemitteilung vom <a href="https://www.carbonpricingleadership.org/news/2017/5/25/leading-economists-a-strong-carbon-price-needed-to-drive-large-scale-climate-action" target="_blank">29.05.2017</a> [englisch] und Report of the High-Level Commission on Carbon Prices vom <a href="https://static1.squarespace.com/static/54ff9c5ce4b0a53decccfb4c/t/59b7f26b3c91f1bb0de2e41a/1505227373770/CarbonPricing_EnglishSummary.pdf" target="_blank">29.05.2017</a> </span></span><span style="font-size: x-small;"><span style="font-size: x-small;"><span style="font-size: x-small;"><span style="font-size: x-small;">[englisch],</span></span> </span>Wikipedia "<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Evidenz" target="_blank">Evidenz</a>" - "<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Greta_Thunberg" target="_blank">Greta Thunberg</a>" )</span>juwihttp://www.blogger.com/profile/14407690463752855546noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7099865288735034993.post-55309361466788647722019-05-25T13:50:00.001+02:002019-09-26T04:43:49.022+02:00Freitags für die Zukunft<b>Anlässlich der Wahl zum Europäischen Parlament am 26.05.2019 gingen am 24.05.2019 bundesweit Menschen auf die Straßen, um im Rahmen der "Fridays for Future"-Bewegung auf die Bedeutung der Wahl für den globalen Klimaschutz aufmerksam zu machen.</b><br />
<br />
In Deutschland kamen die Menschen an 285 Orten zusammen - <i>darunter auch
in Bremerhaven</i> - und demonstrierten gemeinsam für eine beschleunigte
Umsetzung der Klimawende, damit Deutschland seine im Rahmen des Pariser
Abkommens zugesagten Ziele zur Begrenzung des Anstiegs der globalen
Temperatur auf maximal 1,5°C einhalten kann.<br />
<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjonOoPwSYxbOS-oW0ztWEQVgVXiTJhcuYT8RzBH9Hvt6ezfaiymUZiORjTR6z8JJ0S-swPR1ug-T3khQwQ4VheFGlZIK9pwGbeiddjZ_XjIbmIVuIyrM24aZ5Zbqs-m9dT8Z5nQSsYv9el/s1600/190524_FridaysForFutureBrhv03.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="600" data-original-width="800" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjonOoPwSYxbOS-oW0ztWEQVgVXiTJhcuYT8RzBH9Hvt6ezfaiymUZiORjTR6z8JJ0S-swPR1ug-T3khQwQ4VheFGlZIK9pwGbeiddjZ_XjIbmIVuIyrM24aZ5Zbqs-m9dT8Z5nQSsYv9el/s400/190524_FridaysForFutureBrhv03.jpg" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>24.05.2019, "Fridays for Future" Bremerhaven:</i><br />
<i>Demonstrationszug auf der Columbusstraße in Richtung Kennedy Brücke</i></td></tr>
</tbody></table>
"Fridays for Future" ist eine bundesweit von Schülern organisierte Bewegung, welche die Schulstreik-Aktion der Schülerin <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Greta_Thunberg" target="_blank">Greta Tunberg</a>
in Schweden ("Skolstrejk för Klimatet") zum Vorbild hat. Frau Thunberg
hatte im Sommer 2018 für sich persönlich entschieden, dass es ihr
wichtiger ist, jeden Freitag vor dem Schwedischen Reichstag in Stockholm
dafür zu demonstrieren, dass Schweden das Klimaschutz-Übereinkommen von
Paris einhält, als zur Schule zu gehen. Auf ihren "Schulstreik für das
Klima" und ihre Beweggründe dafür machte sie auch in einem selbst
aufgenommenen <a href="https://youtu.be/SWiFwIiFLL0" target="_blank">Video im Internet</a>
aufmerksam. Obwohl es ursprünglich eigentlich gar nicht ihre Absicht
war, hatte sie damit eine internationale Klimaschutz-Bewegung ins Leben
gerufen, der sich inzwischen Schüler in immer mehr Ländern rund um die
Welt anschließen.<br />
<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEghENi1ea_HsoG6wiEXp5e8JoQ-BfTWbMiJ8YUa39FNEVW6qcrzeYNXJM1MX5ZV_o1MJtJzQp526kRf8H2IOYM58jOKhom2XUNt4-5Es6KkEhLFMsgX9Q-03gGwd1dmJEZTEdR-BymqIUU6/s1600/190524_FridaysForFutureBrhv01.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="610" data-original-width="800" height="305" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEghENi1ea_HsoG6wiEXp5e8JoQ-BfTWbMiJ8YUa39FNEVW6qcrzeYNXJM1MX5ZV_o1MJtJzQp526kRf8H2IOYM58jOKhom2XUNt4-5Es6KkEhLFMsgX9Q-03gGwd1dmJEZTEdR-BymqIUU6/s400/190524_FridaysForFutureBrhv01.jpg" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Text auf dem Banner: "Facts do not ceas to exist because they are ignored"<br />- "Fakten hören nicht auf zu existieren, nur weil sie ignoriert werden." -<br /><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Aldous_Huxley" target="_blank">Aldous Huxley</a> (Autor des Romans <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%B6ne_neue_Welt" target="_blank">"Schöne neue Welt"</a>)</i></td></tr>
</tbody></table>
<span id="goog_1668402825"></span><span id="goog_1668402826"></span>Ausdrücklich waren auch die älteren Generationen zur Teilnahme an den Demonstrationen am 24.05.2019 aufgefordert worden. Ebenso, wie die jüngeren Generationen, halte auch ich es für wichtig, dass wir älteren Menschen uns aktiv am Kampf gegen den Klimawandel beteiligen. Das ist allein schon deshalb notwendig, um Politikern wie Herrn Meuthen (AfD, Bundessprecher), der am 19.05.2019 in der Polit-Talk Sendung "Anne Will" sagte, man müsse Frau Keller (Bündnis '90 / Die Grünen, Kovorsitzende der Grünen/EFA-Fraktion im EU-Parlament) nur lange genug reden lassen, damit klar werde, was die Menschen in Deutschland nicht wollen, klar zu zeigen, dass sie mit ihrer Klima-Politik nicht die Mehrheit der Menschen in Deutschland repräsentieren.<br />
<br />
Frau Keller hatte der Bundesregierung zuvor unter anderem Untätigkeit in Sachen Klimaschutz vorgworfen. Die Politik müsse wieder Handlungsfähigkeit beweisen. In der aktuellen Situation sehe es so aus, als könne die Politik für die Lösung der Probleme dieser Zeit, wie beispielsweise die Globalisierungsfrage oder den Klimawandel, keine Antworten mehr liefern (<a href="https://daserste.ndr.de/annewill/archiv/Neuwahlen-in-Oesterreich-Daempfer-fuer-die-europaeische-Rechte,erste11454.html" target="_blank">Zitat</a>): <i>".. Die Bundesregierung, aber nicht nur die, sitzt da und sagt: 'Oh, wir können nichts tun. Wir warten ab, wir tun nichts.', und das ist ein Problem. .."</i><br />
<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg66f0gN7xjoIhrLKd-VO3855vE_khtyFX4kmXwf50-aDcgPKXccQ3P5blJzrlRXR7VlZdcyRZasSj_-QCOIvw2m0CbNNOyw9EQYINqBqqtpJdPiQuDy6CUFvayeSAmJF4xotV4FSqTGpcI/s1600/190524_FridaysForFutureBrhv02.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="600" data-original-width="800" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg66f0gN7xjoIhrLKd-VO3855vE_khtyFX4kmXwf50-aDcgPKXccQ3P5blJzrlRXR7VlZdcyRZasSj_-QCOIvw2m0CbNNOyw9EQYINqBqqtpJdPiQuDy6CUFvayeSAmJF4xotV4FSqTGpcI/s400/190524_FridaysForFutureBrhv02.jpg" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>"Die-in" auf der Stresemannstraße zum Gedenken an die Opfer,<br /> die der Klimawandel bereits heute gefordert hat</i></td></tr>
</tbody></table>
<span id="goog_1668402843"></span><span id="goog_1668402844"></span><span id="goog_1668402845"></span><span id="goog_1668402846"></span>Leider finden die regelmäßigen "Fridays for Future"-Demonstrationen aber naturgemäß zu Tageszeiten statt, an denen die meisten Erwachsenen arbeiten müssen. Sie können es sich nicht leisten, wegen der Teilnahme an den Demonstrationen ihren Job zu riskieren - und die Zahl der Urlaubstage, die sie dafür verwenden könnten, ist begrenzt. Trotzdem ist der Rückhalt in der Bevölkerung für die "Fridays for Future" Bewegung groß.<br />
<br />
Laut "Deutschlandtrend" der ARD (Stand: 22.03.2019) <a href="https://www.tagesschau.de/inland/deutschlandtrend-1585.html" target="_blank">haben 55 Prozent der Deutschen Verständnis</a> dafür, dass Schüler für die "Fridays for Future"-Demonstrationen darauf verzichten, am Unterricht in der Schule teilzunehmen. 63 Prozent der Bürger würden für einen wirkungsvolleren Klimaschutz höhere Energiekosten akzeptieren. Das sei nicht nur bei den Anhängern der Grünen (89 Prozent), der Linken (76 Prozent) und der SPD (67 Prozent) der Fall, sondern auch bei denen der FDP (71 Prozent) und der CDU/CSU (62 Prozent).<br />
<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhEsofGyLDqbP3jt1faYG75b27F9Xlo_5TrXYc2qBeD2bnH2suqd-QFnzwaXGqGw_a4dvppkSMEujs1F4HltLvA2-Iz93EPgXXg8iwzKVUEcPijVWQJH0jjgzMOUJ8zQx11eZdczOUTrf59/s1600/190524_FridaysForFutureBrhv04.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="600" data-original-width="800" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhEsofGyLDqbP3jt1faYG75b27F9Xlo_5TrXYc2qBeD2bnH2suqd-QFnzwaXGqGw_a4dvppkSMEujs1F4HltLvA2-Iz93EPgXXg8iwzKVUEcPijVWQJH0jjgzMOUJ8zQx11eZdczOUTrf59/s400/190524_FridaysForFutureBrhv04.jpg" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Menschenkette am Weserdeich <br />im Anschluss an die Abschlusskundgebung auf dem Wilhelm-Kaisen-Platz</i></td></tr>
</tbody></table>
Selbst unter den Anhängern der AfD, die grundsätzlich leugnet, dass die Menschheit für die zunehmende Beschleunigung des Anstiegs der mittleren globalen Temperatur infolge des Klimawandels verantwortlich ist, seien <a href="https://www.tagesschau.de/inland/deutschlandtrend-1017.html" target="_blank">50 Prozent bereit, mehr Geld für einen besseren Klimaschutz zu auszugeben</a> (Deutschland Trend, Stand: 17.11.2017) und <a href="https://www.tagesschau.de/inland/deutschlandtrend-1645.html" target="_blank">eine deutliche Mehrheit von 60 Prozent erkenne einen Einfluss der Menschheit auf das Klima</a> (Deutschland Trend, Stand: 17.05.2019).<br />
<br />
<blockquote class="tr_bq">
Man darf gespannt sein, ob es sich dabei nur um Lippen-<br />
bekenntnisse handelt, oder ob die Aussagen der Anhänger<br />
der AfD zum Thema Klimawandel Auswirkungen auf das<br />
Ergebnis der Wahl zu europäischen Parlament haben werden.</blockquote>
<br />
<span style="font-size: x-small;">(Quellen: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Greta_Thunberg" target="_blank">Wikipedia</a> - Greta Thunberg, <a href="https://youtu.be/SWiFwIiFLL0" target="_blank">Greta Thunberg</a> auf YouTube, Anne Will - <a href="https://daserste.ndr.de/annewill/archiv/Neuwahlen-in-Oesterreich-Daempfer-fuer-die-europaeische-Rechte,erste11454.html" target="_blank">Sendung vom 19.05.2019</a>, Deutschlandtrend vom <a href="https://www.tagesschau.de/inland/deutschlandtrend-1645.html" target="_blank">17.05.2019</a>, Deutschlandtrend vom <a href="https://www.tagesschau.de/inland/deutschlandtrend-1585.html" target="_blank">22.03.2019</a>, Deutschlandtrend vom <a href="https://www.tagesschau.de/inland/deutschlandtrend-1017.html" target="_blank">17.11.2017</a> )</span>juwihttp://www.blogger.com/profile/14407690463752855546noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7099865288735034993.post-42919831475307687722019-01-25T16:36:00.000+01:002019-09-26T04:42:54.145+02:00Es gibt sie noch: Hilfsbereite Mitmenschen<b>Auf dem Weg mit dem Rad zur Arbeit komme ich morgens an einer Kreuzung mit einer Ampel auf eine Hauptstraße. Als ich in die Hauptstraße einbog, lag neben der Ampel - zwischen Fahrbahn und Radweg - ein Mann auf dem Rücken.</b><br />
<br />
Ich hielt an, stellte mein Fahrrad ab und sprach ihn an. Gleich darauf hielt eine andere Radfahrerin und fragte, ob sie helfen könne. Gemeinsam gelang es uns den schlafenden Mann zu wecken und in eine sitzende Position aufzurichten. Aufheben konnte ich ihn nicht. Dazu war er zu schwer. Aus eigener Kraft war es dem offenbar betrunkenen Mann aber offenbar auch nicht möglich, aufzustehen. <br />
<br />
Die Temperatur lag an dem Morgen bei acht Grad minus. Die hilfsbereite Radfahrerin war ebenfalls auf dem Weg zur Arbeit. Wir hatten deshalb beide nicht ewig Zeit, um uns um den Betrunkenen zu kümmern. Über dem Hemd trug er nur eine leichte Fleece-Jacke. Angesichts der frostigen Temperatur konnten wir ihn also auch nicht einfach dort liegen lassen.<br />
<br />
Nachdem wir ihn aufgerichtet hatten, hatte ich mich hinter den Mann gehockt, um ihn daran zu hindern, sich wieder hinzulegen. Ich bat die Radfahrerin den Mann für einen kurzen Moment aufrecht zu halten und rief die Polizei um Hilfe.<br />
<br />
Man hört und liest ja immer mal wieder, dass die Menschen wegsehen und weitergehen, wenn sie andere Menschen sehen, die Hilfe benötigen. Zumindest an jenem Morgen, während der zehn oder fünfzehn Minuten, als wir auf die Polizei warteten, habe ich aber eine völlig andere Erfahrung gemacht. Abgesehen von vieleicht zwei oder drei Autofahrern hielen alle vorüberkommenden Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger an und fragten, ob wir Hilfe benötigen. Sogar ein Linienbus blieb stehen. Der Busfahrer stieg aus, kam zu uns und bot seine Hilfe an. Wir bedankten uns bei allen Vorüberkommenden für ihre Hilfsbereitschaft, konnten aber jedes Mal sagen, dass Hilfe bereits unterwegs war.<br />
<br />
Ich habe nicht mitgezählt, aber es mögen wohl so zehn bis fünfzehn Menschen gewesen sein, die uns ihre Hilfe angeboten hatten. So schlecht, wie es manchmal dargestellt wird, ist es um die Hilfsbereitschaft in unserer Gesellschaft also wohl doch nicht bestellt.<br />
<br />juwihttp://www.blogger.com/profile/14407690463752855546noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-7099865288735034993.post-80945644968802631762018-12-31T12:06:00.000+01:002019-09-26T04:49:03.754+02:00Am Ende des Jahres - ein Rückblick<b>War das nicht ein toller Sommer? Zumindest bei uns an der Nordseeküste gab es bei subtropischen Temperaturen Dauerbadewetter vom Mai bis zum September.</b><br />
<br />
Dass die anhaltende Dürre aber auch erhebliche Ernteausfälle zur Folge hatte, ist den meisten Menschen wohl erst im Herbst bewusst geworden. In Brandenburg brannte ein größeres Waldgebiet und in einigen südlicheren Regionen gab Starkregen-Ereignisse und Überschwemm-<br />
ungen. Dafür litt die Flussschifffahrt unter Wassermangel. An einigen Tankstellen wurde das Benzin knapp, weil die Versorgung durch die Tankschiffe auf dem Rhein infolge des andauernden Niedrigwassers irgendwann zusammenbrach.<br />
<br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b>Kistner-Gelände: Licht am Horizont?</b></span><br />
<br />
Im Januar dieses Jahres begannen die Abriss- und Sanierungsarbeiten auf dem Kistner-Gelände. Im September hätte eigentlich mit dem Bau des Edeka-Marktes an der Hafenstraße begonnen werden sollen. Weil die CDU und die SPD sich nicht darüber einigen konnten, ob die Werftstraße so, wie es der Öffentlichkeit Ende 2016 vorgestellt worden war, ein verkehrsberuhigter Zuweg zu den geplanten Wohngebieten an der Geeste und auf dem benachbarten ehemaligen Werftgelände werden soll, oder eine Durchgangsstraße zwischen der Hafenstraße und dem Baumarkt an der Melchior-Schwoon-Straße, <a href="https://juwiswelt.blogspot.com/2018/10/kistner-gelande-politik-gefahrdet.html" target="_blank">tat sich lange Zeit jedoch nichts mehr</a> auf dem Gelände.<br />
<br />
Ende November war vom Zankapfel "Werftstraße" plötzlich keine Rede mehr. Die Abstimmung für den Bau des Edeka-Marktes, des Hostels und der Wohngebäude erfolgte einstimmig und ohne große Debatte. Der Nordsee-Zeitung vom 23.11.2018 zufolge sagte Herr Raschen (CDU, Fraktionsvorsitzender), nachdem man die Durchlässigkeit der Werftstraße lange diskutiert habe, wolle man jetzt ein wichtiges Kapitel für Lehe abschließen. Die Koalition (SPD und CDU) habe keine EFRE-Mittel gefährden wollen und werde sich dem Thema später in einem zweiten Schritt widmen. Herr Grantz (SPD, Oberbürgermeister) habe gesagt, dass der Magistrat die Verträge mit Edeka bereits geschlossen hat, so dass der Markt im Jahre 2019 gebaut und eröffnet werden kann. Ich lasse mich mal überraschen ...<br />
<br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b>Neue Aue gerettet: Bebauung ist vom Tisch</b></span><br />
<br />
Die <a href="https://juwiswelt.blogspot.com/2017/02/der-zolli-die-neue-aue-und-100.html" target="_blank">Bebauungpläne im Bereich der Neuen Aue</a> sind vom Tisch. Bevor es zu dem angestrebten Bürgerentscheid gegen das Bauprojekt kommen konnte haben die SPD und die CDU ihr umstrittenes Projekt endgültig aufgegeben. Das ist ein großer Erfolg für die Bürgerinitiative - und für das Naherholungsgebiet der Neue Aue.<br />
<br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b>GroKo: Klappe, die soundsovielte ...</b></span><br />
<br />
Nach der Bundestagswahl und zahlreichen, zwar nicht langweiligen, dafür aber umso langwierigeren Sondierungsrunden bleibt alles beim Alten. Wir haben sie wieder, unsere (un)geliebte Große Koalition. Na ja, etwas ändert sich nun wohl doch: Frau Merkel - <i>vielfach auch gerne "Mutti" genannt</i> - hat den Rückzug angetreten. Auf die "Mutti" (der Nation) folgt nun Frau "AKK" an der Spitze der CDU. Das Kürzel <i>AKK</i> für "<i>A</i>nnegret <i>K</i>ramp-<i>K</i>arrenbauer" wurde bereits am Wahlabend kreiert und etabliert.<br />
<br />
Wer weiß: Vielleicht werden ja die Standesämter demnächst mit dem Wunsch vieler Eltern konfrontiert, die ihre Töchter <i>"Akaka"</i> nennen wollen - Akaka Beimer beispielsweise, oder Akaka Meier-Schulze. Auf jeden Fall könnte ich mich daran eher gewöhnen, als wenn irregeleitete Eltern sich aus gegebenem Anlass veranlasst gesehen hätten, ihre Söhne "Friedrich" zu taufen (der Name erinnert mich irgendwie immer unwillkürlich an die Geschichte mit dem bitterbösen Friedrich aus dem "Struwelpeter"). - "Jens" wäre dann wohl doch noch die besser Alternative gewesen.<br />
<br />
Die soundsovielte Neuauflage der Großen Koalition soll auch weiterhin eine stabile Regierungspolitik gewährleisten:<br />
<ul>
<li><b>Zickenkrieg</b><br />
<br />
Der Fortsetzung des Dauerstreits zwischen der CDU und und ihrer zickigen Schwester CSU steht für die nächsten zwei bis drei Jahre nichts mehr im Wege.<br />
</li>
</ul>
<ul>
<li><b>Klimaschutz</b><br />
<br />
Die Klimaschutz spielt weiterhin eine untergeordnete Rolle. Da wird auch schon mal der Rest eines jahrtausende alten Waldgebietes abgeholzt. Die Bäume, die bis dahin das fossile CO2 aus der Luft entnommen hatten, werden dem Abbau der darunter lagernden Braunkohle geopfert: Damit bei deren Verbennung der Nachschub an fossilem CO2 in der Atmosphäre auch weiterhin gewährleistet bleibt.<br />
<br />
Das hat schließlich auch Vorteile. Wenn die Gletscher und das Eis in den Polregionen der Welt schneller schmelzen, dann steigt der Meersspiegel noch schneller an. Bis die Braunkohlereserven in den rheinisch-westfählischen Tagebaugebieten ausgebeutet worden sind, ist er vielleicht so weit angestiegen, dass die Braunkohlefrachter dann direkt bis in die neuen Häfen neben den Braunkohlemeilern von RWE fahren können. Herr Laschet wäre begeistert ...<br /><br /><ul>
<li>Dank der Klage des BUND und des darauf folgenden Urteils darf RWE - <i>zumindest vorläufig</i> - jedoch nicht mit weiteren Rodungen beginnen.</li>
</ul>
<br />
Angesichts der diesjährigen Auseinandersetzungen um den Hambacher Wald und den benachbarten Braunkohletagebau ist die Nachricht vom Ende der deutschen Steinkohleförderung völlig in den Hintergrund gedrängt worden. Unser Bundespräsident fand einige anerkennende und tröstliche Worte für die Kumpel und die haben Herrn Steinmeier dafür das letzte der deutschen Erde abgerungene Stück Steinkohle geschenkt.<br />
<br />
Aber keine Angst: Damit die Lichter trotz des "Ausbaudeckels" auf den regenerativen Energien (insbesondere Windkraft und Photovoltaik) nicht ausgehen, wird auch nach der Schließung der letzten deutschen Steinkohle-Zeche weiterhin Steinkohle in deutschen Kohlekraftwerken verbrannt werden. Ausländische Steinkohle lässt man ausnahmslos gern ins Land (mit ausländischen Menschen geht man diesbezüglich schon "weniger freizügig" um - aber das ist eine andere, weitaus beschämendere Geschichte ...).<br />
<br />
<br />
Auch wenn "Mutti" sich in Brüssel mit ihrer Idee, die Abgasgrenzwerte für Kraftfahrzeuge vielleicht doch nicht ganz so sehr zu verschärfen, letztlich nicht wirklich durchsetzen konnte, wird sich die Lobby der Automobilhersteller wohl auch weiterhin auf ihre politischen Handlanger verlassen können. Blöd nur, dass Klagen der "Deutschen Umwelthilfe" in immer mehr Städten zu Fahrverboten führen.<br />
<br />
Statt dabei zuzusehen, wie die Automobilhersteller die Grenzwerte mit Software-"Lösungen" und Abgasmessungen "unter Laborbedingungen" beschönigen, hätten die politisch Verantwortlichen eigentlich längst dafür sorgen können, dass die Abgasgrenzwerte auch tatsächlich eingehalten werden. Aber wie schon gesagt: VW, Daimler, BMW und Co. können sich darauf verlassen, dass ihre politischen Handlanger ihnen auch weiterhin die Hände unter ihre Är..e halten.<br />
<br />
Weiteren Fahrverboten in weiteren Städten kann man schließlich auch dadurch vorbeugen, dass man versucht, der "Deutschen Umwelthilfe" <a href="https://www.duh.de/aktuell/nachrichten/aktuelle-meldung/autolobby-diffamiert-duh-wir-kaempfen-weiter/" target="_blank">die Gemeinnützigkeit und das Klagerecht zu entziehen</a>. Die Luft in den Städten wird dadurch zwar nicht besser, aber wenn der "Deutschen Umwelthilfe" die finanziellen Mittel (Spenden) für den Betrieb ihrer Messstationen ausgehen und sie nicht mehr klagen darf, dann erfährt das ja niemand mehr. Und was "Niemand" (nicht) weiß, das macht "Niemand" nicht heiß. <br />
<br />
Davon einmal ganz abgesehen sind Elektro-Mobile ja auch keine wirkliche Alternative. Schließlich gibt es nicht einmal die Möglichkeit, die leergefahrenen Akkus laden, wenn man, wie ich, in einer Stadt wohnt, in der an den Straßen der Wohngebiete nicht eine einzige Ladesäule zu finden ist - sehr zur Freude der Produzenten der schwergewichtigen Benzin und Diesel saufenden "Statussymbole".<br />
<br />
<br />
Mit einem gut plazierten Raketentreffer in einem nach der Dürre des Sommers 2018 trockenen Moores bei Meppen leistete in diesem Jahr auch die Bundeswehr ihren Beitrag zur globalen Erwärmung. Der Startschuss für den <a href="https://juwiswelt.blogspot.com/2018/09/die-rauchwolke-von-meppen.html" target="_blank">großflächigen Moorbrand</a> erfolgte am 23.09.2018. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) schätzte, dass aus dem verbrannten Torf etwa 500000 Tonnen CO2 in die Atmosphäre gelangt sind, ging bei seinen Berechnungen jedoch davon aus, dass nur eine Fläche von fünf Quadratkilometern betroffenen war. Bis zum 22.09.2018 hatte sich der wochenlang schwelende Brand aber auf einer Fläche von zwölf Quadratkilometern ausgebreitet. Mir ist nicht bekannt, wann der NABU die 500000 Tonnen CO2 errechnet hat. Aber wie auch immer: Bei gleicher Brenndauer wären auf zwölf Quadratkilometern 1,2 Millionen Tonnen CO2 freigesetzt worden, bei längerer Brenndauer entsprechend mehr - <i>CO2, das bis dahin über hunderte Jahre hinweg im Torf des Moores gebunden war! </i><br />
<br />
Aufgrund des am 23. September 2018 einsetzenden Regens und der Löscharbeiten gab es am 24. September 2018 keine oberirdischen Feuer mehr. Am 26. Oktober 2018 kühlte die Brandwache der Bundeswehr immernoch "einzelne Wärmequellen" ...<br />
<br />
Aprospos Bundeswehr: Es ist wohl naiv, anzunehmen, dass Lkw's und Panzerfahrzeuge demnächst mit Elektromotoren und Ökostrom-Akkus fahren werden: Angesichts ihres Gewichts wäre ihre Reichweite damit äußerst eingeschränkt. Die Bundeswehr müsste ihre Panzer dann also entweder notgedrungen in Kriegsgebiete verlegen, in denen noch Diesel-Treibstoff verfügbar ist, oder sie müsste sie verschrotten. <br />
</li>
</ul>
<ul>
<li><b>Atomkraft</b><br />
<br />
Auch wenn die Atomkraft derzeit nicht die Schlagzeilen der Medien beherrscht, heißt das nicht, dass davon keine Gefahr mehr ausgeht: Auch hierbei geht alles weiter, wie bisher.<br />
<br />
Wenn es um den Rückbau der Atomkraftwerke geht, herrscht bei den Atomkonzernen eine "billig ist geil"-Mentalität vor. Billiger, als ein aufwändiger Rückbau, wäre beispielsweise eine Versiegelung ausgedienter Atomkraftwerke. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Die Risiken und die Kosten des Rückbaus würden lediglich den kommenden Generationen überlassen. <br />
<br />
Darüber, dass gering radioaktives Baumaterial einfach "freigemessen" wird und dann - <i>legal</i> - auf ganz gewöhnlichen Mülldeponien landet, ist den meisten Menschen so gut wie nichts bekannt. Nur wer in der Nähe einer Mülldeponie wohnt, die in der Umgebung eines stillgelegten Atomkraftwerks liegt, bekommt davon vielleicht zufällig etwas mit. Bei ".ausgestrahlt" gibt es eine <a href="https://www.ausgestrahlt.de/informieren/atommuell/akw-abriss-und-atomschutt/deponie-standorte/" target="_blank">Atomschutt-Karte</a>.<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i><u>Meine Meinung:</u><br />
Unabhängig davon, wie gering die Radioaktivität ist, hat radioaktives Material aus dem Rückbau von Atomkraftwerken in der Umwelt nichts verloren. </i></blockquote>
<br />
Auch die "End"-Lager Suche gleicht mehr und mehr der Fortsetzung des bereits bekannten atomaren Possenspiels um das geplante Endlager bei Gorleben. Neue geologische Untersuchungen finden nicht statt. Die würden nämlich Geld kosten. Statt dessen wird bisher lieber auf die Ergebnisse geologischer Untersuchungen zurückgegriffen, die bereits im Rahmen anderer Projekte durchgeführt wurden.<br />
<br />
In der Atommüll-Zeitung (.ausgestrahlt, Atommüll-Zeitung, <a href="https://www.ausgestrahlt.de/shop/produkte/catalogue/atommull-zeitung_637/" target="_blank">Seite II</a>) heißt es, bevor erste Erkundungen stattfinden, würden somit in dem Verfahren voraussichtlich viele Gebiete gar nicht berücksichtigt werden, ohne dass aussagekräftige Informationen über ihre geologische Eignung vorliegen, obwohl sie vielleicht besser geeignet wären als andere Gebiete.<br />
<br />
Wenig bekannt ist in der Öffentlichkeit ebenfalls, dass in Deutschland immernoch Atom-Brennstäbe für den Export hergestellt werden - <i>möglicherweise für den dritten Super-GAU</i>. Wenn es nach der Bundesregierung geht, wird sich daran - <i>trotz des sogenannten "Atomausstiegs"</i> - so schnell auch nichts ändern. </li>
</ul>
<br />
Ich denke, eine Minderheitsregierung, in der es bei Abstimmungen über einzelne Themen wechselnde Mehrheiten gegegeben hätte, wäre der demokratischen Kultur in unserem Land besser bekommen, als der alte GroKo-Einheitsbrei. Mit dem "Durchregieren" wäre dann jedenfalls erst einmal Schluss gewesen und auch die Oppositionsparteien hätten für ihre Wähler das eine oder andere Ziel aus ihrem Wahlprogramm erreichen können.<br />
<br />
<div style="text-align: center;">
<blockquote class="tr_bq">
<i>Wie immer ist das auch in diesem Jahr nur eine kleiner Auswahl aus den Themen, die mich im heute zu Ende gehenden Jahr berührt und bewegt haben. </i></blockquote>
</div>
<br />
<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjTCaO9qrwTzk10w2x7M-fLX_AIMDj5lwzpzCdKAgUCX80rK-x0XsCyU9vCRh3LkQd-icH9RmZwu7WqouAzCq5j1WuOlNM7NzYQiVUsdSCO0RkFSVcVjsBdoUdPJ6wrXLnVbTbnrGmy6-M/s320/DorumNeufeld01.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="240" data-original-width="320" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjTCaO9qrwTzk10w2x7M-fLX_AIMDj5lwzpzCdKAgUCX80rK-x0XsCyU9vCRh3LkQd-icH9RmZwu7WqouAzCq5j1WuOlNM7NzYQiVUsdSCO0RkFSVcVjsBdoUdPJ6wrXLnVbTbnrGmy6-M/s400/DorumNeufeld01.jpg" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Cleo</i></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<div style="text-align: center;">
Im Laufe der vergangenen Jahre habe ich hin und wieder auch mal etwas über unsere Hündin <a href="https://juwiswelt.blogspot.com/search?q=cleo" target="_blank">Cleo</a> geschrieben.<br />
Am Nachmittag des ersten Weihnachtstages ist Cleo im Alter von dreizehn Jahren gestorben. Meine Frau, meine beiden Töchter und ich haben sie am Freitag auf dem Tierfriedhof in Bremerhaven bestattet.<br />
<br />
Ich bin traurig - und dankbar für die Zeit, die ich mit Cleo verbringen durfte.</div>
<br />juwihttp://www.blogger.com/profile/14407690463752855546noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7099865288735034993.post-5781542331044403062018-12-23T21:39:00.002+01:002019-09-26T04:44:27.858+02:00Weihnachtsabend<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjuoPyMcc2PEmJlXp_KEKPtMylj_7NyLwkaJE-nJdIeLgEfFn2fLmOMXpjQCrPM24O_QcCf05JPzsa4jdJNKODPEmNMeX1rsRXneryPNuEeWHqyV2rhfv2ww1ec0GceT4PJCX8-bMrDl44H/s1600/WeihnachtAmMeer.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="600" data-original-width="800" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjuoPyMcc2PEmJlXp_KEKPtMylj_7NyLwkaJE-nJdIeLgEfFn2fLmOMXpjQCrPM24O_QcCf05JPzsa4jdJNKODPEmNMeX1rsRXneryPNuEeWHqyV2rhfv2ww1ec0GceT4PJCX8-bMrDl44H/s400/WeihnachtAmMeer.jpg" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Weihnacht an der Nordseeküste (Bremerhaven, Neuer Hafen)</i></td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div style="text-align: center;">
<i>Die fremde Stadt durchschritt ich sorgenvoll,</i><br />
<i>der Kinder denkend, die ich ließ zu Haus.</i><br />
<i>Weihnachten war’s, durch alle Gassen scholl</i><br />
<i>der Kinder Jubel und des Markts Gebraus.</i><br />
<i><br />
</i> <i>Und wie der Menschenstrom mich fortgespült,</i><br />
<i>drang mir ein heiser Stimmlein in das Ohr:</i><br />
<i>"Kauft, lieber Herr!" Ein magres Händchen hielt</i><br />
<i>feilbietend mir ein ärmlich Spielzeug vor.</i><br />
<i><br />
</i> <i>Ich schrak empor, und beim Laternenschein</i><br />
<i>sah ich ein blasses Kinderangesicht;</i><br />
<i>wes Alters und Geschlechts es mochte sein,</i><br />
<i>erkannt ich im Vorübergehen nicht.</i><br />
<i><br />
</i> <i>Nur von dem Treppenstein, darauf es saß,</i><br />
<i>noch immer hört ich, mühsam, wie es schien:</i><br />
<i>"Kauft, lieber Herr!" den Ruf ohn Unterlaß;</i><br />
<i>doch hat wohl keiner ihm Gehör verliehn.</i><br />
<i><br />
</i> <i>Und ich? War's Ungeschick, war es die Scham,</i><br />
<i>am Weg zu handeln mit dem Bettelkind?</i><br />
<i>Eh' meine Hand zu meiner Börse kam,</i><br />
<i>verscholl das Stimmlein hinter mir im Wind.</i><br />
<i><br />
</i> <i>Doch als ich endlich war mit mir allein,</i><br />
<i>erfaßte mich die Angst im Herzen so,</i><br />
<i>als säß' mein eigen Kind auf jenem Stein</i><br />
<i>und schrie nach Brot, indessen ich entfloh.</i><br />
<br />
<span style="font-size: x-small;"><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Storm" target="_blank">Theodor Storm</a> (1817 - 1888)</span></div>
<br />
<br />
Wie in jedem Jahr haben auch in diesem Jahr <i>"die Bitten der Bittenden"</i> in der Adventszeit wieder Hochkonjunktur. Organisationen der Atomkraftgegener, der <i>Seenotretter im Mittelmeer</i>, der Natur- und Klimaschutz-Verbände, der Lobby-Kontrolleure, der Demokratischen Netzwerke, der Menschenrechtsorganisationen, Brot für die Welt, ... - Alle brauchen sie Geld für ihre Kampagnen. Die Nachfrage ist in dieser Zeit bedeutend größer, als das, was ich anzubieten habe. Wenn ich für alle diese Bittsteller, deren Anliegen auch mir am Herzen liegen, spenden wollte, dann bliebe für mich selbst kaum noch etwas zum Leben übrig.<br />
<br />
Also muss ich Jahr für Jahr Prioritäten setzten. Die Arbeit dieser Organisationen ist schließlich ein wichtiger Gegenpol gegen die Aktivitäten der Klimakiller, der Ackervergifter, der industiellen Tierquäler, der Gen-Manipulateure, der Diesel-Betrüger, der Wasser-Vampiere und vielen anderen, die aus reiner Geldgier und Gewinnsucht an dem Ast sägen, auf dem wir alle sitzen: Die Arbeit der Nichtregierungsorganisationen ist wichtig für unsere Zivilgesellschaft.<br />
<br />
<br />
Und dann sind da noch die Bettler am Straßenrand. Einer sitzt, auf einer Decke. Ein Hund kuschelt sich eng an ihn. So wärmen sie sich gegenseitig. Mit dem, was in einer auf der Decke stehenden Dose landet, müssen beide zurechtkommen.<br />
<br />
Ein anderer kniet, die Hände mit den Handflächen nach oben auf einem Kissen. Ich kann es nicht ausstehen, wenn Menschen vor mir knien. Jedesmal wenn ich ihn irgendwo in der "Bürger" knien sehe, gehe ich an ihm vorbei.<br />
<br />
Anderen gebe ich etwas - <i>wechselweise</i>. Wenn ich in die Stadt gehe, habe ich immer zwei bis drei "Silbermünzen" griffbereit in der Tasche. Für die Sänger, die Musikanten und für die stumm Bittenden.<br />
<br />
Dem vor mir Knienden habe ich noch nie etwas gegeben. Ich fühle mich von ihm unter Druck gesetzt. Er vermittelt mir das Gefühl, als müsse er erst vor mir knien, bevor ich ihm etwas gebe. Er sollte besser aufstehen, damit wir einander in die Augen sehen können - auf Augenhöhe.<br />
<br />
Und trotzdem - bei den Worten Theodor Storms hatte ich plötzlich wieder den knienden Bettler vor Augen: <i>War's Ungeschick, war es die Scham, am Weg zu handeln mit dem Bettelkind? ... -</i> ich denke, ich werde ihn einmal ansprechen und ihn bitten, aufzustehen.<br />
<br />
<br />
Sicher gibt es andere Menschen, die mehr abgeben könnten als ich. Aber ich haben den Eindruck, dass die Wohl-Habenden festhalten, was sie haben. Vielleicht, weil sich sich unwohl fühlen, wenn sie etwas von ihrem Reichtum an "nichtsnutzige Zeitgenossen" verschwenden.<br />
<br />
Ich habe damit andere Erfahrungen gemacht. Ich fühle mich gut, wenn ich dabei helfen kann, hilfsbedürftigen Menschen zu helfen. Das muss auch nicht unbedingt Geld kosten. Eine Unterschrift unter eine Petition kann beispielsweise mithelfen, ein Leben zu retten. Gemeinsam mit vielen anderen Menschen lässt sich viel erreichen.<br />
<br />
<br />
Abschließend komme ich noch einmal auf die oben erwähnten <i>Seenotretter im Mittelmeer</i> zurück. Die werden von Europas politischen Eliten inzwischen ja immer mehr in die kriminelle Ecke gedrängt. Dabei sind nicht die Seenothelfer, sondern die Schlepperbanden die Kriminellen, welche die Flüchtenden für teueres Geld mit völlig seeuntüchtigen Booten auf die gefährliche Überfahrt über das Mittelmeer schicken.<br />
<ul>
<li>Seenotrettung ist kein Verbrechen!</li>
</ul>
<br />
<b>Zum "Fest der Liebe" wünsche ich mir, dass mehr und mehr Menschen nicht nur an sich selbst, sondern auch an ihre Mitmenschen denken.</b><br />
<br />
<br />
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: large;"><b>Allen anderen wünsche ich<br />
ein friedliches und besinnliches Weihnachtsfest.</b></span><br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b>Kommt gut ins neue Jahr. </b></span></div>
<br />
<br />juwihttp://www.blogger.com/profile/14407690463752855546noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7099865288735034993.post-57441653172595008652018-12-06T14:12:00.000+01:002019-09-26T04:45:00.918+02:00Kohle stoppen - Klimaschutz jetzt<div style="text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="false" frameborder="0" height="236" src="https://www.youtube.com/embed/ooa5Vhy4HqM" width="420"></iframe><br /></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><i>Einige Reden aus den Kundgebungen und Impressionen von der Demonstration in Köln</i></span></div>
<br />
<b>Im Vorfeld der internationalen Klimaschutzkonferenz der Vereinten Nationen in Katowice (COP24) demonstrierten am 1. Dezember 2018 insgesamt 36.000 Menschen in Berlin und in Köln für einen schnellen Ausstieg aus der Kohleverstromung und gegen die unverantwortliche Verschleppung der Energiewende durch die Bundesregierung zugunsten der in Nordrhein-Westfahlen und in Ostdeutschland (Lausitz, Leipziger Land) tätigen Braunkohle Konzerne.</b><br />
<br />
Bei der Demonstration in Köln stand diesbezüglich aus <i>"naheliegenden"</i> Gründen der Energie Konzern RWE und dessen politische Handlanger - <i>allen voran die Herren Laschet (NRW, CDU, Regierungsminister) und Reul (NRW, CDU, Innenminister)</i> - im Fokus, die im Rahmen der diesjährigen Auseinandersetzungen um den Braunkohletagebau Hambach und den Schutz der letzten Reste des Hambacher Forstes bundesweit für Schlagzeilen sorgten.<br />
<br />
In Köln bewegte sich der Demonstrationszug vom Kundgebungsgelände "Deutzer Werft", über die Deutzer Brücke, am Heumarkt vorbei durch Köln und zurück über die Brücke zur Deutzer Werft. Dabei waren so viele Menschen auf der Straße, dass die Spitze des Demonstrationszuges kurz vor der Deutzer Brücke warten musste, weil die Menschen am Ende des Zuges noch auf der Brücke unterwegs in Richtung Heumarkt waren: 20.000 Menschen zeigten ihren zunehmenden Unmut gegenüber der Bundesregierung und den Klimakillern in den Führungsetagen von RWE, die daran festhalten, Bäume zu fällen, wertvolles Ackerland zu vernichten, ganze Dörfer abzureißen und Menschen aus ihrer Heimat zu vertreiben, nur um der darunterliegenden Erde auch noch den letzten Krümel Braunkohle abzuringen und zu verbrennen und damit den Klimawandel immer weiter zu beschleunigen. Wenn wir dem nicht innerhalb kürzester Zeit Einhalt gebieten, dann wird aus der Klimakrise eine Klimakatastrophe werden, die sich mit technischen Mitteln nicht mehr rückgängig machen lassen wird.<br />
<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgZbwxjd09wKjI6B5tWrKyFLsvjylkYXAIekaaeb9sHf-KOsCV7cqvae9dfk8p6Kort8VH6lIYg0Erqv6eqcbe9rVEqE3g1_kdsUmfTbotmz42Qjp_gxTdzRMMseDKnz6JP3wBKhUNIPK9Z/s1600/DasMeerSteigt.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="600" data-original-width="800" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgZbwxjd09wKjI6B5tWrKyFLsvjylkYXAIekaaeb9sHf-KOsCV7cqvae9dfk8p6Kort8VH6lIYg0Erqv6eqcbe9rVEqE3g1_kdsUmfTbotmz42Qjp_gxTdzRMMseDKnz6JP3wBKhUNIPK9Z/s400/DasMeerSteigt.JPG" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die Verbrennung der Braunkohle aus Deutschland hat globale Auswirkungen!</td></tr>
</tbody></table>
<br />
Dass das <i>"ewige Eis"</i> in den Hochgebirgen und in den Polregionen unseres Planeten schneller schmilzt, als vor wenigen Jahren noch angenommen wurde und die Prognosen bezüglich der Geschwindigkeit des Anstiegs des Meeresspiegels in immer kürzeren Abständen nach oben korrigiert werden mussten, ist einer der Hinweise darauf, dass auch das inzwischen nach unten korrigierte, rechnerisch noch als "sicher" geltende Limit für den Anstieg der mittleren globalen Temperatur ("1,5 Grad Ziel") keinesfalls "ausgeschöpft" werden darf.<br />
<br />
Der im Jahre 2007 veröffentliche IPCC-Klimareport ist damals auch von vielen Politikern als Weckruf verstanden worden. Sie haben seitdem viele schöne Sonntagsreden gehalten. Unternommen haben sie gegen den Klimawandel bisher aber nichts. Wären damals bereits international die entscheidenden Weichen gestellt worden, dann wären die notwendigen Maßnahmen für den Kampf gegen den Klimawandel weitaus weniger drastisch ausgefallen, als es jetzt der Fall sein wird. Aber damals, wie auch heute noch, waren und sind die gleichen alten Sprüche zu hören: <i>"Das ist zu teuer."</i><br />
<br />
Die Wahrheit ist, dass schon damals vielen Menschen klar war:<br />
<ul>
<li>Je länger wir damit warten, <i>desto teurer</i> wird der Kampf gegen die drohende Klimakatastrophe werden.</li>
</ul>
Fakt ist ebenfalls:<br />
<ul>
<li>Wenn die Menschheit diesen Kampf verliert, dann werden die klimapolitische Untätigkeit und die Verschleppung des Ausstiegs aus der Kohleverstromung den kommenden Generationen einmal teuer zu stehen kommen.</li>
</ul>
<br />
<u>Ich sehe das so:</u><br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>Wir, die Menschen in den Industrienationen - die Generationen meiner Urgroßeltern, Großeltern, Eltern und auch noch meine Generation - haben die Welt mit der Freisetzung des in den fossilen Brennstoffen gebundenen Kohlenstoffs an den Rand der globalen Klimakatastrophe gebracht. Deshalb sind insbesondere wir in der Pflicht, alles dafür zu unternehmen, dass der Anstieg der mittleren globalen Temperatur unterhalb der "plus 1,5°C Marke" stabilisiert wird. Statt zurückzugehen, sind die weltweiten jährlichen CO2-Emissionen seit 2007 jedoch weiterhin rapide angestiegen. In nicht einmal mehr zwei Jahren wird die größte rechnerisch noch tolerierbare Konzentration an klimarelevanten Gasen in der Atmosphäre erreicht sein. Ab 2021 müssen die jährlichen Emissionen drastisch sinken - insbesondere in China und in den USA, aber auch bei uns in der Europäischen Union und in Deutschland.</i></blockquote>
<br />
<br />
<b>Die Zeit läuft ab.</b><br />
<blockquote class="tr_bq">
<br />
Deshalb:<br />
<span style="font-size: large;"><b>Kohleausstieg jetzt!</b></span></blockquote>
<br />
<br />
<br />juwihttp://www.blogger.com/profile/14407690463752855546noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7099865288735034993.post-62123625857577306812018-10-07T18:01:00.000+02:002019-09-26T04:45:38.028+02:00Kistner-Gelände: Politik gefährdet Finanzierung<b>Im Januar dieses Jahres begannen die Abriss- und Sanierungs- arbeiten auf dem Kistner-Gelände. Im September hätte eigentlich mit dem Bau des Edeka-Marktes an der Hafenstraße begonnen werden sollen. Seit dem Ende der Abrissarbeiten herrscht jedoch Stillstand auf der Baustelle.</b><br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgS-3__AmnYZmMipthW4vt1k-qlNFmMZifvyNOe0oX9e_y64Y1qA-41DCqTgTlr7mzM7FQAfPv77dRakHQbtdmdslnUI0_oKeHjZSFFOEoYQRzmpN5KRkBdZAJfd6g-SOeHpoi0yRgUbZBR/s1600/Kistner180217.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="600" data-original-width="800" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgS-3__AmnYZmMipthW4vt1k-qlNFmMZifvyNOe0oX9e_y64Y1qA-41DCqTgTlr7mzM7FQAfPv77dRakHQbtdmdslnUI0_oKeHjZSFFOEoYQRzmpN5KRkBdZAJfd6g-SOeHpoi0yRgUbZBR/s400/Kistner180217.JPG" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Abrissarbeiten auf dem Kistnergelände (Februar 2018)</i></td></tr>
</tbody></table>
Wie die Bremerhavener Nordsee-Zeitung in ihrer Ausgabe vom 06.10.2018 berichtet, ist das darauf zurückzuführen, dass die Große Koalition den Bebauungsplan blockiert, weil die Koalitionäre (CDU und SPD) sich offenbar nicht darüber einigen können, ob die Werftstraße nun - <i>wie es der Öffentlichkeit Ende 2016 vorgestellt worden war</i> - ein verkehrsberuhigter Zuweg zu den geplanten Wohngebieten an der Geeste und auf dem benachbarten ehemaligen Werftgelände werden soll, oder eine Durchgangsstraße zwischen der Hafenstraße und dem Baumarkt an der Melchior-Schwoon-Straße.<br />
<br />
Dass die Werftstraße aber keine Abkürzung zwischen der Hafen und der Melchior-Schwoon-Straße werden soll, hatte die Stadtverordnetenver- sammlung bereits im April 2016 beschlossen. Auch in der "Vorlage Nr. 19/213-L" zur Sitzung der staatlichen Deputation für Wirtschaft, Arbeit und Häfen am <a href="https://www.wirtschaft.bremen.de/das_ressort/deputation/detail.php?gsid=bremen109.c.22848.de&asl=bremen59.c.3563.de" target="_blank">07.09.2016</a>, bei der es um die Verwendung von Mitteln aus dem <i>"Europäischen Fonds für regionale Entwicklung"</i> (EFRE) für die Revitalisierung des Kistner-Geländes ging, ist das genau so festgehalten. Auf Seite 26 der Vorlage heißt es im Abschnitt "B Lösung" (<a href="https://www.wirtschaft.bremen.de/sixcms/media.php/13/19_213_L-Vorlage%20Revitalisierung%20Kistner-Gel%E4nde%20V%D6-B_ge%E4nd.pdf" target="_blank" title="Sitzungsvorlage: Download">Zitat</a>):<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>".. Es wird daher folgende, zwischen den genannten Akteuren abgestimmte, weitere Vorgehensweise empfohlen: .. Die Werftstraße soll nicht als durchgehende Erschließungsstraße und damit Abkürzung zum Baumarkt konzipiert werden, sondern im Sinne einer adäquaten Verkehrsverteilung und -beruhigung in etwa mittiger Lage für den Kfz-Verkehr unterbrochen sein. Diese verkehrsbaulichen und grünplanerischen Maßnahmen sind in Abstimmung mit dem Stadtplanungsamt seitens der Dezernate VI und VII (hier insbesondere Ämter 66 und 67) sowie der BEG unter Berücksichtigung des Straßenbaubeitragsortsgesetzes gemeinsam vorzunehmen. .."</i></blockquote>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj7tSuOQyY6KVMhhT-T-n9irewfQZVhsE7U9Gfw91CbZ8UjfK31iDKeFmKmj3he39nTr8kh_kyPI4De7H3VukTZPGlC1ODCuprw7HcumDylvNAxKal_tdNrG6nqUPcsDqZMLkln22izyo-C/s1600/Kistner180630.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="600" data-original-width="800" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj7tSuOQyY6KVMhhT-T-n9irewfQZVhsE7U9Gfw91CbZ8UjfK31iDKeFmKmj3he39nTr8kh_kyPI4De7H3VukTZPGlC1ODCuprw7HcumDylvNAxKal_tdNrG6nqUPcsDqZMLkln22izyo-C/s400/Kistner180630.JPG" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Die Tonnendachhalle (Pressenhalle) und der Schornstein bleiben erhalten</i></td></tr>
</tbody></table>
Die Nordsee-Zeitung zitiert Herrn Raschen (CDU, Fraktionsvorsitzender) jetzt mit den Worten (Zitat): <i>"Ich sehe aber nicht ein, warum man eine ausgebaute Straße nicht auch vollständig nutzen soll."</i> Das sei einer der Gründe, weshalb die CDU dem Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan bisher nicht zugestimmt habe.<br />
<br />
Das ist eine Begründung, die ich nicht nachvollziehen kann; zumal die Werftstraße nicht die erste Straße in Bremerhaven wäre, die aus Gründen der Verkehrsberuhigung als Einbahnstraße oder als Sackgasse ausgelegt worden ist. Eines der "berühmtesten" Beispiele dafür ist die Lindenallee, eine ehemalige Hauptverkehrsstraße, im Bremerhavener Stadtteil Wulsdorf. Die endet heute direkt vor dem Anschluss an die Auffahrt zur A27. Die Bewohner der angrenzenden Wohngebiete, die früher nach wenigen hundert Metern auf der Autobahn waren, müssen heute einen großen Umweg über die neue Umgehungsstraße entlang der südlichen Stadtgrenze fahren.<br />
<br />
Weiteren Beratungsbedarf habe es bezüglich der Suche nach einem alternativen Standort für eine Skateranlage (auch so eine "Never ending Story") gegeben, die im aktuellen Bebauungsplan so nicht vorgesehen war. Nachdem die strittigen Punkte jetzt geklärt seien, solle der geänderte Bebauungsplan im November im Bauauschuss beschlossen werden.<br />
<br />
Der Bebauungsplan ist die Grundlage für sämtliche Bauvorhaben auf dem Kistnergelände. Das beinhaltet unter anderem auch die Sanierung der Verlade-Kaje des ehemaligen Kalksandsteinwerks an der Geeste. Nachdem zwei Jahre mit Auseinandersetzungen über die - <i>eigentlich längst festgelegte</i> - Funktion der Werftstraße und mit der Suche nach einem Standort für eine Skateranlage vergeudet worden sind, soll der geänderte Bebauungsplan nun im Dezember endlich beschlossen werden ...<br />
<br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b>Mittel der EU in Millionenhöhe drohen zu verfallen</b></span><br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj7x5YSiMMmp4O3qsoNlF_IR3Ixb09bBM3RArVBG7Ox9lL04G6JoDw3Is_fRDfrbzxOIxFsHd-fP7KwZOfnwpcQJCK_c4_D1WIQxlK8KZKbCWtWbsTTlUPnOfWGVsPO0aTLVWvWa1PK6yeP/s1600/KistnerModell+01.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="600" data-original-width="800" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj7x5YSiMMmp4O3qsoNlF_IR3Ixb09bBM3RArVBG7Ox9lL04G6JoDw3Is_fRDfrbzxOIxFsHd-fP7KwZOfnwpcQJCK_c4_D1WIQxlK8KZKbCWtWbsTTlUPnOfWGVsPO0aTLVWvWa1PK6yeP/s400/KistnerModell+01.jpg" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Modell der Neubebauung von der Hafenstraße aus gesehen.<br />
- Im Vordergrund ein Nahversorger (Frischemarkt) -</i></td></tr>
</tbody></table>
<br />
In trockenen Tüchern ist die Revitalisierung des Kistner-Geländes damit aber möglicherweise immer noch nicht. Dem Bericht der Nordsee-Zeitung zufolge ist die Freigabe der EFRE-Mittel in Höhe von 2,16 Millionen Euro - <i>das ist immerhin gut ein Drittel der veranschlagten Gesamtkosten zur Finanzierung der Erschließungsmaßnahmen (!)</i> - an den Beginn der Sanierungsarbeiten an der ehemaligen Verlade-Kaje gebunden. Damit kann aber erst begonnen werden, nachdem im Dezember (hoffentlich) der Beschluss für den Bebauungsplan vorliegen wird.<br />
<br />
Dem Bericht der Nordsee-Zeitung zufolge endet die Frist für die Freigabe der EFRE-Mittel Ende dieses Jahres. Jetzt prüfe Herr Grantz (SPD, Oberbürgermeister) aber erst einmal, ob es rechtlich überhaupt möglich ist, die Änderungsvorschläge der Fraktionsvorsitzenden der CDU und der SPD umzusetzen. <br />
<br />
Außerdem sei zu prüfen, ob der geänderte Bebauungsplan erneut ausgelegt werden muss und ob mit der Änderung des Bebauungsplans die Erstellung eines neuen Lärmschutz- und Verkehrsgutachtens notwendig wird. Sollte das der Fall sein, könne sich der Beschluss des Bebauungsplanes um mehrere Monate verzögern. Die bereits bewilligten EFRE-Mittel für die Erschließung des Kistner-Geländes könnten dann nicht mehr in Anspruch genommen werden.<br />
<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEigivIis9A36_0NcZXrGPpXJk2TKjlxGdM-qau474xdejiPGMMzfFmTOrPrFcJa4k39HqKRFy5cYGfEnn-bH960lJ3E-eU0lypj2aHI9frLlx9kuq_xsPNEFPY-piC4o16ifnFCmsTKUNRa/s1600/KistnerModell+02.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="600" data-original-width="800" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEigivIis9A36_0NcZXrGPpXJk2TKjlxGdM-qau474xdejiPGMMzfFmTOrPrFcJa4k39HqKRFy5cYGfEnn-bH960lJ3E-eU0lypj2aHI9frLlx9kuq_xsPNEFPY-piC4o16ifnFCmsTKUNRa/s400/KistnerModell+02.jpg" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Blick von der Geeste: Links Hostel mit Pressenhalle und Schornstein</i></td></tr>
</tbody></table>
<br />
Wenn in den vergangenen gut zehn Jahren um den Erhalt - <i>zumindest des historischen Kerns</i> - der ehemaligen Kalksandsteinfabrik als Industriedenkmal gerungen wurde, hieß es seitens der Politiker regelmäßig, dafür habe die Stadt kein Geld. Und nun, da ein Investor gefunden wurde, der das unter Denkmalschutz stehende Ensemble aus der "Tonnendachhalle" und dem Schornstein in sein Projekt integrieren will und Fördergelder der Europäischen Union für die Sanierung und Erschließung des Geländes zur Verfügung stehen, droht das Projekt wegen eines absolut sinnlosen Streits der Koalitionäre in der Bremerhavener Stadtverordnetenversammlung an der - <i>eigentlich weitgehend sicheren</i> - Finanzierung zu scheitern.<br />
<br />
Gerade im Süden des Bremerhavener Stadtteils Lehe haben wir - <i>insbesondere im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen um die Zukunft des Kistnergeländes</i> - ja schon so einiges erlebt. Aber auch wenn man es eigentlich nicht mehr für möglich hält, ist offenbar doch immer noch eine Steigerung möglich.<br />
<ul>
<li><i><b>Das ist einfach nicht zu fassen!</b></i></li>
</ul>
<br />
<span style="font-size: x-small;">(Quellen: Nordsee-Zeitung vom 06.10.2018, <a href="https://www.wirtschaft.bremen.de/das_ressort/deputation/detail.php?gsid=bremen109.c.22848.de&asl=bremen59.c.3563.de" target="_blank">Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen</a> der freien Hansestadt Bremen - <a href="https://www.wirtschaft.bremen.de/sixcms/media.php/13/19_213_L-Vorlage%20Revitalisierung%20Kistner-Gel%E4nde%20V%D6-B_ge%E4nd.pdf" target="_blank">Vorlage Nr. 19/213-L</a> für die Sitzung der Deputation für Wirtschaft, Arbeit und Häfen am 07.09.2016)</span>juwihttp://www.blogger.com/profile/14407690463752855546noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7099865288735034993.post-5719066358614672542018-09-22T15:19:00.001+02:002019-09-26T04:46:19.747+02:00Die Rauchwolke von Meppen<b>Irgendwann in der vergangenen Woche öffnete ich wie gewöhnlich die Fenster und meine Balkontür, um meine Wohnung zu lüften. Als ich auf den Balkon hinaustrat, stellte ich fest, dass es draußen nach Rauch roch. Mein erster Gedanke war: "Irgendwo in der Nachbarschaft brennt es."</b><br />
<br />
Ich schaute mich um, konnte in der näheren Umgebung aber keine aufsteigenden Rauchwolken entdecken. Da ich den Rauch aber nicht in der Wohnung haben wollte, ging ich wieder hinein und schloss ich die Balkontür und die Fenster ...<br />
<br />
Später - beim Einkaufen - hörte ich, wie jemand sagte, der Rauch wehe von Ostfriesland zu uns nach Bremerhaven herüber. Irgendwo auf der anderen Seite der Weser brenne das Moor ...<br />
<br />
In diesem Jahr hat es bei uns seit Mai so gut wie gar nicht geregnet. Nach der monatelangen Hitze dieses Sommers bestand eine sehr hohe Waldbrandgefahr. Anderenorts war es auch schon zu größeren Waldbränden gekommen. In dem brennenden Moor auf der anderen Seite der Weser muss wohl ebenfalls alles ausgedörrt sein. Da wird das Feuer sich in der ausgetrockneten Vegatation wohl schnell ausgebreitet haben ...<br />
<br />
Abends hörte ich in den Nachrichten, das Moor brenne in der Nähe von Meppen. Die Menschen in der näheren Umgebeung des Brandes seien aufgefordert worden, <i>die Fenster und Türen geschlossen zu halten</i>. Auch in Bremen gebe es eine entsprechende Empfehlung. Dem Nachrichtensprecher zufolge liegt das brennende Moor auf einem Truppenübungsgelände der Bundeswehr. Bereits vor zwei Wochen, am 03.09.2018(!), habe die Besatzung eines Kampfhubschraubers eine Rakete in das Moor abgeschossen und es damit in Brand gesetzt. Ein Kettenfahrzeug, das zur Brandstelle geschickt wurde, um das Feuer zu löschen, sei auf dem Weg dorthin wegen eines technischen Defekts ausgefallen.<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>Früher, zur Zeit des kalten Krieges, hatten viele Menschen ständig Angst davor, dass "die Russen kommen" würden. Von sarkastisch veranlagten Menschen habe ich schon damals immer wieder gehört, das sei überhaupt nicht nötig: Die Bundeswehr schaffe das schon ganz alleine. </i></blockquote>
<br />
Seit Monaten wird hierzulande vor der Brandgefahr in den ausgetrockneten Wäldern gewarnt. Bereits eine achtlos weggeworfene Zigarette könne eine Katastrophe auslösen, heißt es. Und die schießen Raketen ins Moor: Das ist einfach nicht zu fassen! Dass der Rauch erst jetzt in Bremerhaven wahrzunehmen ist, liegt an den derzeitigen, für unsere Gegend eher ungewöhnlichen Südwestwinden. Normalerweise überwiegen bei uns Wetterlagen mit Seewinden aus Nordwest.<br />
<br />
Auf der Internetseite einer <a href="https://www.kreiszeitung.de/lokales/niedersachsen/moorbrand-meppen-gestank-auch-bremen-landkreis-osterholz-wahrnehmbar-10253353.html" target="_blank">Kreiszeitung</a> mit Sitz in Syke hieß es am Mittwoch, 19.09.2018, der Brand habe sich auf einer Fläche von 800 Hektar ausgedehnt. Das Truppenübungsgelände wird seit 1876 für Schießübungen genutzt. Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass es im Moorgebiet Reste nicht detonierter Munition gibt, könne die Feuerwehr das Brandgebiet aus Sicherheitsgründen nicht betreten. Daher sei davon auszugehen, dass der Brand wohl noch über einen längeren Zeitraum anhalten wird. Das Ende des Feuerwehr-Einsatzes sei derzeit nicht absehbar. Zwar stelle der Rauch, der in weiten Teilen nordwestlich des Brandherdes wahrnehmbar sei, für die Bevölkerung eine Belastung dar, eine Gefahr für die Gesundheit gehe davon jedoch nicht aus. Messungen zufolge würden "die Grenzwerte" nicht überschritten.<br />
<br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b>Na, da können wir ja alle beruhigt weiterschlafen.</b></span><br />
<br />
Menschen, die aufgrund vom Atemwegsproblemen gesundheitlich vorbelastet sind, sehen das allerdings mit Sicherheit anders. Und auch wenn <i>"die Grenzwerte"</i> nicht überschritten wurden, stellt sich die Frage danach, welche Luftschadstoffe gemessen wurden und wo sich die Messstelle(n) befinden. Selbst wenn die Grenzwerte aller denkbaren Inhaltsstoffe des Rauches im Einzelnen unterschritten werden, können sie in der Summe für manche Menschen eine erhebliche Belastung darstellen. Das gleiche trifft wohl auch auf Tiere zu, die zudem nicht in der Lage sind, <i>"Fenster und Türen geschlossen zu halten"</i>.<br />
<br />
Das Besondere bei einem Moorbrand ist, dass nicht nur - <i>wie bei einem Waldbrand</i> - die oberflächige Vegetation abbrennt. Auch in den darunterliegenden Torfschichten des Moores findet das Feuer - <i>insbesondere nach der diesjährigen, langanhaltenden Dürre</i> - reichlich Nahrung.<br />
<br />
Bis Dienstag hatte sich das Feuer nicht nur über eine Fläche von fünf Quadratkilometern, sondern auch in eine Tiefe von bis zu einem Meter ausgebreitet (<a href="https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/osnabrueck_emsland/Moorbrand-Mindestens-5000-Tonnen-CO2-freigesetzt,moorbrand234.html" target="_blank">NDR, 17.09.2018</a>). Berechnungen des "Naturschutzbund Deutschland e. V." (NABU) zufolge könnten infolge des Brandes bereits bis zu 900.000 Tonnen CO2 freigesetzt worden sein. Selbst wenn man davon ausgehe, dass es nicht überall bis in einen Meter Tiefe brennt, komme man immer noch auf etwa 500.000 Tonnen CO2. Zur Veranschaulichung heißt es, das sei so viel, wie 50.000 Bundesbürger durchschnittlich in einem ganzen Jahr verursachen.<br />
<br />
Nur einen Tag später war schon eine Fläche von acht Quadratkilometern von dem Brand betroffen. Der Rauch war zu der Zeit selbst <a href="https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/osnabrueck_emsland/Moorbrand-wird-Fall-fuer-die-Justiz,moorbrand448.html" target="_blank">in den etwa 200 Kilometer entfernten Landkreisen</a> Dithmarschen, Steinburg und Pinneberg (alle Schleswig-Holstein) zu riechen.<br />
<br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b>Moore sind wichtige Kohlenstoffspeicher</b></span><br />
<br />
Dem NABU zufolge binden die Moore doppelt so viel Kohlenstoff, wie alle Wälder auf der Erde zusammen. Weltweit sei das etwa ein Drittel aller in Pflanzen und Pflanzenrückständen (Stichwort "fossile Brennstoffe") gebundenen Kohlenstoffe.<br />
<br />
Somit ist der bisher im Torf des in Brand geschossenen Moores gebundene Kohlenstoff (CO), aus dem bei der Verbrennung Kohlendioxid (CO2) entsteht, ein weiterer Beitrag zur globalen Erwärmung und damit des weltweiten Klimawandels. <br />
<br />
Herr Rahmstorf (<i>"Potsdaminstitut für Klimafolgenforschung"</i>, <a href="https://www.pik-potsdam.de/pik-startseite?set_language=de" target="_blank">PIK</a>) schreibt in seinem Artikel <i>"Hitze ohne Ende"</i> (SciLogs, <a href="https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/" target="_blank">KlimaLounge</a>, 06.08.2018, <a href="https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/hitze-ohne-ende/" target="_blank">Zitat</a>):<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>".. Vor einigen Jahren haben wir gezeigt, dass Hitzerekorde in den Monatswerten inzwischen weltweit rund fünfmal häufiger auftreten als in einem stabilen Klima. Bis 2030 wird dieser Faktor im Mittel von fünf auf zehn gestiegen sein - und die neuen Rekorde noch wärmer sein als die alten. Auch der Anteil der Landfläche der Erde, der in einem gegebenen Monat um 2 oder gar 3 Standardabweichungen über dem Mittelwert liegt, nimmt seit Jahrzehnten massiv zu (<a href="http://iopscience.iop.org/article/10.1088/1748-9326/8/3/034018" target="_blank">Coumou und Robinson 2013</a>, siehe unseren Artikel <a href="https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/extrem-heiss/" target="_blank">Extrem heiß!</a>). Um festzustellen, ob Hitzeextreme zunehmen, muss man also nicht erst die nächsten Jahre abwarten, wie man von den üblichen Abwieglern mal wieder lesen konnte - diese Frage ist längst untersucht, wissenschaftlich geklärt und unumstritten. ..".</i></blockquote>
Möglicherweise könnte die Hitzewelle dieses Sommers also nicht
die letzte gewesen sein - auch zukünftig könnten immer wieder
extrem heiße und trockene Sommer auf uns zukommen. Abzuwarten bleibt,
wie lange die Bundeswehr unter derart "günstigen Voraussetzungen" dann
noch benötigen wird, bis sie auch den Rest des Torfmoores noch
abgefackelt und den darin gebundenen Kohlenstoff in Form von CO2
freigesetzt haben wird.<br />
<br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b>Die Schuldfrage</b></span><br />
<br />
Am Mittwoch hat Herr Meyer (Bündnis '90, Die Grünen) Strafanzeige gegen die Verantwortlichen bei der Bundeswehr gestellt und am Donnerstag wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Osnabrück wegen des Moorbrandes ein Ermittlungsverfahren <i>"gegen Unbekannt"</i> eingeleitet hat. Zunächst müsse aber erst einmal der Straftatbestand geklärt werden. Da der Truppenübungsplatz aber der Bundeswehr gehört, kommt Brandstiftung als Straftat wohl eher nicht in Frage - die richtet sich nämlich immer gegen fremdes Eigentum. Unter anderem sei aber zu klären, ob es sich bei dem Truppenübungsplatz um eine Zone handelt, die unter besonderem Schutz steht. Sollte das zutreffen, sei die Auslösung des Moorbrands als eine "Gefährdung schutzbedürftiger Gebiete" zu sehen.<br />
<br />
Nach meinem Verständnis sind in jedem Fall die Menschen, die in der Umgebung eines Bundeswehrgeländes leben, "schutzbedürftig". Ob die durch das in Brand gesetzte Moor - <i>zumindest fahrlässig</i> - verursachte <i>"Beeinträchtigung der Bevölkerung"</i> einen Straftatbestand darstellen könnte, kann ich allerdings nicht beurteilen. Die Frage, wer für den Moorbrand verantwortlich ist, lässt sich aus meiner Sicht jedoch klar beantworten:<br />
<ul>
<li><i>Die Schuld trägt derjenige, der "auf den Knopf gedrückt" und die Rakete auf das trockene Moorgebiet abgeschossen hat.</i></li>
</ul>
Nun reden sich Soldaten ja gerne damit raus, dass sie ja nur den Befehl ihres Vorgesetzten ausgeführt haben, eigentlich also gar nichts dafür können. Von einem Menschen mit gesundem Menschenverstand sollte man allerdings erwarten können, dass er den Befehl, eine Rakete in ein - <i>nach der monatelangen Dürre</i> - ausgetrocknetes Moor abzuschießen, auf jeden Fall in Frage stellt und in Anbetracht der gegenwärtigen Situation gegebenfalls auch bereit ist, sich zu weigern, einen solchen Befehl auszuführen.<br />
<br />
Darüber, was von dem für den Befehl verantwortlichen Vorgesetzten des Soldaten zu halten ist, möchte ich mich hier allerdings lieber nicht auslassen. Nur soviel: Auch die Untergebenen eines Offiers der Bundeswehr sind schutzbedürftig. Ein Offizier, der seine Macht missbraucht, indem er untergebene Soldaten ohne zwingenden Grund mit einem solchen Befehl in eine solche Lage bringt, sollte aus dem Dienst entlassen werden oder zumindest an eine Stelle versetzt werden, an der er keinen weiteren Schaden mehr verursachen kann.<br />
<br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b>Der Brand entwickelt sich zur Katastrophe</b></span><br />
<br />
Inzwischen hat der Landkreis Emsland für die Umgebung des Brandes den Katastrophenfall ausgerufen. Gestern berichteten mehrere Medien, die Bevölkerung in der Umgebung des brennenden Moores sei aufgefordert worden, sich auf eine mögliche Evakuierung vorzubereiten. Potentiell von einer Evakuierung betroffen sind 8000 Menschen in drei Ortschaften. Der zunehmende Wind entfacht das Feuer immer wieder neu. Sollte der Wind noch weiter zunehmen und sollte sich an der Windrichtung nichts ändern, wären die drei Orte durch Funkenflug bedroht.<br />
<br />
Gestern hatte ich zufällig kurz die Gelegenheit mit einer Frau zu sprechen, die in Oldenburg zu Hause ist. Ihre Schilderung von einer Fahrt durch den Rauch, den die Sonne nur schwach durchdringen konnte, ließ apokalyptische Bilder vor meinen Augen entstehen. Wie sie weiter erzählte, hatte sie ihrerseits die Gelegenheit, mit von einer möglichen Evakuierung betroffenen Menschen zu sprechen. Die Ängste und die Verunsicherung seien für viele von ihnen eine große, auch emotionale Belastung. So hätten einer Frau, mit der sie gesprochen habe, die Tränen in den Augen gestanden.<br />
<br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b>Ersetze "Rauchwolke" durch "radioaktive Wolke"</b></span><br />
<br />
Mittwoch habe ich mich erst einmal auf der Karte orientiert, um festzustellen wie weit das brennende Moor bei Meppen überhaupt von Bremerhaven entfernt ist. Seitdem weiß ich, dass Meppen ganz im Westen Ostfrieslands liegt. Von dort sind es nur noch etwa fünfzehn Kilometer Luftlinie bis zur holländischen Grenze. Die Entfernung zwischen Meppen und Bremerhaven beträgt etwa 130 Kilometer Luftlinie.<br />
<br />
Weiterhin ist mir aufgefallen, dass Meppen nur etwa zwanzig Kilometer Luftlinie nördlich der Brennelementefabrik Lingen liegt. Dabei ging mir unwillkürlich ein weiterer Gedanke durch den Kopf:<br />
<ul>
<li><i>Was wäre, wenn ich 130 Kilometer von einem Atomkraftwerk leben würde, in dem es zu einem Super-Gau mit Freisetzung größerer Mengen Radioaktivität käme? Radioaktivität kann man bekanntlich weder sehen noch riechen; Rauch schon - und bis zum Atomkraftwerk "Brunsbüttel" sind es gerade einmal knapp 60 Kilometer Luftlinie.</i></li>
</ul>
<br />
<span style="font-size: large;"><b>Fazit</b></span><br />
<ul>
<li>Die Folgen des Raketenabschusses bei Meppen haben mir wieder einmal vor Augen geführt, dass man auch im eigenen Land vor den Kriegsspielen der Bundeswehr nicht wirklich sicher sein kann.<br /><br />Einigen Bremerhavenern wird beispielsweise sicher noch der Absturz eines Kampfjets am 31.01.1985 in Erinnerung sein. Damals waren bei einem "Kriegsspiel" über der Wesermündung zwei Kampfjets vom Typ "Phantom F- 4 F" in der Luft kollidiert. <a href="https://www.zeit.de/1985/09/angst-vor-dem-taeglichen-donner/komplettansicht" target="_blank">Eines der beiden Flugzeuge stürzte in eine Montagehalle</a> in einem Gewerbegebiet im Norden Bremerhavens.<br /><br />Der Pilot hatte sich mit dem Schleudersitz retten können. Das zweite Besatzungsmitglied und ein Arbeiter kamen bei dem Absturz ums Leben. Fünf Menschen wurden - <i>zum Teil schwer</i> - verletzt. Seitdem habe ich immer ein mulmiges Gefühl, wenn ich irgendwo in der Umgebung und über mir Kampjets ihre Scheinkämpfe ausfechten sehe. </li>
</ul>
<ul>
<li>Die Gegenüberstellung "Rauchwolke / radioaktive Wolke" ist ein anschauliches Beispiel dafür, was wir in Bremerhaven bei entsprechender Windrichtung im Falle eines Super-GAUs im Atomkraftwerk "Brunsbüttel" zu erwarten hätten. Angesichts dessen sind die geltenden Evakuierungs- und Sperrzonen in meinen Augen der blanke Hohn.<br /><br />Eine Erweiterung der Zonen werden in Niedersachsen wohl noch bis 2020 auf sich warten lassen (NDR vom <a href="https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/osnabrueck_emsland/Notfallplaene-fuer-Atomunfaelle-offenbar-veraltet,notfallplaene102.html" target="_blank">23.02.2018</a> und NOZ vom <a href="https://www.noz.de/deutschland-welt/niedersachsen/artikel/1024302/notfallplaene-fuer-atomunfall-in-niedersachsen-sind-veraltet" target="_blank">23.02.2018</a>). <i>Nicht nur ich sehe darin ein fahrlässiges Verschleppen einer dringenden Reform der Vorgaben für den Katastrophenschutz für den Fall eines schweren Atomunfalls!</i></li>
</ul>
<br />
Ich weiß nicht, wie es anderen Menschen geht<br />
<i>- ich jedenfalls kann angesichts dieser Erkenntnisse<br /> nicht wirklich beruhigt weiterschlafen.</i><br />
<br />
<span style="font-size: x-small;"></span>
<br />
<span style="font-size: x-small;">(Quellen: NDR vom <a href="https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/osnabrueck_emsland/Notfallplaene-fuer-Atomunfaelle-offenbar-veraltet,notfallplaene102.html" target="_blank">23.02.2018</a>, NOZ vom <a href="https://www.noz.de/deutschland-welt/niedersachsen/artikel/1024302/notfallplaene-fuer-atomunfall-in-niedersachsen-sind-veraltet" target="_blank">23.02.2018</a>, NDR vom <a href="https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/osnabrueck_emsland/Moorbrand-wird-Fall-fuer-die-Justiz,moorbrand448.html" target="_blank">20.09.2018</a>, Mediengruppe Kreiszeitung vom <a href="https://www.kreiszeitung.de/lokales/niedersachsen/moorbrand-meppen-gestank-auch-bremen-landkreis-osterholz-wahrnehmbar-10253353.html" target="_blank">19.09.2018</a>, NDR vom <a href="https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/osnabrueck_emsland/Moorbrand-Mindestens-5000-Tonnen-CO2-freigesetzt,moorbrand234.html" target="_blank">17.09.2018</a>, KlimaLounge vom <a href="https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/hitze-ohne-ende/" target="_blank">06.08.2018</a> , Die Zeit vom <a href="https://www.zeit.de/1985/09/angst-vor-dem-taeglichen-donner/komplettansicht" target="_blank">22.02.1985</a> )</span>juwihttp://www.blogger.com/profile/14407690463752855546noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7099865288735034993.post-33263709676099955772018-03-13T18:36:00.000+01:002018-09-22T15:25:28.594+02:00Fukushima - der siebte Jahrestag des Super-GAUs<b>Vor 7 Jahren ereignete sich der zweite Super-GAU in der kurzen Geschichte des "Atomzeitalters". Infolge eines Erdbebens, für dessen Stärke die vier Atomreaktoren der japanischen Atomkraftanlage "Fukushima-I" (Dai-ichi) nicht ausgelegt waren. In der Folge fielen die Brennstäbe in den Reaktoren 1 bis 3 trocken. Aufgrund der nun fehlenden Kühlung drohte die Kernschmelze.</b><br />
<br />
Nachdem die Techniker mithilfe von Kfz-Akkus eine Notstromversorgung hergestellt hatten, interpretierten sie die Anzeige des Notfall-Kühlsystems falsch, was zu einer weiteren Überhitzung der Brennstäbe führte. Ein nachfolgender Tsunami mit einer Wellenhöhe, der die Sicherheitsanlagen der direkt an der Pazifikküste gelegenen Anlage ebenfalls nichts entgegenzusetzen hatten, führte erneut zu einem totalen Ausfall der Stromversorgung. Die Folgen der daraufhin einsetzenden dreifachen Kernschmelze sind bekannt. Der Ablauf der Katastrophe lag hingegen lange im Dunkeln. Die arte-Dokumentation aus dem Jahre 2012 rekonstruiert die Ereignisse vom 11. März 2011.<br />
<br />
Wer gemeint hat, die Menschheit würde aus ihren Fehlern lernen, der musste bereits nach dem ersten Super-GAU in der Atomkraftanlage "Tschernobyl" (Ukraine, April 1986) erkennen, dass es wohl erst noch schlimmer kommen müsste, bevor es zu einem Umdenken kommen würde.<br />
<br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b>Irrationales Handeln</b></span><br />
<br />
Eigentlich hatte die aktuelle, atomfreundliche japanische Regierung die aufgrund des Erdbebens und des Tsunamis abgeschalteten Atomreaktoren schnell wieder in Betrieb nehmen wollen: Von Beginn an war es ihr Bestreben gewesen, der Welt weiszumachen, dass sie "die Sache im Griff hat".<br />
<br />
Sieben Jahre nach dem dreifachen Super-GAU sind jedoch erst vier des ehemals 54 Atommeiler wieder am Netz. Ein fünfter Reaktor, der im August 2016 wieder in Betrieb genommen worden war, musste aufgrund eines Gerichtsbeschlusses im Dezember 2017 wieder heruntergefahren werden. Die Richter stuften die Risikoeinschätzung der Atomaufsichtsbehörde als unzureichend ein und warfen ihr "irrationales" Handeln vor. <br />
<br />
Die Dekontaminationsbemühungen in den betroffenen Gebieten sind teuer und nicht flächendeckend. Wind und Wetter tragen die Radioaktivität aus den benachbarten Gebieten zurück in die dekontaminierten Zonen innerhalb der evakuierten Zonen. Trotzdem drängt die japanische Regierung darauf, dass die Menschen zurückkehren. Wer das nicht will, <a href="https://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/jahrestag-fukushima/#panel2" target="_blank">verliert die staatliche Unterstützung</a>.<br />
<br />
Hinzu kommt, dass unter den radioaktiven Partikeln inzwischen auch etwa 70 Nanometer kleine Kristalle aus Urandioxid und etwa 200 Nanometer kleine, poröse Kristalle aus einer Mischung aus Uran- und Zirkoniumoxiden festgestellt wurden. Die Halbwertszeiten der gefundenen lungengängigen Zirkonium- und Uran-Nanopartikel liegen im Bereich von "Milliarden Jahren". Bisher war man ausschließlich von relativ kurzlebigen Nuklide wie Cäsium ausgegangen.<br />
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<span style="font-size: large;"><b>Olympische Spiele in Fukushima?</b></span><br />
<br />
Wenn es nach der Regierung in Japan geht, dann wird die gesamte Sperrzone bis 2020, spätestens 2023 wieder freigeben. Im Rahmen der Olympischen Spiele 2020 sollen Wettkämpfe in Fukushima stattfinden. Das sagt Herr Fukumoto Masao (Japan, Journalist) in einem ".ausgestrahlt"-Interview. Wäre ich einer der betroffenen Sportler, dann würde ich meine Teilnahme an den olympischen Spielen in Japan absagen! Die "Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges / Ärzte in sozialer Verantwortung e.V." (IPPNW) berichten indes von einer besorgniserregenden Zunahme von Krebserkrankungen unter den von der Atomkatastrophe betroffenen Menschen.<br />
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<span style="font-size: large;"><b>Krebserkrankungen nehmen zu</b></span><br />
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In der Absicht, die Sorgen der Bevölkerung über gesundheitliche Folgen der Atomkatastrophe zu zerstreuen, werden seit 2011 bei Menschen in der Präfektur Fukushima, die zum Zeitpunkt der Kernschmelzen unter 18 Jahre alt waren, alle zwei Jahre die Schilddrüsen untersucht. Nach Angaben der IPPNW ist die Absicht der japanischen Behörden nicht aufgegangen. Stattdessen hätten die Untersuchungen mittlerweile <a href="http://www.fukushima-disaster.de/deutsche-information/super-gau/artikel/ba616540372ec6e3e8fe50ce6f39b8eb/schilddruesenkrebsfaelle-nehmen-weit.html" target="_blank">besorgniserregende Ergebnisse</a> zu Tage gefördert.<br />
<br />
Besorgniserregend sei vor allem die Tatsache, dass zwischen Erst- und Zweituntersuchung, also in einem Zeitraum von nur zwei Jahren, fünfzig neue Krebsfälle entdeckt wurden. Bei bislang rund 270000 untersuchten Kindern entspräche das einer Neuerkrankungsrate von etwa neun Fällen pro 100000 Kindern pro Jahr. Noch stünden rund dreißig Prozent aller Ergebnisse aus. Sollte sich dieser Trend jedoch bestätigen, entspräche das einem rund sechsundzwanzigfachen Anstieg der Neuerkrankungsrate.<br />
<br />
Aufgrund der eindeutigen Voruntersuchungen aller Patienten lasse sich dieses Ergebnis nicht durch einen Screening-Effekt erklären oder relativieren. Auch zeige sich mittlerweile eine geographische Verteilung der Schilddrüsenkrebsfälle in Fukushima. Die höchsten Raten an Neuerkrankungen seien demnach in den Regionen zu verzeichnen, die 2011 am stärksten radioaktiv kontaminiert wurden.<br />
<br />
Laut Datenbank des japanischen Krebsregisters habe die Neuerkrankungsrate von kindlichem Schilddrüsenkrebs vor der Atomkatastrophe bei rund 0,35 pro 100.000 Kinder pro Jahr gelegen. Demzufolge wäre in der Präfektur Fukushima eine einzige Neuerkrankung pro Jahr zu erwarten gewesen. Tatsächlich seien seit der Atomkatastrophe mittlerweile bei 194 Kindern in der Feinnadelbiopsie Krebszellen gefunden worden. 159 von ihnen seien aufgrund eines rasanten Tumorwachstums, einer ausgeprägten Metastasierung oder einer Gefährdung vitaler Organe mittlerweile operiert worden.<br />
<br />
Vor diesem Hintergrund kritisiert Dr. Alex Rosen (IPPNW, Vorsitzender, Kinderarzt) die aktuellen Bestrebungen in Japan, die Schilddrüsenuntersuchungen zu reduzieren und gegebenenfalls ganz einzustellen. Aus Sicht der Atomkraftbefürworter und der japanischen Behörden - <i>eine unseelige Allianz, die in Japan unter der Bezeichnung "Atomdorf" bekannt ist</i> - sind diese Bestrebungen durchaus nachvollziehbar: <i>Es ist nicht, was nicht sein darf</i>.<br />
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<span style="font-size: large;"><b>Zum Weiterlesen:</b></span><br />
<ul><li><u>IPPNW:</u><br />
<b><a href="https://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Atomenergie/Fukushima/SD_Artikel_Fukushima_Maerz_2018.pdf" target="_blank">Schilddrüsenkrebs in Fukushima</a><br />
7 Jahre nach Beginn der Atomkatastrophe</b><br />
<i>(PDF-Dokument)</i></li>
</ul><ul><li><u>Strahlentelex:</u><br />
<b><a href="http://www.strahlentelex.de/Stx_17_722-723_S01-07.pdf" target="_blank">Folgen von Fukushima</a><br />
Totgeburten, Perinatalsterblichkeit und Säuglingssterblichkeit in Japan</b><br />
Aktualisierung der Trendanalysen von 2001 bis 2015<br />
<i>(PDF-Dokument)</i><i> </i></li>
</ul><br />
<ul></ul><br />
<span style="font-size: x-small;">(Quellen: IPPNW vom <a href="http://www.fukushima-disaster.de/deutsche-information/super-gau/artikel/ba616540372ec6e3e8fe50ce6f39b8eb/schilddruesenkrebsfaelle-nehmen-weit.html" target="_blank">08.03.2018</a>, scinexx vom <a href="http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-22478-2018-03-02.html" target="_blank">02.03.2018</a>, .ausgestrahlt vom <a href="https://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/jahrestag-fukushima/#panel2" target="_blank">März 2018</a> )</span>juwihttp://www.blogger.com/profile/14407690463752855546noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7099865288735034993.post-57216236771234216182018-03-10T04:41:00.000+01:002018-03-10T04:45:31.255+01:00Das Juwiversum<b>In den vergangenen Monaten habe ich meine Homepage, "Das Juwiversum", grundlegend überarbeitet. Infolge einiger Änderungen an der "Hypertext Markup Language" (HTML) - <i>das ist die den Internetseiten zugrundelegende Programmiersprache</i> - die im Laufe der letzten Jahre zum Verlust wichtiger Formatierungen geführt hatten, waren insbesondere die Texte an vielen Stellen nicht nur sinnbildlich "aus den Fugen geraten".</b><br />
<br />
Die Kapitel "Globale Welt" ("Klimawandel", "Unser täglich Brot", "Atomkraft") und "Kunst und Kultur" (Bremerhavener Kultureinrichtungen und Kunst im öffentlichen Raum) habe ich inhaltlich vorerst nicht verändert. Pläne dafür liegen jedoch bereits in der Schublade. Dafür hat sich aber im Kapitel "Bremerhaven, Lehe" an einigen Stellen etwas getan.<br />
<br />
So steht beispielsweise im Leher "Goethe-Quartier" an der Ecke Stormstraße/Lutherstraße nicht mehr das alte Haus mit dem verheerenden Brandschaden im Vordergrund, sondern der Neubau, der dort stattdessen jetzt zu sehen ist. Der Brand, der Abriss des alten- und die Neubauphase des neuen Hauses sind jetzt Thema einer "Zeitreise in die Vergangenheit". Andere neue Zeitreisen führen in die Vergangenheit der ehemaligen "Deichschule" und des "Pausenhofs Lehe" oder in die Vergangenheit der inzwischen ebenfalls abgerissenen "Alfred-Delp-Schule".<br />
<br />
Ansonsten kann man sich nach wie vor durch die Straßen des "Goethe-Quartiers" mit seiner flächendeckend weitgehend erhalten gebliebenen Gründerzeitbebauung klicken. Ursprünglich hatte dem Kapitel "Bremerhaven, Lehe" meine Absicht zugrunde gelegen, der negativen Berichterstattung in den Medien, die schönen Seiten "meines" Gründerzeitquartiers entgegenzustellen. Das Thema "Schrottimmobilien" hatte ich deshalb in der Einleitung nur am Rande erwähnt.<br />
<br />
Die schönen Seiten des Leher "Goethe-Quartiers" stehen auch weiterhin im Vordergrund. An einigen Stellen gehe ich jetzt aber näher auf die Ursachen für den Niedergang einiger verwahrloster Gebäude ein. Ich zeige beispielhaft Gründe auf, die den endgültigen Verlust einiger Gebäude im Quartier zur Folge hatten und ich zeige Beispiele dafür, wie Gebäude, die sich zum wiederholten Male in der Zwangsversteigerung befanden, gerettet werden konnten, weil einige Mitmenschen, denen etwas an der Zukunft des Goethe-Quartiers liegt, die Möglichkeit hatten, Geld in die Hand zu nehmen, um gefährdete Immobilien grundlegend zu sanieren.<br />
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Die Seiten des Juwiversums sind für die Darstellung in einem Internet-Browser am PC optimiert. Die Displays von Smartphones sind für die Darstellung der Seiten zu klein. Außerdem stehen einige Funktionen nur bei der Verwendung einer Computer-Maus zu Verfügung. Die für die Navigation wichtigen Popup-Infos über den Web-Links im Text und über den Navigationsbuttons sind deshalb auch auf größeren Tabletts nicht zu sehen.<br />
<br />
Ich hoffe, dass sich zukünftige Änderungen und Neuerungen an der HTML nicht wieder negativ auf die Darstellung der Seiten auswirken werden. Etwas mehr Rücksicht auf die Kompatiblität mit bereits seit Jahren bestehenden Seiten wäre durchaus wünschenswert ...<br />
<br />
<ul>
<li><b><a href="http://www.juwiversum.bplaced.net/" target="_blank" title="Das Juwiversum">Hier geht's zum "sanierten" Juwiversum:</a> <br />Viel Spaß beim Stöbern ...</b></li>
</ul>
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</b>juwihttp://www.blogger.com/profile/14407690463752855546noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7099865288735034993.post-31755229828230296532017-12-27T05:24:00.000+01:002017-12-27T05:24:26.284+01:00Dem Hass den Wind aus den Segeln nehmen<b>Der Spiegel berichtet in seiner Online-Ausgabe vom <a href="http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-12/sigmar-gabriel-fluechtlinge-integration-zuwendung-kommunen" target="_blank">23.12.2017</a>, Herr Gabriel (SPD, Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler) wolle die Kommunen für die Aufnahme von Flüchtlingen entschädigen. Der Bund solle die Kosten für die Integration ersetzen und darüber hinaus den gleichen Betrag zusätzlich für kommunale Investitionen bereitstellen.</b><br />
<br />
Der Vorschlag Herrn Gabriels <a href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fluechtlinge-sigmar-gabriel-fordert-solidaritaetsprojekt-fuer-deutsche-a-1079392.html" target="_blank">ist nicht neu</a>, die aktuelle Reaktion Herrn Meuthens (AfD) darauf aber <a href="https://www.afd.de/joerg-meuthen-gabriel-will-eine-anreizfunktion-schaffen-die-unsere-gesellschaft-zerstoeren-wuerde" target="_blank">prompt und heftig</a>. Sollte die AfD das Thema in den Bundestag einbringen, dann käme bezüglich ihrer Leichenreden auf die "Zukunft des Christlichen Abendlandes" vielleicht endlich einmal Leben in den Bundestag. Insbesondere von dem, was "die christlichen Werte" (Hilfsbereitschaft, Barmherzigkeit, bedingungslose Nächstenliebe, ...) einer christlich geprägten Kultur ausmacht, ist die AfD mit ihrer Ausgrenzungspolitik weiter entfernt, als der Gottes Schöpfung und der Ursprung der Christenheit vom Ende des Universums.<br />
<br />
Vor diesem Hintergrund ist das gelebte Weltbild Frau Merkels (CDU, Bundeskanzlerin) erheblich glaubwürdiger, als dasjenige von Herrn Seehofer (CSU, Vorsitzender) und vieler seiner Partei-Kollegen. Mir ist bewusst, dass das damalige - <i>im wahren Sinne des Wortes</i> - "grenzenlose" Willkommen für die Massen der Flüchtlinge Probleme verwaltungstechnischer Art verursacht hat. Aber damals war Europa mit einer außergewöhniche Situation konfrontiert worden, auf die Frau Merkel mit gelebter christlicher Nächstenliebe reagiert hat. Wer mich kennt der weiß, dass ich in einigen wesentlichen, für Deutschland, Europa und die Welt zukunftsentscheidenden Fragen gegensätzliche Standpunkte zu ihrer Politik vertrete. Aber mit ihrem pragmatischen Umgang mit der "Flüchtlingskrise" hat sie sich meine Achtung verdient. Die Politik Herr Seehofers und der ihm Gleichgesinnten in der CSU, die blind auf den Fremdenhass der AfD hereingefallen sind, hat das Gegenteil bewirkt.<br />
<br />
Eine öffentliche Aufarbeitung der "multikulturellen" Ursprünge unserer heutigen Gesellschaft und dem daraus folgenden vielfältigen Wandel, der im Laufe der Jahrhunderte "unsere heutige Kultur" in Deutschland und Europa hervorgebracht hat, ist dringend überfällig. Nur so lässt sich den Menschen bewusst machen, dass "lebendige Kulturen" vom Austausch mit anderen Kulturen und dem daraus resultierenden Wandel profitieren. Wertvolles kulturelles Erbe zu bewahren und <i>neue Werte in unsere Kultur zu integrieren</i> sind die beiden Seiten der gleichen Medaille und des ständigen Wandels dem alle <i>lebendigen</i> Kulturen auf der Welt ausgesetzt sind - und dem auch "unsere Kultur" schon immer ausgesetzt war. Es ist richtig, dass wir von den Menschen, die auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung zu uns kommen, erwarten, dass sie sich in unsere Gesellschaft integrieren. Aber "Integration" kann nur dann erfolgreich sein, wenn wir begreifen, dass Integration niemals eine "einseitige" Angelegenheit sein kann.<br />
<br />
Die Integration der Geflüchteten in unsere Gesellschaft ist eine nationale Herausforderung, welche die Bundesregierung bisher weitestgehend auf die Kommunen abgeschoben hat. Der erneute Vorschlag Herrn Gabriels ist sicherlich ebenso den wiederholten <a href="http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wer-zahlt-fuer-die-integration-15157733.html" target="_blank">Forderungen der Kommunen</a> geschuldet, die zulasten ihrer kommunalen Aufgaben und Entwicklung mit den finanziellen Folgen der "Flüchtlingskrise" zu kämpfen haben, wie der Erkenntnis, dass sich daran dringend etwas ändern muss.<br />
<br />
Herr Meuthen scheint ernsthaft zu befürchten, dass die Worte Herrn Gabriels nicht als ein jährlich wiederholtes Mantra im Sande verlaufen könnten: Verständlich, wenn er davor Angst hat, dass seinesgleichen damit der Wind aus den Segeln genommen werden würde - und dass selbst die CSU unter anderen Voraussetzungen bereit sein könnte, Menschen muslimischen Glaubens - <i>wenn auch nicht ausschließlich</i> - aus christlicher Nächsenliebe in Bayern willkommen zu heißen.<br />
<br />
Wenn wir die Fremden in unserer Mitte aufnehmen, dann werden sie irgendwann keine Fremden mehr sein. Sie werden dann gemeinsam mit uns an einer lebenswerten Zukunft für die kommenden Generationen in unserem Land arbeiten.<br />
<br />
Sollten jedoch die selbsternannten Bewahrer der "Kultur des christlichen Abendlandes" die Oberhand gewinnen, dann wird es früher oder später zu einem Riss quer durch unsere Gesellschaft kommen. Die Geflüchteten würden für uns immer fremd bleiben. Die Ausgrenzungspolitik der AfD ist deshalb eine Gefahr für den sozialen Frieden und eine Bremse für die kulturelle Entwicklung in unserem Land.<br />
<br />
<br />
<span style="font-size: x-small;">(Quellen: Zeit vom <a href="http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-12/sigmar-gabriel-fluechtlinge-integration-zuwendung-kommunen" target="_blank">23.12.2017</a>, ntv vom <a href="https://www.n-tv.de/politik/Gabriel-will-Fluechtlingsaufnahme-belohnen-article20200299.html" target="_blank">23.12.2017</a>, Handelsblatt vom <a href="http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/spd-kommunen-loben-gabriels-fluechtlings-vorstoss/20788398.html" target="_blank">23.12.2017</a>, AfD vom <a href="https://www.afd.de/joerg-meuthen-gabriel-will-eine-anreizfunktion-schaffen-die-unsere-gesellschaft-zerstoeren-wuerde" target="_blank">23.12.2017</a>, FAZ vom <a href="http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wer-zahlt-fuer-die-integration-15157733.html" target="_blank">17.08.2017</a>, Spiegel vom <a href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fluechtlinge-sigmar-gabriel-fordert-solidaritaetsprojekt-fuer-deutsche-a-1079392.html" target="_blank">26.02.2016</a> )</span>juwihttp://www.blogger.com/profile/14407690463752855546noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7099865288735034993.post-80947253464419482272017-12-24T11:15:00.000+01:002017-12-24T11:32:05.892+01:00Was wäre, wenn Jesus heute geboren wäre?<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgpgYcOCeQt27Y0Y0_hPmQh0ixnm9PmZQASRzVf-z9C1NxXNLPofDfmEjOjhN1BYYWxE-QYgtU3PkF26fkbsE9JnQW6U48S7q0whAxaQfpIyM89phLk3JaPBmS00Ipzrr0TU5Y43-r2X1sq/s1600/121205KrippeWeihnachtsmarktBremerhaven.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="600" data-original-width="800" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgpgYcOCeQt27Y0Y0_hPmQh0ixnm9PmZQASRzVf-z9C1NxXNLPofDfmEjOjhN1BYYWxE-QYgtU3PkF26fkbsE9JnQW6U48S7q0whAxaQfpIyM89phLk3JaPBmS00Ipzrr0TU5Y43-r2X1sq/s400/121205KrippeWeihnachtsmarktBremerhaven.jpg" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Säugling in Stall gefunden (Weihnachtsmarkt Bremerhaven 2012)</i></td></tr>
</tbody></table>
Was wäre, wenn der kleine Jesus nicht schon vor mehr als 2000 Jahren, sondern erst heute das Licht der Welt erblickt hätte?<br />
<br />
Es wäre keine friedliche Welt, die er zu sehen bekäme. In seinem Heimatland herrscht seit vielen Jahrzehnten Krieg zwischen den Juden und den Palästinensern. Friedlich war die Welt allerdings auch vor 2000 Jahren nicht.<br />
<br />
Damals lebten die Juden in Palästina unter der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6misches_Pal%C3%A4stina" target="_blank">Herrschaft des Römischen Reiches</a>. Nach den Verfall des Römischen Reiches geriet Palästina immer wieder unter die Herrschaft anderer Länder. Vor dem Beginn des Ersten Weltkriegs war Palästina ein Teil des Osmanischen Reiches.<br />
<br />
Gegen Ende des Krieges besiegten die Briten unter General Edmund Allenby die osmanischen, deutschen und österreich-ungarischen Truppen in Palästina und besetzten Palästina und den Irak. 1916 vereinbarten Großbritannien und Frankreich, dass Großbritannien das britische Mandat Mesopotamien auf dem Gebiet des heutigen Irak sowie das <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6lkerbundsmandat_f%C3%BCr_Pal%C3%A4stina" target="_blank">Völkerbundsmandat für Palästina</a> - <i>dem südlichen Teil der osmanischen Provinz Syrien</i> - zugesprochen werden würde würde (heute Syrien, Israel/Palästina und Jordanien). Mit dem Völkerbundmandat für Syrien und Libanon sollte Frankreich den Rest des osmanischen Syriens (das Staatsgebiet des heutigen Syrien, den Libanon und <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Hatay_(Provinz)" target="_blank">Hatay</a>) kontrollieren.<br />
<br />
Um den Überlebenden des Holocausts und den von Verfolgungen betroffenen Juden in der Diaspora eine neue Heimat zu geben, gab es in Großbritanien gegen Ende des Zweiten Weltkriegs Überlegungen bezüglich einer Teilung des des Mandatsgebietes in einen arabischen und einen jüdischen Teil. Hinzu kam, dass Großbritanien infolge des Krieges finanziell nicht mehr in der Lage war, das das Mandatsgebiet zu kontrollieren, weshalb es das Mandat an die Vereinten Nationen übergab.<br />
<br />
Am 29. November 1947 beschloss die Generalversammlung der Vereinten Nationen mit einer Zweidrittelmehrheit den durch die <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/UNSCOP" target="_blank">UNSCOP</a> vorgeschlagenen Teilungsplan, der Westpalästina in einen jüdischen und einen arabischen Staat teilte. Die arabischen Mitglieder der UNO und die Palästinenser stimmten dagegen. Die Teilung Palästinas, die Unterdrückung der Palästinenser, <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Nahostkonflikt" target="_blank">die Kriege und die bis heute andauernde Gewalt</a> in den darauf folgenden sieben Jahrzehnten, sowie die Vertreibung vieler der Palästinenser aus ihrer Heimat haben - <i>rückblickend betrachtet</i> - ihren Ursprung in der Kolonialzeit und in den Folgen der beiden Weltkriege.<br />
<br />
Von den menschlichen Schicksalen, die sich hinter meiner Kurzfassung der Geschichte der Palestinenser und der Juden im heutigen Israel verbergen, erzählt Michelle Cohen Corasanti in ihrem Buch <a href="https://www.fischerverlage.de/buch/der_junge_der_vom_frieden_traeumte/9783596032839" target="_blank">"Der Junge, der vom Frieden träumte"</a>, das ich in diesem Jahr von meiner Tochter zum Geburtstag bekommen habe. Frieden und eine Lösung für den Wunsch der Palästinenser nach einem eigenen Staat wird es nur geben, wenn die Menschen aufeinander zugehen und lernen, sich gegenseitig Vertrauen zu schenken. Die Entscheidung Herrn Trumps (USA, Präsident), Jerusalem als ungeteilte Hauptstadt Israels anzuerkennen, wird jedoch mit Sicherheit nicht dazu beitragen, dass die Regierung Israels und die Regierung der Palästinenser im Gazastreifen sich näher kommen - <i>und sie wird die Gewalt in Israel und Palästina nicht beenden</i>. <br />
<br />
In diese Welt würde der kleine Jesus hineingeboren werden, wenn er erst heute zur Welt gekommen wäre. Aber auch sonst unterscheiden sich die Gesellschaften in den heutigen von der Globalisierung geprägten Ländern wesentlich von der Welt vor 2000 Jahren. Damals - <i>so steht es zumindest in der Bibel</i> - haben sich die Menschen nichts dabei gedacht, dass Gott einen Engel zu ihnen schickte, der ihnen die Geburt seines Sohnes verkündete. Sie zogen vor die Tore Bethlehems, wo sie den kleinen Jesus in Windeln gewickelt in der Krippe eines Stalls vorfanden.<br />
<br />
Was heute passieren würde, wenn die Behörden davon erfahren würden, erzählt die folgende Geschichte eines unbekannten Autors, die meine Tochter in einer Zeitung entdeckt hat:<br />
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<span style="font-size: large;"><b>Säugling in Stall gefunden</b></span><br />
<b>Polizei und Jugendamt ermitteln</b><br />
Schreiner aus Nazareth und unmündige Mutter vorläufig festgenommen<br />
<br />
<b>BETHLEHEM, JUDÄA, dpa - In den frühen Morgenstunden wurden die Behörden von einem besorgten Bürger alarmiert. Er hatte eine junge Familie entdeckt, die in einem Stall haust. Bei Ankunft fanden die Beamten des Sozialdienstes, die durch Polizeibeamte unterstützt wurden, einen Säugling, der von seiner erst 14-jährigen Mutter, einer gewissen Maria H. aus Nazareth, in Stoffstreifen gewickelt in eine Futterkrippe gelegt worden war.</b><br />
<br />
Bei der Festnahme von Mutter und Kind versuchte ein Mann, der später als Joseph H., ebenfalls aus Nazareth identifiziert wurde, die Sozialarbeiter abzuhalten. Joseph, unterstützt von anwesenden Hirten, sowie drei unidentifizierten Ausländern, wollte die Mitnahme des Kindes unterbinden, wurde aber von der Polizei daran gehindert.<br />
<br />
Festgenommen wurden auch die drei Ausländer, die sich als "weise Männer" eines östlichen Landes bezeichneten. Sowohl das Innenministerium als auch der Zoll sind auf der Suche nach Hinweisen über die Herkunft dieser drei Männer, die sich anscheinend illegal im Land aufhalten. Ein Sprecher der Polizei teilte mit, dass sie keinerlei Identifikation bei sich trugen, aber in Besitz von Gold, sowie von einigen möglicherweise verbotenen Substanzen waren. Sie widersetzten sich der Festnahme und behaupteten, Gott habe ihnen angetragen, sofort nach Hause zu gehen und jeden Kontakt mit offiziellen Stellen zu vermeiden. Die mitgeführten Chemikalien wurden zur weiteren Untersuchung in das Kriminallabor geschickt.<br />
<br />
Der Aufenthaltsort des Säuglings wird bis auf weiteres nicht bekannt gegeben. Eine schnelle Klärung des ganzen Falls scheint sehr zweifelhaft. Auf Rückfragen teilte eine Mitarbeiterin des Sozialamts mit: "Der Vater ist mittleren Alters und die Mutter ist definitiv noch nicht volljährig. Wir prüfen gerade mit den Behörden in Nazareth, in welcher Beziehung die beiden zueinander stehen."<br />
<br />
Maria ist im Kreiskrankenhaus in Bethlehem zur medizinischen und psychiatrischen Untersuchungen. Sie kann mit einer Anklage rechnen. Weil sie behauptet, sie wäre noch Jungfrau und der Säugling stamme von Gott, wird ihr geistiger Zustand näher unter die Lupe genommen. ln einer offiziellen Mitteilung des Leiters der Psychiatrie steht: "Mir steht nicht zu, den Leuten zu sagen, was sie glauben sollen, aber wenn dieser Glaube dazu führt, dass - wie in diesem Fall - ein Neugeborenes gefährdet wird, muss man diese Leute als gefährlich einstufen. Die Tatsache, dass Drogen, die vermutlich von den anwesenden Ausländern verteilt wurden, vor Ort waren, trägt nicht dazu bei, Vertrauen zu erwecken. Ich bin mir jedoch sicher, dass alle Beteiligten mit der nötigen Behandlung in ein paar Jahren wieder normale Mitglieder unserer Gesellschaft werden können."<br />
<br />
Zu guter Letzt erreicht uns noch diese lnfo: Die anwesenden Hirten behaupteten übereinstimmend, dass ihnen ein großer Mann in einem weißen Nachthemd mit Flügeln (!) auf dem Rücken befohlen hätte, den Stall aufzusuchen und das Neugeborene zu seinem Geburtstag hoch leben zu lassen. Dazu meinte ein Sprecher der Drogenfahndung: "Das ist so ziemlich die dümmste Ausrede vollgekiffter Junkies, die ich je gehört habe."<br />
<br />
<i>Autor: unbekannt</i></blockquote>
<br />
<br />
Vielleicht wäre es Maria und Josef gelungen, aus dem Gefängnis zu entkommen, Jesus aus den Fängen des Jugendamts zu befreien und nach Ägypten zu fliehen. Vielleicht würde Jesus an einem sicheren Ort heranwachsen - und vielleicht würde er den Menschen den Frieden bringen, der ihnen vor 2000 Jahren verkündet wurde ...<br />
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<b>Ich wünsche allen Lesern ein Leben in Frieden<br />
- und allen Christen ein frohes Weihnachtsfest.</b></blockquote>
<br />
<br />
<br />
<span style="font-size: x-small;">(Quellen: <a href="https://www.fischerverlage.de/buch/der_junge_der_vom_frieden_traeumte/9783596032839" target="_blank">Der Junge, der vom Frieden träumte</a> - S. Fischer Verlag, Wikipedia )</span>juwihttp://www.blogger.com/profile/14407690463752855546noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7099865288735034993.post-39775673987117996642017-12-02T06:50:00.001+01:002017-12-02T06:50:50.310+01:00Glyphosat: So isser, der Schmidt!<div style="text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" height="236" src="https://www.youtube.com/embed/PRsP_Plj5R4?rel=0&showinfo=0" width="420"></iframe><br /></div>
<div style="text-align: center;">
<i><span style="font-size: x-small;"><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Monsanto,_mit_Gift_und_Genen" target="_blank">Monsanto - mit Gift und Genen</a> (Dokumentarfilm von <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Marie-Monique_Robin" target="_blank">Marie-Monique Robin</a>)</span></i></div>
<div style="text-align: center;">
<i><span style="font-size: x-small;">ARTE Dokumentation vom <a href="http://future.arte.tv/de/monsanto-mit-gift-und-genen" target="_blank">30.09.2015</a></span></i></div>
<br />
<b>Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat das Pflanzenvernichtungsmittel Glyphosat als "wahrscheinlich krebserregend für Menschen" eingestuft. Am 27.11.2017 wurde über die Verlängerung der Zulassung für Glyphosat in den Mitgliedsländern der Europäischen Union abgestimmt.</b><br />
<br />
Das in Deutschland zuständige <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesinstitut_f%C3%BCr_Risikobewertung" target="_blank">"Bundesamt für Risikobewertung"</a> (<a href="http://www.bfr.bund.de/de/start.html" target="_blank">BfR</a>) und <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ische_Beh%C3%B6rde_f%C3%BCr_Lebensmittelsicherheit" target="_blank">"Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit"</a> (<a href="http://www.efsa.europa.eu/de/" target="_blank">EFSA</a>, "European Food Safety Authority") halten Glyphosat für unbedenklich und verlassen sich dabei auf die Aussagen der Chemie-Industrie. So beruht die Einschätzung der EFSA, die krebserregende Wirkung von Glyphosat sei beim Menschen "unwahrscheinlich", nach eigenen Angaben darauf, dass sie <a href="https://stopglyphosate.org/wp-content/uploads/2017/04/Annex-DE.pdf" target="_blank">nicht veröffentlichte Industriestudien einbezogen</a> hatte, die den IARC-Experten nicht zugänglich gewesen seien. Im Umkehrschluss heißt das: Hätte die EBL allein auf Grundlage der Datenlage unabhängiger Organisationen entschieden, hätte ihre Einschättzung wahrscheinlich anders ausfallen müssen.<br />
<br />
Nebenbei bemerkt:<br />
Mit ihrer Einschätzung, eine krebserregende Wirkung von Glyphosat beim Menschen sei "nicht wahrscheinlich", belegt die EFSA nicht die Aussage der IARC, dass Glyphosat "wahrscheinlich krebserregend für Menschen" ist. Sie stellt lediglich eine ihr genehmere Wahrscheinlichkeit einer ihr eher ungenehmeren Wahrscheinlichkeit gegenüber.<br />
<br />
Die Kritik an der mangelhaften Unabhängigkeit der EFSA ist nicht neu. In ihrem Artikel <i>"Abhängige Kontrolleure: Wie die europäische Lebensmittelaufsicht EFSA von der Industrie beeinflusst wird – zu Lasten der Verbraucher"</i> schrieb die Süddeutsche Zeitung am <a href="http://mariannefalck.de/wp-content/uploads/2014/01/Abha%CC%88ngige-Kontrolleure-Su%CC%88ddeutsche-Zeitung-271011.pdf" target="_blank">27.10.2011</a>, führende Mitarbeiter der EFSA würden eng mit der Industrie zusammenarbeiten. Sie seien für große Lebensmittelunternehmen wie Nestlé, Kraft Foods oder Unilever tätig, die sie andererseits kontrollieren sollten. Dadurch sei die Unabhängigkeit der Behörde stark gefährdet.<br />
<br />
Aktuell hatte die britische Zeitung "The Guardian" der EFSA am <a href="https://www.theguardian.com/environment/2017/sep/15/eu-report-on-weedkiller-safety-copied-text-from-monsanto-study" target="_blank">15.09.2017</a> vorgeworfen, Texte des Glyphosat-Herstellers Monsanto in ihrem eigenen Unbedenklichkeits-Gutachten verwendet zu haben. Diesen Vorwurf hatte die EU-Kommission wohl nicht auf ihrer Behörde sitzen lassen wollen. Mit dem Argument, zuvor habe bereits die Deutsche Bundesregierung in ihrer Rolle als Berichterstatterin Textbausteine von Monsanto kopiert, versuchte sie die Kritik an der EFSA zu entkräften.<br />
<br />
Ein schwacher Versuch: Denn erstens ist das schon schlimm genug, passt zweitens genau ins Bild und ist drittens leider auch nichts wirklich Neues. So hatte beispielsweise das ZDF-Magazin "Zoom" das BfR in seinem Filmbeitrag <a href="https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzoom/das-stille-gift-100.html" target="_blank">"Das stille Gift"</a> vom 08.05.2013 kritisiert: Das Institut beurteile Pestizide wie Glyphosat nicht mit Hilfe unabhängiger Experten. Den Bewertungen des BfR lägen keine unabhängigen Studien, sondern überwiegend von Herstellern wie Monsanto selbst in Auftrag gegebene Studien, sowie Studien unbekannter Herkunft ohne Angaben zu den Autoren zugrunde. Im Jahr zuvor hatten auch die Nichtregierungsorganisationen <a href="https://www.testbiotech.org/sites/default/files/Testbiotech_Schlecht_Beraten_3.pdf" target="_blank">"Testbiotech"</a>, "Corporate Europe Observatory" (<a href="https://corporateeurope.org/sites/default/files/publications/conflicts_on_the_menu_final_0.pdf" target="_blank">CEO</a>) und <a href="https://www.lobbycontrol.de/2015/12/glyphosat-zulassungsprozess-fuer-pestizide-muss-auf-den-pruefstand/" target="_blank">LobbyControl</a> dem BfR und der EFSA mangelnde Unabhängigkeit und Interessenskonflikte vorgeworfen. Darüber berichtete u.a. der Spiegel in seiner Online Ausgabe vom <a href="http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/genfood-lobby-beraet-bundesforschungsinstitute-a-835211.html" target="_blank">25.05.2012</a>.<br />
<br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b>Affront gegen den Koalitionspartner ...</b></span><br />
<br />
<div style="text-align: center;">
<iframe allow="encrypted-media" allowfullscreen="" frameborder="0" gesture="media" height="236" src="https://www.youtube.com/embed/DvXxfsn6HfE?rel=0&showinfo=0" width="420"></iframe><br /></div>
<div style="text-align: center;">
<i><span style="font-size: x-small;">So isser, der Schmidt!<br />(Ausschnitte aus der Tagesschau und den Tagesthemen von 27. & 28.11.2017)</span></i></div>
<br />
Für die SPD, in persona Frau Hendriks (SPD, Bundesumweltministerin), stehen die Risiken für den Menschen und die Erhaltung der Artenvielfalt im Vordergrund. Unter anderem sieht sie im weit verbreiteten Einsatz von Glyphosat (und anderen Herbiziden und Pestiziden) in der Landwirtschaft eine Ursache <a href="http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/insektensterben-80-prozent-weniger-insekten-als-1982-a-1157898.html" target="_blank">für den dramatischen Rückgang vieler Insektenarten</a>. Die Unionsparteien, in persona Herr Schmidt (CSU, Bundeslandwirtschaftminister), sehen keinerlei Risiken im Zusammenhang mit dem massiven Einsatz des Breitband Pflanzenvernichters in der Landwirtschaft. Der <a href="http://www.bund-rvso.de/insektensterben-gift-neonicotinoide.html" target="_blank">BUND</a> und die <a href="https://doi.org/10.1371/journal.pone.0185809">Studie</a> eines internationalen Konsortiums mit Wissenschaftlern aus den Niederlanden, Deustchland und Großbritanien, die am 18.10.2017 in der internationalen Online-Fachzeitschrift <a href="http://journals.plos.org/plosone/" target="_blank">"PLOS ONE"</a> der "Public Library of Science (<a href="https://www.plos.org/" target="_blank">PLOS</a>)" veröffentlicht wurde, vermitteln ein anderes Bild.<br />
<br />
Aufgrund der gegensätzlichen Standpunkte des SPD geführten Bundesumweltministeriums und des CSU geführten Landwirtschaftsministeriums hatte sich Deutschland in Abstimmungen über die Verlängerung der Zulassung von Glyphosat in der EU bisher immer enthalten. Das führte immer zu einem Patt, so dass die Zulassung, die Anfang Dember 2017 ausgelaufen wäre, bisher nicht verlängert werden konnte.<br />
<br />
Am 27.11.2017 stimmte Herr Schmidt plötzlich für die weitere Zulassung von Glyphosat. Der Alleingang des deutschen Bundeslandwirtschaftministers war entscheidend: Allein aufgrund der Entscheidung Herrn Schmidts, mit der er die Geschäftsordnung der Bundesregierung und eindeutige Verabredungen innerhalb der Großen Koalition einfach ignoriert hat, darf das Pflanzenvernichtungsmittel nun <u>für weitere fünf Jahre</u> in der EU verkauft und eingesetzt werden.<br />
<br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b>... und mehr als eine Million Europäer</b></span><br />
<br />
Die Entscheidung Herrn Schmidts ist nicht nur ein Affront gegen den Regierungspartner in der geschäftsführenden Großen Koalition. Unter anderem ignoriert er damit auch die mehr als 1,3 Million Menschen, die sich im Rahmen der Europäischen Bürgerinitiative (EBI) <a href="https://stopglyphosate.org/de/" target="_blank">"Stop Glyphosate"</a> für ein Verbot des Pflanzenvernichtungsmittels einsetzen. Die EBI hat darüberhinaus <a href="https://stopglyphosate.org/wp-content/uploads/2017/04/Annex-DE.pdf" target="_blank">weitere EU-weite Maßnahmen</a> zum Schutz der Menschen und der Umwelt vor der Belastung durch giftige Chemiekalien zum Ziel. Im Einzelnen fordert sie die Europäische Kommission auf, die EU-Mitgliedsstaaten zu ersuchen:<br />
<ol>
<li>Auf Glyphosat basierende Herbizide zu verbieten, die in direktem Zusammenhang mit Krebserkrankungen beim Menschen stehen und die Ökosysteme schädige</li>
<li>Sicherzustellen, dass die für die offizielle Genehmigung innerhalb der EU notwendige, wissenschaftliche Beurteilung von Pestiziden ausschließlich auf publizierten Studien basiert, welche von zuständigen Behörden in Auftrag gegeben wurden und nicht von der Pestizidindustrie</li>
<li>EU-weite, obligatorische Reduktionsziele für den Einsatz von Pestiziden festzulegen, um das mittelfristige Ziel einer pestizidfreien Zukunft zu erreichen</li>
</ol>
<br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b>In der EU gilt das Vorsorgeprinzip - eigentlich</b></span><br />
<br />
<div style="text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" height="236" src="https://www.youtube.com/embed/-S1mp5qJ45M?rel=0&showinfo=0" width="420"></iframe><br /></div>
<div style="text-align: center;">
<i><span style="font-size: x-small;">"Glyphosat - Pflanzenkiller unter Beobachtung" (</span></i><i><span style="font-size: x-small;"><i><span style="font-size: x-small;">ZDF </span></i>heuteplus vom <a href="https://www.zdf.de/nachrichten/heute-plus/gv-glyphosat-100.html" target="_blank">28.11.2017</a>)</span></i></div>
<br />
Wenn <i>unabhängige Untersuchungen</i> zu dem Ergebenis kommen, dass Glyphosat <i>krebserregend sein könnte</i>, dann gebietet es nach meinem Verständnis <i>das (eigentlich) in der EU geltende Vorsorgeprinzip</i>, Glyphosat allein aufgrund des Verdachtsmoments solange nicht zuzulassen, bis dessen <i>Unbedenklichkeit eindeutig erwiesen</i> ist. Aufgrund der Nähe zur Industrie bestehen bezüglich der <i>Unabhängigkeit des BfR und der EFSA ernsthafte Zweifel</i>. Zudem verbietet die EU-<a href="http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2009:309:0001:0050:DE:PDF" target="_blank">Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 (Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln)</a> - <i>basierend auf Kriterien der IARC</i> - den Gebrauch von Herbiziden und Pestiziden, wenn auf Grundlage von Tierversuchen ausreichend Belege dafür vorliegen, dass diese Substanzen Krebs verursachen können.<br />
<br />
Das trifft auf Glyphosat zu. Belegt wird das unter anderem durch die Ergebnisse aus fünf Studien an Mäusen, die im Zeitraum von 1983 bis 2009 veröffentlicht wurden. Zumindest seit 2013 hatte auch das BfR Kenntnis von diesen Studien. Auf Grundlage von fünf Versuchsreihen an Mäusen hatte es Glyphosat damals als "weitgehend unbedenklich" eingestuft. Nachdem es angeblich in nur einer dieser Versuchsreihen signifikante Häufungen von Lymphdrüsenkrebs erkannt hatte, bezeichnete das BfR diese Studie als nicht relevant - <i>weil die vier anderen Studien angeblich keine kanzerogenen Effekte gezeigt hätten.</i><br />
<br />
Dazu schreibt die Süddeutsche Zeitung in einem Artikel in ihrer der Online Ausgabe vom <a href="http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/populaeres-pflanzengift-pruefer-uebersahen-risiken-bei-glyphosat-1.2711906" target="_blank">29.10.2015</a>, das BfR habe in einem bis dahin geheim gehaltenen Bericht an die europäische Kontrollbehörde EFSA einräumen müssen, dass es <i>Hinweise auf deutlich erhöhte Krebsraten</i> in einer ganzen Reihe von Tierstudien <i>"übersehen"</i> hatte. In seinem Bericht nehme das BfR Stellung zu der von der IARC im Frühjahr 2015 veröffentichten Aussage, Glyphosat habe sich als <i>"sicher krebserregend bei Tieren"</i> erwiesen und sei "wahrscheinlich krebserregend für Menschen".<br />
<br />
Insgesamt würden sieben <i>als aussagekräftig angesehene Langzeitexperimente</i> an Ratten und <i>fünf an Mäusen</i> existieren. Nachdem das BfR diese Studien bis dahin größtenteils anders bewertet hatte, habe es 2015 <i>in genau den fünf Studien</i> an Mäusen deutliche Hinweise auf eine krebserregende Wirkung bei Tieren erkannt, die es bis dahin nicht berücksichtigt hatte. In dem Artikel der Süddeutschen Zeitung heißt es in einer Zusammenfassung zu den Ergebnissen der Studien an Mäusen mit Häufungen von Tumoren unter Glyphosateinfluss wörtlich (<a href="http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/populaeres-pflanzengift-pruefer-uebersahen-risiken-bei-glyphosat-1.2711906" target="_blank">Zitat</a>):<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>.. Fünf Studien an Mäusen, die zwischen 1983 und 2009 fertig gestellt wurden, hat das BfR als aussagekräftig (valide) eingestuft und in seine Glyphosat-Bewertungen einbezogen. In der ersten Version des Neu-Bewertungsberichts, datierend vom 18.12.2013, wies das BfR aber nur hinsichtlich einer dieser Studien auf statistisch signifikante Häufungen von Lymphdrüsenkrebs hin. Das war ein Langzeit-Experiment aus dem Jahr 2001 an Swiss Albino Mäusen. Jetzt dagegen, nachdem die internationale Krebsforschungsagentur der WHO in Lyon (IARC) ihre Feststellung veröffentlichte, dass sich Glyphosat als sicher krebserregend bei Tieren erwies ("sufficient evidence"), muss das BfR eingestehen: Auch in allen anderen Studien an Mäusen fanden sich statistisch signifikante Häufungen von Tumoren unter Glyphosateinfluss. Und zwar</i><br />
<ol>
<li><i>in einer Studie aus dem Jahr 1983 an CD-1 Mäusen:<br />
Nierentumoren</i></li>
<li><i>in einer Studie aus dem Jahr 1993 an CD-1 Mäusen:<br />
Krebs der Blutgefäße (Hämangiosarkome)</i></li>
<li><i>in einer Studie aus dem Jahr 1997 an CD-1 Mäusen:<br />
Lymphdrüsenkrebs, Nierentumoren und Krebs der Blutgefäße (Hämangiosarkome)</i></li>
<li><i>in der oben genannten Studie aus dem Jahr 2001 an Swiss Albino Mäusen: zusätzlich zu Lymphdrüsenkrebs auch Nierentumoren</i></li>
<li><i>in einer Studie aus dem Jahr 2009 an CD-1 Mäusen:<br />
Lymphdrüsenkrebs ..</i></li>
</ol>
</blockquote>
<br />
Diese Angaben finden sich in der vom MDR veröffentlichten <a href="http://www.mdr.de/investigativ/rueckblick/fakt/fakt-glyphosat-bfr-bewertung100.html" target="_blank"><i>Stellungnahme des BfR zur IARC-Bewertung von Glyphosat</i></a> (engl., Seite 37 ff) und in der deutschsprachigen <a href="http://www.mdr.de/investigativ/rueckblick/fakt/fakt-glyphosat-bfr-bewertung-zf100.html" target="_blank">Zusammenfassung</a>. Schon deshalb hätte die EU-Zulassung von Glyphosat längst zurückgenommen werden müssen - eigentlich:<br />
<ul>
<li><b>Statt dessen wurde sie jetzt erneut verlängert!</b></li>
</ul>
<br />
Untersuchungsergebnisse des US amerikanischen Herstellers Monsanto sind alles andere als unabhängig und somit keinesfalls glaubwürdig. Wer Glyphosat mit dem Hinweis darauf zulässt, dass Monsanto seinen Pflanzenvernichter als harmlos bezeichnet, macht sich selbst unglaubwürdig und setzt sich dem Verdacht aus, dass ihm die Interessen eines global operierenden Konzerns, der seit Jahrzehnten ein weltweites Monopol auf sein erbgutverändertes Saatgut von Nahrungspflanzen anstrebt, die gegen Glyphosat resistent sind, mehr am Herzen liegen, als das Wohlergehen der Menschen und eine intakte Umwelt im eigenen Land. Hinzu kommt, dass der deutsche Chemie-Konzern Bayer, der ähnliche Ziele verfolgt, seit einiger Zeit die Übernahme des "Monsanto"-Konzerns anstrebt.<br />
<br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b>Einfach nur ungeschickt?</b></span><br />
<br />
Mit seinem Stimmverhalten hat Herr Schmidt nicht nur <a href="https://www.zdf.de/nachrichten/heute/streit-um-glyphosat-hendricks-wirft-schmidt-vertrauensbruch-vor-100.html" target="_blank">die SPD gegen sich aufgebracht</a>, mit der neben der CDU <i>auch seine Partei</i> gerade über eine Neuauflage einer Großen Koalition sprechen will - <i>wie ungeschickt ist das denn?</i> - sondern auch Frau Merkel, von der er sich <a href="http://www.tagesschau.de/inland/glyphosat-schmidt-merkel-103~_origin-6d452066-f036-4b26-a35b-b9eac1692c78.html" target="_blank">eine Rüge für sein Verhalten</a> eingehandelt hat. Aus meiner Sicht wäre darüber hinaus ein Wechsel an der Spitze des Bundeslandwirtschaftsministeriums fällig gewesen.<br />
<br />
Als Grund für sein Abstimmungsverhalten führte Herr Schmidt an, die EU-Kommission hätte "sich ohnehin für die Verlängerung der Zulassung von Glyphosat entschieden" - selbst wenn er gegen die Verlängerung der Zulassung gestimmt hätte.<br />
<br />
Wenn der Herr Schmidt aber tatsächlich ein solch begnadeter Hellseher sein sollte, dass er das zweifelsfrei vorhersehen kann, dann wäre seine Zustimmung deutlich mehr als <i>"einfach nur ungeschickt"</i> gewesen. Er hätte sein Ziel dann nämlich - <i>ohne sich selbst angreifbar zu machen</i> - viel einfacher erreichen können. Da bleibt nur die Vermutung, dass er sich bezüglich der möglichen Entscheidung der EU-Kommission wohl doch nicht ganz so sicher gewesen sein dürfte.<br />
<br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b>Gegenleistung für Zustimmung?</b></span><br />
<br />
Einem Bericht der "Rheinischen Post" zufolge meint Herr Schmidt, im Gegenzug für seine Zustimmung eine "Stärkung der Rolle von Biodiversität und Tierschutz" und eine weitere Aufklärung im Hinblick auf die gesundheitlichen Gefahren für den Menschen ereicht zu haben - frei nach dem Motto: <i>"Eine Hand wäscht die andere"</i>.<br />
<br />
Da stellt sich mir spontan die Frage, wie Herr Schmidt mithilfe des Einsatzes von Glyphosat die "Rolle von Biodiversität und Tierschutz" zu stärken gedenkt. Glyphosat ist ein Breitbandherbizid und tötet - <i>mit Ausnahme von entsprechend gentechnisch veränderten Pflanzen</i> - ausnahmslos alles pflanzliche Leben. Mit der Biodiversität auf dem Acker ist es dann schnell vorbei!<br />
<br />
Und was die "weitere Aufklärung im Hinblick auf die gesundheitlichen Gefahren für den Menschen" angeht, gibt es die bereits genannte Studie der IARC, derzufolge Glyphosat "wahrscheinlich krebserregend für Menschen" ist. Was gibt es da noch <i>'weiter aufzuklären'</i>? Etwa, dass Glyphosat doch nicht krebserregend ist? Weil von den Herstellern des Pflanzenvernichtungsmittels in Auftrag gegebene Studien <i>"eher nicht"</i> davon ausgehen, dass Glyphosat beim Menschen Krebs auslösen kann?<br />
<br />
<i>So wie ich das sehe ist die eine schmutzige Hand bei dem Versuch, sich von der anderen schnutzigen Hand waschen zu lassen, eher noch ein bisschen schmutziger geworden.</i><br />
<br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b>Empfehlungen für den Schutz privater Nutzer ...</b></span><br />
<br />
<div style="text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" height="236" src="https://www.youtube.com/embed/VsdMa9PCCcU?rel=0&showinfo=0" width="420"></iframe><br /></div>
<div style="text-align: center;">
<i><span style="font-size: x-small;">Das stille Gift - Wenn Pestizide krank machen (ZDF-Magazin "Zoom" vom <a href="https://youtu.be/VsdMa9PCCcU" target="_blank">08.05.2013</a>)</span></i></div>
<br />
Der Schutz von professionellen Anwendern für den Umgang mit Glyphosat war bereits Bestandteil der Empfehlungen der EU. Der "Intervention" Herrn Schmidts ist es zu verdanken, dass der entsprechende Text jetzt auf den Schutz "privater Nutzer" ausgeweitet wurde. Jedes einzelne Mitgliedsland <i>kann</i> nun auch Schutzmaßnahmen für Privatnutzer empfehlen - <i>muss es aber nicht.</i> Trotzdem stellt sich die Frage, warum Empfehlungen für den Schutz "privater Nutzer" plötzlich so wichtig sein sollten, dass Herr Schmidt das einerseits als Verhandlungserfolg zu verkaufen versucht, andererseits den Umgang mit Glyphosat aber weiterhin als unbedenklich darstellt. - Einer Information auf einer Internetseite des BUND zufolge steht Glyphosat außerdem <a href="https://www.bund.net/umweltgifte/glyphosat/" target="_blank">im Verdacht, ungeborenes Leben zu schädigen</a>. Welche Folgen der Einsatz von Glyphosat insbesondere auch diesbezüglich haben kann, ist in der Dokumentation <i>"Das stille Gift - Wenn Pestizide krank machen"</i> des ZDF-Magazins "Zoom" zu sehen.<br />
<br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b>... und die Erhaltung der Artenvielfalt</b></span><br />
<br />
Der zweite "Erfolg" Herrn Schmidts besteht darin, dass in den Anhang zur Zulassungsverlängerung ein Satz aufgenommen wurde, der die Mitgliedsländer auffordert, doch bitte besonders darauf achten, dass sie die Artenvielfalt nicht gefährden. Im Umkehrschluss hätte demzufolge also jedes Mitgliedsland der EU das Recht, den Einsatz von Glyphosat in einzelnen Regionen einzuschränken, wenn es dort die Artenvielfalt gefährdet sähe. <i>Kein Mitgliedsland der EU verstößt jedoch gegen europäisches Recht, wenn es den umfassenden Einsatz von Glyphosat weiterhin zulässt, ohne auf die Gefährdung der Artenvielfalt Rücksicht zu nehmen.</i><br />
<br />
Einen wirklichen Erfolg für die "Rolle von Biodiversität und Tierschutz" und den Schutz "privater Nutzer" hätte Herr Schmidt verbuchen können, wenn er - <i>wie es die Geschäftsordnung der Großen Koalition in diesem Fall ausdrücklich vorsieht</i> - gegen die Zulassungsverlängerung für den Pflanzenvernichter gestimmt hätte. Wenn die EU-Kommission die weitere Zulassung dann tatsächlich erteilt hätte, dann hätte sie sich damit über die Entscheidung des Europäischen Parlaments und die Forderungen der erwähnten EBI hinweggesetzt.<br />
<br />
Das wäre dann nicht zum ersten Mal der Fall gewesen. Auch diese Ignoranz der EU-Kommission gegenüber den Sorgen und Wünschen der Zivilgesellschaft zugunsten einzelner Konzerne und Lobbies war einer der Auslöser für den Brexit. Angesichts des zunehmenden politischen Gewichts europafeindlicher Nationalisten und Populisten wäre eine erneute alleinherrliche Entscheidung der Kommission also mindestens ebenso ungeschickt gewesen, wie diejenige des geschäftsführenden Bundeslandwirtschaftsministers.<br />
<br />
Herr Schmidt hat also - <i>salopp gesagt</i> - die Drecksarbeit der EU-Kommission erledigt. Die kann sich jetzt bezüglich der Verlängerung der Zulassung für Glyphosat um weitere fünf Jahre nämlich bequem zurücklehnen:<br />
<ul>
<li><b>Deutschland wollte es doch so!</b></li>
</ul>
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>".. Ich fühle mich verpflichtet, in der Bundesregierung die Dinge zu entscheiden, die zur Entscheidung anstehen und - äh - so isser, der Schmidt."</i> </blockquote>
<blockquote class="tr_bq">
<i>
</i>
<span style="font-size: x-small;"><a href="http://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/ts-22931.html" target="_blank">Christian Schmidt</a> am 27.11.2017 in der Tagesschau</span></blockquote>
<br />
<br />
<hr />
<u>Anmerkung:</u><br />
<br />
Wer oder was es ist, dem "der Schmidt" sich verpflichtet fühlt, wenn er "in der Bundesregierung die Dinge entscheidet, die zur Entscheidung anstehen", geht aus seinem Statement in der Tagesschau leider nicht hervor. Eigentlich hätte er sich in dieser Angelegenheit jedenfalls der Geschäftsordnung der Bundesregierung verpflichtet fühlen müssen. Demzufolge hätte er eben dieses zur Entscheidung anstehende "Ding" genau entgegengesetzt entscheiden müssen - <i>hat er aber nicht!</i><br /><br />Und: Wenn es denn tatsächlich so ist, 'dasser so is, der Schmidt', dann wäre er für jede künftige politische oder sonstige Zusammenarbeit ein unkalkulierbares Risiko: Er sollte deshalb seinen Hut nehmen und zurücktreten - endgültig! ...<br />
<br />
Welche Sprengkraft die Entscheidung Herrn Schmidts in sich birgt zeigen Drohungen gegen Leib und Leben, die auf seiner Facebook-Seite eingegangen sind. Darüber berichteten am 29.11.2017 mehrer Zeitungen. Angesichts der deutlichen Hinweise auf die kanzerogene Wirkung von Glyphosat bin auch ich wütend über die fünfjährige Verlängerung der Zulassung. <a href="http://www.nordbayern.de/politik/glyphosat-hass-morddrohungen-gegen-minister-schmidt-1.6936626?tabParam=rating" target="_blank">Morddrohungen gegen den Minister</a> (und - <i>wie es auf der Internetseite "Nordbayern" heißt</i> - seine Familie!) gehen jedoch eindeutig zu weit! Die Bedrohung des Lebens eines Politikers, der Meinungen vertitt und Entscheidungen trifft, die den eigenen Ansichten und Standpunkten widersprechen, ist kein Mittel der politischen Auseinandersetzung in einem demokratischen Rechtsstaat.<br />
<br />
Große Hochachtung habe ich diesbezüglich vor der Haltung von Frau Hendricks. Auch sie hatte sich <a href="http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-11/glyphosat-barbara-hendricks-christian-schmidt" target="_blank">sichtlich erbost über das Vorgehen Herrn Schmidts</a> geäußert. Trotzdem hatte sie Medienberichten vom 29. und 30.11.2017 zufolge Herrn Schmidt ins Umweltministerium eingeladen, nachdem dieser mit den Morddrohungen konfrontiert worden war. Anschließend ließ sie wissen, dass der Dissens damit zwar nicht aus der Welt sei, sie sich aber mit Herrn Schmidt darüber einig sei, dass beide kollegial miteinander umgehen wollen.<br />
<br />
<br />
<br />
<span style="font-size: x-small;">(Quellen: Die Zeit vom <a href="http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-11/glyphosat-barbara-hendricks-christian-schmidt" target="_blank">30.11.2017</a>, Internetdienst "Nordbayern" der Nürnberger Nachrichten mit ihren Außenausgaben und der Nürnberger Zeitung/Nordbayerische Zeitung vom <a href="http://www.nordbayern.de/politik/glyphosat-hass-morddrohungen-gegen-minister-schmidt-1.6936626?tabParam=rating" target="_blank">29.11.2017</a>, Pfalz-Express vom <a href="http://www.pfalz-express.de/morddrohungen-gegen-schmidt-wegen-glyphosat-entscheidung/" target="_blank">29.11.2017</a>, Handelsblatt vom <a href="http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/glyphosat-votum-ohne-absprache-mit-merkel-so-isser-der-schmidt/20638832.html" target="_blank">28.11.2017</a>, Frankfurter Rundschau vom <a href="http://www.fr.de/politik/glyphosat-darf-der-schmidt-das-a-1396982" target="_blank">28.11.2017</a>, Tagesschau vom 28.11.2017 - <a href="http://www.tagesschau.de/inland/glyphosat-zulassung-schmidt-101.html" target="_blank">Bericht 1</a> und <a href="http://www.tagesschau.de/inland/glyphosat-schmidt-merkel-103~_origin-6d452066-f036-4b26-a35b-b9eac1692c78.html" target="_blank">Bericht 2</a> sowie ein Bericht vom <a href="http://www.tagesschau.de/ausland/glyphosat-verlaengert-105.html" target="_blank">27.11.2017</a>, ZDF heute vom <a href="https://www.zdf.de/nachrichten/heute/streit-um-glyphosat-hendricks-wirft-schmidt-vertrauensbruch-vor-100.html" target="_blank">27.11.2017</a>, BUND vom <a href="http://www.bund-rvso.de/insektensterben-gift-neonicotinoide.html" target="_blank">18.11.2017</a>, Studie "More than 75 percent decline over 27 years in total flying insect biomass in protected areas" vom <a href="https://doi.org/10.1371/journal.pone.0185809" target="_blank">18.10.2017</a>, 3sat "Schöne neue Landwirtschaft? - Die Bayer-Monsanto-Fusion" vom <a href="http://www.3sat.de/page/?source=/makro/doku/194667/index.html" target="_blank">06.10.2017</a>, Der Spiegel vom <a href="http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/insektensterben-80-prozent-weniger-insekten-als-1982-a-1157898.html" target="_blank">15.07.2017</a>, Die Zeit vom <a href="http://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2016-09/bayer-kauft-us-saatguthersteller-monsanto" target="_blank">14.09.2016</a>, LobbyControl vom <a href="https://www.lobbycontrol.de/2015/12/glyphosat-zulassungsprozess-fuer-pestizide-muss-auf-den-pruefstand/" target="_blank">02.12.2015</a>, Süddeutsche Zeitung vom <a href="http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/populaeres-pflanzengift-pruefer-uebersahen-risiken-bei-glyphosat-1.2711906" target="_blank">29.10.2015</a>, ZDF Magazin "Zoom" vom <a href="https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzoom/das-stille-gift-100.html" target="_blank">08.05.2013</a> - "Das stille Gift - wenn Pestizide krank machen", Süddeutsche Zeitung vom <a href="http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/gentechnik-in-lebensmitteln-wie-eine-lobby-die-kontrollbehoerden-unterwandert-1.1366416" target="_blank">25.05.2012</a>, Der Spiegel vom <a href="http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/genfood-lobby-beraet-bundesforschungsinstitute-a-835211.html" target="_blank">25.05.2012</a>, Testbiotech-Studie "Schlecht beraten: Gentechnik-Lobbyisten dominieren Expertengremium - Schwere Interessenkonflikte beim Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)" <a href="https://www.testbiotech.org/sites/default/files/Testbiotech_Schlecht_Beraten_3.pdf" target="_blank">vom Mai 2012</a>, "Corporate Europe Observatory - <a href="https://corporateeurope.org/" target="_blank">CEO</a>" und <a href="http://earthopensource.org/" target="_blank">"earthopensource"</a> - Bericht vom <a href="https://corporateeurope.org/sites/default/files/publications/conflicts_on_the_menu_final_0.pdf" target="_blank">Februar 2012</a>, Süddeutsche Zeitung vom <a href="http://mariannefalck.de/wp-content/uploads/2014/01/Abha%CC%88ngige-Kontrolleure-Su%CC%88ddeutsche-Zeitung-271011.pdf" target="_blank">27.10.2011</a>, Verordnung (EG) <a href="http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2009:309:0001:0050:DE:PDF" target="_blank">Nr. 1107/2009</a> über das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln vom 21.10.2009, EBI <a href="https://stopglyphosate.org/de/" target="_blank">"Stop Glyphosate"</a> - <a href="https://stopglyphosate.org/wp-content/uploads/2017/04/Annex-DE.pdf" target="_blank">Anex</a>, MDR Magazin "FAKT" vom <a href="http://www.mdr.de/investigativ/rueckblick/fakt/fakt-glyphosat-bfr-bewertung102.html" target="_blank">20.10.2015</a> (Zuletzt aktualisiert: 20. Juli 2017, 22:07 Uhr) und Stellungnahme des BfR zur TARC-Monographie über Glyphosat (Zusammenfassung, <a href="http://www.mdr.de/investigativ/rueckblick/fakt/fakt-glyphosat-bfr-bewertung-zf100-downloadFile.pdf" target="_blank">deutsch</a>) und komplett (<a href="http://www.mdr.de/investigativ/rueckblick/fakt/fakt-glyphosat-bfr-bewertung100-downloadFile.pdf" target="_blank">engl.</a>), Stellungnahme Prof. Dr. Eberhard Greiser vom <a href="https://www.bundestag.de/blob/389514/cd9d88f6ce705599636b0d76ed554fa9/stellungnahme_prof_greiser-data.pdf" target="_blank">28.09.2015</a>, BUND - <a href="https://www.bund.net/umweltgifte/glyphosat/" target="_blank">Was ist Glyphosat?</a>, Wikipedia - <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ische_Beh%C3%B6rde_f%C3%BCr_Lebensmittelsicherheit" target="_blank">EFSA</a> und <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesinstitut_f%C3%BCr_Risikobewertung" target="_blank">BfR</a> )</span>juwihttp://www.blogger.com/profile/14407690463752855546noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-7099865288735034993.post-25398154234809947042017-11-25T19:30:00.002+01:002017-11-25T19:30:55.499+01:00Minderheitsregierung: Nicht die schlechteste Option<b>Ich bin mir darüber im Klaren, dass meine Meinung möglicherweise nicht die der Mehrheit der Bundesbürger ist. Am 20.11.2017 veröffentlichte die ARD ihren <a href="http://www.tagesschau.de/inland/deutschlandtrend/index.html" target="_blank">"Deutschland Trend Extra"</a> zum Scheitern der "Jamaika"-Sondierungen. Demzufolge sprechen sich dreiundsechzig Prozent der Befragten für Neuwahlen aus. Nur neunundzwanzig Prozent würden - <i>ebenso wie ich</i> - einer Minderheitsregierung den Vorzug geben.</b><br />
<br />
Die Beschleunigung des Ausbaus der regenerativen Energiequellen und parallel dazu der schnelle Ausstieg aus der Stromerzeugung auf Grundlage der Verbrennung fossiler Energieträger, sowie die schnelle Einführung CO2-neutraler Antriebe für Kraftfahrzeuge hatten für meine Wahlentscheidung die höchste Priorität. Wenn die globale Erwärmung aufgrund des von den Menschen beschleunigten Klimawandels ungebremst voranschreiten sollte und die Lebensgrundlagen auf unserem Planeten nachhaltig zerstört werden würden, dann wäre alles andere, worüber in unserer Gesellschaft gestritten wird, absolut irrelevant.<br />
<br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b>Kohleausstieg zeitnah einleiten!</b></span><br />
<br />
Die Erkenntis, dass die internationale Gemeinschaft die CO2-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Energieträger innerhalb weniger Jahrzehnte auf "Null" reduzieren muss, wurde auch während der Klimakonferenz der Vereinten Nationen Anfang November 2017 von keinem der Konferenzteilnehmer mehr in Frage gestellt. Dass es - <i>im Gegensatz zu anderen Ländern</i> - aus Deutschland kein klares Statement für die Einleitung eines zügigen Kohleausstiegs gab, hatte bei den anderen Konferenzteilnehmern für Irritationen gesorgt.<br />
<br />
Dafür, dass die in Paris zugesagten Klimaschutzziele der Bundesregierung mit einem schnellen Ausstieg aus der Kohleverstromung noch erreicht werden könnten, sprechen nicht nur Studien von Nichtregierungsorganisationen (NGOs). Auch das Umweltbundesamt <a href="https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2017-11-02_position_kohleverstromung-klimaschutz_fin_0.pdf" target="_blank">hatte dazu einen Fahrplan vorgelegt</a>.<br />
<ul>
<li>Wenn die dafür notwendigen Maßnahmen nicht eingeleitet werden, dann hat das also nichts damit zu tun, dass die zeitnahe Abschaltung der schlimmsten Klimakiller nicht möglich ist, sondern damit, dass das von den dafür verantwortlichen Politikern der Union und der FDP nicht gewollt ist.</li>
</ul>
<br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b>Die sich an die Kohle klammern</b></span><br />
<br />
Wer dafür die Verantwortung trägt, dass die Energiewende ausgebremst wurde - <i>und weiterhin wird(!)</i> - hatte sich bereits im Laufe der letzten Legislaturperiode herausgestellt. Insbesondere Herr Gabriel (SPD, bisher Bundeswirtschaftminister) hatte sich für den weiteren Betrieb der Braunkohletagebaue und der daran angeschlossenen Braunkohlemeiler stark gemacht. Während der Jamaika-Sondierungen fielen diesbezüglich außerdem Herr Lindner (FDP, Bundesvorsitzender), Herr Laschet (CDU, Nordrhein-Westfahlen, Ministerpräsident) und Herr Dobrindt (CSU, bisher Bundesverkehrsminsiter) "unangenehm" auf. Insbesondere die arrogante Antwort Herrn Dobrindts mit seiner <i>"unterirdischen Wortwahl"</i> auf ein Kompromissangebot der Grünen am 07.11.2017 ist bei vielen Menschen, mit denen ich in den letzten Tagen gesprochen habe, überhaupt nicht gut angekommen.<br />
<br />
Nachdem sich schnell herausstellte, dass die SPD sich nicht noch einmal an einer Großen Koalition beteiligen wollte, hatte ich große Hoffnungen in eine mögliche "Jamaika"-Koalition gesetzt. Immerhin steht das Ende der Kohleverstromung auch bei den Grünen ganz oben auf der Agenda. Ohne die Zustimmung der Grünen hätte die Regierungskoalition den Kohleausstieg nicht noch länger hinauszögern können. In Anbetracht der wiederholten abfälligen Außerungen Herrn Dobrindts und der allgemeinen ablehnenden Haltung aus Kreisen der Unionsparteien und der FDP hätte ich deshalb am ehesten erwartet, dass am Ende irgendwann die Grünen entnervt "das Handtuch schmeißen" würden. Wenn diese allerdings anderenfalls ihre Absicht, die zugesagten Klimaschutzziele zu erreichen, irgendwann zugunsten einer Regierungsbeteiligung aufgegeben hätten, dann wären sie nicht nur bei mir <i>"untendurch"</i> gewesen.<br />
<br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b>Das Parlament ins Zentrum rücken</b></span><br />
<br />
Was das Thema "Neuwahlen" angeht, bin ich einer Meinung mit Herrn Steinmeier (Bundespräsident). Noch sind nicht alle Möglichkeiten abschließend ausgelotet worden. Obwohl die SPD sich in Anbetracht des Wahlergebnisses keinen Gefallen damit tun würde, wenn sie sich letztlich doch für eine erneute Große Koalition unter der Führung von Frau Merkel entscheiden würde, wäre auch das immernoch eine Option, der offensichtlich auch eine wachsende Zahl der SPD-Mitglieder offen gegenübersteht. Unter den im Rahmen der Umfrage zum "Deutschland Trend Extra" Befragten gibt es allerings eine knappe Mehrheit, die - <i>ebenso, wie die Parteispitze der SPD</i> - der Ansicht ist, dass die Sozialdemokraten an ihrer Position festhalten sollten. Vierundvierzig Prozent würden es jedoch begrüßen, wenn die SPD sich an der nächsten Bundesregierung beteiligen würde.<br />
<br />
Wenn nun aber - <i>nachdem aus "Jamaika" nichts geworden ist</i> - die Unionsparteien notfalls entweder mit der FDP oder <a href="http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-11/parteitag-gruene-jamaika-aus-cem-oezdemir-gespraechsbereitschaft" target="_blank">mit den Grünen</a> eine Minderheitsregierung bilden würden, dann würde endlich einmal wieder richtiges demokratisches Leben in den Bundestag einkehren. Einfach mit der Regierungsmehrheit beschließen und durchregieren ginge dann nämlich nicht mehr. Das sieht beispielsweise auch Herr Röttgen (CDU) so. "Die Zeit" zitiert ihn mit den Worten (<a href="http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-11/cdu-roettgen-grosse-koalition-guenther" target="_blank">Zitat</a>):<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>"Ich halte eine Minderheitsregierung für eine Option, die wir unbedingt bedenken sollten – sie ist nicht die schlechteste."</i></blockquote>
<br />
Zur Begründung habe er gesagt, eine Minderheitsregierung ermögliche eine ganz andere Form der Politikgestaltung, die das Parlament ins Zentrum rücke. Ich würde es begrüßen, wenn es so käme. Alle anderen Parteien könnten dann ihre Ideen in den Bundestag einbringen und hätten - <i>sofern sie dafür Mehrheiten im Bundestag mobilisieren könnten</i> - die Chance, dass diese auch umgesetzt werden.<br />
<br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b>Politische Auseinandersetzung ist gefragt</b></span><br />
<br />
Natürlich würde dann auch die AfD ihre Pläne in den Bundestag einbringen und versuchen, sie in die Tat umzusetzen. Die Frage wird sein, wer am Ende des Tages die besseren Argumente hat und die anderen von seinen Ansichten überzeugen kann. Das würde dann endlich einmal zu einer ernsthaften Auseinandersetzung mit der AfD führen. Die bisherige Strategie der anderen Parteien, die nationalkonservativen Populisten und das äußere rechte Spektrum im Bundestag weitestgehend zu ignorieren, hat jedenfalls nicht zum Erfolg geführt. Das Ergebnis der Bundestagswahl belegt: Das Gegenteil ist der Fall!<br />
<br />
Wie diversen Interviews zu entnehmen ist, hält die AfD das Scheitern der "Jamaika"-Sondierungen ja für ihren Verdienst und meint damit, der Mehrheit der Bundesbürger einen großen Dienst erwiesen zu haben. Eine der Fragen, die für den "Deutschland Trend Extra" gestellt worden war, spricht für das Gegenteil. Siebenundfünfzig Prozent der Befragten bedauern das Scheitern der Sondierungen. Nur einunddreißig Prozent freuen sich darüber.<br />
<br />
Davon einmal ganz abgesehen, hat die AfD wohl kaum etwas dazu getan, was zu Scheitern der Sondierungsgespräche geführt hat. Das hat die FDP - <i>mit tatkräftiger Unterstützung Herrn Dobrindts</i> - ganz alleine geschafft. <br />
<br />
<ul>
<li>Auch Frau Merkel (CDU, Bundeskanzlerin) spricht sich <a href="http://www.tagesschau.de/inland/merkel-2077.html" target="_blank">eindeutig gegen Neuwahlen</a> aus. Aktuell denkt sie dabei allerdings wohl eher an eine erneute Große Koalition mit der SPD, als an eine Minderheitsregierung. Die kommenden Tage werden also wohl weiterhin spannend bleiben.</li>
</ul>
<br />
<br />
<span style="font-size: x-small;">(Quellen: Die Zeit vom 25.11.2017 - <a href="http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-11/regierungsbildung-angela-merkel-grosse-koalition-neuwahlen" target="_blank">Bericht 1</a> - <a href="http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-11/parteitag-gruene-jamaika-aus-cem-oezdemir-gespraechsbereitschaft" target="_blank">Bericht 2</a> und <a href="http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-11/cdu-roettgen-grosse-koalition-guenther" target="_blank">Bericht 3</a>, Frankfurter Rundschau vom <a href="http://www.fr.de/politik/bundestagswahl/regierungsbildung-merkel-will-keine-neuwahlen-a-1395356,0" target="_blank">25.11.2017</a>, Tagesschau vom <a href="http://www.tagesschau.de/inland/merkel-2077.html" target="_blank">25.11.2017</a>, Süddeutsche Zeitung vom <a href="http://www.sueddeutsche.de/politik/regierungsbildung-kein-szenario-ohne-merkel-1.3764226" target="_blank">24.11.2017</a>, ARD Deutschlandtrend vom <a href="http://www.tagesschau.de/inland/deutschlandtrend/index.html" target="_blank">20.11.2017</a>, Der Spiegel vom <a href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/kohle-umweltbundesamt-reicht-wohl-stilllegung-von-zehn-kraftwerken-a-1177948.html" target="_blank">14.11.2017</a>, Umweltbundesamt - <a href="https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2017-11-02_position_kohleverstromung-klimaschutz_fin_0.pdf" target="_blank">Diskussionsbeitrag vom November 2017</a> , Die Welt vom <a href="https://www.welt.de/newsticker/news1/article161203357/Umweltbundesamt-dringt-auf-Plan-fuer-Kohleausstieg.html" target="_blank">16.01.2017</a> )</span>juwihttp://www.blogger.com/profile/14407690463752855546noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7099865288735034993.post-21633870868204449692017-11-18T10:31:00.002+01:002017-11-18T10:38:25.608+01:00Liebe Grüne: Jamaika nicht ohne Kohleausstieg!<div style="text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" height="236" src="https://www.youtube.com/embed/7IGZiqw9n6A?rel=0&showinfo=0" width="420"></iframe><br /></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><i>Christoph Bautz (Campact): Klimaschutz muss absoluten Vorrang haben!</i></span></div>
<br />
<b>Am 16.11.1017 war bereits Herrn Kretschmann (Grüne, Baden-Württemberg, Ministerpräsident) vor laufender Kamera <a href="http://juwiswelt.blogspot.de/2017/11/cop-23-merkel-wir-mussen-aber-handeln.html" target="_blank">"der Kragen geplatzt"</a>. Jetzt regt sich - <i>zu Recht(!)</i> - noch jemand öffentlich über die Ignoranz der FDP, der CSU und der CDU gegenüber der globalen Erwärmung auf. Mit seinem Appell an die Grünen spricht er mir aus der Seele.</b><br />
<br />
Ich gebe deshalb den Campact-Newsletter vom 17.11.2017 hier mal im Wortlaut wieder:<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>Die rote Linie für Jamaika: das Klimaschutz-Ziel von minus 40 Prozent CO2-Ausstoß bis 2020. Dieses Ziel duldet keine Kompromisse. Entweder man schafft es – oder nicht. Derzeit fehlen uns gut 12 Prozentpunkte. Diese innerhalb von drei Jahren einzusparen, kann funktionieren – aber nur mit einem sehr beherzten Kohleausstieg. <br /><br />Gebäude sanieren, Heizungen austauschen, beim Verkehr einsparen, Moore schützen – all das schlagen die Grünen zusätzlich vor, und das ist richtig und wichtig. Aber bis Häuslebauer ihre Gebäude sanieren, bis Menschen auf andere Verkehrsmittel umsteigen und Moore wieder CO2 speichern, verrinnt wertvolle Zeit. Nur bei der Kohle lässt sich bis 2020 genug erreichen.<br /><br />20 Gigawatt Kohlekraft müssten bis 2020 vom Netz, um das Klimaziel zu erreichen. 10 Gigawatt fordern die Grünen – und sind damit Union und FDP schon viel zu weit entgegengekommen. Nun bietet Angela Merkel 7 Gigawatt an. Ein solches Geschacher zerstört die deutsche Klimapolitik. Wir verlangen von den Grünen: Bleibt hart! 10 Gigawatt sind das absolute Minimum. Mit weniger führt kein Weg nach Jamaika.<br /><br />Fast alle unserer Nachbarn sowie etliche weitere Staaten haben sich auf der Weltklimakonferenz zu einer mutigen Koalition gegen die Kohle zusammengeschlossen. Nur Deutschland fehlt. Das ist ein katastrophales Signal. Wir verlangen von den Grünen: Bleibt auch hier hart. Ein Ausstieg bis 2030 ist das Maximum. Dafür braucht es einen verbindlichen Ausstiegsfahrplan – etwa mit einem CO2-Budget.<br /><br />Das Klima verhandelt nicht. Die Folgen des Klimawandels bringen schon jetzt Elend und Tod, besonders den Ärmsten auf unserem Planeten. Und er kann das größte Artensterben seit dem Aussterben der Dinosaurier auslösen. <br /><br />An diesem Wochenende wollen wir die Grünen kämpfen sehen. Und ihnen sagen: Wenn Ihr aber nichtmal einen konsequenten Kohleausstieg durchsetzt, dann lasst Jamaika Jamaika sein – und macht da nicht mit!<br /> <br />Herzliche Grüße<br />Christoph Bautz, Campact-Vorstand</i></blockquote>
<br />
<br />
<span style="font-size: x-small;">(Quelle: Campact - Newsletter vom 17.11.2017 und auf <a href="https://youtu.be/7IGZiqw9n6A" target="_blank">YouTube</a> )</span>juwihttp://www.blogger.com/profile/14407690463752855546noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7099865288735034993.post-18280899941944753632017-11-17T18:15:00.001+01:002017-11-17T18:15:17.502+01:00Was wäre wenn ...<div style="text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" gesture="media" height="236" src="https://www.youtube.com/embed/lvg1kiz3Exg?rel=0&showinfo=0" width="420"></iframe><br /></div>
<div style="text-align: center;">
<i><span style="font-size: x-small;">Eine bissige Satire - NDR-Magazin "Extra 3" (Sendung vom 15.11.2017, Ausschnitt)</span></i></div>
<br />
<span style="color: #b56008;"><b>... die Welt sich uns gegenüber genauso verhalten würde, wie wir der Welt gegenüber?</b></span><br />
<br />
Herr Ehring (NDR, Satiremagazin "Extra 3", Moderator) präsentiert eine Antwort. Man könnte darüber lachen - <i>wenn die Sache nicht so ernst wäre</i>.<br />
<br />
<u>Nebenbei bemerkt:</u><br />
Das Verhalten der Menschheit bleibt ja auch nicht folgenlos. Die Reaktionen der durch die fossilen CO2-Emissionen - <i>insbesondere aus den Kraftwerken und dem Kfz-Verkehr der Industrienationen</i> - veränderten Klimasysteme der Erde sind bereits spürbar - in einigen Teilen der Welt heute schon mit drastischen Folgen!<br />
<br />
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>"Ich fürchte ja, dass wir am Ende der Klimakonferenz an den Punkt gelangen, an dem wir sagen: Wenn wir diese Ziele, wenn wir die Ziele der CO2-Reduktion erreichen wollen, ... - dann brauchen wir <a href="http://www.zeit.de/thema/vw-affaere" target="_blank">die Schummelsoftware von VW</a>."</i><br />
<br />
<span style="font-size: x-small;">Christian Ehring</span><br />
<span style="font-size: x-small;">(NDR, Satiremagazin "Extra 3", Moderator)</span><br />
<span style="font-size: x-small;">in der Sendung vom 15.11.2017</span></blockquote>
<br />
<br />
<span style="font-size: x-small;">(Quelle: NDR "Extra 3" vom <a href="http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/extra_3/Satiresendung,sendung706324.html" target="_blank">15.11.2017</a> )</span>juwihttp://www.blogger.com/profile/14407690463752855546noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7099865288735034993.post-38737724553481371292017-11-16T20:46:00.000+01:002017-11-17T03:50:08.541+01:00COP 23, Merkel: "Wir müssen ..." - aber handeln nicht<b>Auf die ständigen arroganten, öffentlich vorgetragenen Verbal-Attacken Herrn Dobrindts (CSU, bisher Verkehrsminister) auf die Grünen, mit denen er seine abfälligen Bemerkungen zum Klimaschutz (Kohleausstieg, Verbrennungsmotor) - nach meinem Verständnis - knapp unterhalb der Gürtellinie plaziert, hat der doch sonst eher besonnene Herr Kretschmann (Grüne, Baden-Württemberg, Ministerpräsident) gestern äußerst ungehalten reagiert.</b><br />
<br />
Vor den Kameras mehrerer Fernsehsender sagte ein sichtlich verärgerter Herr Kretschmann (<a href="http://www.huffingtonpost.de/2017/11/15/kretschmann-attacke-dobrindt-scheuer_n_18564840.html#" target="_blank">Zitat</a>):<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>"Also entweder will man gemeinsam was machen, dann unterlässt man so was, öffentliche Angriffe auf andere Verhandler zu machen, oder man sagt gleich, man will das nicht haben. Dann sollen sie's sagen. Aber das geht mal gar nicht. Entweder verhandelt man, dann verhandelt man, dann lässt man pauschale Angriffe auf andere Seiten mal beiseite, und zwar radikal, oder ich werde den Verdacht nicht los, dass diese Herren das gar nicht wollen, dass hier konstruktiv und erfolgreich verhandelt wird. Dann sollen sie es sagen. Aber so geht's mal nicht weiter."</i></blockquote>
Als einer der anwesenden Reporter dazu anmerkte: <i>"Das klingt aber nicht besonders optimistisch."</i>, bestätigte Herr Kretschmann: <i>"Nein, das klingt nicht optimistisch."</i><br />
<br />
<br />
<span style="font-size: large;">Besser keine Koalition, als eine "Jamaika Koalition",</span><br />
<span style="font-size: large;">die von vornherein zum Scheitern veruteilt ist!</span><br />
<br />
Ich kann die Reaktion Herrn Kretschmanns und seine Vermutungen gut nachvollziehen. Wie will man mit jemandem über den - <i>aus Gründen des Klimaschutzes notwendigen(!)</i> - Weg hin zu einer CO2 neutralen Wirtschaft und Gesellschaft verhandeln, der die globale Erwärmung und die Ursachen dafür schlicht ignoriert und jeden auf's übelste beschimpft, der das nicht tut?<br />
<br />
Wenn die CSU und die FDP weiterhin nicht bereit sein sollten, rechtzeitig wirkungsvolle Maßnahmen zur Reduzierung der CO2-Emissionen zu ergreifen, dann sollten die Grünen gegen eine Beteiligung an einer solchen Jamaika-Koalition stimmen. Die Unionsparteien und die FDP hätten dann keine Mehrheiten für ihre desaströse Klima- und Energiepolitik. Gemeinsam mit den Linken und - <i>zumindest Teilen</i> - der SPD hätten sie dann eine größere Chance, dass die notwendigen Schritte im notwendigen Umfang eingeleitet werden. Dafür hätten sie großen Rückhalt in der Mehrheit der Bevölkerung, sowie seitens zunehmend großer Anteile in der deutschen Wirtschaft.<br />
<br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b>Beschämend!</b></span><br />
<br />
Die <a href="http://juwiswelt.blogspot.de/2017/11/cop-23-auszeichnung-fur-deutschlands.html" target="_blank">Verleihung des "Fossil of the Day"-Awards an Deutschland</a> am 14.11.2017 war eigentlich schon beschämend genug. Nachdem heute neunzehn Staaten, fünf kanadische Provinzen und zwei US-Bundesstaaten die Gründung einer "Past Coal Alliance" verkündet haben, <a href="http://www.tagesschau.de/inland/klimakonferenz-kohleausstieg-101.html" target="_blank">ist die Blamage komplett</a>. Zu den Bündnispartnern, die mit ihrer "Past Coal Alliance" die "Nach-Kohle-Ära" einleiten, gehören unter anderem auch die europäischen Staaten Groß Britanien, Frankreich, Österreich, Belgien, Finnland, Dänemark, Italien, Luxemburg, Niederlande und Portugal. - Der einstige Vorreiter im Klimaschutz und diesjährige Gastgeber der internationalen Klimaschutzkonferenz, Deutschland, ist nicht dabei.<br />
<br />
Angesichts der der Tatsache, dass Frau Merkel (CDU, Bundeskanzlerin) sich in der vergangenen Legislaturperiode endgültig als Auto- und Kohlekanzlerin geoutet hat, verblassen die letzten schwachen Erinnerungen an eine ehemalige Hoffnungsträgerin und Klimakanzlerin. Auf ein Machtwort Frau Merkels - <i>insbesondere an die Adresse Herrn Dobrindts</i> - haben die Menschen hierzulande ebenso vergebens gewartet, wie die Teilnehmer der Klimakonferenz der Vereinten Nationen in Bonn. Neben verbalen Bekenntnissen zum Klimaschutz waren ihrer lange erwarteten Rede wieder einaml nur auffallend viele "wir müssen"-Phrasen zu entnehmen.<br />
<br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b>Ein gefährlicher Irrweg</b></span><br />
<br />
Wie Frau Merkel die selbst gesteckten Klimaschutzziele ihrer Bundesregierung erreichen will, wenn sie nichts unternimmt, was zu der notwendigen Reduzierung der deuteschen CO2-Emissionen führt, dann soll sie doch bitteschön einmal erklären, wie das wohl funktionieren soll. Die internationale Allianz, die sich vorgenommen hat, mit ihrem gemeinsamen Kohleausstieg in ihren Ländern das Ende des fossilen Zeitalters einzuleiten, hat mit ihrem ersten Schritt den richtigen Weg eingeschlagen.<br />
<br />
Deutschland hat die Chance vertan, sich neuen Vorreitern im Klimaschutz anzuschließen. Eine "Jamaika"-Koalition, in der das gelbe Kreuz und die schwarzen Keile sagen, wo es langgehen soll, begibt sich auf einen gefährlichen Irrweg. Wenn die Autokanzlerin dann irgendwann einmal feststellen sollte, dass <i>wir</i> wohl doch besser mal "auf die Bremse treten" <i>müssen</i>, die FDP und die CSU aber weiterhin das Gaspedal bis zum Anschlag durchtreten, wird die nächste Bundesregierung mit Höchstgeschwindigkeit auf eine drei bis vier Grad wärmere Welt zubrettern. Daran ändert auch die Ankündigung Frau Hendricks' zu Beginn des Klimagipfels, Deutschland werde weitere fünfzig Millionen in den Anpassungfond einzahlen, überhaupt nichts.<br />
<br />
<ul>
<li>Die chemischen und physikalischen Gesetze des globalen Klimasystems lassen sich nämlich nicht mit Geld bestechen. Und mit ihnen kann man auch nicht darüber verhandeln, ob sie unter Umständen bereit wären, die globale Erwärmung zu stoppen - weil man doch der Erde auch noch das letzte Stück Kohle entreißen und verbrennen will.</li>
</ul>
<br />
<br />
<span style="font-size: x-small;">(Quellen: ARD Tagesschau vom <a href="http://www.tagesschau.de/inland/klimakonferenz-kohleausstieg-101.html" target="_blank">16.11.2017</a>, Die Zeit vom <a href="http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-11/jamaika-gespraeche-asylbewerber-die-gruenen-aufnahmezentren" target="_blank">15.11.2017</a>, Huffingtonpost vom <a href="http://www.huffingtonpost.de/2017/11/15/kretschmann-attacke-dobrindt-scheuer_n_18564840.html#" target="_blank">15.11.2017</a> )</span>juwihttp://www.blogger.com/profile/14407690463752855546noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7099865288735034993.post-90091016166768038772017-11-15T18:38:00.002+01:002017-11-15T18:38:22.822+01:00COP 23: Auszeichnung für Deutschlands Klimapolitik<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgo4hshf3R6Gkr2Pp_rxR1YHoUaDNURRIctDHe8tvGCJ6WbvavPPZcL_k-WmEMws9kPvJcR_0T1z718ztd1KLRsYr6gvhyI-lf5SMqgUgs2yvtHzMTfbMk7ibo2RkrZogQgVgRTXW2r6gSS/s1600/Fossil+of+the+Day+Award+Poster+800x600.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="600" data-original-width="800" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgo4hshf3R6Gkr2Pp_rxR1YHoUaDNURRIctDHe8tvGCJ6WbvavPPZcL_k-WmEMws9kPvJcR_0T1z718ztd1KLRsYr6gvhyI-lf5SMqgUgs2yvtHzMTfbMk7ibo2RkrZogQgVgRTXW2r6gSS/s400/Fossil+of+the+Day+Award+Poster+800x600.jpg" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>"Fossil of the Day"-Award für Deutschland (© <a href="http://climatenetwork.org/" target="_blank">CAN</a>)</i></td></tr>
</tbody></table>
<b>Während der Klimakonferenzen der Vereinten Nationen (www.unfccc.int), stimmen Mitglieder des weltweiten Umwelt-Netzwerks ("Climate Action Network" - CAN) darüber ab welches Land den größten schädlichen Einfluss auf die Verhandlungen hat.</b><br />
<br />
Üblicherweise werden an jedem Konferenztag drei "Fossil of the Day"-Auszeichnungen vergeben, manchmal aber auch nur einer oder zwei - abhängig davon, welche Länder den Fortschritt der Verhandlungen in den vorangegangenen Tagen aufgrund mangelhafter Anstrengungen blockiert haben. Anhand der Summe der täglichen Auszeichnungen wird zum Ende der jeweiligen Klimakonferenz der "Gewinner" ermittelt.<br />
<br />
Auf Initiative der deutschen NGO-Forums (NGO: "Non Government Organisation", Nicht-Regierungsorganisation) wurden die "Fossil of the Day"-Auszeichnungen zum ersten Mal im Jahre 1999 während der COP 5 in Bonn präsentiert. Seit damals, hat sich die tägliche "Fossil of the Day"-Zeremonie zu einer respektierten und beachteten Veranstaltung im Rahmen der Klimakonferenzen entwickelt. An jedem Verhandlungstag veranstaltet eine lokale CAN-Gruppe die "Fossil of the Day"-Zeremonie im Konferenz Zentrum des UN-Klimagipfels.<br />
<br />
Am 14. November 2017 wurde Deutschland mit dieser wirklich <i>nicht gerade schmeichelhaften</i> Auszeichnung geehrt. In der Laudatio hieß es (<a href="http://climatenetwork.org/fossil-of-the-day" target="_blank">Zitat</a>):<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>Unser erstes "Fossil" geht an Deutschland: Für seine steigenden CO2-Emissionen im Jahre 2017 und für die Gefährdung seines für das Jahr 2020 angekündigten Ziels zur Reduzierung seiner CO2-Emissionen.</i></blockquote>
<blockquote class="tr_bq">
<i>Deutschland, unser gastfreundlicher Gastgeber, was ist bei dir schiefgegangen?</i><br />
<i><br /></i>
<i>Ist dies das gleiche Land, das in der letzten Woche mehr Geld für den Anpassungsfond angekündigt hat? Die gleiche sogenannte "Klimakanzlerin", welche die Regierungen der G7-Staaten aufgefordert hat, ihre globale Wirtschaft zu dekarbonisieren?</i><br />
<i><br /></i>
<i>Sogar unsere übermüdeten Hirne haben es registriert: Ja, das ist das gleiche Land und die gleiche Kanzlerin! Aber inmitten von all dem scheint die Deutsche Regierung irgendwie den wichtigsten Teil dessen vergessen zu haben, was einen Vorreiter im Klimaschutz ausmacht: Die Reduzierung eurer Emissionen.</i><br />
<i><br /></i>
<i>Es gibt keine Argumente gegen die Wissenschaft (obwohl einige es versuchen): Wenn eure Emissionen steigen, wird die mittlere globale Temperatur nicht sinken und wenn euer Verbrauch fossiler Energieträger zunimmt, werdet ihr die globale Wirtschaft nicht dekarbonisieren.</i><br />
<i><br /></i>
<i>Kürzlich wurde die Statistik bezüglich der voraussichtlichen Emissionen in Deutschland für das Jahr 2017 veröffentlicht und die sieht nicht gut aus. Aufgrund des zunehmenden Verbrauchs von Erdöl, Erdgas und Braunkohle werden die deutschen Klimagas-Emissionen in diesem Jahr steigen.</i> </blockquote>
<blockquote class="tr_bq">
<i>Seit 2009 sind die deutschen CO2-Emissionen nicht zurückgegangen. Im eigenen Land ist es den aufeinanderfolgenden Regierungen unter der Kanzlerin Merkel über viele Jahre hinweg nicht gelungen, daran etwas zu ändern. Die Kanzlerin hat es vorgezogen, auf die fossile Industrie, auf energieintensive Konzerne und mächtige Automobilhersteller zu hören, statt auf die Bürger, die nachhaltiges Handeln zu Schutz des Klimas einfordern.</i> </blockquote>
<blockquote class="tr_bq">
<i>Deutschland ist derzeit auf dem besten Weg, sein für 2020 angekündigtes Ziel, die CO2-Emissionen um 40 Prozent zu reduzieren, dramatisch zu verfehlen - auch wenn die nächste Regierung entschieden handeln sollte, Kohlekraftwerke stillegen und den Übergang zu einer Reduzierung der verkehrsbedingten CO2-Emissionen, sowie einer CO2-armen Industrie und Landwirtschaft einleiten würde.</i><br />
<i><br /></i>
<i>Deutschland, werde deinem Anspruch auf die Vorreiterrolle im Klimaschutz gerecht.</i></blockquote>
<br />
Dem ist - <i>denke ic</i>h - nichts weiter hinzuzufügen. Die Welt schaut auf Deutschland - und auf die Resultate der Sondierungsrunden der - <i>möglicherweise</i> - nächsten Bundesregierung.<br />
<br />
<br />
<span style="font-size: x-small;">(Quelle: Climate Action Network - <a href="http://climatenetwork.org/fossil-of-the-day" target="_blank">"Fossil of the Day"-Award</a>)</span>juwihttp://www.blogger.com/profile/14407690463752855546noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7099865288735034993.post-10089857494459240782017-11-12T15:10:00.000+01:002017-11-12T15:10:19.068+01:00Politiker: Warum der Kohleausstieg nicht möglich ist<div style="text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" gesture="media" height="236" src="https://www.youtube.com/embed/HdSVy_8gPl0?rel=0&showinfo=0" width="420"></iframe><br /></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><i>Politiker erklären, warum der Kohleausstieg nicht möglich ist</i></span></div>
<br />
<b>Herr Laschet (CDU, Nordrhein-Westfahlen, Ministerpräsident) ist ein Politiker. Der kann ganz toll, ganz komplizierte Dinge, ganz einfach erklären. Letztens hat er zum Beispiel erklärt, warum er gegen das Ende der Stromerzeugung in Kohlekraftwerken ist.</b><br />
<br />
Er hat gesagt: <i>"Der Kohleausstieg steht nicht zur Debatte .."</i> - weil es ja eigentlich nur um die Frage geht, <i>".. wie wir CO2-Ziele erreichen, Versorgungssicherheit gewährleisten und bezahlbaren Strom haben. Es geht nicht nur um Klima .."</i> ... - klingt vielleicht komisch, hat er aber so gesagt.<br />
<br />
Frau Dött (CDU, MdB) ist eine Poltikerin, die auch gegen den Kohleausstieg ist. Sie meint, das mit dem Kohleausstieg: <i>".. geht aber nicht so einfach, weil wir natürlich eine Versorgungssicherheit brauchen, in Deutschland."</i> Das hatte Herr Laschet auch schon so gesagt. Dann muss das wohl stimmen.<br />
<br />
Frau Dött hat auch noch gesagt, dass wir eine Industrienation sind. Das wusste ich aber schon. Aber weil wir eine Industrienation sind, meint Frau Dött, müsste man also schauen, wie man das mit dem Kohleausstieg schrittweise machen kann. Frau Dött hat leider nicht mehr erklärt, welche Schritte sie damit meint. Vielleicht hat sie aber auch noch gar nicht darüber nachgedacht.<br />
<br />
Herr Lindner (FDP, Bundesvorsitzender) ist auch ein Politiker. Für den Fall, dass Deutschland aus der Kohleverstromung aussteigen würde, fürchtet Herr Lindner das Allerschlimmste: <i>"Wir wünschen uns ganz doll Innovation, und dann schalten wir, bevor wir die Technologien haben, aber sicherheitshalber schon mal Kraftwerke ab - und Deutschland bleibt dunkel."</i><br />
<br />
Als er gesagt hat, das wir Kraftwerke abschalten, bevor wir die Technologien haben, hat Herr Lindner kurz gelacht. Er findet die Idee wohl albern, alte, schmutzige Kohlekraftwerke abzuschalten, bevor man andere, saubere Kraftwerke mit neuen, klimafreundlichen Technologien hat. Vielleicht hat Herr Lindner aber noch nicht mitbekommen, dass es die Technologien dafür schon längst gibt:<br />
<blockquote class="tr_bq">
Wenn man beim Spazierengehen die Augen offen hält, dann kann man auf dem Land ganz viele Windkraftanlagen sehen und auf den Dächern der Dörfer und Städte gibt es immer mehr Photovoltaik-Module, die aus Wind und Sonne Strom erzeugen.</blockquote>
<br />
Also, Herr Laschet hat das mit der Versorgungssicherheit ja wirklich nett erklärt. Und seine Kollegin, die Frau Dött hat auch gesagt, dass die Versorgungssicherheit ganz wichtig ist. Herr Lindner hat sogar Angst davor, dass die Lichter in Deutschland ausgehen, wenn Kohlekraftwerke abgeschaltet werden. Aber dann ist da noch die Frau Kemfert. Und die sagt etwas ganz anderes.<br />
<br />
Frau Kemfert (<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Institut_f%C3%BCr_Wirtschaftsforschung" target="_blank">Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung</a>) ist eine <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Umwelt%C3%B6konomik" target="_blank">Umweltökonomin</a>. Und weil sie sich beruflich damit auskennt, meint sie, das sei alles nur <i>".. ein Mythos, der immer wieder verbreitet wird, den wir schon kennen aus den letzten Jahrzehnten in den Diskussionen."</i> Ein <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Mythos" target="_blank">Mythos</a> ist so eine Art wahrgewordenes Märchen - jedenfalls für die Leute, die glauben das an einem Mythos etwas Wahres dran sein muss. Frau Kemfert sagt: <i>"Wir haben nicht zu wenig Strom, wir haben de facto zu viel Strom."</i><br />
<br />
<a href="https://www.oeko.de/das-institut/team/felix-christian-matthes/" target="_blank">Herr Matthes</a> (<a href="https://www.oeko.de/" target="_blank">Öko-Institut</a> - Büro Berlin, Energieexperte) beschäftigt sich beruflich damit, wie viel Strom in Deutschland erzeugt und verbraucht wird. Ebenso, wie Frau Kemfert, sagt auch Herr Matthes, dass wir uns um die Versorgungssicherheit keine Gedanken machen brauchen, wenn wir einige der schlimmsten CO2-Schleudern unter den Braunkohlekraftwerken abschalten würden (<a href="http://www.sueddeutsche.de/politik/energie-kohle-fuer-europa-1.3704170" target="_blank">Zitat</a>):<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>"Wir erreichen in diesem Jahr einen Exportüberschuss von sechzig Milliarden Kilowattstunden, das ist die Jahresproduktion von 20 Kraftwerksblöcken."</i></blockquote>
<br />
<ul>
<li>Auch wenn Herr Laschet das alles so toll erklärt hat, habe ich das Gefühl, dass er dabei wohl das eine oder andere ausgelassen haben muss. Oder er kennt sich als Politiker nicht so gut damit aus, wie Frau Kemfert und Herr Matthes, die beide beruflich damit zu tun haben ...</li>
</ul>
<br />
<hr />
<br />
<u>Aber mal im Ernst:</u><br />Sechzig Milliarden kW/h Exportüberschuss ist erheblich mehr Strom, als für die Versorgungssicherheit notwendig ist. 2016 wurde in deutschen Braunkohlekraftwerken <a href="http://www.ag-energiebilanzen.de/index.php?article_id=29&fileName=20170811_brd_stromerzeugung1990-2016.pdf" target="_blank">150 Milliarden KW/h</a> Strom erzeugt. Der Exportüberschuss beträgt demnach mehr als ein Drittel der Kapazität der deutschen Braunkohlekraftwerke. Etwa ein Drittel davon könnte also sofort stillgelegt werden, ohne dass <i>'Deutschland dunkel bleibt'</i>.<br />
<br />
<u>Nebenbei bemerkt:</u><br />
2016 erzeugten die erneuerbaren Energien in Deutschland 188,2 Milliarden kW/h Strom - trotz massiver Ausbaubegrenzungen für Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen war das mehr als in allen Braunkohlekraftwerken zusammen produziert wurde.<br />
<br />
<br />
<span style="font-size: x-small;">(Quelle: Nachrichtensendungen der ARD und des ZDF, WDR Fernsehen, ZDF-Magazin "Frontal 21" vom <a href="https://www.zdf.de/politik/frontal-21/frontal-21-vom-7-november-2017-100.html" target="_blank">07.11.2017</a>, Süddeutsche Zeitung vom <a href="http://www.sueddeutsche.de/politik/energie-kohle-fuer-europa-1.3704170" target="_blank">11.10.2017</a>, <a href="https://www.oeko.de/" target="_blank">Öko Institut</a>, AG Energiebilanzen e.V., Tabelle "<a href="http://www.ag-energiebilanzen.de/index.php?article_id=29&fileName=20170811_brd_stromerzeugung1990-2016.pdf" target="_blank">Stromerzeugung nach Energieträgern 1990 - 2016</a> - Stand August 2017", Wikipedia )</span>juwihttp://www.blogger.com/profile/14407690463752855546noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7099865288735034993.post-43541373905742414402017-11-10T18:42:00.000+01:002017-11-10T18:42:22.039+01:00Das muss man sich mal bewusst vor Augen führen!<div style="text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" gesture="media" height="236" src="https://www.youtube.com/embed/aiOlIX3aiN0?rel=0&showinfo=0" width="420"></iframe><br /></div>
<div style="text-align: center;">
<i><span style="font-size: x-small;">Verlust der Heimat: Von Fidschi bis Deutschland (<a href="https://youtu.be/aiOlIX3aiN0" target="_blank">© 350.org</a>, September 2017)</span></i></div>
<br />
Da werden im Rheinischen Revier, in der Lausitz und in Brandenburg heute noch Dörfer, Wälder und Felder für Braunkohle abgebaggert, deren Verbrennung in deutschen Kohlekraftwerken <a href="http://www.sueddeutsche.de/politik/energie-kohle-fuer-europa-1.3704170" target="_blank" title="Exportüberschuss: 60 Milliarden kWh - das entspricht der Jahresproduktion von 20 Kraftwerksblöcken!">für eine gigantische Überproduktion an Strom</a> sorgt, der dann ins benachbarte Ausland exportiert wird.<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i><b>Und um diesen Braunkohle-Exportstrom produzieren zu können, werden hierzulande <a href="http://www.erkelenz.de/de/bauen/garzweiler/index.html" target="_blank" title="Allein von 'Garzweiler II' sind 12 Dörfer und 7600 Bürger betroffen">Menschen aus ihrer Heimat vertrieben</a> - und auf der Wasserseite der Welt wird dafür <a href="http://www.pik-potsdam.de/~stefan/Publications/Other/mare_meeresspiegel2016.pdf" target="_blank" title="Ozeanien - die Wasserseite der Welt">die Heimat der Menschen im Meer versenkt</a>!</b></i></blockquote>
<br />
<br />
<br />
<b>Das ganz persönliche Kohle-Divestment:</b><br />
<span style="font-size: large;"><b>Atom- und Kohleausstieg selber machen</b></span><br />
<br />
Für all diejenigen, die diesen Irrsin nicht länger unterstützen wollen, gibt es eine Alternative. In Deutschland gibt es vier Anbieter, die ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energiequellen anbieten. Sie vertreiben weder Atom- noch Kohlestrom und sie beziehen keinen Strom aus Anlagen, an denen Atom- oder Kohlestrom-Konzerne beteiligt sind:<br />
<ul>
<li><b><a href="http://www.ews-schoenau.de/" target="_blank">Elektrizitätswerke Schönau</a> (EWS)</b><br />
<i>Die Kunden der EWS fördern mit ihrer Stromrechnung ökologische Kraftwerke in Bürgerhand. Mit ihrem Förderanteil bringen sie so die Bürgerenergiewende voran.</i></li>
</ul>
<ul>
<li><b><a href="http://www.greenpeace-energy.de/" target="_blank">Greenpeace Energy</a></b><br />
<i>Mit dem Ziel, langfristig alle Kunden mit sauberem Strom aus eigenen Kraftwerken zu beliefern, baut Greenpeace Energy Über sein Tochterunternehmen "Planet energy" eigene Anlagen, die Strom aus regenerativen Energien erzeugen. </i></li>
</ul>
<ul>
<li><b><a href="http://www.lichtblick.de/" target="_blank">Lichtblick</a></b><br />
<i>Lichtblick vertreibt ausschließlich Strom aus deutschen Wasserkraftwerken.</i></li>
</ul>
<ul>
<li><b><a href="http://www.naturstrom.de/" target="_blank">Naturstrom</a></b><br />
<i>Der Strom stammt aus Wasser- und Windkraftwerken in Deutschland. Mit einem festen Betrag pro Kilowattstunde fördert Naturstrom den Bau neuer Öko-Kraftwerke und treibt damit den Aufbau einer sauberen, sicheren und zukunftsfähigen Energieerzeugung voran. </i></li>
</ul>
<br />
Wer seine Stromrechnung bei einem dieser echten "Ökostrom"-Anbieter bezahlt, bekommt zwar physikalisch weiterhin den bundesweiten Strommix aus Erneuerbaren Energien, fossilen Energieträgern und Atomkraft in die Steckdose geliefert, kann sich aber sicher sein, dass sein Geld nicht in der Kasse eines Atom- oder Kohlestrom-Konzerns landet. Wenn genügend Menschen sich zu einem Wechsel von ihrem Stromanbieter zu einem echten "Ökostrom"-Anbieter entscheiden könnten, dann würden die Konzerne bald aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen sein, ihre veralteten, schmutzigen Kraftwerke stillzulegen.<br />
<br />
<br />
<span style="font-size: x-small;">(Quellen: Süddeutsche Zeitung vom <a href="http://www.sueddeutsche.de/politik/energie-kohle-fuer-europa-1.3704170" target="_blank">11.10.2017</a>, <a href="http://www.pik-potsdam.de/~stefan/Publications/Other/mare_meeresspiegel2016.pdf" target="_blank">Stefan Rahmstorf</a> (PIK) in derZeitschrift "Mare" - Oktober/November 2016, Stadtportal Erkelenz - <a href="http://www.erkelenz.de/de/bauen/garzweiler/index.html" target="_blank">Umsiedlungen Garzweiler II</a>, <a href="https://350.org/de/" target="_blank">350.org</a> auf <a href="https://youtu.be/aiOlIX3aiN0" target="_blank">YouTube</a>, Elektrizitätswerke Schönau - <a href="http://www.ews-schoenau.de/" target="_blank">EWS</a>, <a href="http://www.greenpeace-energy.de/" target="_blank">Greenpeace Energy</a>, <a href="http://www.lichtblick.de/" target="_blank">Lichtblick</a>, <a href="http://www.naturstrom.de/" target="_blank">Naturstrom</a> )</span>juwihttp://www.blogger.com/profile/14407690463752855546noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7099865288735034993.post-35589670222668004442017-11-09T20:36:00.002+01:002017-11-09T20:36:48.959+01:00Kohleaustieg - Forderungen aus der Wirtschaft<div style="text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" gesture="media" height="236" src="https://www.youtube.com/embed/WLJsXlJ_W2k?rel=0&showinfo=0" width="420"></iframe><br /></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><i>ZDF-Magazin "Frontal 21" vom 07.11.2017 - <a href="https://www.zdf.de/politik/frontal-21/frontal-21-vom-7-november-2017-100.html" target="_blank">Ausschnitt</a></i></span></div>
<br />
<b>Während in Bonn seit Montag die ersten Gespräche im Rahmen der Internationalen Klimaschutzkonferenz der Vereinten Nationen 2017 (COP 23) geführt werden, verhandeln die CDU, die CSU, die FDP und das Bündnis'90 /Die Grünen über die Bildung einer "Jamaika-Koalition".</b><br />
<br />
Nachdem die Sondierungsgespräche nicht mehr von der Stelle kamen, sind als erste der vier Parteien die Grünen auf die Unionsparteien und die FDP zugegangen. Sofern sich die Verhandlungen mit der CDU, der CSU und der FDP in den Grundzügen in die richtige Richtung bewegen sollten, seien sie bereit, von den bisher angestrebten festen Terminen für einen schnellen Kohleausstieg und einer schnellen Umstellung des Verkehrs von Autos mit Verbrennungsmotoren auf solche mit Elektromotoren abzurücken.<br />
<br />
Dabei stünden die Klimaziele 2020 und 2030 für die Grünen jedoch nicht zur Debatte. Die Grünen seien aber bereit darüber zu reden, ob es andere, als die von ihrer Partei vorgeschlagenen Wege gebe, <a href="http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/jamaika-sondierungen-dobrindt-weist-kompromissvorschlag-der-gruenen-zurueck/20550442.html" target="_blank">um diese Ziele zu erreichen</a>. In einem Artikel vom 07.11.2017 zitiert die Süddeutsche Zeitung Herrn Özdemir (Bündnis'90 /Die Grünen) mit den Worten (<a href="https://www.blogger.com/[http://www.sueddeutsche.de/politik/exklusiv-dobrindt-reagiert-ruede-auf-kompromissangebot-der-gruenen-1.3738774" target="_blank">Zitat</a>):<i> </i><br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>"Mir ist klar, dass wir alleine nicht das Enddatum 2030 für die Zulassung von fossilen Verbrennungsmotoren durchsetzen werden können."</i> Statt des konkreten Datums für den Ausstieg verlange seine Partei nur noch <i>"ein klares Bekenntnis, dass wir alles dafür tun, um die Fahrzeuge der Zukunft - vernetzt, automatisiert und emissionsfrei - zu bekommen".</i></blockquote>
<br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b>Der Amoklauf des Automobilministers</b></span><br />
<br />
Die FDP nahm das Angebot wohlwollend zur Kenntnis und erklärte ihrerseits Kompromissbereitschaft bezüglich eigener, steuerpolitischer Forderungen. Nur Herrn Dobrindt (CSU, noch Verkehrsminister) fiel zur Kompromissbereitschaft der Grünen nichts besseres ein, als ihnen mit unverschämten, inhaltslosen Worten vor das Scheinbein zu treten. In der 20 Uhr Tageschau der ARD vom 07.11.2017 sagte er (<a href="http://www.ardmediathek.de/tv/Tagesschau/tagesschau-20-00-Uhr/Das-Erste/Video?bcastId=4326&documentId=47419166" target="_blank">Zitat</a>):<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>"Wenn man Schwachsinnstermine abräumt, dann ist das ja noch kein Kompromiss. Das müssen alle diejenigen sich auch sagen lassen, die meinen sie könnten Werbung damit machen, dass sie Unsinniges über Bord werfen."</i></blockquote>
<br />
Inhaltslos deshalb, weil die Termine 2020 und 2030 fixe Termine im Klimaschutzplan der bisherigen Bundesregierung sind, der auch Herr Dobrindt als Bundesverkehrsminister (noch) angehört. Und den mit den beiden Terminen verbundenen Zielen zur Reduzierung der deutschen CO2-Emissionen hatte auch seine Partei zugestimmt. Ob Herr Dobrindt die Zustimmung der CSU zum Klimaschutzplan der Bundesregierung dann wohl ebenfalls eine "unsinnige, schwachsinnige" Entscheidung hält? Falls das so sein sollte, wäre es völlig unverständlich, warum er nicht längst aus der CSU ausgetreten ist.<br />
<br />
Wenn die Klimaschutzziele für 2020 nicht mehr zu halten sind, dann ist das nicht zuletzt auch auf die Politik des bisherigen Verkehrsministers zurückzuführen. Herr Dobrindt meint immer noch, er müsse sein schützendes Händchen über die Automobilhersteller und ihre schwergewichtigen, mit Verbrennungsmotoren angetriebenen "Statussymbole" halten, anstatt sie mit Mitteln der Politik dazu zu bewegen, ihre Produktion zeitnah auf zweckmäßige, elektrobetriebene Fahrzeuge umzustellen. <br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjCHhfPvb6NS8N5otJuhK-cD2wJb6n89fK1VyQGLNW92M-OFkr2gED00m1xg5hN3Ej9sJlhbeSXWkXTIeQ4NAZbXWbopKKh_yicEI4cuiXQU-F6Rrb-aLBtKUzxj9lXM_1vdwd_AhLcTPcN/s1600/CO2QuellenAnteileNachKategorien.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img alt="CO2-Emissionen in Deutschland 2015 - Anteile nach Kategorien" border="0" data-original-height="520" data-original-width="800" height="260" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjCHhfPvb6NS8N5otJuhK-cD2wJb6n89fK1VyQGLNW92M-OFkr2gED00m1xg5hN3Ej9sJlhbeSXWkXTIeQ4NAZbXWbopKKh_yicEI4cuiXQU-F6Rrb-aLBtKUzxj9lXM_1vdwd_AhLcTPcN/s400/CO2QuellenAnteileNachKategorien.png" title="Zum Vergrößern bitte auf die Grafk klicken ..." width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>CO2-Emissionen in Deutschland 2015 - Anteile nach Kategorien<br />(zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken)</i></td></tr>
</tbody></table>
<br />
Gleich nach den CO2-Emissionen aus dem Energiesektor (330,0 Millionen Tonnen, gold) folgt der Verkehrssektor mit 159,1 Millionen Tonnen CO2 (rot).<br />
<br />
Indem Herr Dobrindt die Grünen derart brüskiert, zeigt er mehr als deutlich, dass es ihm nicht um die Sache geht. Er weigert sich ganz einfach zu akzeptieren, dass seine Partei mit den Grünen zusammenarbeiten muss, wenn es unter den gegenwärtigen Voraussetzungen zu einer Regierungsbildung kommen soll.<br />
<br />
Es wäre ein schwerer Fehler, die notwendigen Maßnahmen im Kampf gegen die drohende Klimakatastrophe weiterhin auf die lange Bank zu schieben. Die aktuellen Daten zum Klimawandel, die auch Grundlage für die Gespräche im Rahmen der Klimakonferenz sind, lassen daran keinen Zweifel. Nie zuvor sind die CO2-Emissionen so schnell angestiegen, wie im letzten Jahr. Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre hat gerade die 400 <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Parts_per_million" target="_blank" title="parts per million: Teile pro Million">ppm</a> Marke überstiegen.<br />
<br />
350 ppm gelten gerade noch als "sicher", wenn es darum geht, den Anstieg der mittleren globalen Temperatur auf "unter zwei Grad Celsius" zu stabilisieren. Und an den für die Erforschung des Klimawandels relevanten Messdaten und den Fakten der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Atmosph%C3%A4renchemie" target="_blank">Atmosphärenchemie</a> kommt selbst der Herr Automobilminister nicht vorbei.<br />
<br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b>Der Kohleaustieg steht zur Debatte</b></span><br />
<br />
Und dann ist da noch der Herr Laschet (CDU, Nordrhein-Westfahlen) der meint (Zitat): <i>"Der Kohleausstieg steht nicht zur Debatte, sondern die Frage ist ja, wie erreichen wir CO2-Ziele. Da werden alle Sektoren liefern müssen, und wir müssen gleichzeitig Versorgungssicherheit herstellen und bezahlbaren Strom haben."</i><br />
<br />
Der Kohleausstieg steht sehr wohl zur Debatte. Es mag ja sein, dass Herr Laschet darüber nicht so gerne mit den anderen Parteien debattieren möchte. Fakt ist, dass die CO2-Emissionen aus den Kohlekraftwerken der "dickste Brocken" sind. Allein mit einem schnellen Kohleausstieg ließe sich das deutsche Klimaziel zumindest annähernd noch erreichen. Und ja: Auch die anderen Sektoren werden "liefern müssen" - aber an erster Stelle eben auch die Energiewirtschaft.<br />
<br />
Und was die Versorgungssicherheit angeht, hatte ich am <a href="http://juwiswelt.blogspot.de/2017/10/jamaika-und-die-energiewende-grun.html" target="_blank">29.10.2017</a> schon einmal aufgezeigt, dass der Strom Exportüberschuss von Jahr zu Jahr neue Rekorde erreicht. Alles das, was an deutschen Kraftwerkskapazitäten über den eigenen Bedarf hinausgeht, kann und muss - <i>vielleicht mit einer kleinen Sicherheitsreserve</i> - <u>sofort</u> stillgelegt werden. Das wären dann sinnvollerweise in erster Linie die entsprechenden Kapazitäten der deutschen Braunkohlekraftwerke. Gleichzeitig ist ein sofortiger, ungebremster Ausbau von Wind- und Photovoltaik-Anlagen notwendig, damit zeitnah auch die nächsten und restlichen Kohlekraftwerke vom Netz gehen können.<br />
<ul>
<li><b>So erreicht man CO2-Ziele, Herr Laschet!</b></li>
</ul>
<br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b>Forderungen von Unternehmen und Verbänden</b></span><br />
<br />
Frau Kemfert (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Umweltökonomin) sagte im ZDF-Magazin "Frontal 21", Nordrhein-Westfahlen sei dadurch gekennzeichnet, dass man noch immer eine sehr rückwärtsgewandte Politik, aus dem vergangenen Jahrhundert fährt, die überhaupt nicht in die Zukunft passt.<br />
<br />
Insgesamt ginge es ja um den Umbau des Energiesystems, um Innovationen. Das schaffe erhebliche wirtschaftliche Chancen. In Nordrhein-Westfalen habe man das leider noch nicht begriffen. Frau Kemfert hofft, dass die nächste Bundesregierung das besser macht.<br /><br />
Mit ihren Ansichten stehen Frau Kemfert und andere Experten nicht alleine da. Selbst große Wirtschaftsunternehmen unterstützen den Kohleausstieg (<a href="https://www.stiftung2grad.de/wp-content/uploads/2017/11/Unternehmenserkl%C3%A4rung_Klimapolitik_FINAL_2017-11-07.pdf" target="_blank">Zitat</a>):<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>"Die nächste Bundesregierung muss Klimaschutz zur zentralen Aufgabe machen. Die notwendige Transformation hin zu einer treibhausgasneutralen Wirtschaft gewinnt durch das völkerrechtlich verbindliche Pariser Klimaabkommen global an Fahrt. Weltweit erhöht der neue Klimavertrag unternehmerische Planungssicherheit und ermöglicht dadurch zusätzliche Investitionen."</i></blockquote>
<ul>
<li>Unverzichtbar sei ein verlässlicher und sozialverträglicher Ausstiegspfad bei der Kohleverstromung. </li>
</ul>
<br />
Alles in allem entsprechen die Positionen der Unternehmen eher denen der Grünen, als denen der FDP, die ja seit der Ära Westerwelle eher die Wünsche der Unternehmen und Konzerne bedient, als die der Mehrheit der Bundesbürger. Um nur das krasseste Beispiel herauszugreifen, erinnere ich in diesem Zusammenhang nur noch mal an die wespenfarbene "Laufzeitverlängerung" für die Atomkonzerne.<br />
<br />
In den sechziger und siebziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts waren noch sechshunderttausend Menschen im Kohlebergbau beschäftigt. Das Ende des Steinkohlebergbaus und das Ende der großen Zechen wirkt sich bis heute aus. Auch das Ende des Braunkohlebergbaus und der Braunkohlekraftwerke werden nicht spurlos an den Menschen vorbeigehen. Trotzdem wird kein Weg daran vorbeiführen.<br />
<br />
Wie es in dem Beitrag von Frontal 21 heißt, sind dort heute noch etwa vierzigtausend Menschen beschäftigt. Aber auch die werden sich den Fakten des Klimawandels und der daraus folgenden Notwendigkeit des Umbaus der Energieversorgung stellen müssen. Hätten Politik und Wirtschaft rechtzeitig auf die seit langer Zeit absehbaren Veränderungen reagiert, dann wären die Folgen des Umbaus weitaus leichter zu verkraften gewesen. Aber auch heute ist es für die Betroffenen noch nicht unbedingt zu spär. Frau Kemfert sagt dazu (Zitat):<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>"Wenn man es klug begleitet, schafft man auch einen Strukturwandel und neue Jobs für morgen."</i></blockquote>
<br />
<span style="font-size: large;"><b>Vier Jahre sind nicht die Zukunft</b></span><br /><br />Im Filmbeitrag von "Frontal 21" sagt Herr Blom (Wien, Zeitkritiker und Historiker - Zitat):<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>"Ich glaube, wir leben heute in Gesellschaften, denen die Zukunft ausgegangen ist. Wir leben in Gesellschaften, die Angst haben vor Zukunft, Angst haben vor Veränderung und die nur halten wollen, was sie haben. Ich hab noch keinen Politiker, keine Politikerin gehört in der letzten Wahl, die sagte, wo wollen wir eigentlich in 30 Jahren sein und wie kommen wir dahin."</i> </blockquote>
Damit hat Herr Blohm zweifellos recht. Aber was soll man auch schon von Politikern erwarten, deren Zukunft sich in Vierjahreszyklen wiederholt. Es gibt sie, aber es gibt viel zu wenige davon, die über das Ende der jeweiligen Legislaturperiode hinausdenken und planen, die weiter in die Zukunft denken, als es ihrer eigenen Lebensspanne entspricht.<br />
<br />
Mehr denn je brauchen wir heute Politiker, deren Handeln Wege aufzeigt, die weit über den Weg durch unser eignes Leben auf dem Planeten Erde hinausreichen. Mit Blick auf die drohende Klimakatastrophe setze ich diesbezüglich zur Zeit noch am ehesten auf die Grünen. Sollten die CDU, die CSU und die FDP jedoch keine anderen, als die von den Grünen vorgeschlagenen Wege aufzeigen können, die zur Einhaltung der notwendigen Klimaschutz-Ziele führen, dann würde ich es begrüßen, wenn die Grünen versuchen würden, ihre Ziele aus der Opposition heraus durchzusetzen. Als Steigbügelhalter der Unionsparteien und der FDP würden sie - <i>zu Recht(!)</i> - den Rückhalt ihrer Wähler riskieren.<br />
<br />
<br />
<span style="font-size: x-small;">(Quellen: ZDF-Magazin "Frontal 21" vom <a href="https://www.zdf.de/politik/frontal-21/frontal-21-vom-7-november-2017-100.html" target="_blank">07.11.2017</a>, Süddeutsche Zeitung vom <a href="http://www.sueddeutsche.de/politik/exklusiv-dobrindt-reagiert-ruede-auf-kompromissangebot-der-gruenen-1.3738774" target="_blank">07.11.2017</a>, Handelsblatt vom <a href="http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/jamaika-sondierungen-dobrindt-weist-kompromissvorschlag-der-gruenen-zurueck/20550442.html" target="_blank">07.11.2017</a>, "Stiftung 2°" - <a href="https://www.stiftung2grad.de/wp-content/uploads/2016/10/150212_2grad_grundsatzpapier_de-3.pdf" target="_blank">Grundsatzpapier</a> vom 2015 , Umweltbundesamt, Wikipedia )</span>juwihttp://www.blogger.com/profile/14407690463752855546noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7099865288735034993.post-56771868027283049342017-11-08T18:42:00.000+01:002017-11-08T18:45:30.997+01:00Wenn man weiß, was man verlieren könnte ...<div style="text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" gesture="media" height="236" src="https://www.youtube.com/embed/NUtYnnb-NWw?rel=0&showinfo=0" width="420"></iframe><br /></div>
<div style="text-align: center;">
<i><span style="font-size: x-small;">COP 23: Fernsehnachrichen vom Eröffnungstag</span></i></div>
<br />
<b>Am 6. November wurde die diesjahrige Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP 23) in Bonn unter dem Vorsitz der Fidschi Inseln eröffnet. Die Nachrichten vom Tage markieren quasi den Status Quo, den Ausgangspunkt für die Verhandlungen der nächsten Tage.</b><br />
<br />
Klar ist jetzt schon, dass über die Absichtserklärungen im Abkommen von Paris hinaus noch viel Arbeit zu erledigen ist, wenn der Kampf gegen die drohende Klimakatastrophe noch einigermaßen erfolgreich sein soll.<br />
<br />
In den ZDF heute Nachrichten vom 06.11.2017 heißt es, das Jahr 2017 gehöre zu drei wärmsten Jahren, die jemals gemessen wurden. Die ganz junge Gemeration müsse die Folgen des Klimawandels ertragen<br />
<br />
Zur Eröffnung der Klimakonferenz sagte Herr Bainimarama (Fidschi Inseln, Premierminister, Vorsitz der COP23), es sei unsere Verantwortung, Antworten auf das Leiden der Klimaopfer zu finden - mit allen Mitteln die uns zur Verfügung stehen. Das beinhalte auch, dass wir mehr zusammenarbeiten müssen, um Wege zu finden, den Klimawandel zu bewältigen.<br />
<br />
Die Ziele der Klimakonferenz sind<br />
<ul>
<li>die Erstellung eines verbindlichen Regelwerks für die einheitliche Erfassung der Klimagas Emissionen</li>
<li>die Bildung von Länderpartnerschaften für die Entwicklung klimafreundlicher Technologien</li>
<li>die Sicherung der Finanzierung der Klimaschutzmaßnahmen</li>
</ul>
<br />
<span style="font-size: large;"><b>Unterstützung für die Opfer des Klimawandels</b></span><br />
<br />
Die Unterstützung für die Entwicklingsländer ist eines der großen Themen der Klimakonferenz. Frau Hendricks (SPD, Bundesumweltministerin) verkündete den auch mit "großem Vergnügen", dass Deutschland den Anpassungfond mit zusätzlichen 50 Millionen Euro unterstützen wird.<br />
<br />
Im Gegensatz dazu zieht sich die US-Regierung unter Herrn Trump auch hier aus der Verantwortung: Die USA haben die Unterstützung für die Bewältigung des Klimawandels in den Entwicklungsländern gestoppt.<br />
<br />
Ich begrüße es, dass Deutschland zusätzliche Mittel für die Anpassung der bereits am meisten vom Klimawandel betroffenen Länder bereitstellen will. Angesichts der ungenutzten Möglichkeiten, die wir gehabt hätten, um unsere CO2-Emissionen zu reduzieren - <i>hier fällt insbesondere das Ausbremsen der Energiewende zugunsten der Braunkohle ins Gewicht</i> - kommt mir das "Winken mit den Millionen" gleich zu Beginn der Klimakonferenz allerdings ein bischen so vor, als wolle die Bundesregierung sich mit Geld von ihrer Schuld freikaufen.<br />
<br />
Aber wie auch immer:<br />
Das Verhalten Herrn Trumps und seiner Republikaner in dieser Angelegenheit ist einfach nur schäbig! Aber eigentlich war ja auch nichts anderes von ihm zu erwarten.<br />
<br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b>Die Zeit zum Handeln ist jetzt</b></span><br />
<br />
In einem Filmbeitrag des WDR-Magazins "Aktuelle Stunde" ist zu sehen, wie Kinder und Jugendliche in Bonn demonstrieren. Einige der Demonstranten kommen zu Wort. Ein junger Mann stellt fest (Zitat): <i>"Alte Menschen entscheiden im Moment über unser Zukunft. Wir möchten gerne mitentscheiden."</i> Eine junge Frau meint (Zitat): <i>"Es muss endlich mal was gemacht werden. Man sagt immer, es kommt irgendwann. Aber jetzt muss was getan werden."</i> und ein Junge sagt (Zitat): <i>"Ich möchte eine schönere Zukunft haben, also bessere Energieerzeugung, Windräder und Solarenergie. Und die Kohlekraftwerkse sollen gestoppt werden."</i><br />
<br />
In einem Interview des WDR Magazins "Aktuelle Stunde" antwortet Herrn Mojib Latif (Helmholtz-Zentrum Kiel, Klimaforscher) auf die Frage des Moderators, ob bei den Gesprächen in Bonn etwas herauskommen kann, <i>es müsse etwas dabei herauskommen!</i> Die Daten aus den letzten Wochen würden nichts Gutes zeigen. Der UNO zufolge seien wir im Moment auf dem Weg in eine um drei Grad wärmere Welt, obwohl in Paris deutlich gesagt worden ist, dass wir unter zwei Grad bleiben möchten. Gleichzeitig sei der CO2-Gehalt in der Atmosphäre noch nie so schnell gestiegen, wie heute.<br />
<br />
Der Moderator der "Aktuellen Stunde" gibt zu bedenken, dass China und Japan bei der Klimakonferenz nicht dabei sind. Die USA seien quasi unter Trump aus dem Klimaschutz ausgestiegen. Russland habe das Abkommen von Paris noch gar nicht ratifiziert: "Wird die Uhr beim Klimaschutz gerade zurückgedreht?"<br />
<br />
Herr Latif verneint die Frage. China habe sich verpflichtet, den Höhepunkt seiner Treibhausgasemissionen 2030 zu erreichen. Es hat jedoch den Anschein, als sei der Peak bereits jetzt erreicht. Insofern sei China bezüglch der Verienbarung von Paris im Soll und Donald Trump sei nicht Amerika. In den USA gebe es viele fortschrittliche Kräfte. 2016 seien die Treibhausgasemissionen in den USA erneut gesunken. Herr Die Dynamik, die sich in den USA entwickelt, könne Herr Trump "gar nicht mehr aufhalten".<br />
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>Ich denke allerdings, dass Herr Trump, der ja vollständig auf die fossilen Energieträger setzen will, schon eine Bremse für die "fortschrittlichen Kräfte" in den USA darstellt. Solange das so ist, können die USA ihre fossilen CO2-Emissionen nicht auf "Null" reduzieren - egal, wie sehr alle anderen dagegen halten.</i></blockquote>
<br />
Die Moderatoren der "Aktuelle Stunde" stellen fest, dass der Klimaschutz eine "Weltaufgabe" ist und stellen die Frage, was angesichts der bedenklichen Daten der UN jetzt weltweit passieren muss.<br />
<br />
Herr Latif weist darauf hin, dass das Abkommen von Paris eine Absichtserklärung war. Jetzt müsse die Umsetzung folgen. Allein die Selbsterklärungen von Paris würden nicht ausreichen. In Bonn müsse nun das Regelwerk für die Umsetzung erstellt werden. Dabei gehe es auch um die Frage, wie man es hinbekommt, dass die einzelnen Länder mehr machen, als das, was sie in Paris vereinbart haben.<br />
<br />
Die Moderatoren der "Aktuelle Stunde" lenken den Fokus auf Deutschland, das bei den CO2-Emissionen seit acht Jahren auf der Stelle trete. Deutschland werde seine Klimaziele für 2020 verfehlen.<br />
<br />
Herr Latif betont, das Wichtigste sei jetzt erst einmal der Kohleausstieg. Die nächste Bundesregierung müsse ein klares Ziel dafür festlegen. Ohne einen schnellen Kohleausstieg werde Deutschland keines der langfristigen Ziele erreichen. Das 40 Prozent Ziel für 2020 werde dann verfehlt werden. Ohne Kohleausstieg werde auch das für 2030 vorgesehene 55 Prozent Ziel nicht zu halten sein. Auf der internationalen Ebene würde Deutschland dann auch noch den letzten Rest an Glaubwürdigkeit verlieren.<br />
<ul>
<li> <b>Mit seinen Ausführungen widerspricht Herr Latif klar der FDP, die erklärt hat, sie wolle sich mit dem Klimaschutz Zeit lassen.</b></li>
</ul>
<br />
Die Moderatoren der "Aktuelle Stunde" zitieren Herrn Laschet, der gesagt habe (Zitat): <i>"Wir schaffen das auch ohne Kohleausstieg."</i>, und fragen, ob er damit Unrecht hat. Die Antwort Herrn Latifs ist eindeutig: "<i>Ja."</i> Das sei nichts weiter als ein kleiner "Beruhigungsbonbon". Und: <i>"Nein."</i> Wir müssten an die Kohle ran. Diese sei einfach nicht zukunftsfähig. Das müsse man man auch im Rheinland, im Saarland und in Brandenburg begreifen.<br />
<br />
<u>Und die Zeit drängt:</u><br />
<ul>
<li> In Sibirien tauen die Permafrost Böden. Pro Jahr rutschen heute schon jährlich bis zu 20 Meter Küstenlinie ins Meer. In den Bodenschichten unterhalb der Permafrost Böden gibt es große Mengen eingeschlossenes Methan. Sollten die freigesetzt werden, dann hätte das den Effekt eines Turboantriebs für den Klimawandel. <br />
</li>
</ul>
<ul>
<li> Um in Überschwemmungsgebieten in Bangladesh überhaupt noch ernten zu können, legen die Bauern dort schwimmende Gärten auf Wasserhyazinthen an.</li>
</ul>
<br />
<span style="font-size: large;"><b>Energie, Verkehr, Gebäude</b></span><br />
<br />
<b>Die Moderatorin der ZDF heute Nachrichten stellt dem aus Bonn zugeschalteten Korrespondenten Volker Angres die Frage, wo wir heute nach der nach Euphorie von Paris stehen. Er antwortete, dass wir ohne einschneidende Maßnahmen bis zum Ende des Jahrhunderts bei drei bis vier Grad globaler Erwärmung landen werden.</b><br />
<br />
Es gebe noch jede Mege zu tun, um das Abkommen von Paris umzusetzen. Bei uns in Deutschland fange das unter anderem mit dem heftig diskutierten Kohleausstieg an. Eigentlich würden das ja auch alle wollen. Aber nicht nur in Deutschkland, auch weltweit fehle es am politischen Wille, einen Ausstiegsplan vorzulegen. Darüber hinaus dürfe man aber auch die anderen Sektoren nicht aus dem Auge verlieren. So habe der Verkehr bisher überhaupt noch keinenin Beitrag geleistet und auch im Gebäudebestand gebe es noch sehr viel zu tun.<br />
<br />
Fakt sei: Die Weltwirtschaft muss so schnell wie möglich CO2-neutral werden. Die schnellsten Erfolge seien im Energiesektor zu erzielen, der völlig auf CO2-Emissionen verzichten müsse. Das funtioniere aber nur mit erneuerbaren Energien.<br />
<br />
Ahnlich beschrieb das auch Frau Hendricks (SPD, Bundesumweltministerin) in den 20 Uhr Nachrichten der ARD Tagesschau. Auch Deutschland müsse handeln. Nur nach dem Kohleausstieg zu rufen reiche nicht aus. So habe der Verkehrssektor noch gar keinen Beitrag geleistet. Auch in der Landwirtschaft sei noch noch nichts geschehen. Wenn erwartet werde, dass im Umbau der Energiewirtschaft rascher vorangeschritten wird, weil es dort in er Tat am schnellsten geht, müsse deshalb jetzt ganz klar sein, dass sich niemand mehr hinter anderen verstecken darf. Alle hätten ihren Beitrag zu leisten. <br />
<br />
Was den Beitrag des Verkehssektors angeht, üben Umweltschützer gerade scharfe Kritik an den Automobilherstellern. Eine Studie der unabhängigen "International Council on Clean Transportation" (ICCT, Internationaler Rat für sauberen Verkehr) deckt auf, dass der Treibstoffverbrauch heutiger Neuwagen auf der Straße im Mittel um plus 42 Prozent von den Angaben in den Prospekten abweicht, die für viele Menschen kaufentscheidend sind. Dabei falle besonders die zusätzliche, bisher unterschlagene Belastung für die Umwelt ins Gewicht. Darüberhinaus schlügen die falschen Angaben für die Besitzer der Autos im Mittel mit höheren Kosten in Höhe von 400 Euro zu Buche.<br />
<br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b>Drohende Verluste</b></span><br />
<br />
Ebenfalls in den 20 Uhr Nachrichten der ARD Tagesschau sagte Frau Espinosa (UN-Klimasekretariat, Generalsekretärin), noch bei keinem UN-Klimagipfel sei die Lage so dringend gewesen, wie in diesem Jahr in Bonn. Bereits heute würden weltweit Millionen Menschen unter extremen Wetterbedingungen leiden.<br />
<br />
Und Fidschi während Fidschi immer mehr Land an das steigende Meer verliert, droht Alaska der Verlust des Juneau <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Juneau_Icefield" target="_blank">Eisfelds</a>, einem knapp 4000 km² großen Gletschergebiet in Alaska. Darüber berichtet der empfehlenswerte Film-Beitrag der ARD Tagesthemen mit atemberaubend schönen Bildern, der am Ende meines Nachrichten-Zusammenschnitts zu sehen ist.<br />
<br />
In der Einleitung zum Film heißt es, zu Beginn des 20. Jahrhunderts seien viele Expeditionen auf Suche nach der Nordwestpassage - einem Seeweg nördlich von Alaska zwischen dem Atlamtik und dem Pazifik - im scheinbar "ewigen Eis" katastrophal gescheitert. Heute sei das Eis dort jedoch nicht mehr so "ewig", wie damals.<br />
<br />
Für <a href="https://thealangordon.com/" target="_blank">Alan Gordon</a>, einem Eiskletterer aus Alaska, sei das Gletscherfeld der schönste Ort der Welt. Allerdings sei die heute sehr zerklüftete Gletscherwelt eine vergängliche Schönheit: <i>Das Eis schmilzt</i>. Als er vor langer Zeit zum ersten Mal dort war, sei das Eis bestimmt 30 Meter höher und flach gewesen, sagt Alan Gordon (Zitat): <i>"Ich konnte eine Skitour hierüber machen. Heute muss ich Eis klettern und es hat sich komplett verändert."</i><br />
<br />
Auf seinen Exkursionen begegnet Alan Gordeon immer wieder Eran Hood, einem Wissenschaftler von der Universität Alaska.<br />
<br />
Die Messungen Herrn Hoods zeigen, dass das Eis in jedem Jahr zehn Meter an Höhe verliert. Herr Trump wolle davon nichts hören und kürze stattdessen die finaziellen Mitte für die Klimaforschung. Der Präsident versuche nicht nur seine Forschung zu behindern. Er habe auch bei vielen Amerikanern erfolgreich Zweifel an Existenz des Klimawandels gesät (Zitat):<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>"Sie sind davon überzeugt, dass Donald Trump daherkommt, die Umweltverordnungen und die Klimawandelforschung beschneidet und damit irgendwie die Wirtschaft ankurbelt. Das zieht bei Leuten, die einen Job suchen und ihre Familie ernähren müssen.</i>"</blockquote>
<br />
Die Fakten sprächen jedoch für sich. Allein der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Mendenhall-Gletscher" target="_blank">Mendenhall-Gletscher</a> habe sich zwischen 2007 und 2015 um 550 Meter zurückgezogen. Um diesen Trend zu stoppen, fehle der politische Wille, denn in anderen Teilen Alaskas hoffe man auf einen neuen Öl- und Gasboom. Herr Obama habe Offshorebohrungen in großen Teilen Alaskas verboten. Herr Trump sei gerade dabei, das zu ändern.<br />
<br />
<br />
Im zweiten Teil des Films kommt ein weiterer Bewohner Alaskas zu Wort. <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Mead_Treadwell" target="_blank">Mead Treadwell</a> (Republikanische Partei Alaska, ehemaliger Vize-Gouvermneur von Alaska) sei heute ein Berater großer Konzerne. Er sehe für Alska "goldene Zeiten" anbrechen (Zitat):<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>"Trump hat gegenüber Alaska seine Versprechen gehalten. Obamas Energiepolitik aufzuheben, Arbeit, Exporte und nationale Sicherheit voranzutreiben, Regulierungen zu reduzieren - all das passiert."</i></blockquote>
<br />
Bei sich zu Hause versucht er das Fernsehteam der ARD von den Vorteilen des Klimawandels zu überzeugen. Das sei eine gute Sache für die Schifffahrt (Zitat):<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>"Der Größte Vorteil ist, dass die Nordwestpassage plötzlich zugänglich ist, etwa für große Kreuzfahrtschiffe. China hat schon begonnen Containerschiffe hindurchzuschicken. Russland, das für sibirisches Erdgas nur einen europäischen Markt hatte, kann es nun nach Asien befördern."</i></blockquote>
Herr Treadwell findet, es müsse endlich etwas Ruhe in die ganze Umweltdebatte kommen.<br />
<br />
Alan Gordon hat für solche Argumente kein Verständnis. Oben auf dem Gletscher frage er sich immer öfter, warum so viele Amerikaner die Augen vor dem offensichtlichen verschließen - darunter ausgerechnet der Mann im Weißem Haus.<br />
<br />
<ul>
<li> Wenn man den Herrn Treadwell so hört, dann würde es mich nicht wundern, wenn er und seinesgleich es darauf anlegen, die mittlere globale Temperatur auf der Erde um mehr als zwei Grad Celsius steigen zu lassen. Wer weiß - wenn das bis zu 3400 Meter mächtige Eis auf Grönland erst geschmolzen ist, könnte man dort ja vielleicht riesige Rinderherden weiden lassen ...- Große Teile des Rests der Welt wären dann alledings in den um sieben Meter höheren Fluten der Meere versunken. Aber was soll's: Nach uns die Sintflut!</li>
</ul>
<br />
<br />
<b>Mehr über Alan Gordon:</b><br />
<a href="https://vimeo.com/108632435" target="_blank"><span style="font-size: large;">BLUE OBSESSION</span></a><br />
<br />
<div style="text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" height="236" mozallowfullscreen="" src="https://player.vimeo.com/video/108632435?title=0&byline=0&portrait=0" webkitallowfullscreen="" width="420"></iframe><a href="https://vimeo.com/108632435" target="_blank"><br />
</a></div>
<br />
<i>ein preisgekrönter Film über den Eis-Kletterer Alan Gordon der auf seinen Kletter-Touren versucht das verschwindende Juneau Eisfeld im Südosten Alaskas zu dokumentieren.</i><br />
<br />
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i><b>Wenn man sich dessen bewusst wird,<br />
was man verlieren könnte,<br />
dann weiß man, worum es sich zu kämpfen lohnt.</b></i></blockquote>
<br />
<br />
<span style="font-size: x-small;">(Quellen: Fernsehnachrichen des WDR, der ARD und des ZDF vom 06.11.2017, Wikipedia)</span>juwihttp://www.blogger.com/profile/14407690463752855546noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7099865288735034993.post-37133754244576979242017-11-07T17:57:00.002+01:002017-11-07T18:45:07.430+01:00Klimaschutz? Bloß keine Eile ...<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi4m9t38irVBkTP8YGyhFd7Lzm78IudjV-KskX1QlQv3HBu1RWnLkoqdq_hwasMjwl-C7pH3_f8KvQ4RcJRO_2kUBXda6tBEwfvcQ_6Hed696Syn4AAw8Q7P_-Kca0hkNPr1TSbcTHWs0vH/s1600/CO2EmissZeitPfade.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="450" data-original-width="800" height="225" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi4m9t38irVBkTP8YGyhFd7Lzm78IudjV-KskX1QlQv3HBu1RWnLkoqdq_hwasMjwl-C7pH3_f8KvQ4RcJRO_2kUBXda6tBEwfvcQ_6Hed696Syn4AAw8Q7P_-Kca0hkNPr1TSbcTHWs0vH/s400/CO2EmissZeitPfade.png" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><i>Je später begonnen wird, desto schneller müssen die CO2-Emissionen sinken!<br />(© Deutsche Welle: COP23: <a href="http://www.dw.com/de/neuer-rekord-f%C3%BCr-erdtemperatur-in-2017-aufruf-zum-handeln-auf-der-cop23-in-bonn/a-41264363?maca=de-rss-de-wissenschaft-4019-rdf" target="_blank">Neuer Rekord für Erdtemperatur 2017</a>)</i></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<b>Die FDP will sich Zeit lassen beim Klimaschutz. Das Handelsblatt zitiert Frau Suding (FDP, stellvertretende Fraktionsvorsitzende) mit den Worten (<a href="http://www.handelsblatt.com/wirtschaft-handel-und-finanzen-fdp-will-sich-mehr-zeit-lassen-beim-klimaschutz/20546064.html" target="_blank">Zitat</a>): </b><br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>"Wir haben da ja vorgeschlagen, .. uns mehr Zeit zu lassen, um Klimaziele zu erreichen. 2050 ist ja auch das Datum, um das es da eigentlich geht."</i></blockquote>
Mit Verlaub, Frau Suding:<br />
<blockquote class="tr_bq">
<b>Vielleicht haben Sie's ja noch nicht bemerkt, aber wir haben keine Zeit mehr, um uns noch lange Zeit lassen zu können mit dem Klimaschutz!</b></blockquote>
Je später damit begonnen wird, die CO2-Emissionen zu reduzieren, desto mehr davon reichert sich in der Atmosphäre an. Und wenn erst zu einem späteren Zeitpunkt mit der Reduzierung der dann immer noch hohen CO2-Emissionen begonnen wird, dann bleibt noch weniger Zeit, um damit auf "Null" zu kommen, als heute.<br />
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Aufgrund des zusätzlichen Kohlendioxids in der Luft steigt derweil die mittlere globale Temperatur immer schneller an. 2017 ist gerade dabei erneut den Temperatur-Rekord zu brechen. Nachlesen kann man das beispielsweise in einem Artikel auf der Internetseite der "Deutschen Welle" vom <a href="http://www.dw.com/de/neuer-rekord-f%C3%BCr-erdtemperatur-in-2017-aufruf-zum-handeln-auf-der-cop23-in-bonn/a-41264363?maca=de-rss-de-wissenschaft-4019-rdf" target="_blank">06.11.2017</a>. Dort ist auch noch mal ganz genau erklärt, was es mit der Grafik auf sich hat, die oben in meinem Artikel zu sehen ist.<br />
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<span style="font-size: x-small;">(Quellen: Handelsblatt vom <a href="http://www.handelsblatt.com/wirtschaft-handel-und-finanzen-fdp-will-sich-mehr-zeit-lassen-beim-klimaschutz/20546064.html" target="_blank">06.11.2017</a>, Deutsche Welle vom <a href="http://www.dw.com/de/neuer-rekord-f%C3%BCr-erdtemperatur-in-2017-aufruf-zum-handeln-auf-der-cop23-in-bonn/a-41264363?maca=de-rss-de-wissenschaft-4019-rdf" target="_blank">06.07.2017</a>, SWR auf Twitter am <a href="https://twitter.com/SWRAktuell/status/927560798108610560" target="_blank">06.11.2017</a>)</span>juwihttp://www.blogger.com/profile/14407690463752855546noreply@blogger.com0